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Auf der Nadelwelt in Karlsruhe 2017

Eigentlich wollte ich in diesem Jahr keinen Blogpost über meinen Besuch auf der Nadelwelt in Karlsruhe schreiben, und tatsächlich wird das heute auch kein ausführlicher Messebericht. Es sind nur ein paar Eindrücke und Fotos, die ich gerne zeigen und festhalten möchte. Neben der Möglichkeit, Stoffe und Nähzubehör einzukaufen, tolle Quilts zu bestaunen und Inspirationen zu sammeln, sind es vor allem die Treffen mit Kollegen und Bloggerfreunden, die mich zwei- oder dreimal im Jahr auf die Messen ziehen. Ich freue mich immer, bekannte Gesichter zu sehen oder Menschen persönlich zu treffen, die ich bislang nur virtuell kannte.

Drei Mitglieder des 6Köpfe-12Blöcke-Teams

Zusammen mit Andrea (Quiltmanufaktur) und Dorthe (Lalala Patchwork)

Das Tolle am Internet und an der Nähbloggerwelt ist, dass man sich zusammentun, eine große Aktion starten und etwas bewegen kann, ohne sich jemals persönlich getroffen zu haben. Das ist schon phänomenal! Aber natürlich kommt irgendwann das Bedürfnis, sich kennen zu lernen, besonders wenn die Zusammenarbeit so intensiv und fruchtbar ist wie bei 6 Köpfe – 12 Blöcke. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich jetzt endlich auch mal Andrea kennen gelernt habe. Das wurde aber auch Zeit!

Nadelwelt Karlsruhe 2017 - Der Stand von Lalala Patchwork

Unverkennbar! Dorthe hat ihren Stand mit Rolling Stone, Churn Dash, Broken Dishes, Dresden Plate, Dutchman’s Puzzle und unserem Logo dekoriert und war Anlaufstelle für alle, die auf der Suche nach schönen Stoffen, Infos zum Quilt-Along und unserem 6 Köpfe – 12 Blöcke Dresden Plate Lineal waren.

Quilts und Textilkunst auf der Nadelwelt 2017

Die Nadelwelt in Karlsruhe wird besonders gerne von Patchworkfans besucht, nicht zuletzt wegen der Ausstellungen. Da werden Quilts und Textilkunstwerke gezeigt, die mich glattweg vom Hocker hauen. Nicht alle darf man fotografieren, was natürlich verständlich ist. Von den Flying-Geese-Werken in der Ausstellung der Patchworkgilde Deutschland durfte ich aber auf Nachfrage Fotos machen. Ich hoffe, es ist okay, dass ich die Arbeiten von Karin Pfunder, Birgit Siltmann, Petra Blankenburg, Gabriele Bertram und Angela Dittmar hier zeige (unten v. l. n. r.) Die Fotos darüber zeigen einen witzigen Hemden-Quilt am Stand der Nähwelt Flach und die liebe Jennifer, die ihr genähtes Weltraum-Top hochhält, das sie zur Messe mitgebracht hat, um es einer Freundin zum Longarm-Quilten mitzugeben.

instagoesnadelwelt17

#instagoesnadelwelt17 – von Friederike und Jennifer organisiertes Treffen auf der Nadelwelt

Unter #instagoesnadelwelt17 haben sich auch in diesem Jahr wieder Instagramer und Blogger verabredet und nachmittags auf der Messe zum Kennenlernen und Quatschen getroffen. Dank des grünen Namensbuttons, den Jennifer für jede Teilnehmerin gemacht hat, kamen wir schnell ins Gespräch.

Bloggertreff auf der Nadelwelt in Karlsruhe 2017

Damit ich aufs Bild passe, habe ich mich mal ein bisschen kleingemacht. Tatsächlich bin ich mindestens einen halben Kopf größer als Jennifer und Nicole. Witzig, dass ich an dem Tag so oft hörte, ich sei so groß. War mir bisher gar nicht bewusst, dass man mit etwa 1,75 m schon zu den großen Frauen gehört. Ach, ihr seid einfach alle so klein! Das ist es! … Und erkennt ihr rechts die Tasche, die Martina trägt? Ja, das ist eine Mozzie Bag! Was hab ich mich gefreut, Martina mal persönlich kennen zu lernen, und dann trägt sie auch noch eine Mozzie Bag und schwärmt so begeistert davon! Den Taschenschnitt findet ihr hier im Blog als Gratis-Nähanleitung.

Senna Tote und Stoffbeutel

Auch ich bin auf meine rote Tasche häufig angesprochen worden und möchte sie hier deshalb gerne noch mal verlinken. Es ist die Senna Tote von LBG Studio aus einem geblümten Riley-Blake-Stoff. In diesem Blogartikel habe ich sie ausführlich vorgestellt. Dort findet ihr auch die Bezugsquelle für den Schnitt.

Auf dem rechten Foto ein praktischer Shoppingbeutel, den mir die liebe Jennifer samt Buttons und Bleistift geschenkt hat. Außerdem ein eckiger Button der Modern Cologne Quilters, den mir Iris geschenkt hat, weil ich mich bei ihnen letztes Jahr als Blind Date vorgestellt habe. Danke auch, liebe Sara, für den niedlichen Filz-Untersetzer.

Nadelwelt 2017 | Stoffsalat, Näh-Rallye und Shoppingbeute

Links oben: Grete von Stoffsalat. Rechts oben und unten: Näh-Rallye. Links unten: meine Shoppingbeute.

Wie jedes Jahr gab es auch in diesem wieder einige Workshops und Kurse auf der Nadelwelt. Die lustigste Aktion fand am Stand von Bernina und Mettler statt, wo man innerhalb von 30 Sekunden eine Rennstrecke abnähen musste. Jennifer war voll in ihrem Element und besiegte die langsamere Nicole 1:0. Anschließend wurden unter den Teilnehmern Preise verlost. Den Stoffbeutel mit ein paar kleinen Goodies gab’s für jede Rennfahrerin geschenkt.

Es war mal wieder ein schöner, ausgefüllter Messetag mit vielen tollen Begegnungen, und wie ihr seht, bin ich nicht leer nach Hause gegangen. Natürlich habe ich mich spontan in ein paar Stoffschönheiten verliebt und meine bunte Sammlung weiter aufgestockt.

Links zu anderen Berichten über Events & Messen:

Blogger-Event bei der Nähwelt Flach in Aschaffenburg

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Mit 21 Nähbloggerinnen einen Tag lang zwischen Näh- und Stickmaschinen herumstreunen, Workshops machen, quatschen, lachen, shoppen, nähen… Klingt nach Riesenspaß? Und wie! Noch dazu, wenn man die allermeisten Blogger schon längst persönlich kennt und das Event quasi vor der eigenen Haustür stattfindet: bei der Nähwelt Flach in Aschaffenburg. Dann ist das ein Treffen mit Freunden an einem der schönsten Orte, die man sich als Nähnerd so vorstellen kann.

Gruppenfoto zu später Stunde – Katja und Ina waren schon auf dem Nachhauseweg | Foto: *nane {schönes aus Stoff}

Seit 61 Jahren ist die Familie Flach über die Landesgrenzen hinaus als Fachhändler in Sachen Nähen und Sticken bekannt. Egal, ob Bernina, Brother, Janome, Pfaff oder Baby Lock, hier kann man alle Top-Maschinen der großen Marken beschnuppern, testen und sich ausgiebig beraten lassen.

Kleiner Einblick in den Bereich der Brother-Nähmaschinen

Aber in der Nähwelt gibt’s nicht nur Maschinen, sondern auch jede Menge Zubehör: Trolleys, Schneiderbüsten, Garn, Knöpfe, Nähfüßchen, Stickmotive, Bänder, Scheren, Schneidematten und tausend andere nützliche und hübsche Dinge. Man könnte Stunden in den Verkaufsräumen verbringen!

Anna von zwergstücke

Recht klein ist das Angebot an Stoffen. Das muss man wissen. Aber das stört mich überhaupt nicht. Da hat die Nähwelt einfach keinen Schwerpunkt. Auch der Bereich „Patchwork“ ist eher unterrepräsentiert. Hier würde ich dringend empfehlen, wenigstens mal ein Inch-Lineal ins Programm aufzunehmen. Ganz bestimmt wäre am Samstag das eine oder andere über die Ladentheke gegangen.

