Organizer | Ich habe eine Catch All Caddy 2.0 genäht

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Ich schaue mir alle Details an und kann’s immer noch nicht glauben: Ich habe tatsächlich eine Catch All Caddy 2.0 genäht. Wie lange liegt dieses Schnittmuster von ByAnnie schon in meiner Schublade? Boah, Ewigkeiten! Mindestens genauso lange bewundere ich die Caddys anderer Leute und träume von einer eigenen. Ja, irgendwann nähe ich mir auch mal so einen Organizer. Irgendwann traue ich mich.

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Irgendwann ist jetzt!

Viel Zeit habe ich mir für diese Tasche genommen, wochenlang in Mini-Etappen daran genäht. Zwei lange Nachmittage habe ich allein damit zugebracht, alle Videos, die von Annie als zusätzliche Hilfe angeboten werden, in Ruhe anzuschauen und die Anleitung, die auf Englisch ist, zu studieren. Danach war mir klar, wie die Catch All Caddy 2.0 aufgebaut ist und wie sie genäht wird. Ich konnte zur Stoffauswahl übergehen. Wie wir alle wissen, ein Schritt, der manchmal länger dauert als das Nähen selber.


Schlafende Waldtiere

Diesmal ging es aber schnell bei mir. Aktuell bin ich sehr verliebt in die Herbststoffe von Tilda. Die mussten es sein, und zwar in der Farbe Grün. Die zauberhafte Stoffserie heißt „Hibernation“ (Winterschlaf). Es gibt sie in vier verschiedenen Farbfamilien: Grün, Blau, Beerenrot und Braun. Allesamt traumhaft schön! Ich bin kein ausgesprochener Tildafan, aber diese Kollektion hat es mir so sehr angetan, dass ich dafür mein selbst auferlegtes Stoffkaufverbot aussetzen musste.

Leider habe ich die Stoffe gekauft, bevor ich wusste, dass ich daraus eine Catch All Caddy nähen würde. So kam’s, dass die Stoffmenge nicht ausgereicht hat und ich die „Divider“ (Innenfächer) aus mehreren Prints stückeln musste. Das hat aber zum Glück prima geklappt. Als Innenstoffe habe ich Speckled in der Farbe „Berry Metallic“ von Ruby Star Society und einen weißen Schriftstoff aus der Serie „Love Note“ von Lella Boutique verwendet. Das Binding ist aus einem gepunkteten Basicstoff von Dashwood Studio. Der braune Stoff ist Essex Yarn Dyed Linen in der Farbe „Nutmeg“. Den bekommst du bei Einfach bunt Quilts* (Affiliate-Link)


Stabilität ist alles

Die Stabilität kommt durch „Soft and Stable“. Ohne eine Schaumstoff-Einlage wäre die Tasche gar nicht denkbar. Die Innenfächer habe ich mit Gewebeeinlage G 700 von Freudenberg verstärkt. Ich denke, das entspricht dem „Fusible Interfacing“, das in der Anleitung empfohlen wird. Super stabil wird die Tasche durch eine zusätzliche Platte, die in eine Stoffhülle gesteckt und zum Schluss als Bodenverstärkung hineingelegt wird. Dafür kann man nehmen, was man im Haushalt oder in der Bastelwerkstatt findet. Ich habe 1 mm dicke, 920 g schwere Buchbinderpappe auf eine 3 mm Depron-Platte geklebt. Für mich perfekt!


Pfiffige Details, die ich toll finde:

  • Also erst mal hat die Catch All Caddy 2.0 eine geniale Größe! Nicht zu groß und nicht zu klein. Sie ist etwa 34 cm lang, 16 cm breit und 18 cm hoch. Für meine Zwecke genau richtig.
  • Was ich auch sehr liebe: Die stabilen Henkel, die mit Soft and Stable gepolstert werden. Da hat man richtig was in der Hand.
  • Extrem begeistert bin ich auch von den Innenfächern, die unten offen sind. Dank der Faltung legen sich die Innenfächer plan an die Taschenwand, wenn sie nicht gebraucht werden, oder lassen sich herausziehen und befüllen. In ein schmales Fach kann man einen Becher oder ein leeres Marmeladenglas stellen, um Stifte, Scheren, Lineale, usw. hineinzutun. Das finde ich super praktisch.
  • Die Catch All Caddy hat sage und schreibe 12 Fächer! Fünf innen und sieben außen. Außen an der Seite gibt es sogar ein Reißverschlussfach. Was will man mehr?
  • Richtig pfiffig finde ich auch das durchgängige Binding mit den schmalen Henkeln an der Seite. Das macht optisch mords was her, kann aber auch sehr praktisch sein. Wenn man die Catch All Caddy als Handarbeitstasche nutzt, kann man dort z. B. Stoffklammern befestigen. Ich nutze meine als „Bücher- und Lese-Caddy“. Ich organisiere darin meine aktuelle Lektüre, Notizhefte, Schmierzettel, Lesezeichen, Stifte, meinen Taschenatlas, um Handlungsorte nachzuschauen… Na ja, was man als verrückter Büchernerd halt so braucht. 🙂


Das Nähfüßchen macht den Unterschied!

