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Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? #1

„Mensch, du nähst so tolle Sachen! Die kannst du doch verkaufen!“ – Kommen dir diese Sätze irgendwie bekannt vor? Als ich die ersten selbst genähten Taschen und Mäppchen verschenkte, sparte meine begeisterte Familie nicht mit solchen Komplimenten. Mit roten Bäckchen habe ich erst mal abgewunken: „Ach was! Nein, so gut sind meine Sachen nicht.“ Aber irgendwann mit mehr Näherfahrung dachte ich mir: „Ja, warum eigentlich nicht? Probieren geht über Studieren. Was hast du schon zu verlieren?“

Also meldete ich ein Kleingewerbe an, beantragte eine Steuernummer und eröffnete im April 2014 einen Shop bei DaWanda. Seitdem bekomme ich immer wieder E-Mails mit Fragen zu meinem Shop: Welche Tipps ich geben kann, welche rechtlichen und finanziellen Hürden es gibt, wie ich das Thema Verpackungsverordnung für mich gelöst habe und natürlich – die Frage aller Fragen -, ob sich der Shop für mich lohnt.

Ich habe mir eine Menge Gedanken zu dem Thema gemacht, die ich gerne mit dir teilen möchte. Vielleicht stehst du ja selbst gerade vor der Frage, ob du deine selbst genähten Produkte verkaufen und einen DaWanda-Shop eröffnen sollst und kannst von meinen Erfahrungen profitieren. In mehreren Blogposts möchte ich dir einen Blick hinter meine Shopkulissen geben, den Weg eines Produkts vom Nähtisch bis zum DaWanda-Verkaufsregal nachzeichnen und mich der Frage widmen, was einen Shop erfolgreich macht. Auch ein paar spannende Interviews mit anderen DaWanda-Shopbetreiberinnen soll es geben.

Wichtig ist mir, dass du bedenkst: Meine Blogposts sind ganz und gar subjektiv. Sie basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen, spiegeln meine Beobachtungen wider und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder Vollständigkeit. So wie immer eigentlich. Möchtest du gerne von deinen eigenen Erfahrungen berichten und mitdiskutieren, nur zu! Ich freue mich über jeden konstruktiven Kommentar. Je bunter die Meinungen, desto interessanter das Gespräch.

Wie ist es nun? Butter bei die Fische! Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Du ahnst sicher, dass es darauf keine einfache, schnelle Antwort gibt, dass sehr viele Faktoren eine Rolle spielen und dass das jeder für sich selbst entscheiden muss.

Es hängt zunächst einmal von deinen eigenen Erwartungen ab. Was möchtest du mit deinem Shop erreichen? Genügt es dir, kostendeckend zu arbeiten und strebst du gar keinen finanziellen Gewinn an, weil der Verkauf deiner genähten Sachen ein Hobby für dich ist? Dann kann es auf ideeller Ebene lohnenswert für dich sein. Oder möchtest du mit dem Nähen Geld verdienen, zum Beispiel um die Familienkasse aufzubessern oder ein zweites, berufliches Standbein aufzubauen? Natürlich braucht es auch Zeit, ein kleines Unternehmen zum Erfolg zu führen, und ein Shop, der anfangs schleppend läuft, brummt vielleicht nach ein paar Monaten.

Welche Nebenausgaben hast du mit deinem Shop? Wie hoch sind deine Produktionskosten? Wie viel Zeit benötigst du zum Nähen, Fotografieren, Bilderbearbeiten, Einstellen, Verpacken und Verschicken deiner Produkte? Wie groß ist deine Leidenschaft für’s Nähen und Verkaufen? Macht dir Spaß, was du tust? Finden deine Produkte Abnehmer oder verstauben sie im Verkaufsregal? All das ist sehr individuell und fließt in die Entscheidung mit ein, ob sich ein Shop lohnt oder nicht.

Für mich war mein Shop von Anfang an ein Experiment mit dem Ziel, ein Nebeneinkommen zu verdienen. Ich wusste, dass ich es als Neuling bei all der starken, etablierten Konkurrenz nicht leicht haben würde, aber ich wollte es trotzdem versuchen und war neugierig auf meine eigenen Erfahrungen. Und von diesen Erfahrungen möchte ich dir in meiner Blogreihe „Verkaufen auf DaWanda“ erzählen.

