Tipps | Wo ich meine Stoffe kaufe – Teil 1

Erst vor kurzem wurde mir wieder diese Frage gestellt. Ich höre sie wirklich sehr oft: Wo kaufst du deine Stoffe? Weil ich das nicht kurz und knapp beantworten kann, habe ich mir gedacht, ich schreibe mal einen längeren Blogartikel darüber. Daraus sind nun sogar zwei Artikel geworden, und dieser hier ist der erste.

In diesem 1. Teil erzähle ich dir, was für ein Stofftyp ich bin und wie ich so ticke. Du erfährst, warum ich Stoffmärkte mittlerweile total uninteressant finde und welche Handarbeitsmesse mein absoluter Favorit ist. Im 2. Teil empfehle und verlinke ich Shops, in denen ich gerne Stoffe einkaufe. Außerdem berichte ich von meinen Erfahrungen mit dem Bestellen von Stoffen in Amerika.

Welcher Stofftyp bist du?

Nähst du viel Kinderkleidung und kaufst deshalb vor allem Jersey? Nähst du gerne Taschen aus Kunstleder oder Oilskin? Oder suchst du hochwertige Patchworkstoffe? Bei mir ist die Frage schnell beantwortet. Ich gehöre zur letzten Gruppe. Ich liebe Patchworkstoffe. Deshalb bevorzuge ich Shops, die darauf einen Schwerpunkt haben. Qualität ist mir sehr wichtig. Lieber kaufe ich weniger, dafür aber hochwertigen Stoff, der mir lange Freude macht. Zu geschätzt 95 % kaufe ich Patchworkstoffe. Deshalb kann ich auch nur auf dem Feld Empfehlungen geben.

Jägerin und Sammlerin

Ich würde behaupten, ich habe nicht viele Laster. Ich rauche nicht, ich trinke nicht und mache mir nichts aus Kleiderbergen, einem übervollen Schuhschrank oder Technikspielzeug. Das neueste iPhone? Brauche ich nicht, wenn mein Altes doch noch funktioniert. Aber es gibt etwas, auf das ich nur schwer verzichten kann und für das ich Geld ausgebe. Du ahnst es schon. Es sind Stoffe und Nähzubehör. Ich muss zugeben, gerade in den vergangenen Corona-Monaten ist es mir schwer gefallen, immer diszipliniert zu sein und Nein zu sagen.

Auswahl an Stoffen von Heather Ross (links) und Bonnie & Camille (rechts).

Aber was soll ich auch machen, wenn Heather Ross eine neue Stoffserie herausbringt? Wenn ich eine komplette Minki-Kim-Kollektion in einem deutschen Etsy-Shop entdecke? Oder wenn ich bei Instagram zufällig Werbung für Stoffe sehe, die haargenau in mein Beuteschema passen? Hin und wieder werfe ich meine guten Vorsätze („use what you have“) über den Haufen und werde schwach. Als Erklärung für meine Sammelleidenschaft kann ich vorbringen: Ich mache Patchwork! (Stell dir an dieser Stelle mal bitte einen schulterzuckenden Smiley vor. Oder den mit dem Heiligenschein.)

Patchwork – Auf dem Weg zum perfekten Stash

Patchwork lebt von der Zusammenstellung vieler verschiedener Stoffe. Patchworker:innen haben eine ganz besondere Leidenschaft dafür. Fast schon wie Kunstliebhaber. Sie träumen von Farben, Mustern und Designs und kaufen ganz gezielt Stoffe, um ihre Sammlung zu ergänzen, zu formen und aufzubauen. Der Wunsch von vielen ist, irgendwann den „perfekten Stash“ zu haben – ein Stoffvorrat, der den eigenen Stil ausdrückt und mit dem sich alle Wunschprojekte realisieren lassen. Sie sind Nerds auf ihrem Gebiet. Sie kennen jeden Stoff beim Namen und können dir stundenlang darüber erzählen. Na, erkennst du dich in dieser Typ-Beschreibung wieder? Also ich schon ein bisschen.

Japanische Stoffe „Sevenberry“ und Mini Charm Pack „Howdy“ (links). Mischung aus Stoffen von Sarah Jane und Minki Kim (rechts).

Vielfalt statt große Mengen

Meistens kaufe ich nur kleine Stoffmengen, z. B. einen Fat Quarter oder 30 cm vom Ballen. Ein Fat Quarter ist ungefähr 45 x 55 cm groß. Ich setze auf Vielfalt, denn ich mag scrappy Nähprojekte, bei denen viele verschiedene Stoffstücke zusammengenäht werden. Manchmal kaufe ich mehrere oder alle Stoffe aus einer Kollektion.

