Kategorie: Quilts

I-spy-Krabbeldecke mit Stoffmotiven zum Gucken & Spielen

Werbung
Eigentlich wollte ich diesen Quilt schon zur Geburt nähen und verschenken. Aber irgendwie musste ich meine kleine Nichte erstmal kennen lernen, um zu wissen, wie ihre Decke werden soll. So ist es also ein Geschenk zur Taufe geworden: Eine regenbogenbunte I-spy-Krabbeldecke aus Economy-Blöcken.

★ Dieser Artikel ist als Werbung gekennzeichnet, weil er Affiliate-Links zu einem Partner-Shop enthält.

Bunt und fröhlich sollte sie werden – mit vielen tollen Stoffmotiven zum Gucken, Entdecken, Staunen und Spielen. Eine Krabbeldecke, die die Fantasie anregt, Geschichten erzählt und kleine Botschaften enthält. Ein Quilt, in den ich ganz viele meiner Lieblingsstoffe und -motive einarbeite und so etwas von mir selbst weitergebe. Das war mein Ziel. Aber welches Patchworkmuster sich dafür am besten eignet, darüber habe ich ewig nachgedacht. Keine Idee war mir gut genug für dieses Herzensprojekt.

I-spy-Economy-Block-Scrappy-Quilt

Dann bin ich über den wunderschönen I-spy-Economy-Block-Scrappy-Quilt von Michael Ann gestolpert, und es war Liebe auf den ersten Blick! Das englische Wörtchen „spy“ würde ich in dem Fall mit „sorgfältig betrachten“ übersetzen. Ich hatte sofort Lust, genau so eine Decke aus Economy-Blöcken zu nähen.

Mein erster Quilt mit Farbverlauf

Ich habe mir viel Zeit dafür genommen und dabei jede Menge über Farben und ihre Wirkung gelernt. An und für sich ist die Decke einfach zu nähen; ein schönes Patchwork-Einstiegsprojekt. Die Herausforderung liegt tatsächlich in der Auswahl der Stoffe und der harmonischen Anordnung der vielen Farben. Gut, dass ich mich vor ein paar Monaten so intensiv mit Farblehre beschäftigt habe. Ein professionelles Farbrad und das Buch von Rachel Hauser The Quilter’s Field Guide to Color* (Affiliate-Link) haben mich da unglaublich weitergebracht.

Hier stelle ich das Buch ausführlich vor: Buchtipp | Rachel Hausers „The Quilter’s Field Guide to Color“

Color Wheel von Joen Wolfrom – Ich liebe dieses Farbrad mit 24 Farbtönen und benutze es sehr viel.

Color Wheel – Absolutes Lieblingstool!

Schon vor längerem habe ich meine Stoffsammlung mit Hilfe des genialen Farbrads von Joen Wolfrom* (Affiliate-Link) neu sortiert. Mit meiner alten Ordnung und Falttechnik bin ich irgendwie gar nicht mehr zurechtgekommen. Meine Stoffe sind jetzt nicht mehr nur nach Grundfarben sortiert, sondern zusätzlich nach Farbtönen und Helligkeit. Das ist eine unglaubliche Arbeitserleichterung, wenn du einen Farbverlauf kreieren möchtest. Statt ein riesiges Durcheinander im Nähzimmer zu veranstalten, konnte ich ganz gezielt genau die Stapel aus dem Regal holen, die ich gerade brauchte. Begonnen habe ich in der Mitte mit Gelb.

Sieben Farbreihen – Rosa, Rot, Orange, Gelb, Grün, Aqua & Blau

Ich habe mich für sieben Farben entschieden und sie nach dem Farbkreis angeordnet – von warmem Rosa, Rot und Orange über Gelb und Grün bis hin zu kühlem Aqua und Blau. Warum kein Lila, Braun oder Grau? – Das sind Farben, von denen ich leider nicht genug schöne Motivstoffe habe. Besonders Lila ist in meiner Sammlung absolut unterrepräsentiert.

Fussy Cutting mit Hilfe des 3.5 x 3.5 Inch Lineals

Bei diesem Projekt habe ich sehr viel mit dem 3.5 x 3.5 Inch großen Creative-Grids-Lineal* (Affiliate-Link) gearbeitet. Das kleine, quadratische Lineal ist extrem nützlich, wenn man Fussy Cutting machen will, also einzelne Motive aus einem Stoff herausschneiden. Ich brauchte 190 bunte Stoffquadrate in der Größe 3.5 x 3.5 Inch und war superfroh, dieses Lineal zur Hand zu haben. So konnte ich mit dem Rollschneider direkt an der Kante des Lineals entlangschneiden. Manche meiner Stoffe sehen jetzt zwar aus wie ein Schweizer Käse, aber das ist eben so bei Fussy-Cutting-Projekten. Die Reste des Stoffs werden ja trotzdem noch verwendet.

Sehr hilfreiches Werkzeug: quadratisches Lineal 3.5 x 3.5 Inch

Kontrast & Harmonie innerhalb einer Farbreihe

Bei der Gestaltung der einzelnen Farbreihen habe ich darauf geachtet, dass genug Kontrast entsteht. Damit es sich gut voneinander abhebt, habe ich immer ein helles Stoffquadrat in ein dunkles gesetzt, und umgekehrt. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass die Farbtöne nicht zu unterschiedlich sein dürfen, damit die Reihen nicht auseinanderfallen und ein Economy-Block extrem hervorsticht. Die Blöcke einer Farbreihe sollten sich gegenseitig gut unterstützen, ohne dass einer dominiert. Es funktioniert z. B. nicht, warme und kühle Töne einer Farbe zu kombinieren. Das habe ich ganz besonders bei Rosa gemerkt. Ein warmes, slushy Erdbeerrosa und ein kräftiges, bläulich-kühles Magenta – Das geht nicht zusammen.

Neutraler Hintergrund, damit das Auge sich ausruhen kann

Wenn man im Internet nach Economy-Block-Quilts sucht, findet man viele komplett bunte Decken. Das Design lädt geradezu dazu ein, sich richtig auszutoben und alles zu kombinieren, was man an Farben und Mustern so im Stoffschrank hat. Mir sind solche Quilts aber oft zu wild, zu überbordend und chaotisch. Ich mag Designs mit klarer Struktur und genug neutralen Flächen, auf denen sich das Auge ausruhen kann, und ich könnte mir vorstellen, einem Baby, das gerade erst die Welt entdeckt, geht es genauso. Deshalb habe ich mich hier für einen neutralen, beige-weißen Hintergrund entschieden.

Economy-Block = Ein Quadrat in einem Quadrat in einem Quadrat

Es sieht vielleicht so aus, als hätte ich Square-in-a-Square-Blöcke auf die Spitze gestellt und Hour-Glass-Blöcke dazwischengesetzt. Tatsächlich sind es aber klassische Economy-Blöcke, also ein Quadrat in einem Quadrat in einem Quadrat. Nur dass ich für die äußeren Quadrate keine bunten Stoffe genommen habe, sondern eine Kombi aus Weiß und Beige.

Zwei Stoffschätze von Sarah Jane in der blauen Farbreihe.

Größe & Aufbau des Quilts

Pro Farbe und Reihe habe ich sechs Economy-Blöcke genäht, also insgesamt 42 Stück. Ein Economy-Block ist unvernäht 6.5 x 6.5 Inch groß. Das Zentrum misst 36.5 x 42.5 Inch. Der fertige Quilt ist 54 x 60 Inch groß, also etwa 137 x 152 cm.

Ich habe eine ganze Weile darüber nachgedacht, ob ich dem Beispiel von Michael Ann folgen und einen Rahmen aus bunten Quadraten um das Zentrum aus Economy-Blöcken setzen möchte. Ich wollte zuerst nicht, habe mich dann aber doch dafür entschieden, weil es die Spielmöglichkeiten erweitert.