Weitere Artikel:

→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #8
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
→  Interview / Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #10
 →  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

WIP | Vorbereitungen für die Creativa 2015

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Hallo, ihr Lieben! Heute bin ich etwas kurz angebunden. Die Creativa öffnet in zwei Wochen ihre Pforten, und ich bin gerade dabei, mir eine Messetasche zu nähen. Ihr kennt das ja: „Hilfe, ich hab‘ nix anzuziehen! Hilfe, mir fehlt die passende Tasche!“ – Eine mit Reißverschluss, damit niemand hineinlangen kann, zum Quertragen, angemessen groß! Denn auf Europas größter Kreativmesse darf nicht nur angefasst, ausprobiert, mitgemacht und gestaunt werden, sondern auch gekauft! Und da möchte man natürlich nicht mit einer zu kleinen Tasche unterwegs sein.

Der Taschenschnitt steht fest, wird an dieser Stelle aber noch nicht verraten. Nein, auch nicht wenn ihr mich an den Füßen kitzelt. … Ich muss doch erst mal schauen, ob das alles so wird, wie ich es mir vorstelle. Die Stoffe werden sich im typisch greenfiets’schen Farbspektrum abspielen, so viel ist sicher: Grün- und Türkistöne mit einer Prise Rosa und Pink. Kein Understatement, wie ihr sehen könnt, sondern ein frühlingsbuntes „Hallo, hier bin ich!“. Die Häkelblume, die mir die liebe Marlies von G’macht in Oberbayern letztes Jahr zum Geburtstag schenkte, soll endlich ihren großen Auftritt bekommen.

Ebenfalls in Arbeit ist eine „my cuddle me“ von Schaumzucker. Den Cardigan kann ich mir sehr gut als Messejäckchen über einem T-Shirt vorstellen. Ich bin halt doch auch ein Lemming. Sabine lobte mich ja vor kurzem in ihrem Kommentar zu meinem Blogpost Frau Madita und warum bei mir vorerst kein Plotter einzieht als eine Gegen-den-Strom-Schwimmerin. Ähm, ja… Soviel dazu!

Übrigens möchte ich euch darauf hinweisen, dass mir die PR-Abteilung der Creativa wie vielen anderen DIY-Bloggerinnen ein Presseticket zur Verfügung gestellt hat. Man könnte diesen und folgende Blogposts über die Creativa also als Werbung verstehen. Tatsächlich hätte ich aber auch ohne kostenlose Eintrittskarte eifrig darüber berichtet. Seid bitte gewiss, dass ihr hier auf diesem Blog immer meine eigene Meinung lesen werdet. Was anderes kommt mir gar nicht in die Tüte!

So, nun erzählt ihr doch mal! Geht ihr auch auf die Creativa? Und näht ihr euch extra noch eine Tasche? Welcher Schnitt? Kommt, spuckt es aus! Oder soll ich euch an den Füßen kitzeln?

Upcycling | Bunte Untersetzer aus Jeans und Stoffresten

Wir gehören zu den Schleckermäulern, die entgegen allen guten Sitten ihre Suppe gerne mal im Wohnzimmer auf der Couch löffeln. Ja, ich weiß, macht man nicht. 1000 gute Gründe sprechen dagegen. Aber es ist doch so gemütlich, wenn man abends beim Essen noch eine Folge der Lieblingsserie schauen kann! Damit wir uns nicht die Finger verbrennen, benutzen wir gerne Topflappen oder Untersetzer für unsere Schalen. Im Nähen solcher bin ich gerade sehr fit, und deshalb habe ich schnell mal ein paar Untersetzer aus der Upcycling-Restekiste für uns genäht.

Man nehme eine alte Jeanshose, ein abgetragenes Hemd, ein Stück Bodenwischtuch sowie drei gehäufte Esslöffel bunte Stoffreste und nähe alles so zusammen, wie ich es in meinem DIY Tutorial „Topflappen mit Briefecken nähen“ beschreibe. Einziger Unterschied: Wir lassen Schlaufe und Zierknopf weg. Die bunte Einfassung wird in Küchenkreisen übrigens auch „Schrägbandsalat“ genannt. Wobei es nicht ganz stimmt, denn die Stoffe für meinen Einfass-Streifen habe ich nicht im schrägen, sondern im geraden Fadenlauf zugeschnitten. Es handelt sich also korrekt um „Geradbandsalat“.

