Schlagwort: Upcycling

Ordnungskästen für ein sich ausdehnendes Universum

Mein Nähzimmer gleicht einem Universum, das sich immer weiter ausdehnt. Wenn ich daran denke, wie ich mir Schritt für Schritt, Regalboden für Regalboden und Schublade um Schublade ein ganzes Zimmer unter den Nagel gerissen habe, muss ich wirklich lachen. Und trotzdem ist es gerade eng, und das Chaos muss gebändigt werden.

Was sich aber auch alles ansammelt: Stoffe, Reißverschlüsse, Druckknöpfe, Webbänder, Karabinerhaken, Schlüsselringe, Klettbänder, Knöpfe, Schrägband, Paspel… Ach, ich könnte noch lange weiter aufzählen. Es war also mal wieder Zeit für ein neues Ordnungssystem.

Nach einer Idee von Pech &  Schwefel nähte ich mir zwei Ordnungskästen, die bloß den Anfang machen. Sechs weitere sind in Planung. Jeweils in einer Hauptfarbe. Um bei der Gelegenheit auch ein bisschen mehr Platz in meiner Kommode zu bekommen, habe ich für die Kästen keine neuen Stoffe angeschnitten, sondern nur Stoffreste, alte Kleidung und ein bisschen Unistoff verwendet. Die Stofffitzel habe ich nach Farben sortiert, mit dem Rollschneider rechtwinklig zugeschnitten und dann freestyle zusammengenäht. Eine Super-Resteverwertung!

Verstärkt habe ich mit einer Lage Bodenwischtuch. Für das Etikettenfach wollte ich erst transparentes Wachstuch kaufen, entschied aber, dass es die Plastikverpackung unserer neuen Gardinen auch tut. Funktioniert tatsächlich prima. Weil so ein Kästchen in dieser Größe wenig formstabil ist, habe ich aus einem großen Paket ein rechteckiges Stück Pappe ausgeschnitten, mit Uni-Stoff bezogen und als Boden hineingeklebt. Unifarben, weil ich mir einbilde, dass ich dadurch besser sehe, was im Kasten so alles drinliegt.

Die Ordnungskästen lassen sich gut aufeinander stapeln, wenn auch die Seitenwände nicht besonders stabil sind und ein wenig ineinander rutschen. Aber sie passen perfekt in mein Regal, sind schnell zugänglich, haben keine störenden Deckel und erfüllen genau ihren Zweck, nämlich mein Nähzubehör sortiert auseinander zu halten. Bei all den Vierkantringen, Schlüsselringen und Steckschnallen verliert man nämlich schnell mal den Überblick und bestellt etwas nach, was sich in der hintersten Ecke einer Kruschelkiste versteckt hatte.

Alles in allem ist das ein tolles Upcycling-Projekt für den kleinen Geldbeutel. Falls ihr Interesse habt, zeige ich euch bei Gelegenheit gerne mal anhand von Fotos, wie genau ich die Kästen gepatcht und genäht habe. Jetzt aber schiebe ich meine neuen Ordnungskästen erst mal zum Upcycling-Dienstag, zum Creadienstag und zu Contadinas Machtzentralen-Sammlung rüber.

from trash to blog – Loop-Schal aus alten T-Shirts

Teil 3 unserer Upcycling-Blogaktion from trash to blog. Nachdem uns Fredi am Samstag zeigte, was man aus kaputten Schirmen Tolles nähen kann und uns Nicole am Sonntag dazu inspirierte, unser Weihnachts-Geschenkpapier selbst zu bedrucken, bin nun heute ich an der Reihe. Ich zeige euch zwei Loops, die ich aus abgetragenen, aussortierten Shirts genäht habe.

Wenn’s um Lieblingskleidungsstücke geht, bin ich ja manchmal ganz schön sentimental. Sind sie auch noch so verzogen und verwaschen, es bricht mir fast das Herz, mich von ihnen zu trennen. Weil der Aufdruck toll ist, der Schnitt perfekt war oder ich Erinnerungen mit ihnen verknüpfe. Um sie vor dem Vergessen zu retten und doch noch ein Stückchen davon behalten zu können, schneide ich die schönsten Teile aus meinen Lieblingsshirts heraus, nähe einen Loop daraus und hänge sie mir einfach um den Hals.