Mit Kinderaugen betrachtet – Vier schöne Spielideen:

  1. Wenn ich die Decke mit Kinderaugen betrachte, kann der bunte Rahmen z. B. als Straße gesehen werden, auf der man kleine Autos oder Figuren bewegen kann, oder als eine Grenze, die man nicht überschreiten darf.
  2. Das Kind kann nicht nur „Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst“ spielen, sondern auch Doppelte suchen, denn es gibt ein paar Stoffe, die sowohl im Zentrum als auch im Rahmen vorkommen.
  3. Man kann auch Spielzeug oder andere kleine Gegenstände, die sich in der Wohnung finden, hernehmen und der Farbe entsprechend auf dem Rahmen anordnen.
  4. Eine sehr schöne Spielidee hat vor kurzem @emmajeanjansen auf Instagram gezeigt: Sie hat zur Krabbeldecke ihres Sohnes kleine „Stoffmuster“ genäht – einfache Quadrate, rechts auf rechts genäht, dann gewendet und abgesteppt – die wie „Kärtchen“ auf die passenden Stoffe in der Decke gelegt werden können. Ein tolles Spiel zum Erkennen und Zuordnen von Mustern.

Regenbogen-Rahmen mit Farbverlauf

„Mach den Rahmen doch ganz durcheinander bunt“, meinte mein Mann, mit dem ich häufig vor meinem Design Board gestanden und beratschlagt habe. Ich lege ja viel Wert auf seine Meinung und habe schon viele seiner Tipps beherzigt, aber diesem Ratschlag bin ich nicht gefolgt. „Nein, der braucht unbedingt einen Farbverlauf!“ Da war ich mir ganz sicher, und ich finde, ich hatte recht.

Die Farben im Rahmen habe ich komplementär zu den Farben im Zentrum angeordnet – oben die kalten Farben, unten die warmen. Angefangen habe ich oben links mit Dunkelblau, das in Hellblau, Türkis und Teal übergeht. Im Uhrzeigersinn folgen Grün, Gelb, Orange, Rot und Rosa. Um den Übergang von Rosa zu Blau zu schaffen, habe ich rot-violette und lilafarbene Quadrate hinzugefügt. Hier hat mir Heather Ross mit zwei tollen, violetten Stoffen aus der Kollektion „20th Anniversary“ aus der Patsche geholfen.

Verwendete Stoffe & Lieblingsdesignerinnen

Dass ich den Quilt überhaupt in der Form mit all den vielen Bildchen nähen konnte, liegt daran, dass ich schon seit vielen Jahren diese schönen Kinderstoffe sammele. Beim Hexagon-Kinder-Quilt, den ich vor kurzem vorgestellt habe, standen Stoffe von Sarah Jane im Mittelpunkt. Hier bei dieser Krabbeldecke für meine Nichte spielen außerdem Heather-Ross-Stoffe eine große Rolle.

Ich bin ein großer Fan von Sarah Jane und Heather Ross. Sie entwerfen die zauberhaftesten Kinderstoffe. Man merkt einfach, dass beide auch Kinderbuch-Autorinnen und Illustratorinnen sind. Sie erschaffen in ihren Designs eine realistische Kinderwelt, ohne Klischees, mit liebevoll gezeichneten, manchmal lustigen Figuren, und vermitteln Werte wie Freundschaft, Mitgefühl und Vielfalt.

Kinder mit brauner Haut – Viel zu selten auf Stoffen zu sehen!

Auf Stoffen von Sarah Jane und Heather Ross gibt’s z. B. auch Kinder mit brauner Haut. Wo findet man das sonst? Fast immer werden Kinder hellhäutig dargestellt. Furchtbar! Wir wollen Kindern doch vermitteln, dass Menschen in unserer Gesellschaft verschieden aussehen und dass diese Vielfalt etwas Schönes ist.

Ich weiß, es ist ein etwas anderes Thema, aber: Mir tut es in der Seele weh, wenn sich Kinder nicht selbst repräsentiert sehen, z. B. auch auf Kinderstoffen. Ein Augenöffner für diese Problematik war für mich vor vielen Jahren der großartige Song Superheld (YouTube-Video) von Samy Deluxe, der mich auch heute noch sehr berührt. Wir leben im 21. Jahrhundert, ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung hat braune Haut, da kann man doch verlangen, dass auf Kinderstoffen auch Mädchen und Jungen mit brauner Haut abgebildet werden – als Prinzessinnen, Astronautinnen, Baggerfahrer, Ritter oder Superheldinnen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Übrigens wären auch Geschlechterklischees, dargestellt auf Kinderstoffen, unbedingt etwas, das man mal aufbrechen müsste.

Vlies & Quilting

Die Krabbeldecke ist ein klassicher 3-lagiger Quilt, bestehend aus der Vorderseite, einem Vlies in der Mitte und einem Rückseitenstoff. Für die Rückseite habe ich einen extrabreiten, gepunkteten Grunge-Stoff von Moda verwendet. Im Prinzip ein toller Stoff, allerdings feingewebt und sehr glatt. Meine Maschine hatte leider ein paar Schwierigkeiten mit dem Stofftransport, was dazu geführt hat, dass das Stichbild auf der Rückseite nicht immer gleichmäßig aussieht. Gequiltet habe ich diagonal mit einfachem Geradstich knapp neben den Nähten.

Beim Vlies habe ich mich für „Warm & White“ entschieden. Das ist ein gebleichtes Baumwollvlies, das nicht vorgewaschen werden muss und sich super verarbeiten lässt. Meine Überlegungen waren: Wenn der Quilt irgendwann nicht mehr als Krabbeldecke verwendet wird, weil die Kleine zu alt dafür geworden ist, dann kann sie sich auch damit zudecken. Aus dem Grund habe ich die Decke erstens schön groß genäht (137 cm x 152 cm) und mich zweitens für ein dünnes Baumwollvlies entschieden.

Die Krönung zum Schluss – Binding annähen

Beim Thema „Binding annähen“ scheiden sich die Geister. Die einen machen es mit der Nähmaschine, die anderen grundsätzlich von Hand. Ich gehöre zur zweiten Gruppe. Für mich ist es die Krönung zum Schluss, wenn der Quilt auf meinem Schoß liegt, nebenbei eine gute Serie läuft, und ich dabei die Einfassung von Hand mit Nadel und Faden annähe. Das dauert zwar immer einige Stunden, aber ich genieße das sehr. Es klingt pathetisch, aber ich fühle in dem Moment eine Verbindung mit all den Frauen, die jahrhundertelang von Hand Quilts für ihre Familien genäht haben.

Tipps zum Binding

Die Nähtechnik habe ich von Elizabeth Hartman gelernt, die das in ihrem tollen Buch „Die Grundlagen des Patchworks“ Schritt für Schritt anhand vieler Fotos zeigt und sehr gut erklärt. Bei ihr habe ich gelernt, wie man Nähte ohne Anfangsknoten macht. Dafür ist es notwendig, mit der Schlaufe voran durchs Nadel-Öhr zu gehen. Gut, wenn man hier eine Nadel mit großem Öhr hat. Dafür liebe ich die Tulip Appliqué-Nadeln Nr. 10* (Affiliate-Link). Ich benutze nur diese Nadeln zum Binding-Annähen, denn sie haben eine handliche Länge (33 mm), sind wunderbar dünn und spitz und haben ein großes Öhr. Mein Lieblingsfaden zum Applizieren ist immer noch Madeira Cotona 50* (Affiliate-Link).

Fazit – Meine Erfahrungen

Ich finde alle Quilts toll, die ich bisher genäht habe, aber dieser ist etwas ganz Besonderes für mich. Der ganze kreative Prozess und die Arbeit am Farbverlauf haben mir unglaublich viel Spaß gemacht und mich weitergebracht. Ich habe extrem viel gelernt und bin mit all den kleinen und großen Entscheidungen, die ich während des Stoffe-Aussuchens und Nähens getroffen habe, absolut zufrieden. Die Krabbeldecke ist bereits verschenkt und bei den Eltern super angekommen, was mich sehr glücklich gemacht hat. Jetzt bin ich natürlich gespannt, was meine Nichte meint, wenn sie demnächst anfängt zu krabbeln.

