Schlagwort: Taschen

Cumbria Bag – Die kleine Tragetasche zum Verlieben

Es gibt Leute, die lieben riesige Geldbeutel und XXL-Handtaschen mit sehr viel Stauraum. Ich glaube, dass das die gleichen sind, die mit vollgepackten Autos in den Urlaub fahren und gerne den halben Hausstand dabeihaben, um für jede Situation und Eventualität gerüstet zu sein. Zu den Leuten gehöre ich eher nicht.

Ich hab’s gerne klein, leicht und minimalistisch. Was ich bei Taschen aber auch sehr schätze, sind Fächer und Innentaschen, um Sachen zu sortieren und schnell griffbereit zu haben. Deshalb liebe ich die Cumbria Tote Bag nach dem Schnittmuster von Sotak Handmade. Sie ist nur 28 cm breit und 22 cm hoch und doch ein kleines Raumwunder.

Cumbria Tote Bag auf einer Gartenbank im Grünen

Sommerliches Nähprojekt mit bunten Hexies

Über die Außenseite – zum Teil mit English Paper Piecing genäht – habe ich ja in meinem letzten Blogpost schon geschrieben. Hier erfährst du, wie ich die Sechsecke zusammengenäht habe und kannst ein paar Entstehungsbilder sehen: Bunte Hexies finden endlich ihre Bestimmung.

Cumbria Tote Bag mit bunten Hexies - links in der Entstehung und rechts die fertige Tragetasche

Kleine Tragetasche für viele Gelegenheiten

Wie oft habe ich schon gedacht, dass ich mal eine kleine, praktische Tragetasche bräuchte! Um ein paar Bücher oder Geschenke zu transportieren oder für ein Nähprojekt, das ich zu meinem Handarbeitstreff mitnehmen möchte. Für solche Gelegenheiten habe ich mir etwas Kleines, Kompaktes, Überschaubares gewünscht. Die Cumbria Tote Bag ist dafür ideal. Auch als Kindertasche eignet sie sich prima.

Anfängerfreundliches Nähprojekt

Die englische Nähanleitung von Sotak Handmade ist anfängerfreundlich aufgebaut und enthält viele Fotos, die jeden Schritt gut bebildern. Maßeinheit ist Inch. Für erfahrene Taschennäher:innen ist es ein sehr einfaches Projekt. Geduld ist nur beim Zusammennähen der Außen- und Innentasche gefragt. Wegen der eingenähten Reißverschlusstasche in der Mitte, die ja der Clou an der Cumbria ist, ist dieser Schritt am Ende ein bisschen fummelig.

Innenansicht der Cumbria Tote Bag, gefüllt mit drei Büchern, einem Notizheft und zwei Stiften

Verwendete Stoffe und Vliese

Für Außen, Innen und die Henkel habe ich Essex Yarn Dyed Linen von Robert Kaufman genommen – in den Farben Nutmeg und Flax. Der weiß-graue Streifenstoff ist von Riley Blake. Bei den Vliesen ist eine ziemlich wilde Mischung zustandegekommen. Ich bin nämlich gerade dabei, meine Polyestervliese aufzubrauchen, weil ich in Zukunft lieber mit Baumwolle und anderen natürlichen Materialien arbeiten möchte.

Neben G 710, H 180 und H 630 ist auch H 250 zum Einsatz gekommen. Davon habe ich noch sehr viel vorrätig. Seit es das bessere G 700 gibt, benutze ich H 250 kaum noch. Aber ich möchte es eigentlich auch nicht wegwerfen, sondern aufbrauchen. Ideal ist es nicht, wie man auf den Fotos vielleicht erkennen kann. Beim Wenden der Tasche entstehen leichte Falten und Knicke, die sich leider nicht mehr ausbügeln lassen. Falls du Verwendung für Vlieseline H 250 hast, hinterlasse mir einen Kommentar oder schicke mir eine E-Mail. Ich schenke es dir gerne. 🙂

Nachtrag: Hast du schon mal B 700 benutzt? Deine Erfahrungen würden mich sehr interessieren. B 700 soll so ähnlich wie G 700 sein, aber biologisch abbaubar. (Endlich mal ein Vlies, bei dem das Ende mitgedacht wird. Davon brauchen wir viel mehr.)

