Tutorial – Spüllappen selber nähen

Es war mal wieder an der Zeit! Für einen neuen Satz Spüllappen. Nach drei Jahren permanentem Einsatz und unzähligen Runden in der Waschmaschine waren meine selbstgenähten Spüllappen dünn und löchrig geworden und wollten nun ersetzt werden. Vielleicht kennst du meinen Blogartikel Nachhaltig ist besser! – Deshalb habe ich Spüllappen genäht von 2019. Dieser Artikel enthält eine kurze Anleitung, allerdings ohne Fotos. Die möchte ich in diesem Tutorial nachliefern und ein Update zum Thema „Spüllappen“ geben.

Nach drei Jahren Erfahrung kann ich berichten:

Selbstgenähte Spüllappen sind eine tolle Sache! Ich möchte keine anderen mehr haben. Die Maße, die ich mir damals überlegt hatte, sind prima. Auch die Kombi Frottee + Baumwollstoff hat sich bewährt. Der Stoff darf gerne dicht gewebt und fest sein. Canvas oder Baumwoll-Leinen eignen sich sehr gut. Natürlich darf man nicht erwarten, dass sich die Lappen durch die 60-Grad-Wäsche nicht verändern. Sie schrumpfen mit der Zeit ein bisschen und verlieren Farbe. Sie nutzen sich halt ab.

Upcycling oder neue Materialien?

Besonders nachhaltig und umweltfreundlich ist es, Lappen aus alten Textilien zu nähen. Die Idee finde ich auch immer noch super: das Leben alter, fransiger Frottee-Handtücher oder löchriger Geschirrtücher zu verlängern, indem man Lappen daraus macht. Upcycling. Allerdings muss man damit rechnen, dass die Lappen nicht so lange halten, wenn das Ausgangsmaterial schon sehr verschlissen ist. Und dann stellt sich für mich schon die Frage, ob sich der Aufwand lohnt. Wenn die Textilien schon sehr alt und fadenscheinig sind, wandern sie deshalb bei uns in den Keller und werden z. B. zum Fahrradputzen benutzt. Spüllappen für die Küche nähe ich nicht mehr daraus.

Waschbare Spüllappen in meiner Lieblingsgröße: 16 x 21 cm.

Diese Materialien habe ich verwendet:

Ich habe hier für meine Spüllappen gekauften Baumwoll-Frottee verwendet. Frottee nehme ich gerne für Babysachen wie Lätzchen, Spucktücher oder Windeleinlagen. Deshalb habe ich immer etwas davon zu Hause. Den karierten Baumwollstoff habe ich irgendwann mal vor langer Zeit bei Buttinette bestellt. Das ist ein ganz einfacher, günstiger Stoff, der aber eine überraschend gute Qualität hat. Ich würde jetzt keinen Quilt daraus nähen, dafür würde er sich nicht eignen. Aber als Taschenfutter, für Rückseiten von Tischsets oder für diese Lappen finde ich den Karostoff super. Die beiden bunten Stoffe sind Canvas aus der Serie „My Happy Place“ von Lori Holt. Diese Stoffschätzchen mag ich sehr. Die sind fürs Auge… Okay, dann legen wir mal los:

Anleitung // Spüllappen nähen:

(1) Schneide Frottee und Baumwollstoff in der gewünschten Größe zu, z. B. 18 x 23 cm. Das ergibt einen Lappen etwa so groß wie ein A5-Blatt. Wenn du den Lappen an einen Haken oder an der Spültischarmatur aufhängen möchtest, brauchst du noch eine Kordel oder ein Bändchen. Ich habe hier alte Schürsenkel wiederverwertet und 16 cm lange Stücke geschnitten.

(2) Lege die Kordel zur Schlaufe und fixiere sie mittig an einer kurzen Kante des Frottees. Dabei zeigt die Schlaufe nach innen. Nähe sie knappkantig mit ein paar Stichen am Frottee fest.

(3) Lege den Stoff rechts auf rechts auf den Frottee und stecke alles mit Nadeln zusammen. Die Schlaufe befindet sich zwischen Frottee und Stoff. Markiere an der gegenüberliegenden kurzen Seite mit Bleistift eine 6 cm lange Wendeöffnung.