Links & Tipps

Wenn du keinen Blogartikel verpassen möchtest, folge mir gerne auf Bloglovin‘.
Neuigkeiten erfährst du immer auch auf Instagram und Facebook.

———
* Info: Die mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links (Werbelinks). Sie führen dich zu Partner-Shops, die ich dir gerne empfehlen möchte. Wenn dir meine Empfehlung gefällt und du über diesen Link etwas einkaufst, bekomme ich eine kleine Vergütung, ohne dass du dafür mehr zahlen musst. Danke für deine Unterstützung.

Hexagon-Kinder-Quilt aus geliebten Sarah-Jane-Stoffen

Werbung
Hallo, ihr Lieben! Ein paar Wochen war es still hier im Blog, aber nicht etwa, weil ich mein Sewjo verloren hatte oder im Urlaub war… Nein, ganz im Gegenteil! Ich war superproduktiv und habe meine ganze Zeit und komplette Aufmerksamkeit zwei großen Nähprojekten gewidmet. Das eine möchte ich heute zeigen: ein Hexagon-Kinder-Quilt aus Sarah-Jane-Stoffen.

Als im Frühjahr die Einladung zur Taufe eintrudelte, wusste ich: Das ist ein wunderbarer Anlass, um einen Baby-Quilt zu nähen und zu verschenken. Nun ist die Kleine aber gar kein Baby mehr, sondern wird bald zwei Jahre alt. Also habe ich eine etwas größere Patchworkdecke genäht, in der Hoffnung, dass sie viele Jahre benutzt, gekuschelt und geliebt wird.

★ Dieser Artikel ist als Werbung gekennzeichnet, weil er Affiliate-Links zu einem Partner-Shop enthält.

Ein Geschenk mit Tradition

In vielen amerikanischen Familien ist es auch heute noch Brauch, zu besonderen Ereignissen einen Quilt zu verschenken, z. B. zur Geburt eines Kindes oder zur Hochzeit. Fast jeder kennt den „Double Wedding Ring“, ein typisches Muster von Hochzeitsquilts. Es gibt Quilts, die über Generationen vererbt werden und wertvolle Familienerinnerungen sind. Mich fasziniert das sehr, dass etwas Selbstgenähtes so nützlich und zweckmäßig sein und gleichzeitig so eine tiefe, emotionale Bedeutung haben kann.

Vielleicht fragt die Kleine ja irgendwann mal, wann und vom wem sie die Decke geschenkt bekommen hat, und ihre Eltern erzählen ihr dann von mir und ihrer Taufe, die damals im Garten stattfand, weil Corona war. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Decke bis dahin ein paar Gebrauchsspuren hat, denn ein Quilt muss benutzt werden und Geschichten erleben. Er sollte nicht ordentlich zusammengefaltet im Schrank liegen. Er will Teil des Lebens sein.

Ein weißes Flanelltuch an der Wand dient mir als Design Board. | Nachgezählt: 43 verschiedene Stoffe habe ich verwendet.

Größe des Kinder-Quilts

Ich habe mir viele Gedanken über die optimale Größe des Quilts gemacht und mich dann von Friederike {@piecestopatch} inspirieren lassen, die einen wunderschönen 45″ x 60″ Baby Quilt genäht hat. Das ist deutlich größer, als gemeinhin empfohlen wird, aber die Vorteile liegen auf der Hand: Eine größere Decke kann viel länger benutzt werden. Wenn das Kind noch ein Baby ist, kann die Decke gefaltet werden und gibt doppellagig eine prima Krabbeldecke ab. Später kann sie als Sommer-Bettdecke verwendet werden. Die Größe meines Quilts ergab sich aus dem Hexagon-Muster: 43.5 x 60 Inch (ca. 110 x 152 cm). Wenn die Kleine keine Riesin wird, wird sie sich darin einkuscheln können, bis sie 7 oder 8 Jahre alt ist.

Baumwollvlies: Warm & White

Der Quilt ist eine klassische, 3-lagig genähte Steppdecke. Die Stoffe sind aus 100 % Baumwolle, ebenso das Vlies. Hier habe habe ich zum ersten Mal „Warm & White“ von The Warm Company ausprobiert. Das ist ein gebleichtes Baumwollvlies, das sich besonders für helle Quilts eignet. Das Vlies ist schneeweiß und verfälscht die Farben der Stoffe nicht. Typisch für Baumwollvliese ist, dass die Quilts anfangs etwas fester und kompakter sind. Das soll sich aber nach ein paar Wäschen geben.

Die weißen Dreiecke sind aus Bella Solids White Bleached von Moda.

Stoffschätze von Sarah Jane

Eigentlich finde ich gender-neutrale Quilts gut, aber ich habe mich trotzdem gefreut, dass die Kleine mit ihren zwei Jahren ein Faible für Rosa, Pink und Beerentöne hat. Ich mag diese Farben nämlich auch total gerne und habe davon viel im Stoffregal. Ausgangspunkt für meine Stoffwahl waren meine gut gehüteten Sarah-Jane-Stoffschätze. Anhand dieser Stoffe habe ich mein Farbschema entwickelt. Ich liebe die zarten, fantasievollen Motive; man merkt einfach, dass Sarah Jane Kinderbuch-Illustratorin ist.

Passend dazu habe ich Unis und gemusterte Stoffe in Magenta und Fuchsia ausgesucht. Damit Rosa und Pink nicht zu übermächtig werden und einen erschlagen, habe ich ganz viele neutrale Stoffe in Weiß, Beige und Braun eingefügt. Fast die Hälfte der Hexagone im Quilt sind Low Volumes und Neutrals. Aber das wirkt gar nicht so, oder? Der Quilt sieht insgesamt rosa-pink aus. So dominant sind diese Farben! … Mittlerweile habe ich verstanden, wie wichtig neutrale Partner sind, damit es für mich persönlich harmonisch aussieht.

Stoffwahl: Ich habe einfach mal alles aus meinem Stoffregal geholt, was zu „Wee Wander“ von Sarah Jane passen könnte.

Für die Rückseite war ursprünglich ein Baumwollflanell geplant. Allerdings war das Flanell, das ich extra dafür bestellt habe, zu klein. Irgendwie habe ich mich in der Größe vertan. Also musste ich improvisieren und die Rückseite aus großen Stoffstücken zusammennähen. Im Nachhinein finde ich es aber schön, dass Stoffe, die vorne nur als kleine Hexagone zu sehen sind, auf der Rückseite noch mal groß herauskommen. Vielleicht wäre der Quilt mit Warm & White als Batting plus Flanell-Rückseite sowieso viel zu dick und steif geworden.

Hexies mit der Nähmaschine nähen

Die Inspiration zu diesem Hexagon-Quilt stammt von der lieben Andrea {Quiltmanufaktur}. Sie hat 2019 auf ihrem Blog diesen Baby Quilt gezeigt, der es mir damals sehr angetan hat. Wer meine English-Papier-Piecing-Tutorials kennt, weiß, dass ich Hexies sehr mag. Ich fand es deshalb schon immer reizvoll, einen großen Quilt aus Sechsecken zu nähen. Allerdings nicht mit der Hand, das wäre mir zu mühsam, sondern mit der Nähmaschine.

Gut gesteckt ist halb genäht! Sehr nützlich ist auch ein Viertel-Inch-Nähfüßchen mit Führungsschiene.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Sechsecke aneinander zu nähen. Eine davon ist, die Sechsecke zu halbieren, also mit Trapezen zu arbeiten. Das kam für mich aber nicht in Frage, weil ich Muster und Motive nicht zerschneiden wollte. Ich habe mich deshalb für die gleiche Technik wie Andrea entschieden: das Aneinandernähen von Sechsecken und Dreiecken. Ich habe für den Zuschnitt allerdings keine Papier-Schablonen wie Andrea benutzt, sondern ein spezielles Lineal.

Wie alle Lineale von Creative Grids hat auch dieses Anti-Rutsch-Flächen auf der Rückseite.

