Kategorie: Taschen

Marie und der verdeckte Reißverschluss

Vor einiger Zeit kaufte ich mir Nähmaschine, Stoffe und Garn und meldete mich im Nähcafé zum Anfängerkurs an. Nach ein paar Übungen ging es gleich ans Eingemachte: Das Einnähen eines verdeckten Reißverschlusses stand auf dem Plan. Als ich das hörte, habe ich wahrscheinlich Augen gemacht, als sollte ich eben mal einen komplizierten Beinbruch operieren.

Einen Reißverschluss einzunähen, stellte ich mir als das Allerschwierigste vor, quasi als Königsdisziplin.

 

Dass mir das als Anfängerin gelungen ist, war eine Initialzündung und Offenbarung. Mindestens hundertmal am Tag habe ich den Zipper am Übungsstück auf- und zugezogen und mich gefreut, wie toll er funktioniert. Der Erfinder des Reißverschlusses kann nicht minder euphorisch gewesen sein. Seitdem glaube ich, dass ALLES MÖGLICH ist.

 

 

Dieser Größenwahn verleitete mich kurze Zeit später dazu, mir aus dem Buch „Tolle Taschen selbst genäht“ von Miriam Dornemann die Umhängetasche „Marie“ auszusuchen. Schwierigkeitsgrad 3! Was soll ich sagen? – Marie und ich verbrachten sehr viel Zeit miteinander. Und dabei ging es nicht immer harmonisch zu… Was habe ich geflucht! Nicht nur, dass ich etliche Nähte wieder aufgetrennt und Schnittteile neu gemacht habe, auch für den Reißverschluss der Innentasche brauchte ich drei Anläufe!!!

 

 

Aber der Mensch wächst ja mit seinen Aufgaben, und mindestens vier Dinge hat Marie mir beigebracht:

1.) Traue nie einer Anleitung! 2.) Stoffmuster können eine psychedelische Wirkung haben. 3.) Was viel Mühe kostet, liebt man hinterher besonders. 4.) Manchmal ist ein bisschen Größenwahn gar nicht so schlecht

Hier könnt ihr übrigens die passende Handytasche zur Tulpen-Marie sehen.

 

 

Falls ihr Tulpen genauso gerne mögt wie ich und im Frühling zufällig in Holland seid: Schaut euch unbedingt den Keukenhof in Lisse an. Über 7 Millionen Tulpen, Narzissen und Hyazinthen blühen dort um die Wette. Ob sich Frau Hamburger Liebe im Keukenhof die Inspiration zu ihren schönen Stoffen geholt hat? Ich jedenfalls hole mir jetzt Anregungen bei RUMS, wo wieder viele talentierte, kreative Frauen ihre Donnerstagswerke zeigen.

EILMELDUNG !!! Fliegende Handytasche !

EILMELDUNG !!! Über dem Luftraum von Frankfurt am Main ist eine fliegende Handytasche gesichtet worden. Sie ist etwa 11 x 7 cm groß, wurde genäht aus Stoffen aus dem Hause Hamburger Liebe sowie einem Farbenmix-Ringelband. Verschlossen wird sie mit einem blauen Kronkorken-Knopf, auf dem in roter Schrift „Hello“ steht (eventuell eine Botschaft).

Für sachdienliche Hinweise und Fragen zu diesem ungewöhnlichen Flugobjekt wurde eigens eine Kommentarfunktion eingerichtet. (siehe unten!) Um möglichst viele Menschen im Bloggerland und darüber hinaus von diesem UFO in Kenntnis zu setzen, wird dieser Blogpost beim sogenannten CREADIENSTAG verlinkt.

MacGyver hätte sie gebrauchen können…

… diese kleine Flip-Flop-Tasche mit den vielen Außen- und Innentaschen. Was hätte er darin so toll sein Schweizer Taschenmesser, sein Klebeband und die sagenhafte Büroklammer verstauen können!

Aber dieses Täschchen hier geht an einen anderen Helden. Einer, der gerade wegen einer Knieverletzung auf Krücken angewiesen ist und beim Laufen nie eine Hand frei hat, um Dinge zu transportieren. Die kleine MacGyver-Tasche kann an eine Krücke gehängt werden und fasst ohne weiteres iPad, Handy, Ersatzbatterien für den Controller der Spielekonsole, Ladekabel, Taschentücher, ein Buch, Sonnencreme, Sonnenbrille (heute vielleicht eher ein Regencape), ein paar Gummibärchen und was Mann sonst noch so braucht, um halbwegs durch den Tag zu kommen… Und für eine kleine Büroklammer ist sicherlich auch noch Platz.

Das Täschchen ist ein Tick größer als ein DinA4-Blatt, hat Träger aus rotem Gurtband und durch zwei kleine Abnäher ein bisschen Stand. Auf einer Seite hat sie eine große Außentasche aus Flip-Flop-Stoff, auf der anderen Seite durch mittiges Abnähen zwei schmale. Volumenvlies ist natürlich auch mit dabei; das sorgt für eine schöne Haptik. Ein besonderes Highlight ist für mich persönlich das weiße Band mit den Sternchen. Das ist ein Stück der Stoff-Webkante. Manchmal haben die Stoffkanten so schöne Schriftzüge und Bildchen, dass es sich lohnt, sie mit zu vernähen. Und nun schlappt das Flip-Flop-Täschchen mal ganz lässig zum Creadienstag rüber und schaut, was es da zu bestaunen gibt.