Als Nähanfängerin war mir nicht klar, dass Patchworkstoffe meist als Kollektionen herausgebracht werden. Das bedeutet, eine Designerin oder ein Designer entwirft beispielsweise 21 verschiedene Stoffe, die alle perfekt aufeinander abgestimmt sind. Viele kleine Nähgeschäfte haben natürlich nicht die Kapazität, 21 Stoffe einer einzigen Serie als Ballen anzuschaffen und auszulegen. Deshalb treffen sie eine Auswahl oder bieten sogar nur 1-2 Stoffe aus einer Kollektion an.

Eine schöne Alternative sind Precuts. Das sind vorgeschnittene Stoffstücke, die als Paket angeboten werden – mittlerweile auch in vielen deutschen Nähgeschäften. Je nachdem, wie groß die Stoffstücke sind, hat man dann zwar keine großen Mengen, kommt aber auf diese Weise zu einer ganzen Kollektion. Ich habe in der Vergangenheit ein paar Mal Fat Quarter Bündel in Amerika bestellt, mache das aber aus Prinzip nicht mehr. Ich kaufe nur, was ich in Deutschland bekomme. Zu den Gründen erzähle ich im zweiten Blogartikel mehr.

Ein Stapel Bella Solids in Lieblingsfarben (links). Bunt zusammengewürfelte Stoffauswahl für mein Maker-Körbchen (rechts).

Mein Beuteschema

Wenn ich durch meine Lieblingsshops stöbere, halte ich Ausschau nach Stoffen in einem bestimmten Stil. Ich mag leichte, sommerliche Farben, Grüntöne, Rot, Rosa und Pink, Honiggelb, Mint, Türkis und Braun, aber auch eine Kombination aus Blaugrün und Dunkelblau. Schön finde ich auch Stoffe, die ein bisschen vintage-pastellig sind. Mich springen Motive wie Blumen, Pflanzen, Früchte, Tiere, Kinderbuch-Szenen und Fahrräder an. Ich mag aber auch Schriftstoffe und grafische Muster. Was du bei mir kaum finden wirst: Dunkle, schwere Farben wie Senf, Ocker und Olive oder grelle Neontöne. Dafür viel fröhliches Bunt.

Lieblingsdesignern folgen

Meistens stöbere ich aber nicht, sondern weiß schon ganz genau, was ich suche. Zum Beispiel weil ich auf Instagram gesehen habe, dass eine Lieblingsdesignerin eine neue Kollektion herausgebracht hat. Ich verfolge sehr aufmerksam, welche Neuheiten auf den Markt kommen und mach mich dann auf die Suche, wenn mich etwas interessiert. Zu meinen liebsten Stoffdesignerinnen gehören Lori Holt und Heather Ross. Toll finde ich auch viele Designs von Sarah Jane, April Rosenthal und Kate Spain, Nadra Ridgeway, Sedef Imer, Minki Kim, Bonnie & Camille, Heidi Staples, Tasha Noel, Bethan Janine und Jennifer Orkin Lewis aka August Wren. Du findest sie alle auf Instagram. Sie arbeiten mit Stoffmarken wie Riley Blake Designs, Moda, Windham Fabrics, Michael Miller, Dashwood Studio und Dear Stella zusammen.

Ein paar Lieblingsstoffe (links) und ein Herringbone-Kissen aus Lori Holts Kollektion „Farm Girl Vintage 2“ (rechts).

Support your local dealer, wenn’s geht.

Ich nähe seit acht Jahren, und genauso lange kaufe ich Stoffe. Schon immer habe ich hauptsächlich online bestellt, weil mir das Angebot im nächstgelegenen Nähgeschäft zu klein ist und nicht unbedingt immer meinem Geschmack entspricht. Ich habe ziemlich genaue Vorstellungen von den Stoffen, die ich suche. Ab und zu fahre ich trotzdem in dieses Geschäft, lass meinen Blick über die Stoffballen streifen und finde fast immer ein bis zwei Stoffe, die mich anlachen. Es gibt nichts Schöneres als Stoffe live und in Farbe sehen und anfassen zu können. Deshalb gehe ich auch gerne auf Messen.