In meinem Asia-Loop (19 cm breit, 130 cm lang) steckt das Beste aus vier T-Shirts. Wenn ihr noch keinen Loop genäht habt, kann ich euch die kostenlose Nähanleitung von Farbenmix empfehlen. Wollt ihr euch auch einen Loop aus alten Shirts nähen, achtet für ein schönes Ergebnis unbedingt darauf, dass die Stoffe von der Dicke her ähnlich sind.

War das ein toller Urlaub – drei Wochen Korsika, in einem kleinen Ferienhaus direkt am Meer! Auf unserer Reise dorthin statteten wir dem schiefen Turm von Pisa einen Besuch ab; dort entstand das Foto links. Was hab‘ ich dieses Tanktop geliebt! Klar konnte ich es nicht einfach in die Tonne werfen, als es abgetragen war, sondern musste eine Erinnerung davon behalten. Der Loop ist ein 27 cm hoher Halsschal, kombiniert aus dem Tanktop, einem roten und einem grauen T-Shirt – innen grauer Fleece und somit perfekt für kalte Wintertage!

Das war mein Beitrag zur Blogreihe „from trash to blog“, aber die Aktion ist noch längst nicht zu Ende! Am Dienstag überrascht uns Christiane von bikelovin mit einer Statementkette aus Fahrradschlauch, am Mittwoch bastelt Kirstin von Augusthimmel tolle Deko aus Teelichthülsen, und am Donnerstag zeigt uns Ariane von Heldenwetter, wie sie einen alten Rock in eine schicke Bluse verwandelt hat. Bleibt gespannt!

Einen lieben Dank an Christiane und Ariane, die sich diese wunderbare Upcycling-Blogaktion ausgedacht und organisiert haben. Falls es eine Fortsetzung geben sollte, wäre ich sehr gerne wieder dabei. … Danke auch an meine Mutter, die sich mal wieder als Loopmodel zur Verfügung gestellt hat. Tut mir Leid, dass du ein bisschen frieren musstest, Mama, aber wer hat gesagt, dass Topmodel zu sein, ein leichter Job ist!?

from trash to blog – eine Upcycling-Blogaktion

Die Gartenstühle sind weggeräumt, die Blumentöpfe für den nächsten Frühling geputzt und verstaut. Im Kleiderschrank haben Winter- und Sommersachen ihre Plätze gewechselt. Zeit, das Nest schön herzurichten und es sich drinnen für lange Winterabende behaglich zu machen. Aber Moment mal, bevor es gemütlich werden kann, muss erst einmal Ordnung geschaffen und ausgemistet werden! Besonders jetzt fällt auf, was wir in den warmen Sommermonaten bei heruntergelassenen Jalousien großzügig übersehen haben: sehr viel Überflüssiges, Altes, Abgetragenes, Vergessenes, Unbrauchbargewordenes, Platzverstopfendes.

Aber Wegwerfen? … Oft viel zu schade! Außerdem hängt ja auch das Herz an manch gutem Stück. … Upcycling! Wiederverwerten! Aufmöbeln! Altes in Neues, Gewöhnliches in Einzigartiges verwandeln – Das ist die Idee! … Dachten sich sechs Bloggerinnen und taten sich zu einer gemeinsamen Upcycling-Blogaktion zusammen.

Auf Seemannsgarn, gemachtes und gedachtes, bikelovin, Augusthimmel, Heldenwetter und greenfietsen könnt ihr sechs Tage lang wunderbare Upcyclingideen entdecken. Wetten, dass ihr staunen werdet, was man mit Aussortiertem und Abfall noch so alles anstellen kann!? … Und weil es eine unglaublich große Freude ist, mal nicht alleine vor sich hinzuwurschteln, sondern gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas auf die Beine zu stellen, schicke ich diesen Post heute zu Martinas Freutag.