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Lösungsbuchstabe Nr. 15 der Blog-Schnitzeljagd!
Juhu, geschafft! Das war der letzte!

Karo, meine Bruggeld-Tasche

Unser Hausboot-Urlaub durch die Niederlande hat mich im Frühjahr in ein maritimes Nähfieber versetzt. Meine Umhängetasche Matrosen Ahoi habe ich euch ja schon gezeigt. Als ich im Reiseführer las, dass an vielen Brücken dem Wärter ein kleines „Bruggeld“ übergeben wird – als Dankeschön für das Öffnen der Brücke –, war klar: Ich muss unbedingt noch ein Münz-Täschchen nähen. Am besten eins, das man auch mal an der Kleidung oder auf dem Boot an einem Haken befestigen kann. Und natürlich in maritimem Design.

Da kam die Taschenspieler-CD von Farbenmix mit der tollen Handgelenkstasche Karo wie gerufen. Die Stoffe waren schnell gefunden und das Täschchen fix genäht. Innen mit Vlieseline verstärkt, damit es auch stabil genug für eine Handvoll 50-Cent-Münzen ist. Und weil der Jeansstoff mal eine Hose war und die Boot-Applikation ein Kissenbezug, ist das auch wieder ein kleines Upcycling-Projekt.

Die kleine Karo blieb bis zum Schluss des Urlaubs gut gefüllt, denn offenbar geht es den holländischen Brückenwärtern so gut, dass sie auf Bruggeld verzichten können. Schade eigentlich! Haben wir uns doch so auf die Brückenwärter mit ihrer Angel und dem daran befestigten Holzschuh gefreut. Aber wenigstens zweimal haben wir beim Vorbeifahren den Holzschuh fangen und schnell ein kleines Brückengeld hineinlegen dürfen. Das übrig gebliebene Geld haben wir am Ende der Reise in leckere Stroop-Waffeln angelegt.

Leider war ich nicht schnell genug, um an Emmas Taschenspieler Sew-Along teilzunehmen. Respekt, was da viele von euch in 11 Wochen geleistet haben! So viele tolle Unikate! Aber die kleine Karo soll auch bei mir nicht die einzige Tasche der CD gewesen sein. Ich habe schon den nächsten Taschenspieler im Auge…

Und weil ich das Täschschen für mich selbst genäht und nur im Urlaub ausnahmsweise der ganzen Bootsbesatzung zur Verfügung gestellt habe, stelle ich sie heute mal bei RUMS ins Schaufenster.

Mal schauen, ob es dort noch andere Urlaubstaschen gibt. Oder macht ihr so etwas nicht… extra Taschen nähen für den Urlaub?

* Edit 2.7.14 Verlinkt bei old Jeans new Bag, der Jeanstaschen-Linkparty von mipamias.

Matrosen Ahoi ! – Meine Urlaubstasche

Während viele von euch dem Sommerurlaub entgegenfiebern, muss ich mich noch etwas länger gedulden. Aber dafür hatte ich im Mai schon einen wunderbaren Urlaub. Zehn Tage lang sind wir mit einem Hausboot durch die Niederlande gefahren, von Loosdrecht über Utrecht nach Gouda bis Amsterdam. Eine tolle Sache: Man hat ein schwimmendes Haus, das man überall dort festmachen kann, wo es schön ist.

Als ich das Tutorial zur MIfirstBAG von Mipamias gesehen habe, wusste ich: Das wird meine Urlaubs-Bootstasche! Aus alten Jeans-Resten sollte sie sein, ein blau-weiß gestreifter Kissenbezug sollte verwertet werden, dazu ein bisschen Rot mit Punkten und das maritime Farbenmix-Webband „Matrosen ahoi“.

Das aufgesetzte Täschchen auf der Vorderseite habe ich aus einem Stück Jeans gebastelt, denn die Gesäßtaschen unserer abgetragenen Hosen waren allesamt zu groß… Was das jetzt wohl über unsere Hinterteile aussagt?… Nein, ich denke, es liegt daran, dass MIfirstBAG in erster Linie eine Kindertasche ist und dementsprechend klein ausfällt. Deshalb waren auch die Träger etwas zu kurz, um sie zu knoten, jedenfalls, wenn man – wie ich – Taschen gerne quer trägt.

Innen befinden sich zwei gefütterte Taschen für Handy und Kleinkram, die mit Kam Snaps verschlossen werden können. Damit nichts herausfällt und niemand unerlaubt in meine Tasche greifen kann, habe ich noch einen schönen, roten Reißverschluss eingenäht. Die Rückseite ist, wie ihr seht, schlicht gehalten und besteht aus einem Stück Hosenbein.

Und weil heute Dienstag ist, ab damit zum Creadienstag! Mein erstes Mal!
* Edit 2.7.14 Verlinkt auch bei old Jeans new Bag, der Jeanstaschen-Linkparty von mipamias.