Stoffmarkt in Frankfurt

Als Nähanfängerin habe ich den Stoffmarkt-Terminen entgegengefiebert. Ich habe es geliebt, einmal im Jahr samstags mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren und dort auf dem Stoffmarkt Holland zu stöbern. In den ersten Jahren habe ich auch vereinzelt ein paar schöne Patchworkstoffe gefunden, aber irgendwann haben Kinder-Jerseys, beschichtete Baumwolle und Billig-Webware komplett die Oberhand gewonnen, und es wurde uninteressant für mich. Ich war schon eine Weile nicht mehr dort und kann nicht sagen, wie es jetzt ist. Du kannst jedenfalls davon ausgehen, dass kein Stoff, den du hier in meinem Blog siehst, auf dem Stoffmarkt gekauft wurde. Nichtsdestotrotz ist der Stoffmarkt ein tolles Event. Das kann man sich auf jeden Fall mal anschauen.

Foto von meinem ersten Besuch auf dem Stoffmarkt in Frankfurt/Main, 2013.

Kreativwelt Frankfurt

Jedes Jahr freue ich mich auf die Kreativwelt Frankfurt. Das ist eine Messe, die sich nicht nur den Handarbeiten widmet, sondern zu einem erheblichen Teil auch Bastelthemen. Ehrlich gesagt freue ich mich hauptsächlich deshalb, weil ich mich dort mit der lieben Sewing Tini treffe. Wir schlendern über die Messe und quasseln den ganzen Tag ohne Punkt und Komma. Leider hat die Qualität der Kreativwelt für mich sehr stark nachgelassen. Ich habe den Eindruck, immer weniger Patchworkläden und lokale Nähgeschäfte mieten dort einen Stand. Vielleicht weil es zu teuer ist? Schade, dass die Messe 2020 corona-bedingt ausfällt. Tini und ich wären sicher wieder hingegangen – nicht um viel zu kaufen, sondern um zu staunen, was es alles gibt, und um einen schönen, lustigen Tag zusammen zu verbringen.

Nadelwelt in Karlsruhe

Meine Lieblingsmesse ist unangefochten die Nadelwelt in Karlsruhe. Dafür nehme ich auch die etwas weitere Anreise mit Bus und Bahn in Kauf. Die Handarbeitsmesse, die jedes Jahr im Frühling stattfindet, ist ein Mekka für Patchworker:innen und Quilter:innen. Hier lohnt es sich wirklich, ein dickes Portemonnaie mitzunehmen. Wenig Dehnbares, dafür viele Patchworkstoffe und hochwertiges Nähzubehör. Genau nach meinem Geschmack. Dass die Messe 2020 wegen Corona abgesagt werden musste, war für mich und die ganze instagoesnadelwelt-Truppe sehr schade. Hoffentlich können wir uns 2021 wieder alle dort treffen und dem zweitschönsten Hobby nach dem Nähen frönen: dem Stöbern nach tollen Stoffen.

Stoffe, die ich 2017 (links) und 2019 (rechts) auf der Nadelwelt gekauft habe. Auf der Messe habe ich einige schöne Stoffläden kennen gelernt, bei denen ich jetzt gerne auch online bestelle.

In Teil 2: Meine liebsten Online-Shops

Ich hoffe, dieser Blogartikel hat dir gefallen und ich konnte schon ein paar Fragen beantworten oder Anregungen geben. In welchen Shops ich gerne einkaufe, verrate ich dann im 2. Teil dieser kleinen Blogserie. Darin erfährst du auch, was du beachten musst, wenn du Stoff in den USA bestellst.

Tipps | Wo ich meine Stoffe kaufe – Teil 2

Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir einen Kommentar dalässt und mir erzählst, ob du auch ein Stoffnerd bist. Bei welchen Farben, Designs und Kollektionen wirst du schwach? Oder kaufst du immer projektorientiert und sammelst keine Stoffe?

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Herbstzauber | Selbst genähte Pilze als Deko

Früher fand ich den Herbst ganz schön, heute liebe ich ihn! Seit drei Jahren, also seit die Sommer so extrem heiß sind und gefühlt ewig dauern, sehne ich den Herbst herbei. Schon im Juli denke ich daran, wie schön es sein wird, wenn man bei kühler Morgenluft im kuscheligen Hoodie spazieren gehen kann, wenn die Eicheln unter den Schuhen knacken und die Kastanien von den Bäumen fallen. Ich denke an buntes Herbstlaub, das in der Sonne leuchtet, an leckere Kürbissuppe, Zwiebelkuchen mit Federweißer, frisch gepressten Apfelsaft und an Stieglitze, die in unseren Garten kommen, um Samen zu knabbern.