Nach einer sehr netten Begrüßung von Sabine Flach und einer Hausführung inklusive Besuch in der Werkstatt wurden wir in drei Gruppen eingeteilt. Ehrensache, dass ich mir natürlich ein grünes Schlüsselband schnappte. Die grüne Gruppe begann dann auch direkt bei Evelyn mit dem Stickmaschinen-Workshop. Ich habe ja großen Respekt vor diesen Riesenmaschinen, von denen manche mehr kosten als ein gebrauchter Kleinwagen, und fand es sehr spannend, am Beispiel eines kleinen Jeans-Nadelkissens zu erleben, wie der Zauber funktioniert.

Im 2. Workshop hat uns Heidi den Brother Hobbyplotter ScanNCut CM900 vorgeführt. Besonders für die Besitzer des Silhouette Cameo war es sehr interessant zu erfahren, wo die Unterschiede zwischen den Geräten liegen. Heidi, gelernte Damenschneiderin, beantwortete viele Fragen und gab jede Menge wertvolle Tipps. Die empfohlene Bügelfolie BSN war dann nach der Veranstaltung im Laden auch sehr gefragt.

Präsentation: Brother Hobbyplotter

Der 3. Workshop bei Sabine hat mir am besten gefallen: Zum ersten Mal konnte ich eine Filzmaschine testen. Ehrlich gesagt wusste ich bis dato gar nicht, dass es so etwas gibt: Eine Maschine mit fünf Nadeln, die mit ihren kleinen Widerhäkchen Textilien miteinander verfilzt. Total easy und witzig! Das hat uns allen sehr viel Spaß gemacht und einige erwiesen sich als richtige Naturtalente.

Nach den Workshops durften wir uns noch bis weit nach Ladenschluss in den Kursräumen aufhalten, um uns auszutauschen und kennen zu lernen. Ein paar wenige haben es tatsächlich bei diesem Bloggertrubel geschafft, zu nähen. Respekt! Ich wusste, dass das bei mir bestimmt nichts wird und habe deshalb meine Maschine wohlweislich zuhause gelassen.

Foto: Katja | Nähfrosch

Es war ein rundum gelungener Tag, den die liebe Alex {Macis Atelier} zusammen mit der Inhaberin Sabine Flach organisiert hat. Interessante Workshops, kompetente Fachleute, eine sehr herzliche Betreuung, tolle Atmosphäre, viele anregende Gespräche, leckere Snacks und am Ende sogar noch ein Goodie – 6 Packungen Dylon Textilfarbe zum Testen. Was will man mehr? Ich habe das alles sehr genossen und freue mich schon auf das nächste Bloggertreffen. Vielleicht ja mal wieder in der Nähwelt Flach!?

Foto: Katharina | 4Freizeiten

Nach der Veranstaltung haben wir den Tag mit einem leckeren Abendessen in einem griechischen Restaurant ausklingen lassen. Wir haben noch lange gequatscht und gefachsimpelt, bis wir uns irgendwann im Schneetreiben auf den Heimweg machten.

Danke, liebe Alex, für die Organisation diese Events und das Blogger-Goodie! Danke an Sabine und Peter Flach, an Heidi, Evelyn und das ganze Nähwelt-Team. Ihr habt euch große Mühe gegeben, den Tag für uns zu einem tollen Erlebnis zu machen, und das ist euch voll und ganz gelungen. Danke, liebe Nora, für die Mitfahrgelegenheit!

Es war ein großes Vergnügen, lieb gewonnene Bloggerfreunde zu treffen bzw. endlich mal kennen zu lernen. Toll, dass das geklappt hat, Christiane, Katja, Ina und Claudia.

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Eine Sammlung aller Berichte zum Blogger-Event bei der Nähwelt Flach findest du bei Katja Nähfrosch.

So war’s auf der Nadelwelt in Karlsruhe

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Ich liebe es, Handarbeitsmessen zu besuchen. Es ist einfach das Paradies für Nähnerds wie mich. Stoffe, mehr als du anschauen und anfassen kannst, ein buntes Meer an Garnen und Bändern, praktische Nähhelfer, von denen du noch gar nicht wusstest, dass du sie brauchst. Es ist, als würdest du hundert Handarbeitsläden auf einmal besuchen. Das kann einen erschlagen, das kann einen arm machen, aber es ist das pure Glück.

Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Tausende nähbegeisterte Frauen strömten zur Nadelwelt. Nur vereinzelt wurden auch Männer gesichtet.

Als die liebe Ines letztes Jahr so sehr von der Nadelwelt schwärmte, wusste ich, nach meinen Besuchen der Creativa in Dortmund und der h+h in Köln, muss ich unbedingt auch mal nach Karlsruhe fahren und mir anschauen, was es auf der Nadelwelt so gibt. Letzten Samstag war es dann so weit. Morgens um kurz vor neun bin ich in Frankfurt am Main in den ICE gestiegen, anderthalb Stunden später war ich schon im Handarbeits-Paradies.

Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Zufällig @kristkerstin geknipst, die sich selbst auf dem Foto erkannte, als ich es auf Instagram zeigte

Ich muss gestehen, mein erster Eindruck war: Ui, das ist aber klein hier. Nur eine einzige Halle? Wenn man die Creativa und die h+h kennt, die sich auf mehrere Hallen bzw. Ebenen erstrecken und echt riesengroß sind, kommt einem die Nadelwelt im ersten Moment schon mini vor. „Ob ich hier wirklich einen ganzen Tag verbringen kann?“, hab ich so bei mir gedacht.

Burda bei der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Aber jaaaa doch! Das geht auf jeden Fall. Die Stunden vergingen wie im Flug, und als ich um halb sechs den Heimweg antrat, war ich gerade so einmal komplett durch. Der Clou an der Nadelwelt ist nämlich, dass der Schwerpunkt wirklich auf dem Nähen liegt. Es gibt natürlich auch einige Stände mit Wolle, Strick- und Häkelnadeln, auch Sticken und Filzen ist ein großes Thema, aber so was wie Stempel, Masking Tape oder Bastelsachen musste man schon mit der Lupe suchen. Vielleicht liegt’s an meiner Nähnerd-Brille, aber ich hatte wirklich den Eindruck: Der Schwerpunkt dieser Messe liegt auf dem Nähen, insbesondere auf Patchwork und Quilten. Und genau das fand ich super und kam genau meinem Interesse entgegen.

Stand von Stoffsalat auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Am Stand von Stoffsalat – Da hüpft das Patchworkerherz

Auf keiner anderen Messe habe ich so viele Pre-cuts, Stoffserien und Patchworkzubehör gesehen. Ob Paper Pieces, Quiltschablonen, Lineale, Scheren, Rollschneider, Klebestifte oder riesige Longarm-Quilter – Auf der Nadelwelt kommen Patchworker auf ihre Kosten und können vor Ort in die Hand nehmen, testen und einkaufen, was sie sonst vielleicht in Amerika bestellen.

Stand von Stoffsalat auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Immer gut besucht der tolle Stand von Stoffsalat – nicht zuletzt auch wegen der charismatischen Grete, die an ihrer Bernina nähte und quiltete und im persönlichen Gespräch gerne ein paar Tipps weitergab. Seitdem ich mich für Modern Quilting begeistere, bin ich gute Kundin bei Grete. Ich finde es fantastisch, dass sie ganze Stoffserien in ihr Sortiment aufnimmt – da ist sie wirklich eine der wenigen in Deutschland. Zum Glück hat sie neben ihrem lokalen Geschäft auch einen Online-Shop.

Stand von Lille Stofhus auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Direkt gegenüber der Stand von Lille Stofhus, den ich schon von der Kreativwelt Frankfurt kenne und schätze. Immer sehr hübsch gemacht und einladend. Ein Eyecatcher waren die süßen Puppen, die aus einem Panelstoff genäht werden.

