greenfietsen 2025 – Wie geht’s jetzt weiter?

Okay, der Zeitpunkt ist gekommen. Es hilft ja nichts. Wir müssen über den Elefanten im Raum sprechen: Du befindest dich hier auf einem Blog, auf dem seit zwei Jahren kaum noch Beiträge erscheinen. Wenn du mir auf Instagram folgst, hast du vielleicht mitbekommen, wie ich dort geschimpft und die Scheidung von der Plattform eingereicht habe. Da passiert also auch nicht mehr viel.

Große Lust, Anleitungen zu schreiben, hab ich gerade auch keine – weil: Es gibt doch eh schon alles, und eigentlich von allem viel zu viel! Du siehst das Problem auch, oder? Die Frage liegt auf der Hand: Wie soll’s mit greenfietsen weitergehen? Ist jetzt die Zeit gekommen, einen Schlussstrich zu ziehen? Sollte ich mein Gewerbe abmelden, den Blog vom Netz nehmen, das Nähen nur noch für mich privat als Hobby genießen?

Ich wünschte, ich wäre besser im Verdrängen von Problemen. Das würde mein Leben einfacher machen. Ich brauche immer das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, etwas, das die Welt ein kleines Stückchen besser und schöner macht. In mir steckt der tiefe Wunsch, Teil der Lösung zu sein, nicht Teil des Problems. Ob das dann auch der Realität entspricht, weiß ich nicht, aber als ich vor 12 Jahren angefangen habe, über Nähen und Selbermachen zu bloggen, hat sich das für mich sehr stimmig angefühlt.

Damals war greenfietsen für mich eine bunte Spielwiese, auf der ich mit großer Leichtigkeit herumgetollt bin. Alles war neu und aufregend. Ich habe so viel ausprobiert, Ideen umgesetzt und laufend dazugelernt. Die Nähblogger-Gemeinschaft war groß und stark vernetzt, bunt, lebendig und sehr freundschaftlich und solidarisch. Es war toll, ein Teil davon zu sein. Ich erinnere mich an so viele schöne und lustige Projekte und Mitmach-Aktionen, die wir gemeinsam ins Leben gerufen haben: 6 Köpfe – 12 Blöcke, der Taschen-Sew-Along, Handmade on Tuesday, From Trash to Blog und vieles mehr.

from trash to blog – Fadenmäuse als Perücken für Löffelpuppen

Heute vermisse ich diese Leichtigkeit und Experimentierlust, und ich frage mich: Bin ich irgendwo falsch abgebogen und vom Weg abgekommen? War die Idee, greenfietsen zu kommerzialisieren, von Anfang an eine dumme? (Wenn man in einer Krise ist, zieht man ja gerne mal grundsätzlich alles in Zweifel.) Wo habe ich mir vielleicht selbst im Weg gestanden? Wie haben mir Facebook und Instagram geschadet? Habe ich mich von den Sozialen Netzwerken zu abhängig gemacht und negativ beeinflussen lassen? Welche Rolle hat Corona gespielt?

Oder hat einfach alles im Leben seine Zeit und die von greenfietsen ist halt jetzt zu Ende? Nix bleibt ewig. Normaler Lauf der Dinge. Brauche ich vielleicht einfach eine neue Herausforderung? Ein Feld, auf dem ich mich wieder ausprobieren und mit Begeisterung Neues lernen kann? – Eine einfache Antwort gibt’s darauf nicht. Auch deshalb, weil greenfietsen ja mehrere Standbeine hat(te). Alles ist miteinander verwoben und muss in einem großen Zusammenhang gesehen werden.

Das Knäuel entwirren

Ein Rat vieler Berufscoaches lautet: Wenn du unzufrieden bist, schmeiß nicht gleich alles hin, versuch vielleicht erst mal, die Rahmenbedingungen zu ändern. Und an diesem Punkt bin ich gerade. Ich versuche, das Knäuel aus Unzufriedenheit zu entwirren, Entwicklungen nachzuvollziehen und die Dinge noch mal neu zu denken. Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um wieder den Weg nach vorne sehen zu können.

