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Kann man auf dem Stoffmarkt Schnäppchen machen?

Einmal im Jahr schnappe ich mir meinen Trolley, kaufe eine Zugfahrkarte nach Frankfurt und fahre zum Stoffmarkt. Das muss einfach sein! Ich liebe die Atmosphäre auf dem Markt, mag es, mich unter all die Nähsüchtigen, Stoffestreichlerinnen und Kreativtanten zu mischen, um nach schönen Stoffen und günstigen Schnäppchen zu suchen.

Der Stoffmarkt Holland tourt von Frühling bis Herbst durch Deutschland und macht meist im September auch am Frankfurter Osthafen Station. Von morgens bis zum frühen Abend gibt es dann an mehr als 100 Verkaufständen alles, was das Nähherz begehrt: Stoffe, Bänder, Knöpfe, Reißverschlüsse, Garn, Bügelbilder und vieles mehr. Das Angebot ist riesig und unüberschaubar.

Über den Wühltischen hängen Plakate, die supergünstige Angebote versprechen und mit Sonder- und Rabattaktionen werben. Alles auf diesem Basar scheint zu rufen: „Komm her! Greif zu! Nirgendwo kannst du so günstig einkaufen und deinem schönen Hobby frönen wie hier!“ Aber stimmt das wirklich? Kann man auf dem Stoffmarkt Holland wirklich Schnäppchen machen, wenn man Wert auf Qualität legt und Designerstoffe kaufen möchte? Ich habe meinen Einkauf von Sonntag einmal genau unter die Lupe genommen.

Schon länger damit geliebäugelt, habe ich mir den Jersey „Love Keys“ in Türkis gegönnt und für einen Meter 18,50 Euro bezahlt – ein Preis, der absolut okay ist und sich, verglichen mit Online-Shops, im Mittelfeld bewegt. Meine schönste Entdeckung: „Fizz“ von prestigious textiles, ein Canvas mit großen Punkten in wunderschönem Lime. Für einen halben Meter dieses englischen Stoffschätzchens habe ich gerne 7,50 Euro ausgegeben. Ab 18 Euro pro Meter aufwärts wird der Stoff in England gehandelt. In Deutschland scheint er online gar nicht erhältlich zu sein. Eine Rarität also! Das Standard-Allesnähergarn von Gütermann in meiner Lieblingsfarbe 334 (Lime) hat am holländischen Kurzwaren-Stand 3,90 Euro gekostet und damit 10 Cent mehr als im teuren Nählädchen um die Ecke. Kein Schnäppchen!

Wie viele andere bin auch ich mächtig verliebt in die Surprise-Surprise-Serie von Jolijou. Acht Halbmeter-Stoffe hatte ich mir bereits vor drei Wochen bei Beate von Regenbogen-Design bestellt und während einer Rabattaktion ca. 11,80 Euro pro Meter dafür bezahlt. Ein Spitzenpreis! Gängig sind  12,90/13,90 Euro. Deshalb war ich nicht erstaunt, dass der Preis auf dem Stoffmarkt bei 13 Euro pro Meter lag. Spontan verliebt in die gelb-orangefarbenen Blumen, die in meiner Surprise-Surprise-Sammlung noch fehlten, habe ich einen halben Meter für 6,50 Euro gekauft. Hätte ich mal gewusst, dass es doch günstiger geht. Am Stand von Tanjas Kreativ-Workshop entdeckte ich die Surprise-Stoffe nämlich für den Aktionspreis von 10 Euro pro Meter! Da musste ich natürlich zuschlagen. 3 Meter vom türkisen Vogel-Stoff habe ich mir abschneiden lassen, um irgendwann einmal eine Bluse und ein paar andere Kleinigkeiten daraus zu nähen. 30 Euro, ein Super-Schnäppchen! Aber noch nicht das beste des Tages!

Wenn über einem Stand das Schild „Ausverkauf“ schaukelt, lohnt es sich unbedingt, genauer hinzuschauen. Sofort sprang mir der Retro-Stoff Geekly Chic TV in Pink ins Auge, den ich in Aqua noch vor kurzem bei Claudi (Claudis Atelier) bewundert habe. Nur unglaubliche 6 Euro wollte der Verkäufer für einen ganzen Meter haben! Gängig sind 14-15 Euro für dieses Riley-Blake-Schätzchen, das in Deutschland kaum noch erhältlich ist. „Wie wär’s mit 1,80 Meter?, fragte mich der Stoffpirat, der keinen Rest auf seinem Stoffballen behalten wollte. „Was soll ich mit so vielen Fernsehern?“, entgegnete ich ihm lachend. „Ein Meter achtzig für zehn Euro!“, sagte er und schaute mich spitzbübisch an. Gebongt! Super-Schnäppchen! Wie hätte ich da Nein sagen können!?… Bleibt natürlich immer noch die Frage: Was um Himmelswillen mache ich mit so vielen Fernsehern? Am gleichen Stand habe ich mir noch einen anderen, feinen Stoff ausgesucht: „Writer’s Block“ von Windham Fabrics. Ebenfalls für 6 Euro pro Meter anstatt für 14 bis 17,50 Euro.