Spezial-Lineal – 60° Diamond Mini Ruler von Creative Grids

Es gibt von Creative Grids ein sehr cooles Lineal, mit dem man kinderleicht Sechsecke und Dreiecke zuschneiden kann. Es heißt 60° Mini Diamond Ruler* (Affiliate-Link) und sieht aus wie eine Raute. Damit lassen sich Sechsecke bis zu einer Größe von 4.5 Inch zuschneiden plus passende Dreiecke. Es gibt noch eine große Version des Lineals. Mit dem lassen sich dann sogar 8.5 Inch Hexagone zuschneiden. Für meine Zwecke war der Mini Ruler genau richtig.

Die Hexagone in meinem Kinder-Quilt sind 4.5 Inch groß, die Dreiecke sind aus einem 2.5 Inch breiten Stoffstreifen geschnitten. Insgesamt habe ich 150 Hexagone und 300 Dreiecke benötigt. Wie sie mit dem Lineal zugeschnitten und anschließend zusammengenäht werden, werde ich demnächst in einem Tutorial genau zeigen. Wenn man weiß, wie es geht und worauf man achten muss, ist das ein ganz einfaches Patchworkmuster, das sich auch Anfänger:innen ruhig zutrauen können.

Du möchtest wissen, worauf du beim Kauf eines guten Lineals achten solltest, dann schau doch mal in meinen Blogartikel: Tipps | Die 5 besten Lineale zum Nähen & Patchworken

Eine Kinderdecke kannst du ohne Weiteres mit der normalen Haushaltsnähmaschine quilten.

Quilting & Binding

Auch wenn es vielleicht so aussieht, es ist überhaupt nicht schwer, dass sich die Spitzen der Sechsecke und Dreiecke treffen. Das ergibt sich beinahe von selbst. Das Quilten ist auch sehr anfängerfreundlich, denn es bietet sich an, diagonal im Nahtschatten oder knapp neben der Naht abzusteppen. Ich habe die Nahtzugaben auf der Rückseite des Tops auseinandergebügelt und knappkantig neben der Naht gequiltet.

Das Binding (Einfassung) habe ich 2.5 Inch breit (im geraden Fadenlauf) zugeschnitten, längs gefaltet und mit einer Nahtzugabe, etwas breiter als 1/4 Inch, auf der Vorderseite angenäht. Anschließend habe ich das Binding auf die Rückseite umgeklappt und mit der Hand festgenäht.

Fazit: Unbedingt wieder!

Alles in allem muss ich sagen: Das ist kein schnell genähter Quilt. Das Zuschneiden der Hexagone und Dreiecke dauert seine Zeit. Besonders die 300 weißen Dreiecke waren echt Fleißarbeit. Unverzichtbar war hier meine drehbare Schneidematte. Wenn dann aber alle Teile zugeschnitten sind, macht das Nähen viel Spaß, und man kommt schnell in einen Workflow. Ich habe es wirklich geliebt, mit diesen tollen Stoffen zu arbeiten. Ruckzuck entstand eine Reihe nach der anderen, auf einmal war das Top fertig. Mich hat das tolle Hexagon-Muster auf ganzer Linie überzeugt, ich werde es ganz bestimmt wieder nähen.

Tutorial: Hexagone zuschneiden

Wie Hexagone und Dreiecke mit dem 60° Mini Diamond Ruler zugeschnitten werden und welche Tricks es beim Nähen gibt – Das erfährst du hier: Tutorial | Hexagone mit dem 60° Mini Diamond Ruler zuschneiden

Links & Tipps

Erklärung von Begriffen:

Ein klassischer Quilt besteht aus drei Lagen: Gepatchte Vorderseite (Top), Vlies (Batting) und Rückseite (Backing). Diese drei Lagen werden durch Steppnähte miteinander verbunden. Das nennt man Quilten. Anschließend werden die offenen Kanten mit einer schmalen Umrandung (Binding) eingefasst.

Wenn du auf dem Laufenden bleiben möchtest, abonniere meinen Newsletter.
Folge mir gerne auch auf Instagram und Facebook.

———
* Info: Die mit einem * markierten Links sind Affiliate-Links (Werbelinks). Sie führen dich zu Partner-Shops, die ich dir gerne empfehlen möchte. Wenn dir meine Empfehlung gefällt und du über diesen Link etwas einkaufst, bekomme ich eine kleine Vergütung, ohne dass du dafür mehr zahlen musst. Danke für deine Unterstützung.

work in progress | Sommerdecke und neues E-Book

Schwuppdiwupp, so schnell kannst du gar nicht gucken, ist Sommer! Ja, das geht jetzt ganz schnell. Also ich gehe davon aus, dass der Sommer 2020 genau wie die letzten beiden heiß und anstrengend wird. Da möchte ich wenigstens nachts unter einer kühlen Sommerdecke schlafen. Und die nähe ich mir jetzt aus blauen und grünen Stoffstreifen. Dünn und federleicht soll meine Decke werden.

Sommerdecke aus Stoffstreifen

Mein Vorbild ist die wunderschöne Patchworkdecke aus dem Buch „Sunday Morning Quilts“ von Amanda Jean Nyberg und Cheryl Arkinson. Amanda Jean ist in der Quilterszene besser bekannt als Crazy Mom Quilts. Wenn du dich für Patchwork interessierst, hast du bestimmt schon von ihr gehört. Amanda Jean zeigt auf beeindruckende Weise, wie man Scraps zu traumhaften Quilts zusammenfügen kann. Was ich dabei so toll finde: Es gibt keine strengen Regeln, sondern viel Freiheit und kreativen Spielraum.

Auf dem Buchcover: „Candy Coated“ – Die Inspiration für meine Sommerdecke aus Streifen

Im Buch findet man zwar den Zuschnitt für die abgebildete Decke, aber im Grunde kann man die Streifen zusammensetzen, wie man möchte. Was man eben gerade da hat. Ausschlaggebend für den Look ist, dass unterschiedlich breite Streifen zu Reihen zusammengenäht werden. Durch die unregelmäßigen Streifen und die verschieden breiten Reihen ergibt sich ein sehr interessantes Design.

Schon seit Monaten sammle ich für dieses Projekt Stoffstreifen im blaugrünen Farbspektrum. Nun habe ich damit begonnen, sie zusammenzunähen. Ende Mai / Anfang Juni soll die Decke fertig sein. Mal sehen, ob das klappt. Schließlich habe ich in diesem Monat auch noch ein anderes größeres Projekt, das ich endlich angehen möchte.

Neues E-Book: Mini-Täschchen

Ich spreche von einem E-Book für die Mini-Täschchen mit Schlaufe! Ich habe sie letztes Jahr hier im Blog gezeigt und denke seitdem darüber nach, eine Nähanleitung dazu zu schreiben. Es ist so ein tolles, kleines Nähprojekt – ganz und gar plastikfrei und für viele Dinge zu gebrauchen.

Mein Mann benutzt eins für seinen Fahrradcomputer. Dank einer zusätzlichen Schlaufe an der Seite und einem Karabiner kann er es an seinen Schlüsselbund hängen. Man könnte ein Mini-Täschchen aber auch als Visitenkarten-Etui verwenden oder im Urlaub für Pinzette, Nagelknipser, Haargummis oder Schmuck. Kondome würden auch ziemlich gut reinpassen. Natürlich kann man es auch verschenken, mit einem kleinen Notizbuch & Bleistift oder gefüllt mit ein paar schönen Nähutensilien. Es gibt so viele Ideen!

Das sind die beiden Projekte, auf die ich mich im Mai konzentrieren möchte. Außerdem freue ich mich im Mai auf eine Woche Urlaub. Eigentlich wären wir ja auf Verwandtenbesuch nach Österreich gefahren. Das geht im Moment natürlich nicht. Wegen Corona fällt auch unser großer Fahrradurlaub im Juni ins Wasser. Sehr schade! Wir wollten eigentlich den Königssee-Bodensee-Radweg fahren und waren schon mitten in den Planungen. Aber auch das: Nur aufgeschoben, nicht aufgehoben! Unser Ersatzprogramm wird sicher auch sehr schön: Fahrradausflüge in der näheren Umgebung, Waldspaziergänge, Spielenachmittage im Garten bei Kaffee und Kuchen. Wir werden uns das schon schön machen.