Upcycling: Origami Market Bag im Hippie-Style

Nachdem die geknüpften Freundschaftsbänder ja bereits ein Revival erlebt haben, kommen auch Batik, Peace und Flower Power zurück. Waren das Zeiten, als ich mir ein Peace-Zeichen auf die Turnschuhkappen kritzelte. Als ich mit gebatikten Strümpfen durch die Schule lief und „Die Welle“ las. Nie mehr im Leben ist man so offen für Ideen und Visionen, so herrlich verrückt, kreativ und unangepasst wie in der Jugend. Eine tolle Zeit!

Offen bin ich immer noch, besonders wenn es um Inspirationen und DIY-Viren geht, die in der Bloggerwelt kursieren. Die Origami Market Bag hat mich sofort gereizt. So viele tolle Exemplare habe ich auf diversen Blogs schon gesehen. Der Clou an dieser Tasche ist, dass sie aus einer einzigen Stoffbahn besteht, die gefaltet, gesteckt und nur an ein paar wenigen Stellen zusammengenäht wird. Genial! Ich mag solche einfachen Schnitte, die ganz unterschiedlich interpretiert werden können. Das Tutorial zur Origami Market Bag findet ihr bei Lola Nova.

An der Kombination Grüntürkis-Orange könnte ich mich im Moment besaufen. Schön, dass der Herbst gerade so viel davon zu bieten hat. Wenn die kleinen Lampions der Physalis orangefarben in der Sonne leuchten, gerate ich ins Schwärmen… Den Origami-Kranich habe ich nach dieser Youtube-Anleitung gefaltet. Ich bin total begeistert davon, auch dass das Origami-Papier, das ich von einer Asien-Reise mitgebracht habe, endlich mal Verwendung findet. Der Kranich ist gar nicht schwer und sieht toll als Herbstdeko aus.

Meine Hippie-Origami war im früheren Leben mal eine Hängematte! Das Naturleinen war nach vielen Jahren des faulen Herumhängens zerrissen und hatte ein, zwei Flecken, war aber viel zu schade zum Wegwerfen. Also habe ich den Stoff erst mal in die Waschmaschine gesteckt, dann die benötigte Stoffbahn herausgeschnitten, ein paar Knoten gemacht, zusammengebunden und ins Farbbad geworfen.

Aus einem Päckchen Kobaltblau und einer Packung Gelb entstand ein undefinierbares Grüntürkis. Schrägband und Peace-Applikation sind übrigens aus einem gut gehüteten Stoffschatz, dem Retro-Stoff „Notting Hill“ von Joel Dewberry.

Weitere kreative Experimente seht ihr wie jeden Donnerstag bei RUMS, wo sich mal wieder alles „Rund ums Weib“ dreht. Und weil die Origami mal eine Hängematte war, darf sie sich vielleicht auch zu den gesammelten Werken des Upcycling-Dienstags gesellen. Euch einen schönen und sonnigen 3. Oktober! Vielleicht verbringt ihr ihn ja gaaanz faul in der Hängematte.

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Lösungsbuchstaben Nr. 8 + 9 der Blog-Schnitzeljagd!

Karo, meine Bruggeld-Tasche

Unser Hausboot-Urlaub durch die Niederlande hat mich im Frühjahr in ein maritimes Nähfieber versetzt. Meine Umhängetasche Matrosen Ahoi habe ich euch ja schon gezeigt. Als ich im Reiseführer las, dass an vielen Brücken dem Wärter ein kleines „Bruggeld“ übergeben wird – als Dankeschön für das Öffnen der Brücke –, war klar: Ich muss unbedingt noch ein Münz-Täschchen nähen. Am besten eins, das man auch mal an der Kleidung oder auf dem Boot an einem Haken befestigen kann. Und natürlich in maritimem Design.