(4) Nähe Stoff und Frottee mit 0,75 cm Nahtzugabe zusammen. Du kannst hier auch 1 cm Nahtzugabe nehmen. Dann wird der Lappen halt etwas kleiner. Schneide anschließend mit der Schere vorsichtig die Nahtzugabe an den Ecken weg. Das sorgt dafür, dass die Ecken später nicht so knubbelig sind.

(5) Wende den Lappen über die 6 cm lange Öffnung. Drücke mit einem Ecken- und Kantenformer oder einem Essstäbchen die Seiten und Ecken schön heraus. Bügle den Lappen. Falte die Nahtzugabe der Wendeöffnung nach innen und stecke zwei Stoffklammern oder Stecknadeln.

(6) Steppe den Lappen rundherum knappkantig ab und verschließe dabei die Wendeöffnung. Damit sich der Lappen nicht aufbläht, setze ein paar Steppnähte. Ich habe drei gerade Nähte parallel nebeneinander gesetzt und mich dabei am Muster bzw. an den Karos orientiert. Die Stichlänge stelle ich etwas größer ein, dann kann meine Nähmaschine den dicken Lappen besser transportieren.

Viel Spaß beim Nähen!

Ich hoffe, mein Tutorial hat dir gefallen und du hast Lust bekommen, selbst ein paar Spüllappen zu nähen. Wenn du Zeit hast, würde ich mich sehr über einen Kommentar von dir freuen. Vielleicht hast du ja noch Fragen oder Anregungen. Dann immer her damit!

Links & Tipps:

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11 Kommentare

  1. Friederike

    Hallo liebe Katharina,
    vielen Dank für das tolle Tutorial. Ich habe auch schon einmal Spüllappen genäht, allerdings mit Frottee als Zwischenlage und Jute als Rückseite. Die Jute reißt aber oft aus. Umso mehr freue ich mich über Dein Tutorial, ich werde die Schwämme direkt mal nachnähen 😊😊
    Ich finde es toll, dass man die dann ganz oft waschen kann und keine Plastikschwämme wegwirft 😊
    Ganz viele liebe Grüße von Friederike 🤗

    • Hallo liebe Friederike,

      ja, das finde ich auch toll. Meine Lappen haben drei Jahre lang bestimmt mehr als 100 Runden in der Waschmaschine gedreht. Gar kein Problem! Scheuerlappen aus Jute wollte ich auch mal ausprobieren. Das Problem mit dem Ausreißen werde ich dann auf jeden Fall berücksichtigen. Danke für den Hinweis!

      Liebe Grüße
      Katharina

      • Liebe Friederike,

        tolle schöne Idee.

        Gegen das Ausfransen, von Jute, hilft es 1. eine größere Nahtzugabe.
        2. vor dem Zusammennähen mehrfach um die Jute zu nähen, dadurch werden die, deutlich loseren Fäden, fixiert.

        In Kaffeeröstereien, kann man Kaffeesäcke, oft billig bis umsonst bekommen. Die haben dann auch noch Prints.

        Herzliche Grüße
        Coco

  2. Hallo Katharina ! Und wieder so eine schöne Anleitung 🙂
    Aber bevor ich etwas zu den Spüllappen schreibe, muss ich unbedingt berichten, dass ich heute morgen 12 gefüllte Stoffmöhren im Kindergarten meines Jüngsten, in dem erst heute Ostern stattfindet ;), abgegeben habe . Eine tolle Anleitung, die viiiiel Spaß gemacht hat!!!)… Danke dafür!
    Nun zu der aktuellen Anleitung: So wie Du die Spüllappen genäht hast, habe ich bereits Waschlappen genäht – und zwar schon seeeehr viele. Irgendwie waren unsere Waschlapen immer schnell leer, wenn verschmierte Kindermünder nach diversen Essen abgewischt werden mussten etc.. ich habe dazu erst Frottee aus alten Handtüchern und Kinderbettwäsche benutzt und dann auch mal neuen Stoff, der nie zu irgendetwas gepasst hat. Aber da passte er ! Manche Waschlappen haben aufgrund ihres Stoffausschnitts sogar „Namen“ bekommen… es gibt einen Schlaf-Elefanten, eine Schlaf- Ente und auch einen Bösen-Wolf-Waschlappen ;)… anfangs war ich noch etwas unschlüssig, ob das jetzt nicht zuviel Selbstgenähtes ist, aber sie halten super, werden gerne genutzt und mittlerweile gibt es auch „ordentliche “ Serien von Waschlappen, die ich sogar offen im Badezimmer stapele :).
    Und wenn man mal keine Idee hat, was man nähen will, sind sie prima um einfach mal „etwas“ zu nähen ;)…
    PS: Spüllappen hab`ich noch nicht genäht, aber ich glaube, das dauert jetzt nicht mehr lange 🙂
    Liebe Grüße & einen schönen Urlaub ( mit der neuen Nähtasche ;)..)
    Martina