Wenn du keinen Blogartikel verpassen möchtest, folge mir gerne auf Bloglovin‘.
Neuigkeiten erfährst du immer auch auf Instagram und Facebook.

Was lange währt… Mein fertiger Sampler Quilt 2017

Ein Quilt erzählt etwas über die Person, die ihn genäht hat und über die Zeit, in der er entstand. Mein kunterbunter Sampler Quilt aus zwölf traditionellen Blöcken entstand letztes Jahr, als wir vorübergehend in einer anderen Wohnung lebten, weil unser Haus umgebaut wurde.

Die möblierte Mietwohnung war von älteren Herrschaften eingerichtet worden, mit einer altmodischen Eiche-Schrankwand im Wohnzimmer, dunklen Holzdecken und -türrahmen und dunklen Böden. So wie man das eben in den 70ern und 80ern gerne hatte. Wir sind sehr dankbar, dass wir übergangsweise dort wohnen konnten, aber die rustikale Einrichtung konnte einem manchmal schon aufs Gemüt drücken, gerade in der anstrengenden Phase des Umbaus.

Deshalb habe ich für meinen 6 Köpfe – 12 Blöcke Quilt bunte, fröhliche Stoffe ausgesucht. Die Blöcke habe ich auf einen strahlend weißen Hintergrund gesetzt. Rückblickend betrachtet erkenne ich an meiner Stoffauswahl deutlich den Einfluss meiner damaligen Wohn- und Lebenssituation. Ich hatte offenbar das Bedürfnis, mir einen Gegenpol zu erschaffen.

Sampler Quilt 2017

Nun leben wir schon seit einiger Zeit wieder in unserem umgebauten Haus. Wir genießen unsere großen, lichtdurchfluteten Räume. Wir haben viel Weiß und helles Holz. Alles wirkt freundlich und großzügig. Es ist ein ganz anderes Lebensgefühl! Und dabei ist jetzt etwas Seltsames passiert: Mein bunter Quilt ist mir fremd geworden.

Ich finde ihn zwar immer noch schön, ich liebe einzelne Blöcke wie den Rolling Stone, den Pineapple Block oder den Broken Dishes, aber in seiner Gesamtheit empfinde ich den Quilt als übersprudelnd und zu aufdringlich bunt – besonders wenn er an der Wand hängt.

Sampler Quilt 2017

Ich hatte ja schon in den ersten Monaten des Quilt-Alongs das Gefühl, dass die Zusammenstellung der Farben eventuell nicht ganz ausgeglichen ist. In diesem Blogartikel habe ich darüber geschrieben, dass ein „Stachel“ fehlt, eine Farbe, die das laute, aufgeregte und süße Bunt  beruhigt. Diese Zweifel sind für mich zur Gewissheit geworden. Ich denke, ich würde keinen Quilt mehr aus vier starken Grundfarben nähen.

Sampler Quilt 2017

Trotzdem war es mir wichtig, den Quilt fertigzustellen. Vor ein paar Tagen habe ich ihn gequiltet und das Binding angenäht. Auch dabei habe ich wieder wertvolle Erfahrungen gesammelt. Überhaupt war das ganze Projekt „Sampler Quilt“ eine tolle Übung. Ich habe unheimlich viel dabei gelernt – nicht nur über die Zusammenstellung von Farben, sondern auch über traditionelle Blöcke und diverse Nähtechniken. Dass sich die Nähte an den meisten Stellen perfekt treffen, finde ich toll. Auch wenn das für die Gesamtwirkung gar nicht so wichtig ist.

Sampler Quilt 2017

Nicht falsch verstehen! Ich finde nicht, dass mein Quilt misslungen ist. Überhaupt nicht! Aber er hätte eher eine fröhliche Kinderdecke werden können, kein Wandquilt. Ja, vielleicht ist es das: Er eignet sich nicht so sehr als Wandquilt in unserem Haus – zumindest meinem Empfinden nach.

Aber aus Fehlern wird man schlau, und beim nächsten Mal bringe ich diese Erfahrung ein und mache es anders. Ich bin trotzdem zufrieden mit meinem Quilt, denn er hat mir sehr viel beigebracht. Und das war ja mal im 19. Jahrhundert der Sinn eines Sampler Quilts.

Eigentlich ist es doch ziemlich spannend, wie sich die Wahrnehmung von Farben und Designs verändern kann und welche Einflüsse im Laufe des Nähprozesses eine Rolle spielen. Über 12 Monate, also ein ganzes Jahr lang, nähen wir den 6 Köpfe – 12 Blöcke Quilt! – Währenddessen kann eine Menge passieren.

Sampler Quilt 2017

Ich habe mich weiterentwickelt und sehe den Quilt nun mit anderen Augen. Deshalb hatte ich auch lange Zeit nicht den Elan, ihn fertigzustellen. Aber nun kann ich ein Häkchen dahintersetzen und freue mich über den Abschluss des Projekts. Er ist eine Erinnerung an unsere 15-monatige Umbauzeit und deshalb hänge ich an ihm.

Die fertigen Quilts der anderen 5 Köpfe kannst du dir übrigens hier anschauen: Dorthes Quilt, Andreas Quilt, Nadras Quilt, Verenas Quilt und Gesines Quilt.

Sampler Quilt 2017

Auch in diesem Jahr nähen wir wieder einen 6 Köpfe – 12 Blöcke Quilt. Diesmal sind es keine 12 großen, sondern viele kleine Blöcke, die in Reihen zusammengenäht werden. Meine Farbauswahl habe ich diesmal ganz anders getroffen. Mehr darüber erfährst du in den FAQ zum Row by Row Quilt 2018 – Alles, was du wissen musst.

Alle Blogartikel und Tutorials zum Quilt-Along 2017 findest du auf dieser Seite.

Verlinkt bei Handmade on Tuesday und DienstagsDinge

Starquilt mit Pandas | Jahrgang 2017

Oha, so lange habe ich ja noch nie mit einem Blogpost gewartet! Aber jetzt will ich ihn endlich mal zeigen, bevor er noch in Vergessenheit gerät: den Panda-Quilt, den ich vor gut einem Jahr genäht und verschenkt habe. Ein ganz besonderes Stück zum runden Geburtstag.

Starquilt "Pandalicious"

Die Fotos sind alle von April 2017.

Im Frühling und Sommer fand ich die winterlichen Fotos unpassend, und im Dezember wollte ich nicht, dass es Verwechslungen mit dem Sternenblock von 6 Köpfe – 12 Blöcke gibt. Denn auch hier beim Panda-Quilt habe ich mit 12 ½ Inch großen Blöcken gearbeitet. Aber jetzt muss er mal gezeigt werden.

Normalerweise schreibe ich meine Blogposts ja immer direkt nach dem Entstehen einer Tasche, eines Quilts oder eines anderen genähten Stücks. Da sind die Eindrücke noch frisch, und es fällt mir nicht schwer, viel darüber zu erzählen. Mal sehen, wie das bei diesem Quilt ist und woran ich mich noch erinnere.

Starquilt "Pandalicious"

Ich weiß zum Beispiel noch, dass ich eine gefühlte Ewigkeit am Layout getüftelt habe. Ich fand es gar nicht so leicht, das Sternendesign mit den Pandalicious-Stoffen in Einklang zu bringen. Aber beides hatte ich mir in den Kopf gesetzt. Pandalicious, entworfen von Katarina Roccella für Art Gallery Fabrics, habe ich letztes Jahr bei Grete (Stoffsalat) gekauft. Die Serie passt von den Farben her perfekt ins Wohnzimmer des Geburtstagskindes.

Starquilt "Pandalicious"

Es wäre aber ein Sakrileg gewesen, die schönen, großen Panda-Szenen zu zerschneiden. Ich wollte sie unbedingt ganz im Quilt haben und habe deshalb das Layout dazu angepasst. Auch die kleinen Zelte wollte ich nicht zerschneiden. Die Stoffe und Motive haben das Layout also maßgeblich bestimmt. In diesem Blogartikel kannst du übrigens die Anfänge des Quilts sehen.