Diese schöne Jahreszeit bietet auch nähtechnisch viel Inspiration. Man kann zum Beispiel Pilze aus Stoff nähen. Ich weiß nicht, wie lange ich Pilze schon auf meiner Wunschliste stehen habe. Jetzt freue ich mich, dass ich mir endlich mal die Zeit dafür genommen habe. Bei der Suche nach einem Schnittmuster bin ich im Netz leider nicht fündig geworden. Es gibt zwar schon einige kostenlose Anleitungen, aber die, auf die ich gestoßen bin, haben mich nicht so recht überzeugt.

Dann habe ich mich aber an ein Buch erinnert, das ich mal für kleines Geld auf einem Flohmarkt gekauft habe: Dekoträume – Liebevoll Genähtes für zu Hause von Heike Roland und Stefanie Thomas, erschienen 2007 im Frechverlag. Ich glaube, ich hatte es damals hauptsächlich wegen der niedlichen Pilze auf dem Cover gekauft. Gut, dass mir das wieder eingefallen ist. Zwei kleine und zwei große Pilze habe ich nach der Anleitung in diesem Buch genäht, jeweils in Braun und in Rot.

HINWEIS: Ich habe eine E-Mail von einer Nähanfängerin bekommen, die sich das Buch gekauft hat und mit der Anleitung leider gar nicht zurechtgekommen ist. Damit es keine Enttäuschung gibt, möchte ich darauf hinweisen, dass das Buch keine ausführliche Bilderanleitung enthält, sondern nur einen sehr knappen Text.

Der große Pilz ist 16 cm hoch. Der kleine Pilz ist 12 cm hoch.

Das Besondere am Schnittmuster ist, dass die Pilzhut-Oberseite und -Unterseite jeweils aus vier Teilen genäht werden. Auch der Pilzfuß wird aus Vierteln zusammengenäht, anschließend wird unten ein runder Boden eingesetzt. Bei den kleinen Pilzen ist das ziemlich fummelig. Eine ordentliche Portion Geduld sollte man da schon mitbringen. Bei der Wendeöffnung und beim Zusammenfügen von Pilzfuß und Hut muss außerdem mit der Hand genäht werden. Ich habe dafür den Matratzenstich verwendet. Wem das Annähen des Pilzhutes zu aufwendig ist, der kann natürlich auch zum Kleber greifen.

Mein erster Pilz war der große, rote Fliegenpilz mit den aufgenähten Knöpfen. Hier habe ich mich eng an die Vorlage im Buch gehalten. Das Annähen der Knöpfe hat mindestens so lange gedauert wie das Nähen und Ausstopfen des ganzen Pilzes. Echte Fleißarbeit! Die nächsten habe ich dann lieber aus gemusterten Stoffen genäht, ohne Knöpfe, was mir eigentlich auch besser gefällt.

Je nachdem, wie stark du den Pilzhut ausstopft, kannst du ihm eine runde, eher spitze oder flache Form geben. Das gefällt mir, denn die Pilze im Wald sehen ja auch nicht alle gleich aus. Den Pilzfuß habe ich, wie im Buch empfohlen, zum Beschweren mit Granulat gefüllt und dann mit Füllwatte ausgestopft. Das kleine Päckchen Granulat liegt hier seit Jahren in der Schublade. Heute würde ich es nicht mehr kaufen, sondern stattdessen einfach Reiskörner nehmen.

Ich bin jedenfalls begeistert von meinen Pilzen. Zwei haben im Wohnzimmer ihren Platz gefunden, zwei stehen auf der Fensterbank in meinem Nähzimmer. Jetzt habe ich große Lust, weitere Herbst-Sachen zu nähen. Mal gucken, was ich als nächstes hier im Blog präsentieren kann.

N a c h t r a g  –  O k t o b e r   2 0 2 1 :

Schau mal, hier habe ich alle meine Ideen zusammengetragen: Tipps | 12+ tolle Nähideen für den Herbst. In diesem Blogbeitrag findest du viele schöne Projekte für den Herbst – ganz viel Deko, aber auch Kissen und Taschen sind dabei. Und natürlich dürfen auch die Pilze nicht fehlen.

Nähidee | Bunter Stoffwürfel zum Spielen

Heute feiert ein kleines Mädchen seinen 1. Geburtstag. Auf der Suche nach einem schönen Geschenk ist mir eingefallen, dass ich vor vielen Jahren mal einen Stoffwürfel genäht habe. Ausgestopft mit Füllwatte und im Inneren ein paar Glöckchen, die beim Werfen klingeln. Solche Nähprojekte machen mir viel Spaß, besonders weil ich noch ein bisschen Patchwork mit einbringen kann.