Bunte Hexies finden endlich ihre Bestimmung

Mich juckt’s in den Fingern, einen Blogpost zu schreiben. Urlaub, Feiertage, Geburtstage – Der April war proppenvoll, aber auch wunderschön. Zeit zum Schreiben habe ich nicht gefunden, aber zum Nähen, und das habe ich sehr genossen. Auch wenn die Tasche, an der ich gerade arbeite, noch nicht fertig ist, ich kann ja trotzdem schon mal ein paar Entstehungsbilder zeigen, oder? 😉

English Paper Piecing: Bunte, aneinandergenähte Hexagone

Viel zu lange lag dieses sommerliche English-Paper-Piecing-Projekt in meiner Schublade. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, wofür ich die kunterbunten Hexies verwenden möchte. Jetzt haben sie endlich ihre Bestimmung gefunden, und zwar auf der Außenseite einer schnuckeligen Tragetasche. Die große Cumbria Tote Bag von Sotak Handmade, die ich im April als Geburtstagsgeschenk genäht habe, hat mich zu einer kleinen Version mit Hexies inspiriert. 45 Hexies mit 1 Inch Kantenlänge habe ich dafür gebraucht.

Arbeitsschritte beim English Paper Piecing: Zusammennähen und Entfernen der Papierschablonen

Wie das Heften und Zusammennähen der Hexagone funktioniert, habe ich in mehreren Tutorials erklärt. Dazu findest du ganz viel hier in meinem Blog. Auch Papierschablonen kannst du dir von meiner Webseite herunterladen und ausdrucken. Du findest sie im 1. Tutorial.

English Paper Piecing für Anfänger*innen:

English Paper Piecing ist etwas, das ich immer wieder neu für mich entdecke – meistens im Frühjahr und Sommer. Weil man nur wenig dafür braucht, kann man es super mit auf den Balkon oder in den Garten nehmen. Ein paar Stoffreste (Webware), eine Nadel, ein dünner Faden, ein paar Papierschablonen, und schon kann’s losgehen!

Auch wenn es beim English Paper Piecing größere Herausforderungen als Hexies gibt, meine Liebe gehört immer noch den Sechsecken. Ich kann sie nach Herzenslust auf die Größe zusammenpuzzeln, die ich für mein Projekt brauche, und bleibe deshalb bis auf Weiteres den Hexies treu. 😉

Hier kannst du sehen, was man mit den Hexies anstellen kann:

Beim nächsten Mal zeige ich dir dann meine fertige Cumbria Tote Bag. Ich freue mich sehr darauf! Das Innenleben ist schon fertig. Jetzt fehlen nur noch die Außentasche und die Henkel. Hach, was für ein schönes Nähprojekt! Das macht richtig viel Spaß.

Cumbria Tote Bag im Entstehen - Außenteil und Innentasche

2 in 1 | Bestecktasche und Tischset für Picknicks & Ausflüge

Meine Güte, jetzt habe ich aber lange nach einem Titel für diesen Blogpost gesucht! Wie nennt man das denn, was ich genäht habe? Picknick-Tischset mit Besteckfach? Oder Besteck-Rolltasche mit integriertem Tischdeckchen? 😀 Gar nicht so einfach. Gut, dass ich noch ein paar erklärende Fotos zeigen kann:

Drei Tischset-Bestecktaschen in Orange, Rot und Grün

Auf dem linken Foto siehst du ein buntes Familien-Set, das ich zu Weihnachten verschenkt habe. Auf dem rechten Bild siehst du meine eigene Bestecktasche, ausgerollt am Strand von „Cold Hawaii“ in Dänemark. Wir haben unsere Bestecktaschen-Tischsets eigentlich immer dabei – ob im Urlaub, auf langen Radtouren oder beim Wandern. Sie gehören zu unserer Outdoor-Grundausstattung.

