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Das Blogger-Poesiealbum macht bei mir Station

Ein Buch, das herumreist, durch viele Hände geht, das immer wieder aus- und eingepackt wird, sich anfüllt mit Texten, Gedichten, Bildern, Basteleien, voller Poesie, Witz und Inspiration!

Die Idee eines Blogger-Poesiealbums der fahrradfrau Christiane von bikelovin fand ich sensationell schön, und deshalb freue ich mich sehr, dass das Buch im Moment bei mir Station macht und auch ich mich verewigen darf. Es ist ohne Zweifel ein Zauberbuch voller Magie, dieses alte „Brehms Tierleben“ aus dem Jahr 1928 mit seinen vergilbten, rauen Seiten, der altdeutschen Schrift und den bunten, kreativen Collagen seiner Gastgeberinnen.

Es anzufassen, vorsichtig darin zu blättern, die verschiedenen Materialien, die verwendet wurden, zu fühlen, all die Kleinigkeiten zu entdecken und dabei den Gedanken und der Persönlichkeit der Künstlerinnen nachzuspüren, ist ein Erlebnis für alle Sinne, macht Spaß und inspiriert.

Wer Christiane kennt, weiß, dass sie Upcycling lebt und atmet. Besonders dem Fahrradschlauch als Upcyclingmaterial ist sie hoffnungslos verfallen. Ich bin jedes Mal aufs Neue verblüfft von ihren grandiosen Ideen und Kreationen. Ob die Fahrradlampe, die zum Blumentopf umfunktioniert wurde, der Türkranz aus einer alten Fahrradspeiche, die Kühlschranktür mit Utensilos aus Fahrradschlauch oder der Webgürtel.

Christiane ist ein Daniel Düsentrieb des Fahrradschrott-Upcyclings; sogar kaputte Gartenzäune werden damit repariert. Einfach genial! So verwundert es nicht, dass auch das Bloggerbuch ein Upcycling-Poesiealbum ist und von einem Stück Fahrradschlauch zusammengehalten wird.

„Werden in der Poesie Wörter zu neuem Sinn zusammengefügt, so entsteht durch das Zusammenfügen alter und scheinbar nutzloser Dinge ebenfalls Neues und Sinnvolles. Upcycling ist auch Poesie.“ (Zitat von Christiane, hier nachzulesen)

Schon Wochen bevor das Poesiealbum zu mir kam, wusste ich: Das Thema meiner Doppelseite wird mein Donau-Fietsabenteuer sein – eine Hop-on-Hop-off-Fahrradreise, begonnen 2013 in St. Georgen im Schwarzwald, mit dem Ziel, irgendwann einmal das Donaudelta am Schwarzen Meer zu erreichen. Viele kleine Erinnerungsstücke, Infoprospekte, Flyer, Kassenbons und Papiertütchen sammelten sich auf unseren ersten beiden Reiseetappen an, auch eine fröhliche Serviette mit Sonnenmotiv, die ich mit Serviettenkleber eingeklebt habe.

Grenzen sind eine Illusion! … Zwischen Menschen, Völkern, Ländern – ein Konstrukt! Der Donau ist es egal; sie fließt durch zehn Länder und muss nirgends einen Pass vorzeigen. Wir begleiten sie auf ihrer Reise durch Europa und haben in diesem Jahr Wien erreicht.

Ein besonderes Highlight und für immer ein Schatz in meinem Herzen: die schöne Wachau zwischen Melk und Krems. Dass auch ein Reststück vom tüddeligen Kremser Erinnerungsstoff mit ins Poesiealbum muss, war klar. Natürlich befestigt an einer grünen Fadenmaus.