    • Hallo Martina!

      Vielen Dank für deinen lieben und interessanten Kommentar! Ich freue mich sehr, dass dir die Stoffmöhren so viel Spaß gemacht haben. Was für ein tolles Geschenk für die Kleinen! ♥

      Und ist der Böser-Wolf-Waschlappen sehr beliebt bei euch? hihi 😀 Das ist so eine schöne Idee! Ich habe tatsächlich auch schon Waschlappen genäht und verschenkt, aber nur aus einer Lage Frottee und dann mit Schrägband eingefasst, was ziemlich fummelig ist und deshalb eher eine einmalige Sache war. Aber du hast recht! Warum eigentlich nicht genauso wie die Spüllappen nähen!? Gute Idee! 🙂

      Danke und liebe Grüße!
      Katharina

      • Hallo Ihr zwei,
        Waschlappen kann man auch ganz einfach mit einem Webband oder einem aufgenähten Musterstoff aufhübschen, das man mit etwas Abstand zur oberen Kante aufsteppt. Ich nehme dazu eine doppelte Frotteelage, so dass ein Handschuh daraus wird. Von innen kann man dann – sofern vorhanden – entweder mit der Overlock nähen oder auch mit der normalen Nähmaschine nähen (Zickzackstich oder Overlock-Fake-Stich). Der obere Rand wird knapp umgelegt und festgesteppt – im Prinzip so, wie handelsübliche Waschlappen auch genäht werden.
        Die Idee mit den Spüllappen finde ich super. Das bringt Farbe in die Küche! 🙂 Ich bin vor einiger Zeit auf die gestrickten (gekauften) Spüllappen gestoßen. Die liebe ich auch, weil man sie so toll auswringen kann. Allerdings sind die bei uns schnell löchrig geworden. Insofern werde ich die genähte Variante sicher auch mal ausprobieren.
        Liebe Nähgrüße
        Maike

        • Liebe Maike,

          danke für die Tipps und Anregungen! Du hast recht, gerade wenn man eine Overlock besitzt, ist es doch eigentlich ganz easy, Waschlappen zu nähen. Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht. 😀

          Webbänder nehme ich generell nicht so gerne als Schlaufen; die reißen bei mir gerne aus. Vielleicht weil ich die Nahtzugabe zu sehr zurückschneide.

          Danke für den Gedankenaustausch!

          Liebe Grüße
          Katharina

  3. Christiane

    Hallo,
    so nähe ich sie auch am Liebsten. Der Tipp mit den Schnürsenkeln als Aufhänger ist genial. Die Kordeln sind oftmals sehr teuer und schwer vor Ort zu finden. Tausend Dank.

    Liebe Grüße

    Christiane

    • Hallo Christiane!

      Meine Mutter hat mir nach dem Ausmisten mal einen ganzen Beutel Schnürsenkel überlassen. Manchmal sind ja bei Schuhen Ersatz-Schnürsenkel dabei oder welche in einer anderen Farbkombi. Die kann man echt prima dafür nehmen, wenn sie ansonsten nur in der Schublade herumliegen. Was auch gut und günstig ist: Turnbeutel-Kordel aus Baumwolle. 🙂

      Liebe Grüße
      Katharina

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