Das Rezept findest du hier in meinem Blog: Herzhaft-süßer Sommersalat mit Bulgur, Feta & Cranberries

Ah, la dolce vita! … Von karierten Tischdeckchen zu essen, gibt einem doch immer so ein ganz besonderes Urlaubsgefühl, oder? Egal, wo man gerade ist. Da wirkt auch der hässlichste Autobahn-Rastplatz gleich ein bisschen freundlicher. Deshalb nähe ich sie immer aus kariertem Stoff. Das ist ein Gesetz!

Abgesehen vom schönen Ambiente sind die Besteck-Tischsets aber auch super praktisch: Über den Schoß gelegt, verhindern sie z. B., dass man das Auto vollkrümelt, wenn man auf der Fahrt sein zweites Frühstück einnimmt. Bei mir dauert es etwa eine halbe Stunde, nachdem wir losgefahren sind, bis ich anfange, an Essen zu denken. Auch das ist irgendwie ein Gesetz. 😀 (Danach schlafe ich normalerweise ein.)

Der Stoff wird über das Besteck geklappt und dann von der Seite her aufgerollt und zusammengebunden.

Weil sie ohne Schnick-Schnack auskommen, sind sie schnell genäht. Je nachdem, ob du die Bänder selbst nähst (so wie ich) oder fertige nimmst, brauchst du etwa 45 bis 60 Minuten. Falls du das Täschchen gerne nachnähen möchtest, habe ich hier ein paar Infos für dich:

  • Mein fertiges Besteck-Tischset ist 18 x 5 cm groß. Ausgerollt misst es 36,5 x 24 cm.
  • Genäht habe ich mit 1 cm Nahtzugabe.
  • Die zwei Hauptteile aus Karostoff habe ich 39 x 26 cm zugeschnitten.
  • Für das Besteckfach habe ich einen Motivstoff und einen einfarbigen Innenstoff 18 x 11 cm groß zugeschnitten.
  • Das Besteckfach habe ich nur oben und an der linken Seite zusammengenäht. Rechts und unten dürfen offen bleiben, weil das  Besteckfach direkt an die Ecke des Innenstoffs gelegt und beim Zusammennähen der beiden Karostoffe mitgefasst wird.
  • Meine fertigen Bänder sind 30 cm lang und 1 cm breit. Dafür habe ich einen 4 cm breiten Stoffstreifen wie Schrägband gefaltet und knappkantig abgesteppt.

Apropos 2 in 1… Sehr platzsparend und leicht ist ein „Göffel“ – halb Gabel, halb Löffel.

Vielleicht hast du ja auch Lust, ein solches Bestecktaschen-Tischset-Picknick-Dings für dich oder deine Familie zu nähen. Ich würde mich sehr freuen, wenn dir meine Idee gefällt. Wenn du noch Fragen dazu hast, schreib mir gerne.

Malmappe nähen – Die kleine Schwester des Webbandhotels

Es war einmal ein Webbandhotel. Schon lange wurde gemunkelt, dass dieses Webbandhotel irgendwo eine kleine Schwester hat. Niemand wusste, wo sie wohnte und wie sie genau aussah. Bis sie eines Tages an einem sonnigen Märztag von der Nähmaschine sprang: Etwas kompakter als das Webbandhotel, aber genauso stabil und zupackend. „Kein Zweifel“, riefen die Buchtaschen und Nadelbücher vom Regal, „die Familienähnlichkeit ist unverkennbar“. 😀

Selbstgenähte Malmape für Kinder, gefüllt mit Buntstiften, Lineal, Radiergummi, Spitzer und einem Malbuch

Ja, ich dachte mir: Warum das Rad neu erfinden? Warum nicht auf etwas Gutes, Bewährtes zurückgreifen? Ich hatte schon immer die Vermutung, dass das Webbandhotel auch eine fantastische Kinder-Malmappe abgeben könnte. Und genau so ist es! Das Geburtstagskind (4 Jahre) hat sofort angefangen, die Mappe in Betrieb zu nehmen, zu malen und mit dem Marienkäfer Buntstifte zu spitzen.