Kommen wir nun zum technisch herausfordernden Aspekt der Tasche, dem Binding. Wegen der vielen dicken Lagen fand ich es schon sehr mühsam, es mit einem Viertel Inch Nahtzugabe anzunähen. Das will ich nicht verhehlen. Ich war zwar nicht verzweifelt, aber zwei, drei Schweißtropfen standen mir schon auf der Stirn. Das Problem: Der dicke Schaumstoff hat mein Nähfüßchen beim Nähen seitlich weggedrückt, so dass meine Nahtzugabe an vielen Stellen deutlich weniger als ein Viertel Inch breit ist. Das ist natürlich nicht optimal.

Irgendwann ist mir aufgegangen, dass vielleicht ein schmaleres Nähfüßchen helfen könnte. Also habe ich einen Bernina-Nähfuß bestellt, den ich bis dahin noch nicht im Schränkchen hatte: den Patchworkfuß 37D. Und tatsächlich: Ich konnte einen Unterschied erkennen. Das letzte Stück habe ich mit diesem schmaleren Nähfuß genäht, und es hat deutlich besser geklappt als mit dem 97D.

Wenn ich den größten Teil des Bindings nicht schon mit der Hand angenäht hätte, während ich auf die Lieferung des neuen Nähfüßchens gewartet habe, hätte ich noch mal alles mit dem 37D nachgearbeitet. Dann hätte ich das Binding vielleicht auch mit der Nähmaschine fertigstellen können. So war das Nähen mit der Hand die bessere Option, weil man da besser tricksen kann und die nicht so gelungenen Stellen später nicht so arg auffallen.


Würde ich sie noch einmal nähen? – Mein Fazit

Auf jeden Fall! Ja. Das war mein erster Taschenschnitt von ByAnnie, und ich muss sagen: Es ist eine der schönsten und ausgeklügelsten Taschen, die ich je genäht habe. Ja, es hat gedauert, weil alle Taschenteile gequiltet werden müssen, aber ich liebe sie und würde sie auf jeden Fall wieder nähen. Mit der Anleitung bin ich als erfahrene Taschennäherin sehr gut zurechtgekommen, auch dank der Add-on Videos, die toll gemacht und super hilfreich sind. Ich kann weiß Gott nicht perfekt Englisch, aber ich konnte alles gut nachvollziehen. Zur Not hilft auch mal der Online-Translator. Wenn dich die Catch All Caddy 2.0 auch reizt, dann kann ich dir nur raten: Warte nicht so lange wie ich. Irgendwann ist jetzt! 😉

Tipps & Links:

  • In diesem Video stellt Annie den Taschenschnitt ausführlich vor: Catch All Caddy 2.0 – An Introduction (Link zu YouTube)
  • Ich habe mein Soft and Stable bei der Quiltzauberei gekauft. Ich denke, du kannst alternativ auch Style-Vil von Freudenberg benutzen, das in Deutschland verbreiteter ist.
  • Die Tilda-Stoffe habe ich im Etsy-Shop Ommellaohwieschoen gekauft. Dort gibt es von „Hibernation“ farblich passend zusammengestellte, kleine Stoffpakete. Aber Achtung, für die Catch All Caddy 2.0 sind die Stoffstücke in diesen Paketen teilweise zu klein. Wie schon gesagt: Ich musste stückeln. Hat mir nichts ausgemacht, solltest du aber wissen.
  • Falls du gerne liest und Interesse an ein paar Büchertipps hast, schau doch mal in meinen Instagram-Account greenfietsen_liest, den ich hobbymäßig betreibe.

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2 Kommentare

  1. Hallo Katharina,
    manchmal braucht es etwas länger, bevor man sich an etwas herantraut und dann wird es um so schöner.
    Ein toller Organizer ist das und ich kann gut verstehen, dass du dich in diese Stoffe verliebt hast.
    Viel Spaß daran und LG Doris :o)

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