Ich muss euch einfach noch ein paar Seiten zeigen, die von anderen Bloggerinnen gestaltet wurden. Sie sind einfach so wunderbar! Der Beitrag von Barbara Bee oben links erinnert mich an meine eigene Collage über die Dada-Künstlerin Hannah Höch, die ich mal im Kunstunterricht gestaltet habe. Superwitzig und toll gemacht das Pop-up-Schweinchen mit allerlei schweinischen Redensarten von Jenni. Die eingenähten Stoffkreise von Kristina haben mein Nähherz natürlich sofort höher schlagen lassen – dazu der tolle Spruch „Start where you are! Use what you have! Do what you can!“ von Arthur Ashe. Auch die blaue Collage von satzsitz hat mich sehr angesprochen.

Ein faszinierendes Kunstwerk auch die Seiten von Jospehine (Blüten-Staub) mit Stadtbildern in Schwarzweiß und kleinen, aufklappbaren Leporellos, in denen sich Poetryslam-Texte verstecken. Besonders gefreut hat mich, Beiträge von Bloggerinnen zu entdecken, die ich bereits kenne. Kirstin – „Do more of what makes you happy“ –  und Ariane, die ihren Beitrag dem Fernweh gewidmet hat, durfte ich bereits während unseres gemeinsamen Projekts „from trash to blog“ ein wenig näher kennenlernen. Eine liebe Bloggerfreundin ist Ines, die das Poesiealbum mit ihren genialen Reimen und zwei tollen Fahrradfotos bereichert hat. Immer donnerstags verfasst Ines ihre Blogposts – auch Nähberichte – in Form eines humoristischen Gedichts. Absoluter Lesetipp!

Ich verabschiede mich nun von diesem wunderschönen Blogger-Poesiealbum, blätter noch ein letztes Mal die Seiten um und schicke es weiter auf die Reise zu seiner nächsten Gastgeberin. Dieses Posting schicke ich heute zum Creadienstag und zu Christianes Poesiealbum-Galerie. Danke, liebe Christiane, dass ich ein Teil sein darf!

PS: Wirklich ein Zauberbuch! Ein zarter Beitrag hat sich bisher vor mir versteckt. Eben gerade erst habe ich ihn entdeckt: mit Schreibmaschine getippte Textpassagen aus dem ewig schönen Buch „Der kleine Prinz“ mit einem getrockneten Blümchen, gestaltet von der wunderbaren Frauke (Fräuleins wunderbare Welt).

Instagram-Rückblick | Mein Juli

„New Insta-Love?“ habe ich in diesem Post vor drei Monaten gefragt und muss heute feststellen: Ja, ich liebe Instagram! – Schnell mal ein Foto mit dem Handy knipsen – von einem Nähwerk, das gerade entsteht, einem tollen, neuen Stoff oder einem schönen Gartenblümchen – und dann fix auf Instagram mit Freunden, Bekannten und Unbekannten teilen! Ich liebe das inzwischen sehr!

Es ist manchmal ein bisschen wie Plaudern mit lieben Kollegen auf’m Flur. Man erzählt sich gegenseitig, was man so treibt und was man erlebt hat, zeigt sich Urlaubsfotos, quatscht ein bisschen dummes Zeug, drückt sich mal kurz lieb und geht dann wieder an die Arbeit. Mal hat man mehr Zeit dafür, mal weniger. Oft ist es lustig, ganz oft zaubert es ein Lächeln ins Gesicht.

Inspiriert von Bine von ‚was eigenes‘ möchte ich gerne gegen Ende jeden Monats hier auf dem Blog einen kleinen Instagram-Monatsrückblick bringen. Wie ihr sehen werdet, bin ich ein großer Fan von Handy-Fotoapps. Ja, ich liebe es, meine Fotos mit diversen Apps zu bearbeiten, Bildchen und Texte drüberzulegen und so kleine, kreative Fotowerke zu erschaffen. Weil ich vermute, dass die Frage bestimmt kommen wird: Hipstamatic, Rhonna und Rookie sind im Moment meine Lieblingsapps! Und ihr so? Seid ihr auch bei Instagram aktiv und liebt ihr wie ich die Spielereien mit den Fotoapps?

Im Juli bin ich viel Fahrrad gefahren – mit Packtaschen zum Einkaufen oder einfach so ein bisschen vor der Haustüre, an bunten Gladiolenwiesen und goldgelben Feldern vorbei.