Da kam die Taschenspieler-CD von Farbenmix mit der tollen Handgelenkstasche Karo wie gerufen. Die Stoffe waren schnell gefunden und das Täschchen fix genäht. Innen mit Vlieseline verstärkt, damit es auch stabil genug für eine Handvoll 50-Cent-Münzen ist. Und weil der Jeansstoff mal eine Hose war und die Boot-Applikation ein Kissenbezug, ist das auch wieder ein kleines Upcycling-Projekt.

Die kleine Karo blieb bis zum Schluss des Urlaubs gut gefüllt, denn offenbar geht es den holländischen Brückenwärtern so gut, dass sie auf Bruggeld verzichten können. Schade eigentlich! Haben wir uns doch so auf die Brückenwärter mit ihrer Angel und dem daran befestigten Holzschuh gefreut. Aber wenigstens zweimal haben wir beim Vorbeifahren den Holzschuh fangen und schnell ein kleines Brückengeld hineinlegen dürfen. Das übrig gebliebene Geld haben wir am Ende der Reise in leckere Stroop-Waffeln angelegt.

Leider war ich nicht schnell genug, um an Emmas Taschenspieler Sew-Along teilzunehmen. Respekt, was da viele von euch in 11 Wochen geleistet haben! So viele tolle Unikate! Aber die kleine Karo soll auch bei mir nicht die einzige Tasche der CD gewesen sein. Ich habe schon den nächsten Taschenspieler im Auge…

Und weil ich das Täschschen für mich selbst genäht und nur im Urlaub ausnahmsweise der ganzen Bootsbesatzung zur Verfügung gestellt habe, stelle ich sie heute mal bei RUMS ins Schaufenster.

Mal schauen, ob es dort noch andere Urlaubstaschen gibt. Oder macht ihr so etwas nicht… extra Taschen nähen für den Urlaub?

* Edit 2.7.14 Verlinkt bei old Jeans new Bag, der Jeanstaschen-Linkparty von mipamias.

Matrosen Ahoi ! – Meine Urlaubstasche

Während viele von euch dem Sommerurlaub entgegenfiebern, muss ich mich noch etwas länger gedulden. Aber dafür hatte ich im Mai schon einen wunderbaren Urlaub. Zehn Tage lang sind wir mit einem Hausboot durch die Niederlande gefahren, von Loosdrecht über Utrecht nach Gouda bis Amsterdam. Eine tolle Sache: Man hat ein schwimmendes Haus, das man überall dort festmachen kann, wo es schön ist.

Als ich das Tutorial zur MIfirstBAG von Mipamias gesehen habe, wusste ich: Das wird meine Urlaubs-Bootstasche! Aus alten Jeans-Resten sollte sie sein, ein blau-weiß gestreifter Kissenbezug sollte verwertet werden, dazu ein bisschen Rot mit Punkten und das maritime Farbenmix-Webband „Matrosen ahoi“.

Das aufgesetzte Täschchen auf der Vorderseite habe ich aus einem Stück Jeans gebastelt, denn die Gesäßtaschen unserer abgetragenen Hosen waren allesamt zu groß… Was das jetzt wohl über unsere Hinterteile aussagt?… Nein, ich denke, es liegt daran, dass MIfirstBAG in erster Linie eine Kindertasche ist und dementsprechend klein ausfällt. Deshalb waren auch die Träger etwas zu kurz, um sie zu knoten, jedenfalls, wenn man – wie ich – Taschen gerne quer trägt.

Innen befinden sich zwei gefütterte Taschen für Handy und Kleinkram, die mit Kam Snaps verschlossen werden können. Damit nichts herausfällt und niemand unerlaubt in meine Tasche greifen kann, habe ich noch einen schönen, roten Reißverschluss eingenäht. Die Rückseite ist, wie ihr seht, schlicht gehalten und besteht aus einem Stück Hosenbein.

Und weil heute Dienstag ist, ab damit zum Creadienstag! Mein erstes Mal!
* Edit 2.7.14 Verlinkt auch bei old Jeans new Bag, der Jeanstaschen-Linkparty von mipamias.