Stoffserie "Pandalicious" von Katarina Roccella für Art Gallery Fabrics

Das Layout ist simpel und absolut anfängerfreundlich. Es besteht aus 12 Sternen, die ganz einfach aus Quadraten und Half-Square Triangles (HST) genäht werden. Die Sternenblöcke wechseln sich mit 4 Viererblöcken, 4 Neunerblöcken und 4 ganzen Szeneblöcken ab. Das macht in Summe 24 Blöcke. Plus weißem Rahmen und schwarzweiß-gestreiftem Binding hat die Decke eine Größe von 52″ x 76″ (132 cm x 193 cm).

Starquilt "Pandalicious"

Für die Rückseite habe ich ein hellgraues Kuschelfleece ausgesucht. Es ist die gleiche Sorte, die ich schon bei meinem 365-Tage-Quilt verwendet habe. Ich mag diese kuscheligen Quilts. Genau wie beim klassischen Quilt hefte ich dabei das Top mit Fixierspray und Nadeln auf das Fleece, allerdings ohne ein Batting dazwischen. Die Decke besteht also nur aus zwei Lagen.

Auf den Fotos sieht man ganz gut, wie ich gequiltet habe: waagrecht, senkrecht und diagonal durch die Blöcke. Mit meiner Pfaff, die einen großzügigen Durchlass rechts neben der Nadel hat, geht das auch bei dieser Deckengröße sehr bequem.

Starquilt "Pandalicious"

Besonders zufrieden bin ich mit der Wirkung des schwarzweiß-gestreiften Bindings. Das passt so schön zu den Pandas. Natürlich habe ich mir hier die Mühe gemacht, das Binding von Hand anzunähen, schließlich war es ja ein Geschenk für einen ganz besonderen Menschen zum 60. Geburtstag.

Verlinkt bei Handmade on Tuesday, DienstagsDinge und Quilt Collection

Making-of | Mein 365-Tage-Quilt und wie er entstand

Einen Besenstrich nach dem anderen machen und nicht gleich an die ganze Straße denken! Das hat der Straßenkehrer Beppo der kleinen Momo geraten. Ein weiser Rat! Sicher hätte ich keinen Quilt aus 320 Stoffquadraten genäht, wenn Uli, das Königskind, im Januar 2014 nicht die Idee gehabt hätte, diesen großen Berg Arbeit nach dem Straßenkehrer-Beppo-Prinzip auf ein ganzes Jahr zu verteilen. Statt die Patchworkdecke in einem Rutsch zu nähen, wurden die Arbeitsschritte auf viele kleine Häppchen aufgeteilt, und statt alleine vor sich hinzuwerkeln, nähten wir in einer internationalen Gemeinschaft von mehr als 400 Bloggerinnen. Was für eine Motivation! Und was für ein Glücksgefühl, als ich mich am vorletzten Tag des Jahres nach all der Arbeit endlich unter meinen bunten Quilt kuscheln konnte. Wie er entstand, welche Techniken ich ausprobiert habe und weiterempfehlen kann – Das möchte ich euch heute berichten.

Planlos ins Abenteuer gestürzt. Ja, so könnte der Untertitel meines 365-Tage-Projekts wohl lauten. Um Harmonie und Spannung kreisten meine Gedanken, weniger um die Größe meines Quilts. Hätte ich doch darüber mal ein bisschen mehr nachgedacht. Ich wollte eine riesengroße Decke, unter die ich auch mal jemanden einladen kann, die ich um die kalten Eisfüße schlagen und trotzdem noch bis unter die Nasenspitze ziehen kann. Ein Frauenquilt eben! Das Resultat ist ein 160 x 200 cm großer Quilt, dessen Handhabung unter der Nähmaschine nicht immer so easy peasy war und für den ich mit Ach und Krach ein passend großes Stück Fleece als Rückseite auftreiben konnte. Ich denke, 20 Zentimeter weniger in der Breite und Länge hätten auch dicke gereicht und mir die Arbeit in einigen Momenten erleichtert.

Einmal begonnen entwickelte mein Quilt eine ganz eigene Dynamik; auch meine Arbeitsweise änderte sich mit der Zeit. Uli hatte ja die Grundidee, jeden Tag ein Quadrat zuzuschneiden und anzunähen – eben nach dem Straßenkehrer-Beppo-Prinzip -, aber davon bin ich schon im Februar abgekommen. Ich fand es unpraktisch und zu umständlich, jedes Mal ein einziges 11,5 x 11,5 cm großes Quadrat auszuschneiden. Auch die selbst gebastelte Pappschablone habe ich schnell in die Ecke gelegt und gegen das  Profi-Gerät der Patchworker getauscht: Lineal und Rollschneider! Exakter geht’s nicht! Immer, wenn ich Zeit und Lust hatte, habe ich mit meinem Rollschneider vier Quadrate aus einem Stoff zugeschnitten. Hatte ich eine bunte Auswahl an Quadraten in meinem grünen Sternenkästchchen beisammen, ging’s an’s Puzzeln und Zusammennähen, was mir den allergrößten Spaß bereitete. So entstanden im einen Monat mal 2 Reihen, im anderen mal 4 oder auch gar keine. Ende September war das Top fertig, und ich erst mal ratlos, wie es weitergeht.

Ich schrieb eine E-Mail an Gesine, die auf ihrem Blog Allie & Me design immer wunderschöne Quilts zeigt und Ahnung von der Materie hat. Gesine gab mir viele Tipps und riet mir dazu, in das Fachgeschäft meines Vertrauens zu gehen und die Fühlprobe zu machen, um die für mich richtige Vlieseinlage zu finden. Dabei entstand die Idee, Gesine zu einem Bloginterview einzuladen, das ihr hier gerne nachlesen könnt: Die Patchworkelfe Gesine über das Quilten. Im Nähgeschäft entschied ich mich für ein amerikanisches Produkt: Warm & Natural, ein Vlies aus 100 % Baumwolle in 230 cm Breite. Einziger Haken: Es muss in der Badewanne mit lauwarmen Wasser vorgewaschen werden und am besten liegend trocknen. Ewig und drei Tage schob ich diese Aktion vor mir her. Auch hatte ich keine rechte Idee, wie die Rückseite werden sollte. Da kein Baumwollstoff breiter als 1,50 m liegt, hätte ich die Rückseite patchen müssen, und dazu fehlten mir irgendwie Zeit und Muße. Also verabschiedete ich mich vom Plan des ganz klassischen Quilt-Sandwichs bestehend aus Top, Vlies und Rückseite und suchte nach einem passenden Fleece. Dass nämlich ein Kuschelfleece als Rückseite auch ganz toll sein kann, habe ich im Oktober gesehen, als ich die liebe Marlies besuchte und bei ihrem schönen Fuchsquilt die Fühlprobe machte.

Es war nicht einfach, ein Fleece zu finden, das breiter als 160 cm liegt. Nachdem ich in meinen Lieblingsshops nicht fündig wurde, stieß ich bei Nähhimmel auf eines, das nicht nur von der Farbe her perfekt zu meinem Top passte, sondern auch sagenhafte 168 cm breit lag. Dann kam die große Herausforderung: Top und Fleece mussten glatt aufeinander gelegt und gut fixiert werden, damit später beim Quilten auch ja nichts verrutscht. Das ist sehr wichtig für ein schönes Ergebnis. Ich bin auf Nummer Supersicher gegangen und habe alle Hilfsmittel eingesetzt, die es so gibt: das Fleece mit Kreppband am Boden festgeklebt, beide Lagen mit Sprühkleber fixiert (siehe Gesines Tutorial), die Ränder mit langen Quiltnadeln gesteckt und noch zusätzlich 150 Sicherheitsnadeln über dem ganzen Quilt verteilt. Da sollte doch nichts schief gehen!