Nicht immer war Kaiserwetter, aber ein paar Tropfen warmer Sommerregen stören weder den Hibiskus noch die Radfahrerin. Ein besonderes Ereignis: Märchenbrunch mit der Familie.

Wieder haben mich (Blogger-)Freunde mit Geschenken bedacht. Ein wunderbares Ostseeküstenpaket mit Paracord-Freundschaftsband von Gesine, ein toller, selbst genähter Geldbeutel von Ines und eine Wundertüte voll grüner Nähzutaten von Steffi. Hachz…

Ich selbst habe auch einiges genäht, zum Beispiel eine Windeltasche für eine Freundin …

… und ein gepatchtes Chevronkissen nach der Anleitung von Allie & Me design. Es hat Spaß gemacht, fast jeden Schritt mitzufotografieren und den Instagramern zu zeigen. Dank der vielen lustigen und motivierenden Kommentare hat das Nähen doppelt Spaß gemacht!

Während ich auf meine Brother verzichten musste, habe ich meine Pfaff eingeweiht und auch hier festgestellt: „Nähen ist wie Zaubern können!“ Die Lieferung der coolen Dinopunks und Hexastars musste unbedingt gezeigt werden. Was für tolle Farben!

Wer hat die größte Webband-Sammlung? Im spontanen Instagram-Duell mit Claudi (Claudis Atelier) glatt verloren! Mit einem kleinen Geburtstagsgruß die liebe Rebecca (Jakaster) überrascht und mit einem Schnappschuss der nachtaktiven Wunderblume die Instagram-Gemeinde verzaubert.

Das war mein Juli.

Chevronkissen – Achtung, Suchtgefahr!

Machen wir uns nichts vor, es ist schon ein wenig Arbeit, aus insgesamt 72 kleinen Stoffdreiecken ein Zickzackmuster zu patchen, aber es lohnt sich, und zwar so was von! Ich bin ganz verliebt in das Chevronkissen, das am Wochenende nach dem wunderbaren Freebook der Patchworkelfe Allie & Me design entstand. Das nächste Kissen ist bereits in Planung und wird auf unserer Couch landen, denn dieses war ein Geschenk für meine Oma zum Geburtstag.

Wer im hektischen Hamsterrad-Alltag das Nähen auch als Ruheinsel versteht und mal keine Lust hat, immer effizient und schnell, schnell seine To-Sew-Liste abzuarbeiten, für den könnte das Chevronkissen genau das Richtige sein. Ich jedenfalls habe es sehr genossen, mich mit viel Zeit und Muße diesem Projekt zu widmen und dabei entdeckt, dass das Patchworken und Quilten echt entspannend sein kann. Natürlich nur, wenn man sich nicht über jede Naht, die nicht perfekt die andere triff, krumm ärgert. Ich habe ja bekanntermaßen auch einen Hang zum Perfektionismus, aber wenn ich etwas zum allerersten Mal mache, so wie dieses Chevronkissen, dann bin ich nachsichtig mit mir und gestehe mir Welpenschutz zu.

Abgesehen von meinem angefangenen 365-Tage-Quilt, der ja nur aus simplen Quadraten besteht, hatte ich bisher keinerlei Erfahrung im Patchworken. Deshalb bin ich wirklich glücklich, dass gleich beim ersten Anlauf ein solch ansehnliches Kissen entstanden ist. Zu verdanken habe ich dieses Erfolgserlebnis der lieben Gesine, die auf ihrem Blog ein tolles Tutorial zur Verfügung stellt, das man sich kostenlos herunterladen kann! Die Patchworkelfe erklärt darin step by step, wie das Kissen genäht wird und gibt hilfreiche Tipps, wie man Arbeitsschritte zusammenlegen bzw. vereinfachen kann. Auf die Idee, Quadrate auf der Schneidematte so zurechtzulegen, dass man gleich mehrere in einem Rutsch diagonal halbieren kann, wäre ich wahrscheinlich von alleine nicht gekommen.