An schönen, bunten Stoffen mangelt es mir nicht. Also habe ich mir überlegt, die Würfelseiten aus vier Quadraten in einer Farbe zusammenzunähen. Die Würfelseiten sind rot, grün, gelb-orange, rosa, blau und braun. Die Stoffe habe ich über viele Jahre in verschiedenen Shops gekauft.

Falls du den Stoffwürfel nachnähen möchtest:

Du brauchst 24 Stoffquadrate. Ich habe meine Inch-Lineale benutzt und 4 x 4 Inch große Quadrate zugeschnitten. In Zentimeter umgerechnet wären das 10 x 10 cm. Jeweils vier Quadrate einer Farbe habe ich mit einer Nahtzugabe von 1/4 Inch (oder 0,75 cm) zusammengenäht. Die Würfelseiten habe ich dann ebenfalls mit 1/4 Inch (oder 0,75 cm) zusammengenäht. Die Wendeöffnung habe ich nach dem Ausstopfen mit der Hand verschlossen.

Eine Anleitung habe ich nicht parat. Ich habe den Würfel damals wie heute einfach so zusammengenäht, wie ich es mir gedacht habe. Der Trick beim Nähen eines Würfels: Du musst am Anfang und Ende jeder Seitennaht 1/4 Inch (oder 0,75 cm) ungenäht lassen. Die Reihenfolge beim Zusammennähen der Seiten ist dabei egal.

Der fertige Würfel ist etwa 7 Inch (ca. 18 cm) lang, breit und hoch. Eine schöne Größe zum Greifen, Werfen und Kuscheln. Ich bin gespannt, wie er beim Geburtstagskind ankommt.

Spielkarten-Etui nähen – Eine tolle Geschenkidee!

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Letztes Jahr war ich auf der Suche nach einem schönen Weihnachtsgeschenk für mein Patenkind. Seine Eltern kennen ihn am besten, also habe ich mir bei ihnen Rat geholt. Wofür interessiert er sich aktuell? Was kann er gebrauchen? – Näh ihm doch ein Etui für seine Pokémon-Sammelkarten, schlug seine Mama vor. Ich hab da was bei Pinterest gesehen, ich schick dir mal den Link.

Hinweis: Dieser Artikel ist als Werbung gekennzeichnet, weil er Affiliate-Links (Werbelinks) zu einem Partner-Shop enthält.

Der Link führte mich zu einer kostenlosen Nähanleitung für ein Spielkarten-Etui. Je nachdem, wie groß das Kartenspiel ist, das man verstauen möchte, hat man die Wahl zwischen zwei verschiedenen Größen. Die Anleitung sah sehr gut und vielversprechend aus. Also habe ich mich ans Werk gemacht und aus jungstauglichen Stoffen ein Pokémon-Karten-Etui in der Größe L genäht.

Vom Ergebnis war ich so begeistert, dass ich mir vorgenommen habe, ein zweites Spielkarten-Etui für mich selbst zu nähen. Und hier ist es! Mein Täschchen aus feinstem Heather-Ross-Stoff. Sind die Schnecken nicht süß?

Heather Ross – 20th Anniversary Collection

Als Fan von Heather Ross hat man es in Deutschland echt schwer. Es ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, ihre Kollektionen hierzulande zu finden. Natürlich könnte ich die begehrten Stoffe auch locker in den USA bestellen, aber das verkneife ich mir seit einiger Zeit. Deshalb freue ich mich sehr, dass Verena von Einfach bunt Quilts eine schöne Auswahl an Heather-Ross-Stoffen in ihrem Shop* (Affiliate Link) anbietet. Den „Indigo Snails“ habe ich dort gekauft.

Außenstoff „Indigo Snails“ aus der Kollektion „Heather Ross 20th Anniversary Collection“

Ich habe die Tasche genauso genäht, wie in der Anleitung beschrieben. Verstärkt habe ich wie empfohlen mit Vlieseinlage S 320. Das Etui ist dadurch schön stabil und hat einen angenehmen Griff.

Wenn man den Druckknopf öffnet, kann man das Spielkarten-Etui aufklappen und findet in der Mitte zwei Kartenfächer. Beim Schnittmuster Größe M passen hier 110 Karten hinein, bei Größe L sogar 160 Karten. Beim Zusatzfach unten habe ich mir eine kleine Spielerei erlaubt und zusätzlich pinkes Schrägband an die Kante genäht. Hier kann man prima eine Spielanleitung aufbewahren.