Tipps – So habe ich das Webbandhotel abgewandelt:

Grundlage für die Malmappe ist meine Nähanleitung Webbandhotel, die du in meinem Etsy-Shop kaufen kannst. Das Webbandhotel ist eine stabile Mappe, in der man Webbänder übersichtlich aufbewahren und sammeln kann. Sie eignet sich auch für Stickgarn. Oder eben für Stifte, Lineal, Radiergummi, Spitzer und Malbuch, wenn du ein paar Dinge änderst. So habe ich es gemacht:

1 |   Format leicht geändert

Das Webbandhotel hat eine Klappe, die ich bei der Malmappe weggelassen habe. Die aufgeschlagene Mappe verliert dadurch 10 cm in der Breite. In der Höhe habe ich 3 cm hinzugegeben, damit ein Din A4 Malbuch oder Zeichenblock hineinpasst. Die Malmappe sieht dadurch aus wie der Einband eines Buches inklusive Buchrücken in der Mitte.

2 |   Henkel hinzugefügt

Während das Webbandhotel meistens nur zu Hause liegt, wird die Malmappe auch mal an andere Orte mitgenommen. Deshalb habe ich zwei Henkel zum Tragen angenäht. Genau wie bei meiner Road Trip Case habe ich die Henkel (Baumwollgurt) mit einem gestreiften Binding eingefasst.

Selbstgenähte Malmappe mit Henkeln und Klettverschluss

Das Kind liebt die Feuerwehr und Paw Patrol, „weil die den Leuten helfen“. ♥

3 |   Klettverschluss statt Klappe

Damit die Mappe beim Tragen nicht aus Versehen aufgeht, wenn man nur einen Henkel erwischt hat, habe ich einen Klettverschluss angenäht. Dafür habe ich 2,5 cm vom Klettband abgeschnitten, mit Style-Fix aufgeklebt und mehrmals rundherum festgenäht. Das kleine Stück Klett hält die Mappe fest zusammen.

4 |   Malbuchfach hinzugefügt

Auf der rechten Innenseite habe ich ein Fach für Malbücher, Blöcke oder Zettel hinzugefügt. Damit nichts herausrutscht, habe ich ein Verschlussteil an die obere Kante genäht und miteingefasst. Das Verschlussteil reicht über das Malbuchfach und hält dank Klett alles sicher zusammen. (Wichtig ist, die Klettverschlüsse aufzubringen, bevor das Fach auf die Innenseite genäht wird.)

Das Fach besteht aus einem Außen- und Innenstoff. Die Stoffe habe ich unten und an der rechten Seite nicht zusammengenäht, weil die offenen Kanten ja eh unter dem Binding verschwinden. Es ist ohnehin besser, wenn die Stofflagen unter dem Binding schön flach sind. Den Außenstoff des Malbuchfachs, der recht dünn ist, habe ich mit Gewebeeinlage G 710 verstärkt.

Selbstgenähte Malmappe mit Buntstiften, die von Gummibändern gehalten werden. Rechts ein Fach für ein Malbuch, das mit einem Klett-Verschlussteil verschlossen wird.

5 |   Linkes Gummiband etwas versetzt

Die linke Innenseite sieht aus wie beim Webbandhotel – mit einem Unterschied: Ich habe das linke Gummiband 4 cm nach rechts verrutscht. Das rechte Gummiband ist an der gleichen Stelle wie beim Webbandhotel. Durch das Versetzen ist der Abstand zwischen den Gummis geringer geworden. Der Sinn davon: So werden auch heruntergespitzte und kurze Stifte optimal gehalten.

Die senkrechten Einteilungen sind exakt so wie beim Webbandhotel. Ich hätte es auch enger abnähen können, so dass immer nur ein Buntstift unter das Gummiband passt. Aber so finde ich es bequemer in der Handhabung und variabler in der Nutzung. Auch dickere Stifte würden unter die Gummis passen.