Stand von Lille Stofhus auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Am Stand von Lille Stofhus

Die Idee finde ich wirklich witzig: Aus dem Panelstoff „Coral – Queen of the Sea“ lässt sich eine Meerjungfrau, ein Seepferdchen, ein kleines Kissen und eine Decke nähen. Der Panelstoff aus der Serie „Lil Red“ beinhaltet eine Rotkäppchen-Puppe, einen Wolf und ebenfalls ein Kissen mit Decke. Das ist doch wirklich ein süßes Geschenk für junge Nähanfänger!

Brigitte Heitland / Zen Chic auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Fans von Zen Chic und der tollen Stoffserie „Flow“ konnten die Designerin Brigitte Heitland persönlich an ihrem Stand kennen lernen.

Stand von The Log Cabin auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Am Stand von The Log Cabin

Auch an anderen Ständen gab es „Flow“ als Meterware und in Form von Charm Packs. Bei The Log Cabin habe ich darüber hinaus ein paar sehr seltene Bonnie-and-Camille-Scrumptious-Schätzchen entdeckt, von denen ich unbedingt etwas mit heim nehmen musste. Das Tolle auf der Nadelwelt: Hier wird an vielen Ständen ab 20 cm vom Ballen abgeschnitten. Auch wieder ideal für Patchworkfans!

Stand von The Log Cabin auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

So herzlich und gut gelaunt! Die beiden Niederländerinnen von „The Log Cabin“ hatten ein schönes Sortiment aus modernen und  traditionellen Patchworkstoffen dabei. Die Nadelwelt ist eine internationale Messe. Gerade an niederländischen oder französischen Ständen kann man auch mal Stoffe und Materialien entdecken, die wir hier nicht so kennen.

Stand von Pretty & Useful auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Süchtig nach English Paper Piecing? Pretty & Useful versorgen alle, „die bereits an der Nadel hängen“, mit Schablonen aus Acryl, Papier und Pappe. Interessierte konnten sich Infoblätter mitnehmen, auf denen am Beispiel des Hexagons erklärt wird, wie das Handnähen mit Papierschablonen funktioniert. Und wer die Hexies nicht heften möchte, sondern ein Freund des Klebens ist, konnte direkt am Stand einen Textilklebestift von Sewline ausprobieren.

Stand von Stickhand.de auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Am Stand von stickhand.de

An ganz, ganz vielen Ständen gab es Korkstoff zu kaufen. Ich bin ja auch ein großer Fan davon und habe mich sehr gefreut, es so häufig zu sehen. Übrigens, nicht dass jetzt hier der Eindruck entsteht, die Nadelwelt sei nur etwas für Patchworker. Nein! Absolut nicht! Auch Taschennäher konnten sich mit Zubehör eindecken und leidenschaftliche Klamottennäher mit Jersey und Bekleidungsstoffen. Die großen Nähmaschinenhersteller wie Bernina, Elna, Brother, Janome und baby lock waren vertreten. Überall konnte man sich beraten lassen. Es war also garantiert für jeden etwas dabei.

Quiltübergabe auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

Iva von @schnigschagquiltsandmore und Friederike von @piecestopatch mit dem Double Wedding Ring Quilt

Ist das nicht ein unglaublich toller Quilt, den Iva und Friederike hier hochhalten? In echt ist er sogar noch viel schöner als auf dem Foto. Wirklich ein Traum, dieser Hochzeitsquilt, den Friederike genäht hat! Weil er 2,30 x 2,30 Meter misst, hatte sie ihn zu Iva in die Schweiz geschickt, damit sie ihn mit ihrer großen Quiltmaschine quiltet. Auf der Nadelwelt fand dann die Rückübergabe statt. Ein sehr glücklicher Moment für Friederike, an dem wir teilhaben durften.

Insta-Bloggertreff auf der Nadelwelt in Karlsruhe 10.-12. Juni 2016

@fingerhat, @thepimpedfox, @finefabric, @quiltfieber, @inessel_i, @piecestopatch @gmachtinoberbayern, @schnigschnagquiltsandmore, @vevivicky, @raven2006, @yokokudo88, @greenfietsen (Foto: Iva/schnigschnagquiltsandmore)

Ich gehe auch deshalb so gerne auf Messen, weil sich oft die Gelegenheit ergibt, Bloggerfreunde und Online-Bekannte zu treffen. Über den Hashtag #instagoesnadelwelt2016 hatte sich bereits im Vorfeld eine Gruppe von Nähbegeisterten für den Samstagmittag zu einem Kennenlerntreff verabredet. Ich war total gespannt, weil ich nur Ines und Marlies persönlich kannte. Aber wie so oft: Nähblogger verstehen sich auf Anhieb und haben sofort jede Menge zu erzählen. Es war ein richtig schönes Treffen, das für mich noch durch die gemeinsame Heimfahrt mit Jennifer @yokokudo88 gekrönt wurde. Jennifer hatte für jeden Teilnehmer ein süßes Täschchen genäht, in dem ein Namensbutton steckte. Vielen Dank noch mal für die Mühe, die du dir damit gemacht hast!

Ich freue mich jetzt aufs nächste Jahr. Wenn ich es einrichten kann, fahre ich sehr gerne wieder zur Nadelwelt nach Karlsruhe.

Save the date: Nadelwelt Karlsruhe vom 05.-07. Mai 2017

Das Eintrittsticket wurde mir von der PR-Abteilung der Nadelwelt kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung hat das selbstverständlich keinen Einfluss genommen.

Meet & Greet – Unterwegs auf der h+h cologne 2016

Mit dem „Stadtschuh“ hatte ich mindestens gerechnet. Für 15.000 Schritte gibt’s von der Fitbit-App den tollen Stadtschuh-Sticker. Das sollte doch mal mindestens drin sein, wenn ich mir den ganzen Tag auf der Internationalen Fachmesse für Handarbeit und Hobby die Füße platt laufe. Pah, von wegen! Als ich am Abend in den ICE nach Hause stieg, hatte mein grüner Schrittzähler gerade mal läppische 5.360 Schritte aufgezeichnet. Da hab ich ja an einem ganz normalen Tag mehr! Hätte ich am Samstag aber einen Wortzähler getragen, hätte ich bestimmt den Quasselstrippen-Sticker gewonnen – da bin ich mir ganz sicher.

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016

Die h+h cologne 2016 wird für mich als die Messe in Erinnerung bleiben, von der ich (leider) am wenigsten gesehen habe, weil ich die meiste Zeit Leute getroffen und mich unterhalten habe. Ich bin superglücklich über jede einzelne Begegnung, jedes Gespräch und jede Umarmung und möchte keine davon missen. Wenn ich die Wahl habe, zwischen „eine Modenschau angucken“ und „endlich mal mit Jana von ambaZamba quatschen“, dann ist ja wohl klar, wofür ich mich entscheide. Und wie so oft, wenn man sich schon lange virtuell kennt: Man sieht sich und hat sofort jede Menge Gesprächsstoff. Ich habe jede Minute genossen und freu mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit dir, Jana!

Was ich von der Messe gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen. Ich fand die Atmosphäre wunderbar entspannt – gerade weil auch klar war: Hier kannst du eh nix kaufen. Hier wird geschaut, geordert und genetzwerkt. Anders als die Creativa in Dortmund, die ich letztes Jahr besucht habe, ist die h+h cologne eine reine Fachmesse, auf der die Branche Trends und neue Produkte präsentiert, wo man sich trifft, kennen lernt, Kooperationen anleiert und Geschäfte macht. Auch gewerblich tätige Blogger sind hier gern gesehen und werden schon mal mit Sekt und Fingerfood verwöhnt wie z. B. am Stand von Union Knopf, wo Izabela – zuständig für die Public Relations – erklärte, wie eine Zusammenarbeit mit Union Knopf aussehen könnte.

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016

Gefühlte hundert Millionen Knöpfe waren am Stand von Union Knopf zu bewundern. Bei den Herren vom Stoffkontor haben Kati {malamü} und ich unser Herz sofort an die wunderschönen Canvas mit Füchsen und Sternchen verloren.

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016 | farbenmix

Ein Highlight für mich: der Stand von farbenmix. Einmal die Modelle der Taschenspieler 3 in echt sehen und begutachten! Ich war überrascht, dass die Bogentasche so groß ist. Ich glaube, den Schnitt werde ich mir noch mal in 90 % ausdrucken. Die Zylindertasche hätte ich mir hingegen größer vorgestellt. Gar nicht auf dem Plan hatte ich die Zirkeltasche, die aber doch auch ihren Reiz hat.