Mein Fazit

Ich kann dieses schöne Freebook sehr empfehlen. Die Anleitung ist gut nachzuvollziehen, und das fertige Spielkarten-Etui überzeugt auf ganzer Linie. Es ist hübsch und praktisch und eignet sich super für die Geschenkekiste. Mit einem Kartenspiel wie UNO, Phase 10, Skip-Bo oder Rommé bestückt, ist es ein klasse Geschenk. Mir hat das Nähen sehr viel Spaß gemacht, und ein drittes Karten-Etui ist schon in Planung.

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* Info: Die mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links (Werbelinks). Sie führen dich zu Partner-Shops, die ich dir gerne empfehlen möchte. Wenn dir meine Empfehlung gefällt und du über diesen Link etwas einkaufst, bekomme ich eine kleine Vergütung, ohne dass du dafür mehr zahlen musst. Mehr Infos findest du hier: Was sind Affiliate-Links?

Jeans | Walhai-Stiftemäppchen von ambaZamba

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Auf diesen Walhai habe ich mich so gefreut. Deshalb hat es eine Weile gedauert, bis ich die Zeit und Muße hatte, mich ihm gebührend zu widmen. Jetzt im Urlaub war endlich der Zeitpunkt gekommen, und ich muss sagen: Was für ein schönes Nähprojekt! Es hat mir so viel Spaß gemacht. Und das Ergebnis ist ein echt originelles Stiftemäppchen. Vielleicht hast du dir ja auch das E-Book von Jana {ambaZamba} gekauft und kannst noch ein paar Tipps gebrauchen.

Was ist das für ein Schnittmuster?

Die Anleitung „Walhai Stiftemäppchen“ ist auf Deutsch und Englisch bei Farbenmix erhältlich. Jana hat mir das E-Book im Frühjahr kostenlos zur Verfügung gestellt, weil ich eigentlich beim Probenähen mitmachen wollte. Dann kam Corona und hat erst mal alles durcheinandergewirbelt. Ich habe es nicht geschafft, am Probenähen teilzunehmen, wollte das Nähen des Stiftemäppchens aber unbedingt nachholen. Und hier ist er: mein Walhai, genäht aus einer alten, ausrangierten Jeanshose.

Eignet sich der Walhai für Nähanfänger?

Wahrscheinlich fragen sich viele Nähanfänger, ob dieser Walhai schon etwas für sie ist. Ich würde sagen, ambitionierte Anfänger/innen können es durchaus schaffen, denn die Anleitung ist super bebildert, und alle Nähschritte werden ganz ausführlich beschrieben. Aber sicher tust du dir leichter, wenn du schon Näherfahrung hast, insbesondere im Annähen von Reißverschlüssen und im Umgang mit festeren Stoffen. Ich selbst hatte überhaupt keine Probleme mit diesem Mäppchen. Es hat alles prima geklappt.

Wenn du dich in den Walhai verliebt hast, aber noch Nähanfänger/in bist, würde ich sagen: Versuch’s einfach! Jana gibt im E-Book viele hilfreiche Tipps, und du kannst eine Menge lernen, z. B. wie man einen Reißverschluss an eine Rundung näht und was beim Nähen eine „Hebamme“ ist. Der Ausdruck war mir auch neu. Sicher wird dir der Walhai ein bisschen was abverlangen, aber das Ergebnis lohnt sich!

Knötchenstich – In diesem Video kannst du sehen, wie er gemacht wird. Ich habe den Faden 2-mal um die Nadel gewickelt.

Damit der Walhai einen schönen Stand hat, muss man einen festeren Stoff nehmen und vielleicht noch mit Vlieseinlage verstärken. Ich habe alle Teile aus einem dünnen, abgewetzten Jeans-Hosenbein geschnitten und mit S 320 verstärkt. Man muss aufpassen, dass man nicht den allerdicksten Stoff aussucht und zu viel verstärkt, denn die Flossen müssen sich ja noch wenden lassen. Mit meiner Jeans ging das gerade so.

Bestickt mit dem Knötchenstich

Was ich ziemlich unterschätzt habe, war die Mühe, die das Sticken bereitet hat. Ich wollte dem Walhai naturgetreu ein paar Flecken bzw. Punkte verpassen und hab gedacht, ich mache einfach ganz fix ein paar Knötchenstiche. „Einfach“ und „ganz fix“. Das war es im Endeffekt nicht, denn die Nadel ging nur schwer durch den mit Vlies verstärkten Jeansstoff, und meine Finger haben öfter eine Pause gebraucht. Vielleicht wäre es mit einem Fingerhut besser gegangen, aber auf die Idee bin ich nicht gekommen. Spaß hat’s mir trotzdem gemacht.