Denn Fakt ist: Ich hänge an greenfietsen, ich hänge an diesem Blog. Das ist ja mein Dilemma! Es macht mir Spaß, zu nähen, kreativ zu sein, und ich schreibe auch gern im Internet darüber. Außerdem kann ich die Arbeit von 12 Jahren nicht einfach so in den Wind schießen. Aber ich kann auch nicht so weitermachen wie bisher, denn es funktioniert so nicht mehr. Es muss sich was ändern! Einiges habe ich schon geändert:

1. Newsletter eingestellt

Schweren Herzens habe ich nach drei Jahren meinen E-Mail-Newsletter eingestellt. Das Gestalten und Schreiben des Newsletters hat mir immer viel Spaß gemacht und ging mir leicht von der Hand. Auch mit den Öffnungs- und Klickraten war ich sehr zufrieden; der Newsletter kam bei den meisten Abonnentinnen sehr gut an. Allerdings fiel es mir immer schwerer, meinem Anspruch gerecht zu werden, einen echten Mehrwert zu den Bloginhalten zu bieten. Am Ende war es auch eine Kostenfrage.

2. Nähkurse beendet

Im Herbst 2018 habe ich angefangen, in meinen privaten Räumen Nähkurse für Kinder und Erwachsene anzubieten. Gerade als das Ganze so richtig Fahrt aufnahm und alle Kurse voll waren, kam Corona. Nach einer langen Pause habe ich versucht, an die Zeit davor anzuknüpfen, aber es war nicht mehr dasselbe. Es hat mir zwar immer noch Spaß gemacht, die Kurse zu gestalten und mein Wissen weiterzugeben, aber es hat organisatorisch nicht mehr funktioniert. Viel häufiger als vor Corona haben Leute ihre Anmeldung in der Schwebe gehalten, wollten sich nicht verbindlich festlegen, wollten plötzlich verschieben oder haben kurzfristig abgesagt und dann wegen der Rückzahlung der Kursgebühr unerbittlich gestritten. Wegen zu hohem Organisationsaufwand, fehlender Planungssicherheit und Unrentabilität habe ich im Herbst 2024 meine Nähkurse eingestellt.

3. Rückzug aus Facebook und Instagram

Fühlst du dich noch wohl mit Facebook und Instagram? Mir hat es letztes Jahr endgültig gereicht. Im April habe ich nach einer langen Phase der Entfremdung meinen 12 Jahre alten Facebook-Account gelöscht, und das war die beste Entscheidung überhaupt! Das hat sich so positiv auf mich ausgewirkt. Was für eine Befreiung!

Privat ist es mir leichtgefallen, auf Facebook zu verzichten, aber für greenfietsen hatte es schon Folgen. Ich habe meine Fanpage mit allen Beiträgen und Kommentaren aufgegeben, ebenso die Gruppen, in denen ich als Admin aktiv war. Der größte Verlust war meine Facebook-Probenähergruppe. Trotzdem habe ich es bis heute keine Sekunde bereut. Im Gegenteil!

Über mein abgekühltes Verhältnis zu Instagram möchte ich gerne einen separaten Blogpost schreiben. Instagram hat mir in den Anfangsjahren viel Spaß gemacht, ich habe enorm davon profitiert, aber leider hat sich die Plattform in meinen Augen sehr negativ entwickelt. Deshalb befinden Instagram und ich uns schon länger in der Trennungsphase. Es fällt mir sehr schwer, nach über 10 Jahren Beziehung loszulassen, auf 11k Follower und die Vorteile zu verzichten, aber ich befürchte, es geht nicht anders.

4. Hinwendung zu alternativen Sozialen Netzwerken

Auch wenn es nicht so klingt, ich mag Soziale Netzwerke immer noch. Ich finde es toll, mich austauschen und vernetzen zu können. Ich bin gerne Teil einer Community. Und natürlich darf man nicht vergessen, dass Bewegungen wie Black Lives Matter, #metoo oder Fridays for Future ohne Soziale Netzwerke nie so groß geworden wären. Aber ich halte es für falsch und brandgefährlich, wenn Plattformen, über die heute die halbe Menschheit kommuniziert und ihre Nachrichten bezieht, im Besitz einzelner, reicher Männer sind. Männer, die mit ihren Algorithmen steuern, was wir sehen und was nicht, und die dabei eigene politische Interessen verfolgen. Das ist zu viel Macht!