Meine kunterbunten Untersetzer sind 20 x 20 cm groß. Messer und Gabel habe ich als Vorlage im Internet gefunden, mit Vliesofix aufgebügelt und mit einem Geradstich appliziert. Beim Apfel in der Mitte des Patchwork-Untersetzers denkst du jetzt bestimmt: „Hah, da haben sich wohl die Nähte nicht ganz getroffen, und jetzt will die Katharina die misslungene Stelle unter’s Äpfelchen kehren!“ – Jaaa, genau so ist es! Manchmal kommt man durch Nähpatzer auf richtig gute Ideen. Erst durch den Apfel ist der Untersetzer für mich perfekt geworden.

Eigentlich ist das Patchworkmuster sehr einfach genäht. Es besteht aus 4 Quadraten, die jeweils aus 2 rechtwinkligen Dreiecken zusammengesetzt sind. Die Einfassung besteht hier aus sehr dünner, dunkelblauer Jeans-Meterware. Dicke Jeanshosen sind leider ungeeignet, um daraus Einfass-Streifen zu machen.

So geht’s:

(1)  Schneide aus allen Stoffen ein 12 x 12 cm großes Quadrat und halbiere es diagonal. So entstehen jeweils zwei rechtwinklinge Dreiecke. Eins davon wird für den Untersetzer verwendet, das andere wandert zurück in die Restekiste.

(2)  Mit einer Nahtzugabe von 0,5 cm nähst du zwei Dreiecke rechts auf rechts zusammen und bügelst anschließend die Nahtzugaben auseinander.

(3+4)  Alle Quadrate werden mit dem Rollschneider auf die Größe 10,5 x 10,5 cm zurechtgeschnitten. Dann werden alle vier Quadrate  mit 0,5 cm Nahtzugabe zusammengenäht, und zwar erst die beiden Quadrate, die in einer Reihe liegen, und dann die beiden Reihen. Die Nahtzugaben immer gut auseinanderbügeln! Wenn du ordentlich genäht hast, treffen sich deine Nähte auch in der Mitte und du kannst auf’s Äpfelchen verzichten.

Auch die Einfassung ist kein Hexenwerk. In meinem Tutorial „Topflappen mit Briefecken nähen“ zeige ich dir Schritt für Schritt und anhand vieler anschaulicher Fotos, wie es funktioniert. Du kannst die Anleitung eins zu eins auf dieses Projekt übertragen.

https://www.greenfietsen.de/2015/02/diy-tutorial-topflappen-mit-briefecken/

Verlinkt bei Upcycling-Dienstag, Creadienstag, Scharlys Kopfkino und Stoffreste-Linkparty.

Instagram-Rückblick | Mein Februar

Der Januar war ein doofer Monat! – Na ja. Schwamm drüber, Haken dran, nach vorne schauen! Der Februar war um Längen besser, und da hab‘ ich auch gleich viel mehr Lust, das Fotoalbum aufzuschlagen und den Monat anhand von Instagram-Bildern Revue passieren zu lassen. Wenn du magst, lehn dich zurück und schau, was bei mir im närrischen Februar so los war!

Shopping! Ich verkaufe ein paar alte Fachbücher und setze sie eins zu eins in Stoffe um. Wenn ich jetzt noch Fahrrad fahrende Füchse finde, bin ich endgültig im siebten Himmel! Die liebe Catrin von Stoffbüro versorgt mich mit türkisfarbenen und grünen Fahrrädern und Kirschblüten, Anna von birdsandbees design und Anke von Cherry Picking mit Mister Fuchs. ♥

Bei der Nachtwächterführung durch Büdingen holen wir uns kalte Füße, und am nächsten Tag schneit’s sogar noch mal. Pah, mir doch egal! … Frühling ist, was in deinem Kopf passiert, es ist Frühling…. la la la … la la la…

Während andere mit roter Clownsnase Fasching feiern, stöbere ich in meinen Büchern, gönne mir einen leckeren Kräppel und tüftle ein neues Tutorial aus.