Meerjungfrau und Kraken

Für die Wahl der Innenstoffe habe ich eine ganze Weile gebraucht und mich dann für diese maritimen Kinderstoffe entschieden. Ich finde es ganz witzig, wenn man den Reißverschluss öffnet und dann die Meerjungfrau entdeckt. Natürlich frisst ein echter Walhai keine Meerjungfrauen. Auf seinem Speiseplan stehen eher Plankton und kleine Fische.

Übrigens ist der echte Walhai ein unglaublich faszinierendes Tier! Er kann mindestens 13 Meter lang werden und ist der größte Fisch der Erde. Bis zu 100 Jahre alt kann ein Walhai werden. Wenn du dich dafür interessierst, schau dir im Internet mal Bilder von Walhaien an. Es sind sehr beeindruckende Tiere.

Die Augen und das Maul

Im E-Book werden verschiedene Möglichkeiten beschrieben, wie man dem Walhai Augen geben kann. Man kann sie z. B. plotten oder aufmalen. Ich habe kleine, perlmuttschimmernde Knöpfe als Augen angenäht, und zwar ganz zum Schluss beim fertigen Hai. Das hat prima geklappt.

Normalerweise arbeite ich am liebsten mit Endlos-Reißverschluss, weil man ihn genau auf Wunschlänge abschneiden kann. Hier habe ich zu einem dunkelblauen, 18 cm langen Reißverschluss gegriffen. Er lag schon seit ein paar Jahren in der Schublade und hat endlich die perfekte Verwendung gefunden. Die Länge hat gerade so gereicht.

Ich finde meinen Walhai toll und werde ihm einen schönen Platz in meinem Nähzimmer geben. Hast du auch schon einen genäht oder denkst darüber nach, dir das E-Book zuzulegen?

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Dieser Blogpost ist als Werbung gekennzeichnet, weil mir das E-Book kostenlos zum Probenähen zur Verfügung gestellt wurde.

Handytasche | Designbeispiele aus dem Probenähen

Es ist doch immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich ein Schnittmuster interpretiert werden kann. Besonders so ein einfaches Nähprojekt wie eine Handytasche bietet viele kreative Möglichkeiten dazu.

Die Nähanleitung zur Handytasche ist seit einer Woche in meinem Etsy-Shop erhältlich. Heute möchte ich ein paar Designbeispiele aus dem Probenähen zeigen. Meine zehn Probenäherinnen waren so im Nähflow, dass gleich mehrere Sets für die Geschenkekiste entstanden sind. Mach dich also gefasst auf eine geballte Ladung Inspiration!

Designbeispiele von YokoKudo88, Sara & Tom und 4 Freizeiten

Den Anfang macht Katharina {4 Freizeiten}. Sie hat eine maritime Handytasche mit zarten, weißen Streifen genäht. Ist das Lederlabel an der Taschenklappe nicht toll!? Mehr über das hübsche Täschchen erfährst du in Katharinas Blogpost.

Jennifer {YokoKudo88} ist ein großer Tula-Pink-Fan, und es hätte mich ehrlich enttäuscht, wenn sie keine Tula-Pink-Handytasche genäht hätte. Aber auch die Katzen-Tasche ist super süß geworden. Darin verstaut sie ein kleines Handtuch. Das kann man bei dieser Sommerhitze auch gut gebrauchen! Mehr Bilder kannst du bei Instagram sehen.

Sara {Sara & Tom} hat sich an ein Material herangewagt, das mir persönlich ja so gar nicht liegt: laminierte Baumwolle. Es eignet sich super für die Handytasche, weil es abwaschbar und sehr robust ist. Du findest Saras zweite, dunkelblaue Tasche mit den Blümchen toll? Weiter unten findest du noch mehr Detailfotos.

Designbeispiele von stitchydoo

„Eignet sich das Schnittmuster auch für Sonnenbrillen?“, fragte Katherina {stitchydoo}. Aber na klar! Aus Baumwoll-Webware, Jeansstoff und Oilskin hat Katherina ein geniales Taschen-Trio genäht. Nicht nur die witzigen Patches auf der Taschenklappe, auch das breite Webband und die Jerseynudel als Verschluss finde ich wirklich „awesome“! In Katherinas Blogpost erfährst du mehr darüber.

Designbeispiele von Sewing Tini

Es braucht kein Label im Tascheninneren, um zu sehen: Diese Handytaschen hat Tini {Sewing Tini} genäht. Experimentierfreudig wie Tini ist, hat sie getestet, ob sich die Handytasche auch aus Korkstoff nähen lässt. Das Ergebnis ist ein Taschen-Set, das alle Blicke auf sich zieht. Denn wer hat schon eine Handytasche aus Kork?