Es wäre schön, wenn die Plattformen der Big-Tech-Konzerne reguliert werden könnten, aber bis es so weit ist, orientiere ich mich um und teste eine Alternative: Pixelfed. Das ist eine App, die ähnlich aussieht und funktioniert wie Instagram, die aber werbefrei, datenschutzkonform und gemeinwohlorientiert ist. Über die Vor- und Nachteile von Pixelfed habe ich viel recherchiert und werde demnächst mal einen eigenen Post schreiben. Vielleicht begegnen wir uns ja bis dahin schon im Fediverse, ich würde mich sehr freuen.

Mein Account: greenfietsen@pixelfed.social

5. Zurück zu den Wurzeln

Wie du siehst, versuche ich, Kommunikationsstrukturen außerhalb von Facebook und Instagram (wieder) aufzubauen. Dazu gehört auch, diesen Blog aus dem Schlaf zu wecken und mit neuen Inhalten zu füllen. Ob das gelingen wird, weiß ich nicht, aber ich war schon lange nicht mehr so motiviert wie jetzt gerade. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns dringend aus der Abhängigkeit von den großen Plattformen befreien sollten und dass die Rückbesinnung auf Blogs und die Stärkung kleiner Netzwerke dazu beitragen können. Ja, nenn mich ruhig Idealistin. 😉

Eins steht für mich jedenfalls fest: Mit diesem Blog habe ich angefangen, und hier werden die Lichter erst ganz zum Schluss ausgehen. Aber dieser Zeitpunkt ist für mich noch nicht gekommen.

Fußnote:

Zum ersten Mal seit 2014 werde ich diesen Blogpost nicht auf Instagram „bewerben“. Ich werde nicht überlegen, wann der richtige Zeitpunkt ist, meinen Beitrag zu posten, welche Textlänge richtig ist, welche Hashtags am besten funktionieren und wie ich dem Algorithmus gefallen kann, damit er meinen Beitrag möglichst gut ausspielt und viele Leute hierherzieht. Ich werde hinterher nicht hundertmal in die App reingucken, um zu checken, ob jemand meinen Post oder meine Story gelikt oder kommentiert hat. Puh, was für eine Erleichterung! Metaverse, du kannst mich mal! Ich hoffe, dass trotzdem zwei, drei Leute herfinden und meinen Post lesen. 😀 Ich würde mich sehr darüber freuen.

Tadaa, fertig ist der Streifenquilt!

So, der nächste Sommer kann kommen! Meine Decke für die Liegewiese am Badesee und im Freibad ist fertig. Yay! Das Projekt habe ich ja bereits hier vorgestellt, heute möchte ich dir noch ein paar Bilder von der Fertigstellung des Streifenquilts zeigen und von meinen Erfahrungen berichten. Ich habe diesmal ein paar Dinge anders gemacht als sonst. Manches hat super funktioniert, anderes na ja… Also wieder was dazugelernt.

Wie heftest du dein Quiltsandwich?

Falls du Patchwork machst: Wie heftest du dein Quiltsandwich? Mit Sprühkleber oder mit Nadeln? – Ich habe bisher immer Sprühkleber (Odif 505) verwendet und zusätzlich noch Nadeln durch die drei Lagen gesteckt. Dieses Mal habe ich auf den Kleber verzichtet und mich nur auf die gebogenen Sicherheitsnadeln von Prym und den Obertransport meiner Nähmaschine verlassen. Ich wollte das einfach mal ausprobieren und war sehr gespannt, ob ich sehr viel Luft hineinnähen würde. Und Überraschung… Es hat sensationell gut geklappt.

