Gehörst du auch zu den Leuten, die keine Stoffreste wegwerfen können? Gerade wenn man Patchwork macht, kann man ja selbst Ministückchen noch gebrauchen. Auch Überbleibsel von Nähprojekten kann ich einfach nicht in die Tonne werfen. Und so sammeln sich in meiner Schublade fortdauernd „Leftovers“ an: übriggebliebene Patchworkblöcke und -elemente und jede Menge Probegenähtes für meine Tutorials und E-Books. Ein reicher Fundus, um sich kreativ auszutoben und daraus ein paar Nadelkissen zu zaubern.

Improv Patchwork
Eine Inspirationsquelle und großes Vorbild in Sachen Stoffresteverwertung ist für mich Amanda Jean Nyberg, besser bekannt als Crazy Mom Quilts. Wenn du auf ihrem Blog „pin cushion“ in die Suchmaske eingibst, bekommst du ganz viele, tolle Nadelkissen ausgespuckt. Die Idee, bunte Quadrate zu Streifen zusammenzunähen und Improv Patchwork zu machen, habe ich mir direkt bei Amanda abgeguckt. Die Quadrate habe ich exakt zugeschnitten (1.25″ x 1.25″). Den Rest habe ich ohne Messen, frei Schnauze improvisiert. Das Nadelkissen ist 4 x 4 Inch groß.
English Paper Piecing
Zu den Überbleibseln in meiner Schublade gehören auch zusammengenähte Hexies. Rechts eine Hexie-Blume, die ich für ein Tutorial meiner English-Paper-Piecing-Serie genäht habe. Links Hexies mit 1 Inch Kantenlänge, die eine halbe Ewigkeit auf ihre Bestimmung gewartet haben.

Schwierig, bei diesem trüben Winterwetter gescheite Fotos zu machen. In Wirklichkeit sind die Stoffe viel strahlender.
Fussy Cutting
Seit Monaten knöpfe ich mir regelmäßig meine Stoffreste vor und schneide daraus Quadrate und Streifen. Ich habe festgestellt, dass ich eher etwas damit mache, wenn die Reste zugeschnitten sind. Die Streifen schneide ich 1.5 Inch, 2 Inch oder 2.5 Inch breit zu. Bei den Quadraten schaue ich, was der Rest hergibt, strebe aber auch hier Einheitlichkeit an. Natürlich achte ich auch auf das Motiv, denn Fussy Cutting macht ja besonders viel Spaß!


Half Square Triangles
Ich wette, du hast genau wie ich einen großen Stapel Half Square Triangles in der Schublade liegen – zumindest, wenn du Patchwork machst. Oder täusche ich mich da? Sie sind Bestandteil vieler klassischer Quiltblöcke und bleiben gerne mal übrig. Perfekt, um kreativ damit zu spielen und sie zu neuen Mustern zusammenzusetzen. Hier ein modernes, reduziertes Design:

Applikationen
Wenn du mal eine Nähflaute hast (und das bedauerst), kann ich dir empfehlen, ein paar Nadelkissen zu nähen. Klein, überschaubar, schnell gemacht – Ich war einen Nachmittag lang komplett im kreativen Flow mit meinen Nadelkissen. 😀 Die Ideen sind nur so gesprudelt, und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, sie alle umzusetzen. Gerade weil ich dabei auch Überbleibseln wie der Herz-Applikation neues Leben einhauchen konnte (übrig von meiner Anleitung Zuziehbeutel).

So, und was macht man nun mit all den Nadelkissen?
Ich verschenke sie. Zum Beispiel an handarbeitsbegeisterte Frauen, mit denen ich mich einmal im Monat zum gemeinsamen Austausch treffe. Darunter sind auch Katzenfans. Weshalb das Katzen-Nadelkissen als erstes eine neue Besitzerin gefunden hat. 😀
Links & Tipps:
- Amanda Jean Nyberg hat zwei Patchworkbücher veröffentlicht, in denen es um Stoffresteverwertung geht. In beiden blättere ich sehr gerne: „Sunday Morning Quilts“ (erschienen 2012) und „No Scrap Left Behind“ (erschienen 2017)
- Ein Buch, das ich auch sehr mag, weil’s mich inspiriert, ist „Pin Pals“ von Carrie Nelson (erschienen 2018). Darin enthalten sind 40 Anleitungen für Nadelkissen, die man sich teilweise auch als große Kissen vorstellen und entsprechend abwandeln kann.
- Auch früher schon habe ich Nadelkissen genäht und im Blog gezeigt. Wenn du noch mehr Inspiration suchst, schau mal hier: Klein, aber fein! – Nadelkissen mit Pilz oder Churn Dash Nadelkissen (Mini-Tutorial).



