Einen besonderen Blick hatte ich für die Modelle der Kuriertasche. Die habe ich nämlich gerade erst fertiggenäht und auf der h+h zum ersten Mal getragen. Nächste Woche zeige ich sie hier im Blog in allen Einzelheiten. Und hast du’s auf dem Bild schon entdeckt? – Die beschichteten Staars gibt’s demnächst auch in Pink und Blau! … Übrigens: Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass es den gesteppten Taschenstoff Moskau mittlerweile auch in Kiwigrün gibt. Ich habe ihn noch nirgends in Grün gesehen, aber Heike {heikchenskram} ist sich sicher, ihn auf der Creativa in Dortmund entdeckt zu haben. Das wär‘ ja was!

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016

Auch die Verlage von Kreativbüchern und Zeitschriften haben sich auf der h+h präsentiert. Hier unverkennbar der Christophorus Verlag, der Jolijous neues Buch Sew happy wunderbar in Szene gesetzt hat. Eine schöne Gelegenheit, die Stoffe und Modelle aus dem Buch einmal genau in Augenschein zu nehmen. Ist der Fuchs-Topfhandschuh, der am Regal hängt, nicht süß!?

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016 | Swafing

Herrliche Stoffkollektionen auch am Stand von Swafing! So ein Kleid wie das rechte kann man sich einfach nur selbst nähen! Genial! Links ein wunderschönes Wickelkleid aus der neuen Kollektion „Donna“ von Lila-Lotta, die ich beim Bloggertreff am Stand von Initiative Handarbeit kurz persönlich kennen lernen durfte.

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016 | Initiative Handarbeit

Am Samstagnachmittag hat die Initiative Handarbeit zum Bloggertreff eingeladen. Angela Probst-Bajak hat die Arbeit des Verbandes vorgestellt und Werbung für zwei schöne Aktionen gemacht: „Mach dein Ding“, ein Nähwettbewerb, bei dem es darum geht, eine Duffle Bag nach einem vorgegebenen Schnitt zu nähen und ihr den eigenen, kreativen Stempel aufzudrücken. Einsendeschluss ist der 31.7.2016, und zu gewinnen gibt’s ein Wochenende in Berlin.

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016 | Initative Handarbeit

Die zweite Aktion heißt „Jeder macht was er kann“ und wird unter anderem von Anke {Cherry Picking} unterstützt. Die Idee dahinter: Du nähst, strickst oder häkelst etwas Schönes für ein Kind aus einer wirtschaftlich benachteiligten Familie. Die Initiative Handarbeit sammelt diese kreativen Spenden bis zum 1.9.2016 und gibt sie dann an die deutschen Tafeln weiter, wo die Verteilung an die Kinder stattfindet. Eine tolle Aktion, bei der du Kindern, die in Armut leben und in ihrem Alltag auf vieles verzichten müssen, eine Freude machen kannst.

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016 | häkelhelden

„Helfen ist deine Masche? Dann häkel dich mit uns zum Weltrekord!“ – Das ist das Motto der Häkelhelden. Für die größte Patchworkdecke der Welt werden 30.000 Granny Squares in der Größe 10 x 10 cm gebraucht. Nachdem der Weltrekord offiziell anerkannt wurde, wird die Decke versteigert und der Erlös an den Weissen Ring e.V. gespendet. Wenn du mitmachen möchtest, musst du dich beeilen. Die Aktion läuft nur noch bis zum 31.3.2016!

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016 | Madame Tricot

Sensationell, die gestrickte Metzgerei von Madame Tricot! Ein spannendes und irgendwie auch irritierendes Kunstwerk. Von der Salami bis zum Schinken ist hier alles gestrickt!

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016 | lillestoff

Ich gebe zu, Wolle, Häkel- und Strickzubehör habe ich auf der h+h cologne mehr oder weniger links liegen lassen. Ich hab zwar immer mal wieder Häkelanwandlungen, aber mein Interesse gilt doch hauptsächlich dem Nähen und schönen Stoffen. Am Stand von lillestoff habe ich viele Stoffe entdeckt, die ich noch gar nicht kannte. Wahnsinn, wie groß das Sortiment ist!

Meet & Greet - Unterwegs auf der h+h cologne 2016 | baby lock

Handarbeitsmessen wie die h+h cologne bieten natürlich auch die Möglichkeit, sich einmal ganz in Ruhe Maschinen vorführen zu lassen und selbst zu testen. Hier am Stand von baby lock.

Kurz vor Schluss ist noch ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen: Am Stand von ByAnnie habe ich Barbara {Das mach ich nachts} getroffen. Wenn du ihren Blog noch nicht kennst, dann trag dich schnell als Leser ein! Barbara ist eine begnadete Patchworkerin und Taschennäherin. Sie hat die amerikanische Nähwelt fest im Blick und ist ganz oft Trendsetterin. Ob Clover Clips, Sew Together Bag oder Soft & Stable – Barbaras Empfehlungen und Tipps sind immer Gold wert!

Hach, so viele nette Menschen habe ich auf dieser Messe getroffen: meine liebe Handmade-on-Tuesday-Partnerin Kati {malamü} natürlich, mit der ich den ganzen Tag lang viel gequatscht und gelacht habe, Katrin {soulsister meets friends}, Bella {herzensüß}, Kerstin {keko-kreativ}, Katja {schoenstebastelzeit}, Miri {miri d.}, Susanne {Pearl’s Harbor}, Moni {Nähoma Moni}, Nicole {mini-wölkchen}, Jana {ambaZamba}, Manja {kandatsu}, Christiane {Miss Sewing}, Simone {monesatelier}, Sandra {Lila-Lotta} und … wen ich jetzt hier vergessen habe, der möge es mir bitte bitte verzeihen.

Ich fand’s großartig auf der h+h cologne. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei.

Ich bin die greenfietsen, und wer bist du? – Bloggertreffen nach der Creativa

Das haben sich meine Eltern wahrscheinlich auch nicht träumen lassen… dass ich mich 36 Jahre, nachdem sie mich Katharina tauften, mit einem erfundenen Fantasienamen vorstellen muss, um erkannt zu werden. Aber was soll ich sagen? Mir ging’s ja ganz genauso! … Am Freitagabend bei unserem großen Bloggertreffen nach der Creativa in der Hoevels Hausbrauerei in Dortmund musste ich die liebe Lisa glatt noch ein zweites Mal drücken, nachdem ich Schussel endlich begriff, dass sie Kanoschl ist.

Und Betty? Ihre erste Reaktion beim Kennenlernen war: „Oh, Katharina, dich hab ich mir ganz anders vorgestellt.“ Worauf ich lachend antwortete: „Betty, und du bist ja so klein.“ Als wir uns am nächsten Abend wiedersahen und ich diesmal meine Haare hochgesteckt hatte, sagte sie: „Ja, heute siehst du mehr aus wie du!“ … Es war einfach herrlich! Lustig. Herzlich. Entspannt. Von der ersten Sekunde an. Und zwar nicht nur zwischen Betty und mir, sondern in der ganzen Gruppe an allen beiden Abenden, die wir gemeinsam bei Essen, Trinken und Schnacken verbrachten.

Für Außenstehende sehen Bloggertreffen ja immer ein bisschen wie Klassentreffen aus. Viele können sich gar nicht vorstellen, dass wir uns eigentlich „nur“ über das Internet kennen und nicht schon eine halbe Ewigkeit miteinander befreundet sind. Manchmal kann ich das selbst kaum glauben. Da treffe ich Kati Malamü zum ersten Mal und bin nicht nur von ihrer tollen Mamina hingerissen, sondern auch von ihrer herzlichen, lustigen Art. Ehrlich gesagt hatte ich Katis Blog bisher nicht auf dem Schirm, aber seit dem Creativa-Wochenende verpasse ich keinen Post mehr.