Ein himmelweiter Unterschied…

Beim Quilten hat sich nichts verschoben, alles ist schön aufeinander geblieben und sieht fantastisch aus. Und das hat natürlich mit der Nähmaschine zu tun. Es ist einfach ein himmelweiter Unterschied, ob du auf einer kleinen Haushaltsnähmaschine quiltest oder eine Maschine nutzt, die einen breiten Durchlass und eine große Auflagefläche hat und extra fürs Quilten gemacht ist.

Selbst dieser kleine Streifenquilt wäre mit meiner alten (geliebten) Brother-Nähmaschine ein Gewürge gewesen, weshalb ich früher nie gern gequiltet habe. Dank des Sprühklebers kam dann doch meistens ein ganz passables Ergebnis zustande. Aber das hier ist jetzt eine ganz andere Geschichte. Ich würde zwar nicht sagen, dass Quilten super viel Spaß macht – für mich bleibt es eine lästige Fleißarbeit -, aber ich finde es nicht mehr so schlimm wie früher. 😀

Im Sommer habe ich Mini-Quilts genäht und dabei mit verschiedenen Vliesen experimentiert. Ich wollte testen, wie die Quilts nach dem Waschen aussehen und sich anfühlen. Beim reinen Baumwollvlies (ohne Scrim) hat mich interessiert, wie stark der Schrumpfeffekt ist.

Ein Quiltvlies, das für mich viele Vorzüge hat, ist Warm & White, das ich beim Hexagon-Quilt, der I-syp-Krabbeldecke und auch hier beim Streifenquilt verwendet habe. An Warm & White mag ich, dass es aus Baumwolle, sehr dünn und schneeweiß ist. Da ich gerne helle bzw. weiße Stoffe verwende, brauche ich ein Vlies, das nicht durchscheint und die Farben verfälscht.

Aber nichts ist perfekt! Warm & White besitzt leider eine Eigenschaft, die mir nicht so gut gefällt. Es enthält einen hauchdünnen Polypropylen-Trägerstoff (Scrim), an dem die Baumwollfasern „befestigt“ sind. Es ist also nicht plastikfrei, obwohl 100 % Baumwolle auf der Verpackung steht. Dass das so ist, habe ich lange nicht gewusst.

Wenn dich das Thema „Plastikfreie Quiltvliese“ interessiert, schau unbedingt mal in den Blogpost von Verena: Volumenvliese für Quilts ohne Kunststoff

Binding annähen – Topp oder Flop?

Kommen wir zu dem Punkt, der dieses Mal nicht so gut funktioniert hat. Normalerweise liebe ich es, am Ende das Binding von Hand anzunähen. Ich mach das wirklich gerne. Diesmal aber war es eine Qual. Aus irgendeinem, unerfindlichen Grund habe ich den Stoffstreifen mit einer zu breiten Nahtzugabe angenäht. Nach dem Umklappen war zwar noch genug Binding zum Annähen übrig, aber die Bindingkante war auf der gleichen Höhe wie die Naht. Da die Nähnadel durch den Stoff zu bekommen, war sehr schwierig, und ich musste viele Pausen machen. Das wird mir nicht noch einmal passieren. 😉

Nun ist meine kleine Decke fertig, und ich frage mich: Was nähe ich jetzt? Ob es mal wieder Zeit für eine Tasche wird?

Den Spaß am Patchwork entdecken mit Half-Square Triangles

Heute erzähle ich dir, warum Half-Square Triangles so viel Spaß machen und sich perfekt für den Einstieg ins Patchwork eignen. Sie sind super einfach zu nähen, aber überhaupt nicht langweilig! HSTs bieten viele Möglichkeiten, kreativ zu werden, und sind die Grundlage für unzählige tolle Patchworkmuster. Ein paar davon möchte ich dir in diesem Blogpost zeigen.

Half-Square Triangles – Einfach zu nähen und so vielseitig!

Was sind Half-Square Triangles?

Ein Quadrat, das aus zwei Dreiecken zusammengesetzt ist, nennt man Half-Square Triangle (HST). Es gibt verschiedene Nähtechniken dafür. Ich nähe HSTs am liebsten nach dieser Methode:

Hier werden aus zwei Quadraten zwei HSTs auf einmal genäht.