Danke auch an meine lieben Instagram-Freunde, die mir bei der Wahl des passenden Rahmens geholfen habe! Echt gut manchmal, diesen „Publikumsjoker“ zu haben. Wenn man sich nicht entscheiden kann, ist es toll, die Meinung anderer zu hören. Heraus kam – das hat die liebe Helga von arctopholos mit Hilfe der kreativen Mathematik ausgerechnet – dass wohl der rote Dandelion Love am besten passen würde. Und ihr hattet Recht! Der sieht wirklich harmonisch zum bunten Riley-Blake-Blumenstoff aus. Für die Rückseite hat er leider nicht mehr gereicht; da musste ich auf einen einfachen roten mit weißen Pünktchen zurückgreifen. Verstärkt habe ich die Chevronseite mit H630 und gequiltet mit einem pinken Faden auf dem rosafarbenen Stoff. Das Quilten ist mir offen gestanden am schwersten gefallen. Nicht so einfach, immer im gleichen Abstand zu nähen und dann auch noch die Spitzen zu treffen! Aber ich denke, auch da ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das muss man einfach üben.

Das Kissen ist 40 x 40 cm groß und wird auf der Rückseite mit Kam Snaps verschlossen. Hier werde ich beim nächsten Mal daran denken, die Kam Snaps anzubringen, bevor ich die Rückseite annähe, denn natürlich habe ich es mal wieder geschafft, einen Kam Snap kaputtzudrücken. Da das Nähen des Kissens ansonsten aber so wunderbar geklappt hat, habe ich mich darüber nicht lange geärgert, sondern es einfach schnell ausgebessert. So, und nun ab damit zur Tophill-Kissen-Schlacht und zum Creadienstag. Mal sehen, was andere Kreative heute so gewerkelt haben.

Die erste Tasche mit der neuen Pfaff

Der Heimwerkerkönig hatte Geburtstag und wünschte sich eine bunte Einkaufstasche. Da ich ihn ja nun lange genug kenne und weiß, wie sehr er Fische und seinen Gartenteich  mag, waren die Stoffe schnell gefunden: Little Käptn Fisch kombiniert mit Jeansstoff und hellblauem Uni.

Etwas mehr Zeit habe ich diesmal für’s Nähen gebraucht, denn da meine Brother noch in der Reha war, wurde die neue Pfaff eingeweiht. … Mein lieber Mann, was ist der Mensch doch für ein Gewohnheitstier! … Da denkt man, Nähmaschine ist Nähmaschine, aber von wegen! Schon das Einfädeln ging nicht so flott von der Hand wie gewohnt, die Pfaff’sche Nähfüßchenbreite ist eine ganz andere als bei der Brother und dass die Nadel erst einmal nach vorne sticht, bevor sie den Rückwärtsgang einlegt, hat mich anfangs auch ziemlich irritiert.

Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, und der Heimwerkerkönig hat sich über seinen neuen Einkaufsbeutel sehr gefreut. Das einzige, was jetzt noch fehlt, sind eigene Weblabels. Ich bin immer noch unschlüssig bezüglich Form, Farbe und Schrift; auch für einen Hersteller konnte ich mich noch nicht entscheiden.

Habt ihr mitbekommen, dass ich eine neue Linkparty ins Leben gerufen habe? Auf Unsere Schätzchen könnt ihr Blogposts über eure Nähmaschinen, Ovis und Stickis verlinken und in den Erfahrungsberichten anderer Nähbloggerinnen schmökern. Auch ältere Beiträge sind gerne willkommen! Ich werde dieses Täschchen jetzt auch mal verlinken, und zwar bei Alles für den Mann, TT – Taschen und Täschchen und der Maritimen Linkparty bei lottapeppermint.

Linkparty | Unsere Schätzchen – Nähmaschine, Overlock & Sticki

Welche Nähmaschine, Overlock- oder Stickmaschine soll ich mir kaufen? Soll ich mir das günstige Discountermodell holen oder doch lieber auf das teure Schätzchen sparen? Welche Funktionen brauche ich? Für welche Marke entscheide ich mich? Vor diesen schwierigen Fragen steht jeder, der vom Nähvirus infiziert ist und eine gute Maschine sucht.