Das ist eben das Tolle: Man lernt den Menschen hinter dem Blog kennen! Auf einmal liest man nicht mehr nur die Texte, sondern man hört die Bloggerin reden und bemerkt, was zwischen den Zeilen steht. Ich höre jetzt immer Bettys schönen kubanischen Akzent, wenn ich auf ihrem Blog zu Besuch bin, und weiß sogar, wie „El cuartico del embeleso“ richtig ausgesprochen wird. Ich sehe Michas strahlendes Gesicht vor mir, wenn sie auf ihrem Blog eine neue Schnabelina-Bag vorstellt, und höre Ines laut lachen, wenn sie donnerstags wieder lustige Anspielungen in ihren gereimten RUMS-Beitrag gepackt hat.

Es ist wirklich wunderbar, Teil dieses verrückten Hühnerhaufens zu sein. Ich bin dankbar für die großartigen Freundschaften, die in den letzten Monaten entstanden sind… Sabine und ich sind ja mittlerweile eine Art Blogger-Ehepärchen. Grün und Neongelb passt halt auch saugut zusammen. Danke, Sista, dass du zum dritten Mal das Zimmer mit mir geteilt hast und ich immer die rechte Betthälfte haben kann. *zwinker*… Danke auch an Tini, meine liebenswürdige Reisebegleitung mit den schnellen Beinen, und danke an Marlies, die uns mit ihrer genialen Sew-Together-Bag umgehauen und darüber hinaus Übernachtung und Abendverpflegung hervorragend organisiert hat. Ganz lieben Dank dafür!

Der Besuch der Creativa war toll; die Krönung waren für mich aber die Bloggertreffen am Freitag- und Samstagabend und tagsüber auf der Messe. Viele Gespräche hätten ruhig etwas länger sein dürfen. Manche kamen viel zu kurz. Aber so ist das eben auf einem Klassentreffen: Da ist der Abend nie lang genug, um mit allen zu quatschen. … Es war mir jedenfalls ein großes Vergnügen und ein Fest, euch alle wiederzusehen oder frisch kennen zu lernen … und wenn ich mich heute irgendwie ein bisschen verliebt anhöre, dann kommt das daher, dass ich es auch irgendwie ein bisschen bin.

Danke, ihr Lieben!

Tini {Sewing Tini} ☆ Ines {Inessel} ☆ Sabine {Contadina’s way} ☆ Ina {Immer mal was Neues} ☆ Steffi {Tophill*Kitchen} ☆ Marlies {G’macht in Oberbayern} ☆ Heike {heikchens kram} ☆  Betty {El cuartico del embeleso}  ☆ Kati {Malamü} ☆ Rebecca {Jakaster} ☆ Geo {Geo and More} ☆ Lisa {Kanoschl} ☆ Micha {Wollfühlend mit Handicap} ☆ Peggy ☆ Martina {knuddelwuddels} ☆ Sandra {bySaTe} ☆ Anke {handmade by Hecki} ☆ Christiane {Miss Sewing} ☆ Schlottchen {Schlottchen Müller} ☆Heike {tinicodesign} ☆ Marita {maritabw macht’s möglich} ☆ Tina {Tinas Nähstübchen} ☆ Anke {Annele B} ☆ Karin {Handmade by Karin} ☆ Danny {Cozy and Cuddly} ☆ Mark {Das hat Mark gemacht}

Wenn du wissen möchtest, wie ich die Creativa erlebt habe, kannst du das in meinem Blogartikel Creativa 2015 | Zwischen Pepepanda und dem Dortex-Glücksrad nachlesen. Dort findest du auch viele interessante Creativa-Berichte anderer Bloggerinnen verlinkt. Viel Spaß beim Schmökern!

Creativa 2015 | Zwischen Pepepanda und dem Dortex-Glücksrad

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Als wir am Freitagmittag in den Westfalenhallen ankamen, war mein erster Gedanke: „Wow, ist das riesig hier! Wie soll man sich das alles anschauen können?“ In insgesamt sechs Messehallen präsentierten vom 18. bis 22. März 2015 insgesamt 700 Aussteller, was das Selbermacherherz begehrt: Basteln, Malen, Zeichnen, Textiles Gestalten, Handwerken, Schmuckherstellung – Keine Facette kreativen Gestaltens, die nicht auf der Creativa in Dortmund vertreten war.

Daneben Sonderausstellungen wie der LandGarten, die PerlenExpo und der Puppen- & Bärenmarkt und als besondere Highlights die Myboshi Häkel-WM sowie eine Modenschau mit Kleidung aus Lakritze und verschiedene Award-Verleihungen. Sofort war klar: Es muss ausgewählt werden. Da meine Interessen beim kreativen Gestalten mit Stoff, Wolle und Papier liegen, habe ich hier meinen Schwerpunkt gesetzt.

Massenandrang am Samstagvormittag – Insgesamt 80.000 Besucher auf der Creativa

Zwei Tage lang habe ich versucht, so viel wie möglich anzuschauen und an Inspiration mitzunehmen. Natürlich wurde auch ordentlich eingekauft, aber bevor ich zeige, was in meine Florabella wanderte, möchte ich dich auf einen kleinen Rundgang durch die Creativa, wie ich sie gesehen und erlebt habe, einladen.

Bergs Stoffe in Halle 7 am Freitagnachmittag

Solltest du einmal die Creativa besuchen wollen, empfehle ich dir, Donnerstag oder Freitag zu gehen. Am Samstag war es echt voll und ein entspanntes Schlendern über die Messe kaum möglich, besonders am Vormittag. Samstag ist ganz klar Hauptpublikumstag.

Amerikanische Stoffschätze am Stand von Birgit Tolba

Anders als in Ladengeschäften haben die Aussteller viel mehr Zeit und Muße zum Quatschen und Fachsimpeln. Bei der sympathischen Birgit Tolba habe ich nicht nur traumhaft schöne Stoffe von Amy Butler und Joel Dewberry gefunden, sondern mich auch noch nett unterhalten.

Sewing Tini, ich, Matthew im Schottenrock und Ina von Immer mal was Neues

Meet and Greet mit Matthew, dem Nähschotten, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, uns Nähbegeisterte mit günstigen Reißverschlüssen und anderem Zubehör zu versorgen.

Wunderschön dekoriert bei Charlotta’s

Viele Stände waren traumhaft schön gestaltet und sehr einladend dekoriert. Bei Charlotta’s
aus Hamburg fand ich ein paar tolle Frühlingsstoffe und konnte nicht widerstehen.

Ich, Contadina’s way, Sewing Tini, Immer mal was Neues und Jakaster

Zwischendrin immer wieder spontane Treffen mit Bloggerfreunden. Rebecca von Jakaster hatte mich doch tatsächlich an meiner Tasche erkannt. 26 Näh- und Kreativbloggerinnen habe ich an diesem Wochenende getroffen und größtenteils zum ersten Mal persönlich kennen gelernt. Das war für mich DAS Highlight der Creativa, und deshalb wird es darüber noch mal einen eigenen Blogpost geben.

Zwergenschön – farbenfrohe Stoffe und Motive, die nicht nur Kinder faszinieren

Großer Andrang bei Milli Zwergenschön. Wer in einem „zwergenschönen“ Outfit den Stand besuchte, bekam eine Überraschung. Kein Wunder begegneten uns beim Frühstück im Hotel Frauen, die aussahen, als seien sie direkt dem Zwergenschön-Märchenland entsprungen.

Am Stand von hobbyplotter.de

Dafür, dass das Plotten zum „Kreativtrend 2015“ ausgerufen wurde, war recht wenig davon auf der Creativa zu sehen. Bei Hobbyplotter konnte man sich beraten lassen und einkaufen. An vielen Ständen gab es darüber hinaus interessante und inspirierende Vorführungen…

Das Konzept hat mich überzeugt: Stempel zum Zusammenbauen

Bei Unique Hobby Products zeigte eine Dame, wie man mit Stempeln hübsche Vintage-Karten gestalten kann. Der Clou an den niederländischen Stempeln: Sie sind nicht aus Holz, sondern werden aus einer Acrylplatte und darauf haftenden, flachen Stempeln zusammengebaut. So lassen sich eine Menge Stempel sehr platzsparend aufbewahren. Ganz billig ist dieses Vergnügen aber nicht. Für den Acrylblock habe ich 5,50 € bezahlt, für das Stempelset mit den Fietsen 9,95 €.