Bild 1: Lege zwei gleich große Quadrate rechts auf rechts aufeinander. Beim oben liegenden Quadrat solltest du vorher mit einem Trickmarker oder Bleistift eine diagonale Markierungslinie gezogen haben.
Bild 2: Nähe mit einem Abstand von 1/4 Inch (oder 6 mm) links und rechts neben der Markierungslinie.
Bild 3: Nimm eine Schere und schneide die Quadrate diagonal auf der Markierungslinie in zwei Hälften. Klappe die Dreiecke anschließend auseinander und bügle die Nahtzugaben. (Ich bügle sie auseinander.)

Schneide die Half-Square Triangles mit Lineal und Rollschneider exakt auf die gewünschte Größe zu. Hierfür eignet sich am besten ein quadratisches Patchworklineal mit diagonaler Markierungslinie. Wenn du gerne ein qualitativ hochwertiges und langlebiges Lineal anschaffen möchtest, schau doch mal in diesen Blogartikel mit meinen Empfehlungen: Tipps | Die 5 besten Lineale zum Nähen & Patchworken.

Tipp: Ich schneide die Ausgangsquadrate immer 0.5 Inch größer zu als die fertigen HSTs sein sollen. Mir reicht das. Etwas komfortabler hast du es aber beim Trimmen, wenn du die Ausgangsquadrate 0.75 Inch größer zuschneidest. Dann bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Beispiel: Wenn das fertige HST 4.5 Inch groß sein soll, schneidest du die zwei Ausgangsquadrate 5.25 Inch groß zu (Bild 1).

Von Streifen über Zickzack bis hin zu Sternen

Du brauchst nur 16 Half-Square Triangles und kannst damit schon ganz viele Muster legen: z. B. diagonale Streifen, Zickzack, Windmühlen oder einen Stern. Ist es nicht faszinierend, wie vielseitig die Halbquadrat-Dreiecke sind und wie unterschiedlich die Ergebnisse wirken? Ich bin immer wieder begeistert.

Hier erfährst du mehr über die gestreifte Kissenhülle (links): Charm Pack übrig? – Näh doch eine Kissenhülle draus!

Darum eignen sich HSTs so gut für den Einstieg ins Patchwork:

Wie du gesehen hast, sind Half-Square Triangles echt einfach zu nähen, und zwar in jeder gewünschten Größe. Besonders anfängerfreundlich ist, dass sie im letzten Schritt noch mal exakt zugeschnitten werden. Du kannst sie wie ganz normale Quadrate aneinandernähen und dann Reihe für Reihe zusammenfügen. Und auch wenn sich mal nicht alle Ecken exakt treffen, macht das gar nichts. Das Muster kommt trotzdem spitzenmäßig heraus, weil kleine Ungenauigkeiten bei Half-Square Triangles nicht groß auffallen.

Ich hoffe, ich konnte dich dazu inspirieren, mal mit HSTs zu experimentieren. Und wer weiß, vielleicht entdeckst du ja auf diesem Weg den Spaß am Patchwork, wenn du nicht eh schon längst begeistert davon bist. 😉 Wenn du noch Fragen hast, hinterlasse mir gerne einen Kommentar.

Noch ein paar Tipps und Links:

Streifenquilt nähen – Ist der Sommer echt schon vorbei?

Irgendwie befinde ich mich gerade in der falschen Zeitzone. Während andere den Herbst genießen und schon längst Weihnachtsprojekte neben der Nähmaschine liegen haben, hänge ich noch dem Sommer nach, schwelge in türkisen, blauen und grünen Stoffen und arbeite an meiner Patchworkdecke mit Surferinnen, Wasserschildkröten, Fischen und Meerjungfrauen. So viele Lieblingsstoffe versammelt in einem Quilt!

Top des Streifenquilts liegt über dem Bügelbrett

Die Inspiration zu diesem Streifenquilt stammt aus dem Buch „Sunday Morning Quilts“ von Amanda Jean Nyberg (besser bekannt als Crazy Mom Quilts) und Cheryl Arkison. Die beiden Autorinnen stellen darin 16 moderne Stoffreste-Projekte vor. Ein ganz tolles Buch mit vielen Ideen, Tipps und Fotos!