In dieser Linksammlung findest du ein wenig Orientierung im Angebotsdschungel, du kannst auf die Erfahrungsberichte versierter Nähbloggerinnen zurückgreifen und erhältst persönliche Empfehlungen. Mit einem Klick auf eines der Bilder gelangst du zum jeweiligen Blog.

Alle Blogger/-innen sind herzlich eingeladen, mitzumachen und ihren Erfahrungsbericht hier zu verlinken. Auch ältere Beiträge sind gerne willkommen. Über einen Backlink zu meinem Blog würde ich mich sehr freuen. Das Linkbildchen darf natürlich wie immer mitgenommen werden.

Also: Wie sind eure Erfahrungen mit Nähmaschine & Co.? Würdet ihr sie noch einmal kaufen oder habt ihr eine Montagsmaschine erwischt, die ständig Ärger macht? Was liebt ihr an eurem Schätzchen? Spart ihr auf ein Upgrade? Habt ihr in einem Nähgeschäft gekauft oder im Internet bestellt? Musste sie schon einmal zur Reparatur? Lust und Frust mit Nähmaschine, Overlock & Sticki – Erzählt auf eurem Blog darüber und verlinkt euch hier!

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Edit: Der Schutz deiner Daten ist mir wichtig. – Aufgrund aktueller Datenschutzbestimmungen (DSGVO) habe ich das Linkup-Tool deshalb aus diesem Beitrag gelöscht.

Nähmaschinen-Stories | Wenn das Schätzchen rumzickt …

Ich bin Katharina und seit 2012 vom Nähvirus befallen. – So würde ich mich im Stuhlkreis der Anonymen Sewaholics vorstellen. Ihr würdet „Hallo Katharina!“ sagen und mir dann aufmerksam und verständnisvoll zuhören, wie ich euch meine Story erzähle. Mein Thema wäre: „Wie ich zum Hirsch werden könnte, weil meine Nähmaschine nach 6-wöchiger Reparaturzeit immer noch genauso rumzickt wie vorher!“

Ich war stark, ich war wirklich stark, als ich sie in ihren Karton packte und zur Reparatur ins Nähgeschäft um die Ecke brachte. Das kann sich ja ein normaler Mensch gar nicht ausmalen, was das für einen Sewaholic bedeutet, wenn er sich von seiner geliebten „Nähma“ trennen muss. Drama ist noch untertrieben! Okay, ich bin anschließend drei Wochen an der Donau langgefietst und hatte kaum Gelegenheit, sie zu vermissen, aber weil ich mich so felsenfest darauf verlassen hatte, dass sie nach dem Urlaub fertig sein würde, war ich echt enttäuscht und am Boden zerstört, als es hieß: „Nee, die Maschine ist noch nicht wieder da. Tut uns Leid! Aber das kann nicht mehr lange dauern. Maximal eine Woche!“ Pah, Pfeifendeckel! Weitere 3 Wochen dauerte es, bis ich mich endlich ins Auto setzen konnte, um meine Maschine nach Hause zu holen.

Der erste Eindruck war gut. Laut Reparaturbericht wurde die Kontaktbuchse für den Anlasser ausgetauscht. Aber schon nach drei Tagen trat das alte, leidige Problem wieder auf: Mitten beim Nähen stürzt sie ab und reagiert auf nichts mehr. *seufz* Ich kann das Fußpedal treten, Knöpfe drücken, am Einstellrad drehen – Nix! Mein Schätzchen streikt! Es bleibt mir nichts anderes übrig, als sie aus- und wieder einzuschalten. Wenn ich Glück habe, funktioniert sie sofort und ich kann weiternähen. Hab ich Pech, piepst sie mich nervtötend an und blinkt mir den Fehlercode „F4“ entgegen. Dann hilft nur, ausschalten, einschalten, ausschalten, einschalten, ein bisschen auf dem Tisch rumrutschen, bis sie sich irgendwann wieder normal verhält. Kann sein, dass ich dann einige Stunden am Stück nähen kann; manchmal spielen wir das Spiel aber auch ein paar Mal am Tag. Echt kein Zustand!