Der Aufwand hat sich gelohnt. Die beiden Lagen haben beim Quilten super aufeinander gehalten und sich kein bisschen verschoben. Der Sprühkleber hat mir zwar ziemlich den Boden verklebt, aber das kann man ja hinterher wieder wegwischen. Weniger überzeugt haben mich die teuren, gebogenen Sicherheitsnadeln von Prym. Sie ließen sich nur schwer durch beide Lagen stechen und hinterließen leider kleine Löcher, die sich auch nicht wegbügeln ließen. Mal sehen, ob sie vielleicht nach einer Runde in der Waschmaschine verschwinden. Vielleicht gibt es auch feinere Nadeln, die geeigneter für mein Projekt gewesen wären. Die langen, dünnen Quiltnadeln gingen jedenfalls butterweich durch die Stoffe.

Dank meiner Pfaff Ambition Essential mit 20 cm Platz rechts neben der Nadel war das Quilten meiner Monsterdecke zwar kein Kinderspiel, aber machbar. Gut sieben Stunden habe ich dafür gebraucht – ein zeitlicher Aufwand, den ich völlig unterschätzt habe, auch den Muskelkater in Armen und Händen am nächsten Tag. *lach* So eine große Decke wiegt doch einiges, und das Hin- und Herhieven ist dementsprechend anstrengend. Damit sich trotz Sprühkleber und Nadeln nichts verschiebt, habe ich von der Mitte aus zum Rand hin gequiltet, 4 mm links und rechts neben der Naht. Für den Oberfaden habe ich 200 Meter weißes Mettler-Quiltgarn verbraucht, für den Unterfaden 200 Meter türkisfarbenes Allesnähergarn von Gütermann. Eine spezielle Quilt-Nähmaschinennadel hatte ich vergessen zu besorgen und deshalb eine Universalnadel benutzt. Die Nähte habe ich nicht verriegelt, sondern den Oberfaden später mit der Nähnadel auf die Rückseite durchgezogen und dort mit dem Unterfaden verknotet. Bei einem hochflorigen Fleece wie meinem kann man das ganz gut machen.

Ganz ehrlich: Das Quilten hatte ich mir irgendwie netter vorgestellt. Mein Arbeitstisch war zu klein, die Decke zu schwer, beim Nähen musste sie ständig zurechtgelegt werden, damit sie nicht mit ihrem ganzen Gewicht in eine Richtung zog und das Stichbild veränderte. Aaanstrengend! Während ich quiltete, schwor ich mir, das Binding auf keinen Fall von Hand anzunähen. Das würde ich mir nicht auch noch antun. Schließlich waren nur noch drei Tage Zeit bis Silvester, und ich wollte meinen 365-Tage-Quilt unbedingt bis zum Jahresende fertiggenäht haben. Und was habe ich gemacht? Ich hab’s von Hand angenäht! Schuld daran ist die liebe Gesine, die in unserem Interview davon schwärmte, was für ein schöner Abschluss es ist, wenn man am Ende kuschelig warm unter der Decke sitzt und das Binding annäht. Ich wollte sehen, ob mich dieser Quiltzauber auch erfasst… und muss sagen: Ja! Das Annähen des Bindings war für mich einer der schönsten Arbeitsschritte. Es hat auf zwei Tage verteilt mit kleinen Instagram-Pausen etwa acht Stunden gedauert, war aber wirklich ein genussvoller, besinnlicher Abschluss dieses großen Nähprojektes.

Mein allererstes, von Hand genähtes Binding mit Briefecken! Ich bin mehr als zufrieden. Auf der Suche nach einer Anleitung bin ich bei „Die Grundlagen des Patchworks“ von Elizabeth Hartman hängengeblieben. Sie beschreibt sehr präzise und anhand vieler schlüssiger Fotos, wie das Binding mit der Nähmaschine an den Quilt genäht und anschließend von Hand fertiggestellt wird. Ein wenig unterschätzt habe ich, wie viel vom Binding durch das Umschlagen verloren geht. Dass die Einfassung auf der Fleeceseite nur etwa 1 cm breit ist, war so nicht geplant. Beim nächsten Mal werde ich das stärker berücksichtigen. Für diesen Quilt habe ich den Einfassstreifen 11 cm breit zugeschnitten, 12 bis 12,5 cm wären besser gewesen.

Das Wunderbare an diesem 365-Tage-Quilt ist, dass er untrennbar mit dem Jahr 2014 verknüpft ist. Wenn ich unter der Decke liege und meinen Blick über die Stoffe streifen lasse, erinnere ich mich an viele kleine Nähprojekte, an Urlaube, Begegnungen und an liebe Bloggerfreunde, die mit mir Stoffe getauscht oder mir sogar welche geschenkt haben. Besonders mein Stoffzwilling Nane hat mir viele tolle Stoffstücke geschenkt; ohne sie wäre der Quilt nur halb so schön geworden.

Ich liebe meine bunte Monsterdecke Jahrgang 2014 und freue mich jetzt schon auf das nächste Quilt-Projekt. Vielleicht eine Decke mit Chevron-Muster, im Triangle-Design oder mit Sternen? Ich weiß noch nicht. Eins steht aber fest: Das war nicht die letzte Decke! Denn ich kenne ihn jetzt, den Quiltzauber.

365-Tage-Quilt – der Zieleinlauf

Kneif mich mal einer! Ich kann es selbst noch nicht fassen. Wie eine Marathonläuferin habe ich mich kurz vor Schluss noch über die Ziellinie geschleppt – mit schweren Beinen und letzter Kraft. Meine lieben Mitläuferinnen Katherina, Gesine, Marlies, Christiane und viele andere sitzen schon längst vergnügt zusammen, trinken Limonade, quatschen und planen bereits den nächsten Quilt. Stimmt’s oder hab ich recht, Mädels? Aber nun bin ich auch endlich angekommen – erschöpft und überglücklich! Mein bisher größtes, aufwendigstes Nähprojekt, das mich ein Jahr lang begleitet hat, ist endlich fertig.

Nach 16 Stunden Quilten, Fäden-Vernähen und Binding von Hand Annähen hab‘ ich jetzt allerdings keine Spucke mehr zum Erzählen. Aber ich verspreche hoch und heilig: Das wird im neuen Jahr nachgeholt. Mit vielen schönen Fotos und einem ausführlichen Bericht zeige ich euch dann, wie mein 365-Tage-Quilt entstanden ist, verrate euch, welche Nähtechniken sich für mich bewährt haben, was ich gelernt habe, warum ich Pläne umgeworfen habe und was ich beim nächsten Quilt anders machen werde. Denn JA, einen nächsten Quilt wird es auf jeden Fall geben.

Aber bevor ich mich wieder an die Nähmaschine setze, verlinke ich meinen Blogpost beim letzten Creadienstag des Jahres und ruhe mich erst mal ein bisschen aus, eingekuschelt in meine tolle, bunte Decke… gleich nachdem ich den Sprühkleber vom Boden gewischt und die 10.000 Fäden und Flusen im ganzen Haus aufgesaugt habe. Macht’s euch auch schön am vorletzten Tag des Jahres! Ganz liebe Grüße!

365-Tage-Quilt – August und September

85! … So viele Tage haben wir noch, um aus 2014 ein einzigartiges, fantastisches, denkwürdiges Jahr zu machen! Und genauso viel Zeit habe ich noch, um meinen 365-Tage-Quilt fertig zu stellen. Ich gebe zu, über den Sommer habe ich wieder mal ein bisschen den Faden verloren. Aber das ist eine meiner Erfahrungen mit diesem Jahresprojekt: Bin ich mal dran am Thema, möchte ich gar nicht aufhören mit Zuschneiden, Puzzeln und Zusammennähen. Habe ich den Quilt beiseite gelegt und den Kopf voll anderer Projekte, dauert es, bis ich mich dazu aufraffen kann, weiterzumachen.

Eigentlich ist es ja ganz schön langweilig, so viele Quadrate zuzuschneiden. Immer 11,5 x 11,5 cm! Ich kann es schon im Schlaf! *gähn* Aber die Farbenpracht meiner Lieblingsstoffe versüßt mir diese Fleißaufgabe immer wieder. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, in den bunten Vorrat an Quadraten einzutauchen, in Mustern und Motiven zu schwelgen und nach Lust und Laune die Reihen zusammenzupuzzeln. Natürlich mussten auch neue Stoffschätze wie Surprise, Surprise und die süße Hex Bee angeschnitten und in den Quilt aufgenommen werden.