Workshop bei Maki von Mollie Makes

Nicht nur gucken, sondern selber machen, konnte man bei Maki, der Chefredakteurin der DIY-Zeitschrift Mollie Makes. Wer Lust hatte, konnte in Makis Workshop Knotentaschen und Turnbeutel gestalten. Besonders in Halle 8 fanden viele solcher Kreativworkshops statt. Mir fehlte im trubeligen Messegeschehen mit all den Bloggertreffen die Ruhe dafür, deshalb habe ich meist nur kurz zugeschaut.

Foto von Contadina’s way. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von myboshi.

Eine tolle Begegnung, die ich leider verpasst habe: Meine Freundin Sabine traf die Jungs von myboshi: Felix Rohland mit einem Kollegen. Sie präsentierten an ihrem Verkaufsstand nicht nur neue Garne und Häkelbücher, sondern richteten auch die Myboshi Häkel-WM 2015 aus. Wenn du wissen möchtest, wie groß deine Chance auf eine Urkunde gewesen wäre: Die schnellste Häklerin verarbeitete 45 Meter Wolle in 5 Minuten und 7 Sekunden! Na, kannst du das toppen?

von links nach rechts: Ina, Mark, Tini, ich, Micha, Danny, Rebecca, Sabine und Steffi

Fleißig gehäkelt und gestrickt wurde auch bei Danny und Mark am Stand von Simply Stricken. Die beiden sympathischen DIY-Blogger haben gemeinsam mit Creativa-Besuchern Pepepanda ein buntes Fell verpasst. Wer Lust hatte, konnte sich dazusetzen und eine Runde mithäkeln. Am Sonntagnachmittag entwickelte sich Simply Stricken zum beliebten Bloggertreffpunkt, und so entstand dieses schöne Foto.

Ina dreht am Rad.

Kaum eine Nähsüchtige, die nicht ihr Glück am Dortex-Rad probiert hätte. Nach einer Bestellung von Web- oder Lederlabels konnte man sich einen Rabatt erspielen. Ina versucht das Glücksrad schon mal auf den Jackpot einzustimmen. Hat aber wenig gebracht: 10 % bei Ina, 15 % bei mir.

An Stempeln und bunten Klebebändern konnte man sich regelrecht arm kaufen

Verführung pur: Bunte Washi Tapes! Stolz kann ich berichten, dass ich hier stark geblieben bin – anders als die liebe Sewing Tini. Dafür konnte ich an anderen Ständen nicht widerstehen…

Meine Shoppingbeute

Stoffe, Webband, Baumwollgurtband, ein paar Stempel und ein kleiner Druck mit Fuchs kamen gleich mit, 20 Dortex-Lederlabels sind bestellt und werden mit der Post zugeschickt. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie aussehen. Ich finde, im Vergleich zu so manchen Bloggerfreunden war ich beim Shoppen sehr brav. Einen herzlichen Winker an dieser Stelle zu Sabine und Marlies!

Bis zum nächsten mal auf der Creativa!

Die Creativa war ein rundum tolles Erlebnis, auch dank der Annehmlichkeiten, die mein Blogger-Presseausweis mit sich brachte. Nicht nur, dass ich keinen Eintritt zahlen musste und kostenlos hätte parken dürfen, wenn ich denn mit dem Auto angereist wäre, auch die Schließfächer und wenig benutzten Toiletten im Medienzentrum wusste ich sehr zu schätzen. Das Fotografieren war auf der Messe nicht immer erwünscht, aber wenn ich erklärte, dass ich einen Kreativblog schreibe und das Foto für diesen Artikel verwenden möchte, waren die meisten einverstanden und freuten sich sogar.

Mein erster Markt – Was ist schiefgelaufen?

Für 2014 hatte ich mir vorgenommen, mich in ganz unterschiedliche Richtungen auszuprobieren. Ich habe einen DaWanda-Shop eröffnet, Produkte genäht, fotografiert und eingestellt, meine erste Nähanleitung veröffentlicht, zuvor ein großes Probenähen veranstaltet und parallel regelmäßig Blogposts geschrieben. Was mir in meinem Erfahrungsschatz aber unbedingt noch fehlte, war ein Markt.

Ich war unheimlich neugierig darauf, wie das so ist, einmal als Verkäuferin hinter dem Tisch zu stehen, die eigenen Nähwerke zu präsentieren und die unmittelbare Reaktion von Kunden zu erleben. Deshalb musste ich nicht lange überlegen, als meine Freundin Nadine bei mir anklopfte und fragte, ob wir nicht zu zweit einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Biblis-Nordheim machen wollen.

Unser Stand am frühen Abend

Nadine näht hobbymäßig in ihrer Freizeit – durch ihren kleinen Sohn vor allem Kindersachen. Sie hat ein tolles Händchen für’s Dekorieren und unseren Stand ganz alleine früh am Morgen so wunderschön aufgebaut! Nicht dass ihr denkt, ich hätte was damit zu tun gehabt. Während ich noch am Frankfurter Kreuz auf die streikende Steffi (unser Navi) einredete und leicht schwitzend den Weg zur A5 suchte, hat sie schon die Tische dekoriert, Körbe und Weinkisten aufgestellt, Korkenzieher-Äste mit genähten Sternen aufgehängt und mit ganz viel Liebe und Herzblut alles ansprechend und hübsch gemacht. Als ich in Biblis eintraf, musste ich nur noch meine Sachen dazulegen und zwei mitgebrachte Lampen aufstellen.

Genähte und gebastelte Weihnachtsdeko bei Nadine im Angebot

Ein bisschen Sorge hatte ich ja, dass ich zu wenig für den Markt produziert haben könnte, aber Nadine war in den letzten Monaten so fleißig, dass wir gar nicht alles unterbringen konnten. Es heißt immer, dass Kleinigkeiten zwischen 5 und 15 Euro auf dem Weihnachtsmarkt gut gehen. Die Leute haben kein großes Geld dabei, sondern wollen nur was „Kleines“ mitnehmen. Also habe ich vor allem kleine Täschchen, Mäppchen, Utensilos und Schlüsselanhänger genäht. Ein paar Einkaufstaschen und Kosmetiktaschen hatte ich noch dabei. Insgesamt 70 Einzelstücke. Nadine hat weihnachtliche Sterne und Herzen, Teelichthüllen, Windeltaschen, Knistertücher, Stifterollen, Spielbälle, Stoffmemorys, Kühlpacktäschchen und Pixibuchhüllen genäht.

Ob unser Angebot vielleicht zu wild gemischt und zu bunt war?

Wollt ihr nun wissen, wie viel ich verkauft habe? Fünf Artikel!!! Einnahmen: 51,50 Euro! … Minus 5 Euro Standgebühr! … Minus Fahrtkosten für 200 Kilometer! … Minus Materialkosten!… Ach lassen wir das! Klar bin ich enttäuscht, aber ich nehme das mit Humor und stelle jetzt deswegen nicht alles in Frage, denn ich glaube, dass an dem Tag viele Faktoren eine Rolle gespielt haben.

Die anderen Standbetreiber haben auch wenig verkauft und schon eine Stunde vor Schluss frustriert ihr Zeug wieder eingepackt – von den Bratwurstbuden und Glühweinständen mal abgesehen. Die haben natürlich ihr Geschäft gemacht. Das Bratwurst-Brötchen war aber auch lecker! … Wir waren also nicht die einzigen, bei denen es nicht gut lief.

Ich denke, die Nordheimer gehen auf ihren kleinen Weihnachtsmarkt, um zu trinken, zu essen und gesellig zusammen zu sein. Die Stände mit Schmuck, Holzarbeiten oder Nähwerken werden interessiert angeschaut, die Auslagen für „sehr schön“ befunden, aber gekauft wird halt doch nichts. „Vielleicht wärt ihr auf einem Künstler- und Hobbymarkt besser aufgehoben“, haben wir am Sonntag häufig gehört. Ja, da ist was dran. Auf einem Künstlermarkt wird dem Handgemachten sicher ein anderer Wert zugeschrieben, das Publikum ist aufgeschlossener und eher bereit, das Geld dafür auszugeben

Links hinter dem Eingangstor waren wir zu finden. Ein nicht ganz so idealer Standort.