Es entsteht eine Nähanleitung für Topflappen mit Briefecken – eine wunderbare Technik, die sich auf viele andere Nähprojekte anwenden lässt. Mit einem Blech Apfel-Streusel werden die neuen Topflappen gleich mal auf ihre Tauglichkeit getestet. Bestanden! Aus Jeanshosen und Stoffresten nähe ich auf die gleiche Art zwei kunterbunte Untersetzer. Nächste Woche mehr dazu!

Ich präsentiere meine zweite Frau Madita und einen Kaufpulli, dem ich eine Applikation verpasst habe. Als sich Marlies und AnnL nach Quilt-Literatur erkundigen, gewähre ich einen Blick in meinen Bücherschrank.

Ich zeige ein paar Teile, die schon vor Weihnachten entstanden sind – mein Knöpfchen-Loop Autumn und ein Kameraband für die Schwiegermama. Wie verrückt freue ich mich über 600 Instagram-Abonnenten!

Der Februar war ein schöner Monat. Endlich habe ich das Gefühl, im neuen Jahr angekommen zu sein. Jetzt freue ich mich wahnsinnig auf den März – auf noch mehr Frühling, auf die Creativa und auf das Wiedersehen mit lieb gewonnenen Bloggerfreunden.

Selbst genähtes Kameraband – Muss man einfach haben!

Ein Must-have für Blogger und ein tolles Geschenk für alle begeisterten Hobby-Fotografen: das selbst genähte Kameraband. Individuell, witzig und viel cooler als das schwarze Original, auf dem bloß Canon, Nikon & Co. steht. Bäh, langweilig! … Und du? Hängt deine Kamera schon an einem selbst genähten Band? Ich bin jetzt auf den Geschmack gekommen. Zu Weihnachten habe ich für meine Schwiegermama ein Kameraband aus türkisfarbenem Batikstoff genäht, und nun bin ich schwer am Überlegen, wie mein eigenes werden soll. Da gibt’s nur einen Haken! …

Die Spiegelreflex gehört mir nicht alleine, sondern zu gleichen Teilen auch Mr. Greenfietsen. Also um ganz genau zu sein, ist es eigentlich seine Kamera, die ich mir im Laufe der Zeit unter den Nagel gerissen habe. Aber hey, so ist das eben in der Ehe. Da wird alles geteilt! Nun möchte ich beim Kameraband aber doch Rücksicht auf seinen Männergeschmack nehmen und ihm keine Schmetterlinge, Äpfel oder bunten Blümchen unterjubeln. Ja, da bin ich großzügig. Aber eins mit Flugzeugen oder Motorrädern drauf, möchte ich jetzt auch nicht haben. Ein Kompromiss muss her! Perfekt wäre ein Wende-Kameraband mit zwei verschiedenen Stoffseiten. Aber leider habe ich keine Idee, wie man das so anbringen kann, dass es beim Wenden nicht verdreht wird. Hm, fällt dir da vielleicht was ein?

Genäht habe ich das Kameraband nach der sehr guten Anleitung von Uli {Das Königskind}, die du dir gratis bei Farbenmix herunterladen kannst. Die Materialien habe ich letztes Jahr auch gleich bei Uli gekauft. Fand ich superpraktisch, dass sie in ihrem Shop Kameraband-Sets mit allen nötigen Zutaten anbot. Nur den Stoff musste man noch selbst beisteuern. Und so liegt hier also noch ein zweites Set mit grünen Lederstücken bereit. Von Mr. Greenfietsen habe ich das Okay. Grün geht in Ordnung. … Puh, Glück gehabt!

DIY Tutorial | Topflappen mit Briefecken nähen

Letzte Woche war sie mal wieder fällig, unsere Küche! Vorräte ausmisten, Schränke auswaschen, Tupperschüsseln sortieren und Fenster putzen – Frühlingsputz mit Grundreinigung! Das volle Programm! Weil das nicht gerade zu meinen allerliebsten Beschäftigungen zählt, musste ich mich mit ein paar Belohnungen motivieren. Ein Stück Schokolade hat in diesem Fall nicht ausgereicht, aber die Aussicht auf ein paar neue, selbst genähte Küchenhelfer hat Wunder gewirkt. Den Anfang machen Topflappen mit Briefecken, Schlaufe zum Aufhängen und Zierknopf. Und wie ich diese Topflappen genäht habe, das möchte ich dir Schritt für Schritt in diesem Tutorial zeigen.