Auf der Suche nach einem schönen, honiggelben Stoff für meinen 365-Tage-Quilt blieb ich beinahe erfolglos, bis ich doch noch an einem meiner Lieblingsstände fündig wurde: bei kiseki, die Stoffe aus Japan und Korea verkauft. Zwei Pakete mit zarten Stoffen von Dailylike Fabric in der Größe 113 x 92 cm habe ich mir ausgesucht und jeweils 10 Euro dafür bezahlt. Ob das ein gutes Geschäft war, lässt sich schwer sagen, weil mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Es gibt nicht viele deutsche Läden, die japanische Stoffe führen. Ich vermute, es war ein guter Durchschnittspreis.

Ein Besuch auf dem Stoffmarkt Holland ist nicht nur ein tolles Erlebnis, weil man hunderte, vielleicht sogar tausende Stoffe auf einem Haufen live und in Farbe anschauen, anfassen und direkt vergleichen kann, es lohnt sich auch finanziell. Viele holländische Händler bieten Baumwollstoffe für 6 Euro den Meter und Jerseys für 4 Euro pro halben Meter an. Die Qualität muss hier von Fall zu Fall beurteilt werden. Für mich sind diese holländischen Stoffe immer Überraschungseier, die erst nach dem Waschen zeigen, ob sie nicht nur günstig, sondern auch gut sind. Ich  vertraue deshalb meist lieber auf Designerstoffe, deren Qualität ich kenne. Dass auch hierbei Schnäppchen gemacht werden können, hat mein Einkauf gezeigt. 110,40 Euro habe ich ausgegeben. Mindestens 36 Euro habe ich dabei gespart und meine Zugfahrkarte von 15,20 Euro auf jeden Fall herausbekommen. Im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Preise auf dem Stoffmarkt kaum von denen der Online-Shops. Der Vorteil beim Kauf auf dem Stoffmarkt ist, dass man Versandkosten spart. … Mein Fazit: Nächstes Jahr bin ich wieder dabei.

Im nächsten Post:   10 Tipps für einen erfolgreichen Stoffmarkt-Besuch

Instagram-Rückblick | Mein August

Mein August war voller Höhepunkte. Neben unserem Sommerurlaub an Strand und Meer war das Treffen mit meinen lieben Bloggerfreundinnen Sabine, Ina, Gesine ein wunderbares Highlight.

Ein Fußfoto muss natürlich immer sein, wenn man einen tollen Tag zusammen verbracht hat und die altehrwürdige Bloggertradition pflegen möchte: vier Bloggerinnen, drei Elfenkinder, ein Mr. Greenfietsen und noch ein kleines Füßchen hat sich mit auf’s Bild gemogelt. Seht ihr es?

Welch eine Ehre! Das Blogger-Poesiealbum der fahrradfrau Christiane machte bei mir Station und wurde von der Insta-Gemeinde zunächst für ein magisches Zauberbuch gehalten. Statt Liebestrank-Rezept, Zeitumkehrer-Zauber und ein Heilmittel gegen Hühneraugen enthielt es kreative Collagen vieler toller Bloggerinnen.

Gelacht über ein kleines Späßchen mit Steffi, der ich an ihrem Bad Hair Day die passende Antwort schickte. Geärgert über einen Nähpatzer. Riesig gefreut über meinen Gewinn bei Christine.

Nach fast einem Jahr bekommt das Kind einen Namen: Fietsi Fuchs! Die Namenstaufe wurde mit einigen verrückten Hühnern gebührend gefeiert. Erkenntnis des Online-Partyabends: Nach 300 Kommentaren kommt der Blog an seine Grenzen.

Taufrisch war ich am Morgen nach dem Wyclef-Jean-Konzert nicht gerade, aber um eine Erinnerung reicher. Danke an meine Lieben für den schönen Abend! ♥ Nachschub an Endlos-Reißverschluss traf ein und wurde gleich angeschnitten.