Zusammengenähte Streifen auf dem Arbeitstisch

Das Schöne an diesem Patchworkprojekt ist, dass die einzelnen Stoffstreifen keine bestimmte Länge oder Breite haben müssen. Du musst also nicht jeden Streifen exakt mit dem Lineal messen und zuschneiden, sondern kannst munter irgendwelche Streifen aneinandernähen. Wenn du dann eine Bahn von sagen wir mal 60 cm hast, schneidest du links und rechts alles sauber auf die gleiche Breite zu. Es gibt keine Regel, wie breit die Bahnen sein müssen. Alles ist Impro, und das macht das Nähen sehr entspannt.

Yay, ich hab ein Zertifikat bekommen! An manchen Stationen wird so ein Nachweis verlangt, wenn man ein Paddleboard ausleihen möchte.

So oft wie möglich schwimmen gehen, Freibadpommes essen und den Sommer genießen, das hatte ich mir fest vorgenommen, und es war großartig! Ich war ganz viel am und im Wasser. Anfang September konnten wir uns sogar noch einen besonderen Wunsch erfüllen: einen SUP-Anfängerkurs. Schon lange wollten wir das StandUp Paddling mal ausprobieren.

Apropos im Wasser… Rate mal, wer als erstes im Kurs das Gleichgewicht verloren hat und nach hinten ins Wasser geplumpst ist? Na klar, das war ich! 😀 Nachdem ich das verschluckte Wasser wieder ausgehustet hatte, musste ich sehr lachen. Das Gute war, ich konnte gleich mal üben, wie man aus dem tiefen Wasser wieder aufs Board hinaufkommt. Wir haben in den 2,5 Stunden Kurs sehr viele Übungen gemacht, und nachdem ich die richtige Paddeltechnik fürs Wenden gelernt hatte, bin ich auch nicht mehr in den See gefallen. Ich kann es kaum erwarten, im nächsten Sommer wieder auf dem Paddleboard zu stehen. Das hat so viel Spaß gemacht!

Auch an meiner Patchworkdecke bleibe ich dran. Ich hoffe, ich kann sie diese Woche noch quilten und fertigstellen. Damit ich dann doch mal langsam vom Sommer Abschied nehmen und mich mit Herbst und Winter anfreunden kann.

Da fällt mir noch was ein …

Ein kleines Nähprojekt muss ich schnell noch zeigen, bevor hier auch der Herbst eingeläutet wird: Diesen Beutel habe ich mir extra fürs Schwimmbad genäht. Ich ziehe immer zu Hause schon meine Badesachen an, damit ich gleich ins Wasser hüpfen kann. Im Beutel steckt dann die warme, trockene Unterwäsche für nach dem Schwimmen. Falls du Lust hast, dir auch so einen Zuziehbeutel zu nähen, schau mal in meinem Etsy-Shop vorbei. Dort findest du die Nähanleitung:

➜  Nähanleitung Zuziehbeutel

Genähter Schwimmbad-Beutel mit runden Applikationen

Den Beutel habe ich einfach mit runden Applikationen verziert.

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Tutorial | Hexie-Untersetzer nähen

Du brauchst ein kleines Geschenk, hast aber nicht so viel Zeit zum Nähen? Dann habe ich hier ein sehr schönes Nähprojekt für dich! Einen sechseckigen Untersetzer, der mit der Quilt-as-you-go-Technik genäht wird. Dabei werden Stoffstücke auf ein Vlies genäht. Das ist so einfach, das kannst du sogar umsetzen, wenn du noch nicht so viel Näherfahrung hast. In dieser Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt, wie der Hexie-Untersetzer genäht wird.

Der fertige Untersetzer ist 6 x 6.75 Inch (15 cm x 17 cm) groß, also genau richtig, um ein Glas oder deine Lieblingstasse daraufzustellen. Wenn du gleich zwei Untersetzer nähst und z. B. mit schönen Tassen, einem Päckchen Tee und Gebäck in einem Präsentkorb arrangierst, hast du ein wunderbares Geschenk mit persönlicher Note. (Danke, liebe Margot, für diesen tollen Tipp!)