Ich habe so wenig verkauft, dass ich eigentlich gar keine Rückschlüsse ziehen kann, was gut geht und was ich beim nächsten Mal lieber nicht mehr nähe. Aber ein paar Beobachtungen habe ich doch gemacht. Sie sind nicht repräsentativ, sondern eher ein Stimmungsbild.

(1) Meine Preise schienen im Großen und Ganzen in Ordnung gewesen zu sein. Nur einmal habe ich mitbekommen, dass etwas zurückgelegt wurde, weil die Dame es zu teuer fand. Ich habe ja schon fiese Geschichten von Kunden gehört, die am Preis mäkeln und offen sagen, dass die Oma das Gleiche für umsonst näht, aber die Weihnachtsmarktbesucher am Sonntag waren sehr höflich und freundlich. Von solchen Frechheiten sind wir zum Glück verschont geblieben.

(2) Meine Kundschaft ist weiblich und im Schnitt 25 bis 30 Jahre alt. Bunte Kosmetiktaschen und Mäppchen sprechen vor allem junge Frauen an – Schülerinnen, Studentinnen, junge Mütter und kleine Mädchen mit Zahnlücken.

(3) Das Gros der Weihnachtsmarktbesucher war 50 plus. Frauen dieser Generation fanden meine Sachen oftmals „schön“, aber sie konnten sie nicht gebrauchen. Meine bunten Stoffe entsprachen nicht ihrem Geschmack. Sie fanden sie wohl zu poppig und zu kindlich. In der Stadt hätte das bestimmt auch wieder anders ausgesehen. Nordheim ist ein kleiner Ort auf dem Land.

Zwischen Eule und Fuchs verlief die Grenze! Links Nadines Angebote, rechts meine!

(4) Wer nicht selbst näht und Stoffe einkauft, erkennt teure Designerstoffe nicht. Ich hatte den Eindruck, dass die Leute keinen Unterschied gemacht haben zwischen einem Riley Blake für 13 Euro/Meter und einem Dekostoff von Tedox für 4 Euro/Meter. Sollte ich in Zukunft auf die teuren Schätzchen verzichten und lieber billigere Stoffe vernähen?

(5) Man muss den Besuchern Ideen geben, was sie mit den Sachen anfangen können. Bei Windeltaschen, Knistertüchern und Spielbällen erschließt sich der funktionelle Sinn auf Anhieb, aber bei kleinen Tetraedertäschchen und  Himbeerkamel-Mäppchen musste ich oft Anregungen geben, wofür man sie benutzen könnte.

Himbeerkamel-Mäppchen – mein bester Artikel! Zweimal verkauft!

Zum Schluss möchte ich Danke sagen: an Nadine, die alles so toll gemanagt und vorbereitet hat, an meine Schwiegereltern, die mich auf dem Weihnachtsmarkt besucht und mich durch den Kauf eines Stoffkörbchens unterstützt haben ♥, an meinen Mann, der mir so wunderbar bei meinen Vorbereitungen geholfen hat, an die Instagram-Freunde, die mich mit ihren guten Wünschen sehr motiviert und hinterher getröstet haben – Ihr seid so lieb! ♥ – und auch an Janine von JOs Creativ, deren Tipps rund um deine Marktplanung eine große Hilfe waren.

10 Tipps für einen erfolgreichen Besuch auf dem Stoffmarkt

Taschen voll, Geldbeutel leer! – Keine Frage, der Stoffmarkt ist eine große Herausforderung für uns Sewaholics. Schneller als wir „Ich reiß mich heute zusammen!“ sagen können, geraten wir beim Anblick dieses kleinen Selbermacher-Paradieses in einen Kaufrausch, sehen nur noch bunte Jerseys, niedliche Füchse, Elefanten und zuckersüße Webbänder, die in Echt viel toller aussehen als auf den kleinen Bildern im Onlineshop. Dazu die zahlreiche weibliche „Konkurrenz“, die sich schon in zweiter Reihe vor den Tischen die Beine in den Bauch steht. Nichts kann uns jetzt mehr aufhalten! Noch ein Schluck aus der Wasserflasche und ab ins Getümmel – auf Schatzsuche und Schnäppchenjagd!

Zuhause nachdenkliche Fragen beim Blick auf die Beute. Okay, es war ein schöner Tag mit der Freundin und ein tolles Erlebnis, aber habe ich jetzt wirklich so viel gespart? Wäre es nicht doch günstiger gewesen, im Internet zu bestellen? Und was in aller Welt hat mich geritten, 1 Meter Eulenstoff zu kaufen? Sind die nicht schon längst in Rente gegangen?

Du kannst auf dem Stoffmarkt Schnäppchen machen, auch wenn du Wert auf Qualität legst und gerne Designerstoffe kaufst. Das habe ich in diesem Post anhand meines Einkaufs gezeigt. Heute verrate ich dir, wie das funktioniert, worauf ich beim Shoppen achte und was sich für mich bewährt hat. Ich zeige dir, wie du deinen Haben-Wollen-Reflex beherrschst, typische Preisfallen umschiffst, Ehekrisen vermeidest und ganz entspannt mit schönen Einkäufen nach Hause gehst. Hier meine 10 Tipps für einen erfolgreichen Stoffmarkt-Besuch:

 

Bevor du auf den Stoffmarkt gehst, schreib eine Einkaufsliste! Informiere dich im Internet über die handelsüblichen Preise der Stoffe und Nähmaterialien, die dich interessieren, und setz dir ein Budget! Je planvoller du vorgehst und je besser du über Preise Bescheid weißt, um so größer ist die Chance, dass du ein Schnäppchen erkennst, wenn es dich anlacht. Damit der Spaß nicht auf der Strecke bleibt: Kalkuliere in deinem Budget auch einen Betrag für einen spontanen Lustkauf ein!

 

Ich gehöre zu den Menschen, die es normalerweise sehr bequem finden, mit der EC-Karte zu bezahlen. Auf dem Stoffmarkt ist sie allerdings tabu! Es gibt zwar Verkäufer, die Kartenzahlung akzeptieren, dennoch rate ich dringend davon ab. Man verliert einfach zu schnell den Überblick über seine Finanzen. Deshalb empfehle ich auch: Lass dir Quittungen ausstellen, selbst wenn du nur privat für dich selbst kauft! Die Verkäufer sind darauf eingestellt und haben meist einen Quittungsblock und Visitenkarten greifbar unter ihrem Tisch. Die Vorteile: Du weißt auch später noch, wie viel du für einen Stoff bezahlt hast und kennst den Namen des Verkäufers bzw. Shops. So findest du ihn bei deinem nächsten Stoffmarkt-Besuch leichter wieder. Dank der Quittungen hast du auch die Chance, schadhafte Ware zu reklamieren oder online nachzubestellen. Viele Stoffmarkthändlerinnen und -händler sind auch im Internet mit einem Shop präsent.

 

Kauf nicht gleich am ersten Stand, sondern schlendere erst einmal ganz entspannt über den kompletten Stoffmarkt, um dir einen Überblick zu verschaffen! Du wirst sehen, dass dieser eine, ganz bestimmte Stoff, den du auf deiner Einkaufsliste stehen hast, an vielen Ständen verkauft wird. Die Preisspanne variiert manchmal deutlich, und vielleicht entdeckst du eine Sonderaktion. So konnte ich zum Beispiel bei meinem letzten Stoffmarkt-Besuch den Surprise-Stoff für 10 Euro pro Meter kaufen, während er an anderen Ständen 12-13 Euro kostete.

 

Dass die teuren Produkte im Supermarktregal immer in Augenhöhe platziert sind und Obst durch spezielle Beleuchtung appetitlicher als bei Tageslicht wirkt, wissen wir, fallen aber wahrscheinlich trotzdem immer noch regelmäßig auf diese Tricks herein. Wir werden – bewusst oder unbewusst – manipuliert. Und das passiert auch auf dem Stoffmarkt! Es geht damit los, dass der Stoffmarkt wie ein Flohmarkt wirkt und das Image hat, günstig zu sein. Die Ware liegt auf Grabbeltischen, über denen große Schilder, die uns Sonder- und Rabattaktionen versprechen, hängen. „Nimm 5, zahl 4!“, „Reste!“, „Nur noch soundsoviel Euro!“ – Das sind die magischen Slogans, auf die wir sofort anspringen. Neben den üblichen Stoffballen werden uns Hunderte Fat Quarters (gefaltete 50 x 55 cm-Stoffe) und bergeweise kleine Jersey-Rollen angeboten, die wie günstige Restposten bequem und sehr handlich zum Mitnehmen bereitliegen. Mit einem Happs sind sie im Mund… äh, im Einkaufskorb!