Meine Topflappen haben ein klassisches Binding, wie du es vielleicht schon bei Patchworkdecken gesehen hast, und eignen sich hervorragend, um die Technik des Einfassens mit Briefecken mal an einem kleinen Projekt zu üben. Einmal gelernt, kannst du diese Technik bei vielen anderen Nähprojekten anwenden, zum Beispiel bei Tischdecken, Tischsets, Mug Rugs oder Decken.

Seit meinem 365-Tage-Quilt bin ich ja eigentlich ein großer Fan davon, die Einfassung von Hand anzunähen, aber bei den Topflappen war mir nach einem schnellen Ergebnis, und deshalb habe ich darauf verzichtet. Das Knifflige beim Einfassen mit der Nähmaschine ist, auch die Rückseite exakt zu treffen. Aber keine Sorge, so schwer ist das auch wieder nicht!

Du brauchst für 1 Topflappen: 

  • 20 x 20 cm Stoff für die Vorderseite
  • 20 x 20 cm Stoff für die Rückseite
  • 20 x 20 cm Vlieseinlage, z. B. Bodenwischtuch oder Thermolam
  • 7,5 x 90 cm Stoff für die Einfassung, längsseitig zur Hälfte links auf links umgebügelt
  • 5 x 20 cm Stoff für die Schlaufe
  • Knopf und Garn

Los geht’s!

(1.)   Als erstes legst du die Stoffe für die Vorder- und Rückseite sowie die Vlieseinlage zu einem Sandwich zusammen. Das Vlies liegt in der Mitte und die Stoffe links auf links, das heißt, mit den schönen Seiten nach außen. Dieses Sandwich fixierst du mit ein paar Nadeln und steppst  alle Lagen fest. Ich habe den einfachen Geradstich (Stichlänge 3,5) verwendet und mich an den Motiven auf dem Stoff orientiert. Du kannst auch einen schönen Zierstich verwenden. Wichtig ist, dass alle drei Lagen gut miteinander verbunden sind und du bis zum Rand nähst. Verriegeln musst du diese Nähte nicht, denn sie verschwinden später unter dem Einfass-Streifen.

Einfassung annähen

(2.)   Jetzt beginnen wir mit der Einfassung. Du legst den umgebügelten Einfass-Streifen mit der offenen Seite nach außen auf den Rand deines Vorderseiten-Stoffs. Beginne etwa in der Mitte!

(3.)   Nun kommt der Trick mit den Briefecken. Du faltest den Einfass-Streifen im 90-Grad-Winkel vom Stoff weg, und zwar so, dass die Diagonale des Streifens genau die Ecke des Vorderseiten-Stoffs trifft. Der kleine Pfeil zeigt dir die Stelle, die ich meine.

(4.)   Nun klappst du den Einfass-Streifen wieder auf den Vorderseiten-Stoff um und fixierst das Ganze mit Klammern oder Stecknadeln. Achte darauf, dass alle Seiten bündig liegen!

(5.)   So sollte deine gefaltete Ecke nun aussehen. Auf gleiche Weise bereitest du auch alle anderen Ecken des Topflappens vor. Fixiere alles gut mit Klammern oder Stecknadeln!

Einfass-Streifen zusammennähen

(6.)   Der Einfass-Streifen ist jetzt einmal rundherum gesteckt. Nun müssen wir die Enden des Streifens miteinander vernähen, damit wir einen „Ring“ bekommen. Dazu schneidest du die Enden so ab, dass sie 1 cm überstehen. Das ist unsere Nahtzugabe. Auf Bild 7 siehst du besser, wie es gemeint ist.

(7.)    Du kannst dir mit einem Bleistift eine Hilfslinie ziehen, auf die du deine Naht setzt. Vergiss nicht, die Naht am Anfang und am Ende zu verriegeln! Anschließend bügelst du die Nahtzugabe auseinander. Falls dich die Naht links über dem roten Apfel irritiert: Da hat mein Stoff nicht ganz für den Einfass-Streifen gereicht, und ich musste ein wenig stückeln.