Designbeispiele von Sewing Tini

Aber auch das zweite Set aus Tinis Nähzimmer ist der Hammer! Ich staune immer wieder, was man mit einem Plotter alles anstellen kann. Die Plotts auf der Außenseite passen farblich perfekt zum Innenstoff und zum breiten Gummi. Hier hat sich Tini eine alternative Verschlussart einfallen lassen, die im E-Book nicht beschrieben wird. Übrigens gibt es sogar noch ein drittes Handytaschen-Set. Wenn du neugierig bist, schau doch mal demnächst auf Tinis Blog vorbei.

Designbeispiele von si.na.eht und Wollfühlend

Ich habe mich sehr gefreut, dass Sina {si.na.eht} und ihre 7-jährige Tochter beim Probenähen mitgemacht haben. Die beiden haben hübsche Taschen genäht, die du dir hier und hier genauer anschauen kannst. Bei der Handytasche mit den pinken Dreiecken hat Sina statt eines Gummis ein Baumwollband durch die Öse gefädelt. Das Bändchen wird dann auf der Rückseite mit einer Schleife zugebunden.

Die Handytasche eignet sich perfekt für Jeans-Upcycling! Das zeigt Micha {Wollfühlend} mit ihren beiden Taschen, die sie mit Druckknöpfen ausgestattet hat. Einen schönen Kontrast bilden die grüne Steppnaht und der Plott auf der Taschenklappe.

Designbeispiele von Wollfühlend

Auch Micha {Wollfühlend} hat mehrere Exemplare genäht und dabei verschiedene Materialien getestet. Neben Jeansstoff hat sich auch Kunstleder als Material für die Handytasche bewährt.

Designbeispiel von Nähkäschtle

Das Schöne an unserem Hobby ist doch, dass wir uns die Dinge genau passend nähen können. Ingrid {Nähkäschtle} hat Stoffe ausgewählt, die farblich perfekt zu ihrem Lehrerkalender passen. Eine traumhaft schöne Kombi für einen hoffentlich guten Start ins neue Schuljahr! In Ingrids Blogpost erfährst du mehr über ihre schöne Handytasche.

Designbeispiel von embelesada

Wer meinen Blog schon länger liest, weiß, ich hatte mal eine ausgeprägte Fuchs-Phase. Deshalb hat mein Herz gleich einen Hüpfer gemacht, als ich die Fotos von Bettys {embelesada} Handytasche sah. Der Fuchs sieht aus, als würde er in unbemerkten Momenten selbst die Kopfhörer aufsetzen und Musik hören. Auch Betty hatte Spaß am Nähen mehrerer Handytaschen, wie du hier und hier und hier sehen kannst.

Designbeispiel von Sara & Tom

Wie weiter oben im Text angekündigt, zeige ich hier noch mal ein paar Detailfotos von Saras {Sara & Tom} Handytasche. Sara hat aus dem Innenfach einfach ein Außenfach gemacht und verstaut dort ebenfalls ihre Kopfhörer. Besonders hübsch finde ich die Holzperlen, die das dunkelblaue Gummiband zieren.

Designbeispiele von kikisews

Kerstin {kikisews} hat bei der einfarbigen Tasche „Oxford Stoff“ verwendet. Das ist ein robuster Nylonstoff, der sich für Outdoor-Zwecke eignet, wie mir Kerstin erklärt hat. Statt Volumenvlies aufzubügeln, hat sie die Handytasche mit Soft & Stable gefüttert. Die gemusterte Handytasche hat sie aus Webware genäht. Danke, liebe Kerstin, für diese tollen Designbeispiele!

Danke an alle!

Ich möchte mich auch an dieser Stelle noch mal ganz herzlich bei meinem Probenäh-Team bedanken! Vielen Dank für eure Zeit & Unterstützung, liebe Betty, Ingrid, Jennifer, Katharina, Katherina, Kerstin, Micha, Sara, Sina und Tini! Danke auch an Anna!

Nähanleitung „Handytasche“ – Jetzt in meinem Etsy-Shop!

Du findest die Nähanleitung in meinem Etsy-Shop. Sie beinhaltet Schnittmuster für drei Taschengrößen: KLEIN (14 x 8 cm), MITTEL (16 x 8,5 cm) und GROß (18 x 9,5 cm). Zwei Verschlussmöglichkeiten werden vorgestellt: Öse mit Gummikordel und Knopf mit Gummikordel. Außerdem erfährst du, wie du ein kleines Innenfach einbauen kannst. Das Projekt eignet sich besonders für AnfängerInnen und nähbegeisterte Kinder.