Wühltische wecken immer den Indiana Jones in uns und aktivieren unser Schatzsucher-Gen. „Jäger-und-Sammler-Trieb“ könnte man auch dazu sagen. Wir wühlen Schulter an Schulter mit der „Konkurrenz“ in diesen Fat Quarters für 4,50 Euro und suchen diesen einen, besonderen Schatz, den noch niemand vor uns entdeckt hat. Haben wir dieses Stoffschätzchen gefunden, springt in Nullkommanix das Glückszentrum in unserem Hirn an, während das logische Denken eben mal Pause macht und sich einen Kaffee holen geht. Denn wenn du nachrechnest, wirst du zu dem Ergebnis kommen, dass Fat Quarters oft gar nicht billig, sondern genauso teuer oder sogar teurer sind, als würdest du dir die identische Stoffmenge vom Ballen abschneiden lassen. Und was fängt man mit so einem Mini-Stoffstück an? Fat Quarters sind wie die kleine Praline für den Schokosüchtigen, der auf seine Linie achtet. Man möchte sich etwas gönnen, aber nicht gleich eine ganze Tafel Schokolade futtern. Dabei hat es die unschuldige, kleine Praline manchmal genauso faustdick hinter den Ohren wie das teure Stückchen Stoff. … Nein! Lieber einen halben Meter vom Ballen nehmen oder 20 cm in einem Shop, in dem auch unter 50 cm abgeschnitten wird.

 

Viele Stände bieten neben Stoffen auch Webbänder an – von der Rolle oder aber vorgeschnitten und gebündelt zu 1 oder 2 Metern. Die Preise, bezogen auf einen Meter, sind oft 50-80 Cent teurer als in Onlineshops, weshalb ich Webbänder nur in Ausnahmefällen auf dem Stoffmarkt kaufe. Meine Ausnahmen sind: 1. Ich bin schockverliebt und habe dieses Webband noch nirgendwo anders gesehen. 2. Ich benötige nur eine kleine Menge und möchte die Versandkosten einer Onlinebestellung sparen. Auch Qualitätsgarn, Reißverschlüsse, Zackenlitze, Pompomband und andere Kurzwaren sind meiner Beobachtung nach recht teuer auf dem Stoffmarkt. Deshalb greife ich auch hier nur ganz gezielt und in Ausnahmefällen zu.

 

Wer billig kauft, kauft zweimal! An diesem Spruch ist halt manchmal doch was dran. Man kann Glück haben, man kann mit den holländischen Stoffschnäppchen für 6 Euro pro Meter aber auch mächtig eingehen. Webfehler, Fehler im Druck, Farbverlust nach dem Waschen – Unangenehme Überraschungen, die ich leider schon erleben musste. Schau dir deshalb die Stoffe gut an und investiere im Zweifelsfall lieber ein paar Euro mehr in gute Qualität! Es ist einfach zu schade um die ganze Arbeit und das Herzblut, wenn die selbst genähte Babykleidung nach drei Waschgängen schon reif für die Tonne ist. Für Designer-Baumwollstoffe zahlst du auf dem Stoffmarkt ähnliche Preise wie in Onlineshops: 12-15 Euro pro Meter.

 

Da wo viel los ist, gibt’s auch oft tolle Sachen! Schau dir an, wohin die Massen strömen, damit du keine günstige Gelegenheit verpasst! Immer mal wieder gibt es Ausverkäufe toller Qualitätsware und „echte“ Sonderaktionen. Der Stoffmarkt ist auch ein Ort der Kommunikation, an dem man wunderbar ins Gespräch kommen kann. Schließlich treffen selten so viele nähverrückte Frauen auf einem Haufen zusammen. Ich höre gerne zu, wenn andere Stoffmarkt-Besucherinnen von ihren Nähplänen erzählen und beobachte interessiert aus dem Augenwinkel, welche Stoffe sie sich aussuchen. Auch mag ich es, mir all die selbst genähten Taschen anzuschauen. Viele Schnitte kennt man ja, und wo nicht, kann man einfach mal nachfragen.

 

Während es in vielen Ländern zum guten Ton gehört, mit der Verkäuferin oder dem Verkäufer zu handeln, wird das bei uns eher selten praktiziert. Wir haben wenig Übung darin und trauen uns deshalb oft nicht. Aber ich finde, gerade auf Stoffmärkten können wir das ruhig mal probieren. Du willst einen Meter Stoff kaufen und siehst, dass noch ein kleiner Rest auf dem Ballen bleibt? Mach dem Verkäufer ein Angebot! Auch auf einen Mengenrabatt lassen sich manche Händler ein.

 

Offiziell beginnt der Stoffmarkt um 11 Uhr. Wenn ich allerdings um viertel vor elf am Frankfurter Osthafen eintreffe, sieht es so aus, als sei der Markt schon seit Stunden in vollem Gange. Hunderte Frauen drängen sich schon an den Tischen; die ersten verlassen bereits mit großen Tüten das Gelände. Ich weiß nicht genau, wann der inoffizielle Beginn ist, aber ich kann mir gut vorstellen, dass viele Verkäufer schon um zehn Uhr oder noch früher die ersten Stoffe abschneiden. Wenn du dem Gedränge entgehen möchtest, empfehle ich dir die Mittagszeit etwa zwischen 12:30 und 14 Uhr. Da scheint mir am wenigsten los zu sein. Wie gut der Stoffmarkt besucht ist, hängt natürlich auch sehr stark vom Wetter ab.

 

Ich habe meinen Mann noch nie zum Stoffmarkt mitgenommen und frage mich, warum andere Frauen das tun. Tütenbepackt und nörgelnd stehen die Herren im Weg herum oder sitzen zum Abholen bereit auf Bürgersteigen, Mauern und großen Steinen  –  den leeren Blick abwechselnd auf eine Currywurst und die Armbanduhr gerichtet. Ein trauriges Småland! Ja, stimmt schon, manchmal sehe ich auch junge Männer, zwischen 20 und 25, die sich augenscheinlich für’s Nähen und Stoffe interessieren, aber in Wahrheit, denke ich, interessieren sie sich vor allem für ihre weibliche Begleitung, mit der sie sich so angeregt unterhalten und deren Herz sie gerne gewinnen möchten. Ich wage zu behaupten: Die meisten Männer verstehen diesen „Zirkus“, den wir da veranstalten, nicht. Sie sind deshalb als Shoppingbegleitung ungeeignet. Mehr Spaß hast du mit deinen Freundinnen, deiner Schwester, Tochter, Mutter, Tante, Schwägerin, Arbeitskollegin, kurz: mit anderen nähbegeisterten Frauen! *zwinker* Dass die Anwesenheit von Männern auf dem Stoffmarkt sogar gefährlich sein kann, hat Steffi von Tophill*Kitchen*Tour in diesem Post am Beispiel von Klaus-Dieter eindrücklich gezeigt.

Was macht einen erfolgreichen Stoffmarkt-Besuch aus? 

Ich finde, der Stoffmarkt ist ein Event, das sich immer zu besuchen lohnt. Du kannst unzählige Stoffe begutachten und vergleichen, ein Riesensortiment an Nähzubehör durchstöbern, Neues entdecken, dich spontan in schöne Stoffe verlieben und mit anderen Nähbegeisterten ins Gespräch kommen. All das mag ich sehr. Unser Hobby ist ein teures. Händlerinnen und Händler müssen Standgebühren bezahlen und wollen auch von etwas leben, das weiß ich. Aber ein paar kleine Schnäppchen und das Gefühl, nicht sehr viel mehr als beim Onlineshopping bezahlt zu haben, gehören für mich zu einem erfolgreichen Stoffmarkt-Besuch dazu. Wie das funktionieren kann, habe ich dir vielleicht in meinen 10 Tipps zeigen können.

Viel Spaß bei deinem Besuch auf dem Stoffmarkt!