Die Oberseite, das Top, ist fast fertig. Nur noch drei Reihen fehlen! Da drängt sich nun doch auch bei mir langsam die Frage auf, wie es weitergehen soll. Welches Vlies werde ich nehmen? Wie soll die Rückseite der Decke werden? Wie mache ich das mit dem Quilten? – Da ich inzwischen eine zweite Nähmaschine mit einem Stoffdurchlass von 20 cm besitze, mache ich mir über das Quilten keine Sorgen mehr und habe deshalb meine zwei Hälften zu einem einzigen Top verheiratet. Mein Quilt wird nur ein dünnes Vlies als „Batting“ bekommen. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass meine Pfaff Ambition Essential mit den Stoffbergen gut zurechtkommen wird.

Im Moment misst das Top etwa 160 x 170 cm und passt gerade noch so im Hochformat zwischen Wäscheleine und Rasen. Ich bin gespannt, wie ich die fertige Decke im Dezember fotografieren werde. Vielleicht im Schnee? Oder aber ich mache es wie Marlies und fliege einfach mal nach Hawaii, um den Quilt am Strand unter Palmen zu fotografieren.

Ich bin rundum zufrieden damit, wie sich der Quilt entwickelt hat. Für das, dass ich am Anfang gar keinen Plan und kein Konzept hatte, ist das Top sehr harmonisch gewachsen. Auch meine Nähtechnik konnte ich weiter verbessern und so treffen sich die Nähte mitterweile ziemlich gut. Na klar sind da auch mal ein paar Ausreißer dabei, aber das stört mich nicht weiter.

Die Einfassung meines Quilt-Sandwichs, das sogenannte Binding, soll schmal werden, die Quadrate optisch einrahmen, ihnen aber nicht die Show stehlen. Ich denke im Moment an ein helles Türkis. Da es kaum einen Stoff gibt, der 170 cm breit liegt, werde ich nicht umhin kommen, auch die Rückseite aus mehreren Teilen zu nähen.

Sicher werde ich die Rückseite aber nicht genau wie die Vorderseite aus 320 Quadraten nähen. Einige der verwendeten Stoffe und der Stil sollen sich natürlich aber auch dort wiederfinden.

Wie ihr seht, mache ich mir gerade einen Haufen Gedanken über Batting, Binding und Quilting, und weil ich bestimmt nicht die einzige 365-Tage-Quilterin bin, die das tut, habe ich mir überlegt, zu diesen Themen eine Expertin zu befragen: Gesine von Allie & me design! Die Patchworkelfe, die wunderschöne und meisterhafte Quilts auf ihrem Blog präsentiert, hat meine Einladung zu einem Interview angenommen, und ich freue mich schon sehr darauf, ihr demnächst ein paar Löcher in den Bauch zu fragen. Bestimmt hat sie eine Menge Tipps und Tricks für uns Quilt-Neulinge parat und kann uns dabei helfen, unseren 365-Tage-Quilt gut zu Ende zu bringen.

Hier geht’s zum Interview:

Interview | Patchworkelfe Gesine über das Quilten

 

365-Tage-Quilt – Juni und Juli

Endlich bin ich mit meinem 365-Tage-Quilt wieder auf Kurs! Na, Gott sei Dank! Das hat ja ganz schön gejuckt, als vor zwei Wochen die allertollsten Quilt-Fortschritte auf Ulis Pinterestboard eintrudelten. Und ich? Hing immer noch auf Reihe 8 herum. Zu meiner Entschuldigung muss ich aber sagen, dass das auch an meinem 3-wöchigen Donau-Radurlaub im Mai mit anschließendem Ostsee-Bloggertreffen sowie an einer sehr langen Reparaturphase meiner Nähmaschine lag.

So sieht nun also mein Halbzeitstand aus! Wie viele andere Sew-Along-Teilnehmerinnen habe ich mich dafür entschieden, mein Top in zwei Hälften zu nähen. Die erste Hälfte mit 10 Reihen ist fertig, die zweite habe ich gerade begonnen. Wenn ich auch sonst gerne einen Plan A und B in der Tasche habe, über das Quilten habe ich mir noch keinen Kopf gemacht. Aber ich finde die Idee nicht schlecht, das Top vorsichtshalber in zwei Teilen zu nähen, um es später – falls die Maschine die Stoffberge wirklich nicht bewältigen kann – auch in zwei Teilen zu quilten. Fragt mich bitte nicht, wie diese zwei Hälften dann zusammengefügt werden! Ich habe noch keine Ahnung, bin aber optimistisch, dass sich das schon finden wird.

Das Schöne an diesem 365-Tage-Quilt ist, dass er nicht von Anfang an geplant wurde, keinem Gesamtkonzept folgt, sondern mit der Zeit wächst. Reihe für Reihe puzzle ich die Quadrate zusammen. Manchmal stelle ich mich auf einen Stuhl und kneife die Augen ein wenig zusammen, um zu sehen, wo noch ein wenig Gelb oder Rot fehlt. Die kleinen, schwarzen Punkte, die ihr da auf den Fotos vielleicht seht, sind kleine Fliegen, die sich frech auf dem Quilt niederließen, als er zum Fotografieren auf dem Rasen in unserem Garten  lag.

Meine Urlaubs-Stoffmitbringsel liebe ich besonders: Der hellblaue Stoff mit den tüddeligen Rosen erinnert mich an unseren Aufenthalt in Krems und steht stellvertretend für unseren wunderbaren Donau-Radurlaub. Links daneben zwei Stoffquadrate, die auf immer verbunden sind mit den schönen Tagen, die ich mit Sabine, Gesine und ihren Kindern an der Ostsee verbracht habe. Noch immer denken wir drei oft an die schöne Zeit zurück und träumen vom nächsten Treffen.

Bevor nun die nächsten Reihen genäht werden können, muss ich mich erst mal wieder dem Quadrate-Zuschneiden widmen; mein kleiner Stoffvorratsberg hat ganz schön abgenommen. Jetzt aber – und darauf freue ich mich ganz besonders – zu RUMS! Mensch, wie lange ich da schon nicht mehr mitgemacht habe!

365-Tage-Quilt – der April

Immer bunter wird er, mein 365-Tage-Quilt. Ganz so, wie ich ihn haben wollte. Es ist eine große Freude, Reihe um Reihe anzunähen und einmal angefangen, möchte ich am liebsten gar nicht mehr aufhören. Die farbenfrohen Patches scheinen miteinander zu sprechen; während des Nähens sehe ich ständig neue Verbindungen und fühle mich hundertfach inspiriert zu neuen Nähprojekten und Stoffkombinationen.

Eins ist klar: Der Quilt ist etwas ganz Besonderes für mich. Nicht nur weil er mein erster ist, er in einem großen, vom Königskind Uli organisierten Sew-Along entsteht und seine Farben etwas in mir zum Schwingen bringen, sondern auch weil etliche Stoffe Geschenke von Bloggerfreunden sind. Zuletzt hat mich mein Stoff-Zwilling *nane mit zauberhaften Stoffen beglückt.

Ob Elefanten oder Füchse – In meinem Quilt sind alle friedlich vereint. Auch für Chevron-, Punkte- und abstrakte Blumenstoffe habe ich ein großes Faible, wie ihr sehen könnt.

Noch zwei zusätzliche Reihen und ich habe insgesamt 10 Reihen und damit die Hälfte meines Tops fertiggestellt. Die zweite Hälfte werde ich als Extrateil nähen. So kann ich meine Decke in zwei Teilen quilten und habe nicht so viel Stoff unter der Nähmaschine liegen. Schnell noch mal vom Winde verweht fotografiert und ab damit zu Rund ums Weib am Donnerstag und auf Ulis Pinterestboard. Wie weit wohl die anderen Sew-Along-Teilnehmerinnen sind?