Ein ganzer Schwung Tetraeder-Täschchen entstand an einem langen Nähnachmittag und wurde größtenteils verschenkt. Ein Elefanten-Utensilo und ein paar andere neue Produkte wanderten in den Shop. Nun freue ich mich auf den September und bin gespannt, was er an Erlebnissen, Erfahrungen, Gedanken und Bildern bringt. Wir lesen uns!

Witzige Tetraeder-Täschchen zum Verschenken

Ich nähe es immer wieder gerne, das Stiftemäppchen in Tetraederform nach der Anleitung von Pattydoo. Form und Machart finde ich einfach faszinierend. Diesmal habe ich ein bisschen mit den Maßen gespielt und kleine, kompakte Täschchen kreiert, die schnell genäht sind und sich wunderbar zum Verschenken eignen. Ob ein Schnuller für die ganz Kleinen, ein Tütchen bunte Gummibärchen, eine kleine Tierfigur, Murmeln oder ein Geldgeschenk – Viele Schätze lassen sich in den süßen Taschen verstecken.

Aber ich muss euch warnen: Die Taschen sind so fix genäht, dass sie ordentlich Suchtpotenzial mitbringen! Hat man eins fertig, möchte man unbedingt wissen, wie ein anderes Stoffschätzchen in Tetreaederform wirken würde. Hätten wir gestern nicht Karten für ein Wyclef-Jean-Konzert gehabt, würde ich heute wahrscheinlich immer noch an meiner Nähmaschine sitzen und meine liebsten Lieblingsstoffe mit verschiedenen Schlaufen, Reißverschlüssen, Zippern und Anhängern kombinieren anstatt zu „Hips don’t lie“ zu tanzen.

Vorteil meiner Massenproduktion

Dass ich meine Nähtechnik mit jedem Stück verbessern konnte und am Ende einen nahezu perfekt eingenähten Reißverschluss hatte. Das Täschchen aus dem „Fly Mini-Hex“ ist in dieser Hinsicht mein Meisterwerk. Man sieht es zwar auf dem Foto nicht so gut, weil ich es von der Seite fotografiert habe, aber da ist auf beiden Seiten der Abstand zur Raupe ziemlich der gleiche, was mir sehr gefällt. Ich verrate euch auch meinen simplen Trick. Jaa, da muss man erst mal drauf kommen: Ich nehme Endlos-Reißverschluss und lass ihn auf beiden Seiten einfach 2-3 cm länger. Beim Annähen schiebe ich den Zipper in diesen Bereich und er ist mir aus dem Weg. Denn immer wenn ich beim Nähen am Zipper angekommen war und den Stoff drehen musste, um den Zipper hochzuschieben, ist mir irgendwie der Reißverschluss verrutscht und hinterher hatte ich eine kleine Beule reingenäht. Ja, ich weiß… Ist nicht schlimm, Perfektionismus ist doof, aber sowas MUSS doch nicht sein! … Zweiter Tipp noch hinterher: An den Reißverschlussenden einmal vor- und zurücknähen, damit man den Zipper nicht voller Elan komplett herausschiebt. Auch so eine Erfahrung. Falls euch die Maße noch interessieren: Für das Täschchen aus dem „Fly Mini-Hex“ habe ich Stoffe im Format 22 x 11 cm genommen. Die Dreiecke haben dann eine Seitenlänge von etwa 10 cm, was eine sehr putzige Größe ist.

Nachteil meiner Massenproduktion

Dass ich jetzt total überarbeitet und urlaubsreif bin. *hust* … Nein, im Ernst, die nächsten zwei Wochen wird es hier auf meinem Blog und in allen anderen sozialen Medien, in denen ich mich so tummle, ruhiger werden, denn Mr. Greenfietsen und ich haben Urlaub! Juhuu! Wir haben eine Menge geplant, unter anderem werden wir ein paar Tage wegfahren, lieber Besuch hat sich angesagt, wir freuen uns auf Verbredungen… Ja, da wird keine Zeit für’s Nähen und Bloggen bleiben. Aber Anfang September bin ich wieder da. Ich freue mich schon!

Bis dahin,
habt eine schöne Zeit!

Und wenn euch langweilig ist: Legt eine Wyclef-Jean-CD auf und näht doch einfach mal ein paar Tetraeder-Täschchen! *zwinker* … Hat man heutzutage überhaupt noch CDs?