Eigentlich liebe ich die Brother Innov-is 35 und die Hoffnung, dass wir das Problem noch in den Griff bekommen werden, habe ich längst nicht aufgegeben. Ich finde, sie ist eine tolle Maschine, auf der sich spielend leicht das Nähen erlernen lässt. Als ich sie im Anfänger-Nähkurs kennen lernte, war ich sofort verliebt und wollte keine andere mehr. Der automatische Nadeleinfädler ist ein Traum, auch das Auswechseln des Nähfußes, das Aufspulen des Unterfadens und Einsetzen der Spule geht wirklich superschnell und easy. Den stufenlosen Nähgeschwindigkeitsregler schätze ich genauso wie die Möglichkeit, manuell Stich für Stich rückwärtszunähen. Insgesamt 70 Stichprogramme, darunter ein sehr hübscher Herzchen-Zierstich – Was will man als Anfängerin mehr? 499 Euro habe ich damals für die Brother Innov-is 35 ausgegeben. … Nun muss ich sie also wohl oder übel erneut zur Reparatur wegbringen; zum Glück habe ich noch Garantie. Diesmal wird es mir aber nicht ganz so schwer fallen, denn was ein ordentlicher Sewaholic ist, der hat eine Ersatzmaschine.

Jaaa, ich habe die sechs Wochen Nähabstinenz nicht komplett durchgehalten! In Woche 5 reifte in mir der Entschluss, dass ich unbedingt eine Zweitmaschine brauche, schließlich nähe ich nicht mehr nur privat für mich und meine Lieben, sondern auch zum Verkauf. Und noch mal so lange auf’s Nähen verzichten – das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen! Vom Service des Nählädchens um die Ecke herbe enttäuscht, habe ich die Nähmaschine diesmal online beim Nähpark bestellt. Ein Tag bevor ich meine Brother abholen konnte, wurde sie geliefert. Ich habe bisher noch nicht viel mit ihr genäht, schließlich wollte ich erst meine Alte auf Herz und Nieren prüfen, um sicher zu gehen, dass es auch wirklich vorbei ist mit „F4“, aber in den nächsten Wochen werde ich ja nun genug Gelegenheit dazu haben.

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, warum ich mich diesmal für eine Pfaff entschieden habe. Hmm… Grundsätzlich wollte ich einfach mal was anderes ausprobieren, denn man weiß ja gar nicht, was man verpasst, wenn man immer bei ein- und demselben bleibt. Nachdem ich mir darüber klar geworden war, dass ich nicht einfach nur eine günstige Ersatzmaschine haben möchte, sondern eine mindestens gleichwertige, die meine Brother in bestimmten Punkten ergänzt, fiel meine Wahl auf die Pfaff Ambition Essential. Sie hat mit 20 cm einen größeren Stoffdurchlass als die Brother, sodass ich meinen 365-Tage-Quilt vielleicht doch in einem Stück quilten kann. Aus diesem Grund habe ich mir auch gleich einen passenden Quiltfuß mitbestellt. Pfaff wirbt auch damit, dass die Maschine dank des IDT-Obertransports jedes Material perfekt transportiert – egal, ob dünne Stoffe oder mehrere Jeanslagen – und tatsächlich habe ich den Eindruck, dass sie das besser kann als meine Brother. Das Stichbild war bisher absolut perfekt.

Weil das Thema Nähmaschinen & Co. für mich so spannend und interessant ist, habe ich mir überlegt, eine kleine Linksammlung dafür einzurichten. Ich fände es toll, beim nächsten Kauf einer Nähmaschine, Stick- oder Overlockmaschine auf den reichen Erfahrungsschatz anderer Nähbloggerinnen zurückgreifen zu können. Habt ihr Lust mitzumachen?