Dieses Material brauchst du:

Du benötigst Webstoff, der nicht dehnbar ist, z. B. Patchworkstoff. Außerdem brauchst du ein Baumwoll- oder Polyestervlies, z. B. Thermolam. Alle Maße sind in Inch angegeben. Wenn du lieber in Zentimeter arbeiten möchtest, findest du in Klammern die Zentimeter-Maße. Den Zuschnitt habe ich großzügig bemessen. Es gibt also am Ende etwas Verschnitt.

So geht der Zuschnitt:

1 Hexagon (Sechseck): Kantenlänge 2″ (5 cm)
1 Rechteck: 2.5″ x 4″ (6,5 cm x 10 cm)
5 Rechtecke: 2.5″ x 6″ (6,5 cm x 15 cm)
1 Rückseitenstoff: 7″ x 8″ (18 cm x 20 cm)
1 Vlies: 8.5″ x 8,5″ (21 cm x 21 cm)

Hexagon-Vorlage zum Ausdrucken:

Hier kannst du die Vorlage für ein Hexagon mit 2 Inch Kantenlänge herunterladen und ausdrucken:  Hexagon-Schablone (PDF). Alle anderen Schnittteile werden direkt mit Lineal und Rollschneider zugeschnitten.

Wichtige Hinweise zur Nähtechnik:

Der Untersetzer wird mit der Quilt-as-you-go-Technik genäht. Dabei werden Stoffstücke auf einem Vlies festgesteppt. Folgende Punkte sind dabei sehr wichtig und werden in der Anleitung nicht extra erwähnt:

  1. Fang mit dem Nähen schon auf dem Vlies an und nähe 1-2 Stiche über den Stoff hinaus, beende die Naht also auch auf dem Vlies. Die Naht wird dabei nicht verriegelt!
  2. Schneide nach jedem Schritt alle überstehenden Fäden knapp ab. Das ist auf der Vorderseite sehr wichtig.

Los geht’s! Hier kommt die Anleitung:

 

(1) Lege das Hexagon in die Mitte des Vlieses und nähe es fest. (Ich habe parallele Nähte im Abstand von etwa 1,2 cm gesetzt. Das ist die Breite meines Nähfüßchens. Du kannst auch einen anderen Abstand oder ein anderes Quiltmuster wählen. Das Vogelmotiv habe ich aus optischen Gründen ausgespart.)
(2) Lege das kleine Rechteck (2.5″ x 4″) rechts auf rechts an eine beliebige Kante des Hexagons. Nähe es mit einer Nahtzugabe von 1/4″ (0,6 cm) auf dem Vlies fest.

(3) Klappe das Rechteck um. Bügle kurz über die Falte. Nähe das Rechteck auf dem Vlies fest, z. B. mit drei parallelen Nähten.
(4) Lege ein langes Rechteck (2.5″ x 6″) an die daneben liegende Hexagon-Kante. Nähe das Rechteck wieder mit 1/4″ (0,6 cm) Nahtzugabe an.

(5) Klappe das Rechteck um. Bügle kurz über die Falte. Nähe es wie zuvor auf dem Vlies fest.
(6) Nähe auf die gleiche Weise reihum gegen den Uhrzeigersinn alle Rechtecke an das Hexagon.

Untersetzer zuschneiden und fertigstellen:

 

(7) Schneide mit Lineal und Rollschneider ein großes Hexagon zu: Orientiere dich dabei an den sechs Kanten des kleinen Hexagons in der Mitte. Schneide alle sechs Seiten so zu, das der Abstand vom kleinen Hexagon bis zum Rand 1.75″ (4,5 cm) beträgt (siehe Lineal auf dem Foto).
(8) Lege das Hexagon rechts auf rechts auf den Rückseitenstoff und stecke es mit ein paar Nadeln fest. Markiere an einer Kante eine ca. 2.25″ (6 cm) lange Wendeöffnung. Nähe mit einer Nahtzugabe von 1/4″ (0,6 cm) an den Kanten des Hexagons entlang. Verriegle Anfang und Ende der Naht.