*****
PS: Lustigerweise wende ich meinen Nähtrick bei Kosmetik- und anderen Taschen schon lange an, nur bei diesen Tetraeder-Täschchen hat es eine Weile gedauert, bis ich mich von Pattydoos Tutorial gelöst habe. Fazit: Selber Mitdenken und nicht immer sklavisch nach Anleitung Arbeiten ist empfehlenswert!

Kleiner Fuchs, ich taufe dich auf den Namen …

Fritzi… oder Fliepi… oder doch Fuxxi? Oh Mann, wie soll man sich da bloß entscheiden? Aber wie hätte ich denn auch ahnen können, dass ihr mir hier auf dem Blog, auf Facebook und Instagram sage und schreibe 35 tolle, geniale und witzige Namen für meinen roten Fuchs zuwerfen würdet!? Wahnsinnig kreativ seid ihr gewesen, und die Entscheidung war echt schwierig.

Bei vielen von euch sehr beliebt war der Vorschlag von AnnL: „der Fuchs, den man Ferdi nannt“. Auch Foxi und Freddie wurden mehrmals genannt. Absolut überzeugend fand ich auch „Fiete“, von Ulrike und Ina vorgeschlagen – eine Wortschöpfung, die sich aus „greenfietsen“ ableitet. Ebenfalls in der engeren Auswahl war der schöne Name „Betty“ – in den Raum geworfen von Betty-Fuchs aka embelesada herself, die oft so clevere Dinge sagt und erkennt, was kaum einer erkennt.

Eine kurze Internetrecherche ergab allerdings, das viele eurer tollen Vorschläge leider schon vergeben sind, und da ich den Namen auch in meinem Shop benutzen möchte, schlage ich mich auf die hoffentlich sichere Seite und taufe meinen Fuchs auf den Namen:

Ich danke euch allen für’s Mitmachen und ganz besonders dem Nähfrosch Katja für den schönen Vorschlag „Fietsi“ und der Fahrradfrau Christiane für „Fietsfuchs“ – beides so naheliegend, dass ich selbstverständlich nicht darauf kommen konnte. Und nun darf gefeiert werden! Hier ein paar Schokomuffins, Salzbrezeln und Gummibärchen für alle verrückten Hühner und solche, die es noch werden wollen.

PS: Zwei Namen sind nach Erstellung der Collage oben eingereicht worden, sollen aber natürlich auch noch genannt werden: Waldemar und Friedl. Danke auch für diese Vorschläge!

Fuchs auf Hexastars – Dieses Täschchen bleibt bei mir !

Geht es euch auch manchmal so? Man näht ein Geschenk oder etwas zum Verkauf und was da unter der Nähnadel entstanden ist, gefällt einem selbst so gut, dass akuter Trennungsschmerz aufkommt und man es gar nicht hergeben möchte. Ich tröste mich dann immer damit, dass ich mir sage: „Das kannst du dir ja jederzeit genau so noch einmal nähen!“

Ich weiß zwar, dass ich das selten wirklich in die Tat umsetze, aber in dem Moment hilft’s beim Loslassen. Diesmal habe ich mir nicht lange gut zugeredet, sondern mich einfach mal für’s Behalten entschieden. Schließlich braucht man ja auch als Shopbetreiberin immer mal ein Musterstück, ne!? Um keine Ausrede verlegen.

Ich liebe ihn immer noch sehr, meinen roten Fuchs auf Türkis oder Mint. Etliche Kombinationen habe ich bereits ausprobiert, aber der rote Stoff mit den weißen Pünktchen auf den mintfarbenen Hexastars ist mir im Moment die liebste Variante. Ich finde diesen neuen Jolijou-Stoff, auch die Dinopunks, unglaublich toll und habe schon reichlich Nachschub bestellt.

Wisst ihr, was wirklich ungeheuerlich ist? – Dass dieses schöne Füchschen, das nun bald schon ein Jahr alt wird, immer noch keinen Namen hat! Ob Marie, Helene oder Anna – Fast jede meiner Taschen hat einen Namen, und dieser kleine Fuchs soll keinen haben? Das geht doch nicht! Habt ihr einen Vorschlag, wie ich den Fuchs nennen könnte?

PS: Gestern habe ich ein paar neue Sachen in meinen Shop eingestellt, unter anderem eine solche Kosmetiktasche und eine Kindertasche mit Fuchs auf Hexastars. Zuckersüß! Ich habe lange mit mir gerungen, aber leider keinen Grund gefunden, sie selbst behalten zu dürfen. Na ja, ich kann sie mir ja irgendwann genau so noch einmal nähen.

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