6 |   Außentasche mit Reißverschluss hinzugefügt

Weil ich dachte, eine Extratasche kann bei einer Malmappe ja nicht schaden, habe ich eine einfache Reißverschlusstasche auf das Außenteil gesetzt. Die offenen Stoffkanten habe ich mit passenden Webbändern bedeckt. Falls Schere, Zettelchen oder Aufkleber verstaut werden sollen, können sie hier einen Platz finden.

Selbstgenähte Malmappe mit einer Reißverschlusstasche, die mit Bügelbildern verziert ist

Seit dem Kinder-Werkzeuggürtel ist es das zweite Mal, dass ich Bügelbilder benutze. Da ich keinen Plotter und keine Stickmaschine besitze, ist das für mich eine schöne und günstige Möglichkeit, mit besonderen Motiven Kinderwünsche zu erfüllen. Die Bügelbilder habe ich auf Kreativmessen bei Safuri gekauft.

Kleine Kritik an Safuri: Warum sind die Bügelbilder im Online-Shop nach Jungen und Mädchen sortiert? Es gibt auch Mädchen, die Feuerwehrautos und Laster toll finden! Ich habe diese Malmappe für ein Mädchen genäht. Geschlechtsspezifische Kategorien finde ich wirklich unnötig. Sie engen Kinder bloß ein.

Genau wie beim Webbandhotel:

Das große Plus der Malmappe sind ihre Festigkeit und Stabilität. Das Rezept, das ich für das Webbandhotel ausgetüftelt habe, funktioniert auch hier prima. Ich habe alles genauso gemacht wie beim Webbandhotel (siehe Nähanleitung). Auch die Maße des Bindings stimmen überein. Man braucht hier in der Länge 15 cm weniger, weil die Mappe ohne Klappe einen geringeren Umfang hat. Durch das zusätzliche Malbuchfach und die Reißverschlusstasche ist die Mappe an manchen Stellen dicker als das Webbandhotel. Deshalb habe ich das Binding von Hand angenäht. Es würde aber auch mit der Nähmaschine funktionieren.

Selbstgenähte Malmappe für Kinder im offenen und geschlossenen Zustand

Malmappe und Webbandhotel im Vergleich

Fazit

Mir hat das Nähen und Gestalten der Malmappe sehr viel Spaß gemacht. Das Ergebnis hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Es ist ein schönes Geschenk für Kitakinder, die anfangen zu malen und zu schreiben. Aber auch älteren Kindern und Erwachsenen könnte die stabile Mappe, die sich ganz individuell gestalten lässt, gefallen.

Kleines Update zu meinem Instagram-Post

Es ging dann doch schneller als gedacht. Der 8. März (Weltfrauentag) schien mir ein guter Zeitpunkt dafür zu sein, die Plattform des Mannes zu verlassen, der davon schwafelt, dass wir wieder mehr „maskuline Energie“ bräuchten. Mein Protestgedanke hat mich beflügelt, aber als es dann so weit war und ich vor dem Löschen-Button stand, hatte ich doch Schiss vor der eigenen Courage. Mit einem Klick zu löschen, was ich mir in 11 Jahren auf Instagram aufgebaut habe, hat mich Überwindung gekostet.

Nun bin ich seit 14 Tagen ohne Insta und kann berichten: Es geht mir gut mit meiner Entscheidung. Auch wenn ich die Möglichkeit vermisse, zu sehen, was bestimmte Leute genäht und gepostet haben. Was gut ist: Das gedankenlose, reflexhafte Greifen zum Handy lässt nach. Die App ist nicht mehr da. Es gibt keinen Grund mehr, ständig das Telefon in die Hand zu nehmen. Ich kann mich nun in Ruhe mit anderen Dingen beschäftigen. Schon jetzt habe ich das Gefühl, dass ich mehr Energie habe und produktiver bin. 😀

Danke für eure vielen Kommentare und E-Mails zu meinem Instagram-Blogpost! ♥ Das hat mir einmal mehr gezeigt, dass man kein Social Media braucht, um sich zu verbinden und auszutauschen.

Streifenquilt nähen – Ist der Sommer echt schon vorbei?