(9) Schneide den überstehenden Rückseitenstoff weg. Lass nur an der Wendeöffnung 1/4″ (0,6 cm) stehen. Kürze die Nahtzugabe an den Ecken, damit sie sich nach dem Wenden schön herausdrücken lassen.
(10) Wende den Untersetzer auf die rechte Seite. Drücke alle Ecken vorsichtig heraus und klappe die Nahtzugabe an der Wendeöffnung nach innen. Bügle darüber, um die Form zu fixieren. Nähe einmal knappkantig rundherum und verschließe dabei die Öffnung.

Viel Spaß beim Nähen!

Ich hoffe, mein Tutorial hat dir gefallen und du hast Lust bekommen, selbst einen Hexie-Untersetzer zu nähen. Wenn du Zeit hast, würde ich mich sehr über einen Kommentar von dir freuen. Fragen beantworte ich natürlich auch gerne.

Weitere Nähanleitungen findest du in meinem Etsy-Shop.

 

Endlich fertig! – Globe Mini Quilt

Hast du auch so viele angefangene Nähprojekte in der Schublade? – Ich muss ja zugeben, früher konnte ich das nicht verstehen. Warum fängt man was Neues an, wenn das Alte noch nicht abgeschlossen ist? Aber… da habe ich auch noch kein Patchwork gemacht! Taschen kann man ja prima fertignähen, aber zwischen den einzelnen Etappen eines Patchworkprojekts können gerne mal Pausen entstehen, die Monate oder sogar Jahre dauern. Total normal! Bestes Beispiel: Mein Globe Mini Quilt.

Ich denke, es lag an der Stickerei, warum der Globus die ganze Zeit unvollendet an meiner Wand hing. Sah ja auch als Top schon super aus. Aber jetzt habe ich ihn endlich gequiltet, ein gestreiftes Binding angenäht, ganz zum Schluss den Ring gestickt und bin sehr glücklich mit dem Ergebnis.

Mein „Globe Block“ ist 12 x 15 Inch groß und stammt aus dem schönen Buch Spelling Bee von Lori Holt. Darin finden sich Anleitungen für Buchstaben, Zahlen, Sonderzeichen und viele tolle Motive. Außer dem Globus habe ich bereits den Schmetterling (als Baby-Knistertuch), die Blume und die Biene genäht.

Was ich auch noch auf dem Wunschzettel stehen habe: die Schreibmaschine. Ein wunderschönes Beispiel dafür hat Heidi Staples auf ihrem Blog gezeigt. Seitdem bin ich in diese Schreibmaschine verliebt. Schau es dir unbedingt mal auf Heidis Blog an und lass dich inspirieren: Typewriter Pillow.

Globus & Herz

Mein Globus sieht etwas anders aus als das Original. Ich habe ihn mit dem Herz-Block kombiniert und den türkisblauen Teil aus mehr Einzelteilen gepatcht, als in der Anleitung steht. Ich wollte es richtig schön scrappy haben. Der originale Globus im Buch ist also deutlich einfacher gestaltet. Aber das mag ich sehr: Wenn Nähprojekte an sich einfach sind und ich selbst überlegen kann, wie ich es ausgestalte und eventuell anspruchsvoller mache.

Done ist better than perfect!

An einem heißen Augusttag habe ich draußen unter dem Sonnenschirm gesessen und gemütlich den Ring aufgestickt. Dafür habe ich mir die Vorlage aus dem Buch herauskopiert, ausgeschnitten und mit Washi Tape auf dem Stoff befestigt. Ich habe dann, so gut es ging, versucht, neben dem Papier zu sticken und eine runde Form hinzubekommen. Hat nicht immer perfekt geklappt, aber das stört mich nicht. Es ist eben handgemacht.

Und was ich sonst noch mit meinen Händen gewerkelt habe, das zeige ich dir im nächsten Blogpost. 😉

PS: Falls du gerade in Herbststimmung kommst und ein schönes Nähprojekt suchst, schau doch mal in meine Sammlung: Tipps | 12+ tolle Nähideen für den Herbst