Irgendwie befinde ich mich gerade in der falschen Zeitzone. Während andere den Herbst genießen und schon längst Weihnachtsprojekte neben der Nähmaschine liegen haben, hänge ich noch dem Sommer nach, schwelge in türkisen, blauen und grünen Stoffen und arbeite an meiner Patchworkdecke mit Surferinnen, Wasserschildkröten, Fischen und Meerjungfrauen. So viele Lieblingsstoffe versammelt in einem Quilt!

Top des Streifenquilts liegt über dem Bügelbrett

Die Inspiration zu diesem Streifenquilt stammt aus dem Buch „Sunday Morning Quilts“ von Amanda Jean Nyberg (besser bekannt als Crazy Mom Quilts) und Cheryl Arkison. Die beiden Autorinnen stellen darin 16 moderne Stoffreste-Projekte vor. Ein ganz tolles Buch mit vielen Ideen, Tipps und Fotos!

Zusammengenähte Streifen auf dem Arbeitstisch

Das Schöne an diesem Patchworkprojekt ist, dass die einzelnen Stoffstreifen keine bestimmte Länge oder Breite haben müssen. Du musst also nicht jeden Streifen exakt mit dem Lineal messen und zuschneiden, sondern kannst munter irgendwelche Streifen aneinandernähen. Wenn du dann eine Bahn von sagen wir mal 60 cm hast, schneidest du links und rechts alles sauber auf die gleiche Breite zu. Es gibt keine Regel, wie breit die Bahnen sein müssen. Alles ist Impro, und das macht das Nähen sehr entspannt.

Yay, ich hab ein Zertifikat bekommen! An manchen Stationen wird so ein Nachweis verlangt, wenn man ein Paddleboard ausleihen möchte.

So oft wie möglich schwimmen gehen, Freibadpommes essen und den Sommer genießen, das hatte ich mir fest vorgenommen, und es war großartig! Ich war ganz viel am und im Wasser. Anfang September konnten wir uns sogar noch einen besonderen Wunsch erfüllen: einen SUP-Anfängerkurs. Schon lange wollten wir das StandUp Paddling mal ausprobieren.

Apropos im Wasser… Rate mal, wer als erstes im Kurs das Gleichgewicht verloren hat und nach hinten ins Wasser geplumpst ist? Na klar, das war ich! 😀 Nachdem ich das verschluckte Wasser wieder ausgehustet hatte, musste ich sehr lachen. Das Gute war, ich konnte gleich mal üben, wie man aus dem tiefen Wasser wieder aufs Board hinaufkommt. Wir haben in den 2,5 Stunden Kurs sehr viele Übungen gemacht, und nachdem ich die richtige Paddeltechnik fürs Wenden gelernt hatte, bin ich auch nicht mehr in den See gefallen. Ich kann es kaum erwarten, im nächsten Sommer wieder auf dem Paddleboard zu stehen. Das hat so viel Spaß gemacht!

Auch an meiner Patchworkdecke bleibe ich dran. Ich hoffe, ich kann sie diese Woche noch quilten und fertigstellen. Damit ich dann doch mal langsam vom Sommer Abschied nehmen und mich mit Herbst und Winter anfreunden kann.

Da fällt mir noch was ein …

Ein kleines Nähprojekt muss ich schnell noch zeigen, bevor hier auch der Herbst eingeläutet wird: Diesen Beutel habe ich mir extra fürs Schwimmbad genäht. Ich ziehe immer zu Hause schon meine Badesachen an, damit ich gleich ins Wasser hüpfen kann. Im Beutel steckt dann die warme, trockene Unterwäsche für nach dem Schwimmen. Falls du Lust hast, dir auch so einen Zuziehbeutel zu nähen, schau mal in meinem Etsy-Shop vorbei. Dort findest du die Nähanleitung:

➜  Nähanleitung Zuziehbeutel

Genähter Schwimmbad-Beutel mit runden Applikationen

Den Beutel habe ich einfach mit runden Applikationen verziert.

Diese Blogposts könnten dich auch interessieren:

Wee Travel Pal – Mein Organizer für die Fahrradreise

Ich bin zurück von meiner Fahrradreise und kann berichten: Mein Wee Travel Pal hat mir sehr gute Dienste geleistet. Sowohl E-Reader als auch Notizheft, Stifte und Reiseroutenplan waren stets perfekt verstaut in dem kleinen, zusammenklappbaren Organizer, der in der Fahrradpacktasche kaum Platz weggenommen hat. Ein schöner, kleiner Reisebegleiter! ♥

Nachdem ich beim letzten Radurlaub schweren Herzens einen Roman ungelesen (!) in einen öffentlichen Bücherschrank stellen musste, weil mein Gepäck zu schwer war, habe ich mir dieses Mal einen E-Reader ausgeliehen. Premiere für mich! Nachdem ich nun Erfahrungen damit gesammelt habe, muss ich zugeben, für unterwegs ist so ein Gerät schon klasse. Trotzdem finde ich das Lesen von gedruckten Büchern immer noch viel, viel schöner und angenehmer, und ein E-Reader ist und bleibt nur eine Notlösung für mich. Mit ca. 11,5 x 17 cm passt er jedenfalls prima in ein Seitenfach des Wee Travel Pals.

Anleitung und Schnittmuster

Das Taschen-Schnittmuster stammt von Laura Cunningham, die unter ihrem Label Sweet Cinnamon Roses anfängerfreundliche, englischsprachige Nähanleitungen veröffentlicht. Ich habe die Anleitung für den Wee Travel Pal in Lauras Online-Shop gekauft und nun schon zum zweiten Mal genäht, weil ich so begeistert davon bin. Die erste Version habe ich verschenkt und hier im Blog bereits ausführlich vorgestellt. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie ich die Tasche genäht habe und welche Tipps ich geben kann, schau unbedingt mal in meinen ersten Blogartikel rein. ➜ Wee Travel Pal – Ein Organizer für Klein (und Groß)

Verwendete Stoffe und Materialien

Ich bin praktisch veranlagt, ich mag Klettverschlüsse. 🙂 Deshalb habe ich auch hier wieder einen Klettverschluss hinzugefügt. (In der Anleitung ist diese Verschlussmöglichkeit nicht enthalten.) Mein letztes Stück Vinyl habe ich für den unteren Teil der Reißverschlusstasche verwendet, der obere Teil besteht nur aus Stoff. Ansonsten habe ich alles genauso gemacht wie bei der ersten Tasche.

Alle Stoffe sind geliebte, lang gehütete Schätze, die es vermutlich nicht mehr zu kaufen gibt: Der Außenstoff mit den Scheren ist ein Canvas aus der Serie „Darlings 2“ von Ruby Star Society. Der tolle Leinen-Baumwollstoff „Maker Maker“ wurde 2016 von Andover Fabrics auf den Markt gebracht. Den habe ich mal auf der Nadelwelt in Karlsruhe entdeckt und mitgenommen.

Noch älter sind die bunten Patchworkstoffe, die ich für innen verwendet habe. Die Serie heißt „Five & Dime“, die Designerin Heidi Staples (Fabric Mutt). Die Stoffe waren leider nie in Deutschland erhältlich. Nicole (Instagram: @lapetitefrance_) hat sie damals für uns beide in den USA bestellt, und soweit ich weiß, hütet sie sie immer noch wie den heiligen Gral. 😀 Ich habe sie bei einem Täschchen Kiss und dieser dicken Stifterolle bereits verwendet.

Fazit

Ein wunderbares Nähprojekt, das mir wieder sehr viel Spaß gemacht hat. ♥ Der Wee Travel Pal ist ein kleines, handliches, vielseitig verwendbares Täschchen, das ich für unterwegs und auf Reisen sehr praktisch finde. Es eignet sich auch prima für kleine Handnähprojekte und Zubehör für English Paper Piecing. Mal sehen, ob ich irgendwann noch ein drittes Exemplar nähe. Ausgeschlossen ist es nicht. 😉