(8.)   So sollte dein Topflappen mit angestecktem Einfass-Streifen jetzt aussehen. Als nächstes nähen wir den Einfass-Streifen fest. Beginne mit dem Nähen in der Mitte einer der vier Seiten!

(9.)   Mit einem Abstand von 1 cm zum Rand nähst du nun den Einfass-Streifen am Topflappen fest. Nähe bis zu der Stelle, wo das gefaltete Dreieck beginnt und verriegele deine Naht! Eine Bleistift-Hilfslinie kann dir dabei helfen, möglichst genau bis zu diesem Punkt zu nähen. Je exakter du hier arbeitest, um so schöner werden später deine Briefecken. Damit du die Naht auf dem Foto besser erkennen kannst, habe ich dunkelblaues Garn verwendet. Besser ist es natürlich, ein Garn auszuwählen, das farblich zum Stoff passt und unauffälliger ist.

So entsteht eine Briefecke:

(10.)   Nun beginnst du auf der anderen Seite des gefalteten Dreiecks und nähst auch hier mit einem Abstand von 1 cm. Anfang und Ende deiner Nähte immer verriegeln! Eine Markierung mit Bleistift kann dir auch an dieser Stelle helfen, den Punkt perfekt zu treffen. Denk dir einfach mal das gefaltete Dreieck weg! Dann sollten sich waagrechte und senkrechte Naht exakt treffen. Das wäre optimal.

(11.)   Nachdem du die Schritte (9.) und (10.) an allen anderen Ecken wiederholt hast, sollte dein Topflappen so aussehen. Der Einfass-Streifen ist jetzt rundherum auf dem Topflappen befestigt.

Umklappen und festnähen!

(12.)   Jetzt wird der Einfass-Streifen Stück für Stück auf die Rückseite umgeklappt. Arbeite die Briefecken schön heraus, und stecke dir mit Klammern oder Nadeln alles gut fest!

(13.)  Wenn deine Briefecke nicht gleich perfekt aussieht, nicht verzagen, Übung macht hier den Meister!

(14.)   Auf der Rückseite sollte der Einfass-Streifen die (dunkelblaue) Naht verdecken und in etwa genauso breit sein wie auf der Vorderseite.

(15.)   Bei mir ist die Einfassung auf der Vorder- und Rückseite jeweils etwa 1,2 cm breit. Wenn du andere Stoffe oder eine andere Vlieseinlage als ich benutzt, können diese Maße variieren. Wichtig ist, dass die Einfassung auf der Rückseite mindestens genauso breit ist wie auf der Vorderseite, gerne auch etwas breiter. Denn dann triffst du beim Absteppen auch den Einfass-Streifen auf der Rückseite und nähst nicht daran vorbei.

(16.)   Tipp: Bevor du die Stelle der zusammengenähten Enden umklappst und feststeckst, bügle die Nahtzugaben als kleine Dreiecke nach innen! Die Einfassung sieht dann schöner aus.

(17.)   Lieber eine Klammer mehr als eine zu wenig gesteckt! Unsere Vorderseite ist jetzt bereit zum Absteppen. Noch mal kurz umdrehen und die Rückseite anschauen…

(18.)   … Ja, hier sieht auch alles gut aus. Die dunkelblaue Naht ist verdeckt und die Einfassung überall etwa gleich breit.

(19.)   Mit einem Geradstich und einem Abstand von etwa 3 mm nähst du nun die Einfassung auf der Vorderseite fest. Schau nach den ersten Zentimetern auf der Rückseite, ob du die Einfassung auch dort triffst! Falls nicht, vergrößere den Abstand auf 4-5 mm!

(20.)   Am kniffligsten ist es, auf der Rückseite die Ecken zu treffen. Wenn du feststellst, dass du an manchen Stellen vorbeigenäht hast, kannst du diese Stellen auch noch mal mit dem Nahttrenner öffnen und nachbessern. Ansonsten ist dein Topflappen jetzt eigentlich fertig! Wenn du möchtest, kannst du noch eine Schlaufe und einen Zierknopf anbringen.

Schlaufe und Zierknopf anbringen

(21.)   Für die Schlaufe klappst du das 5 x 20 cm Stoffstück einmal längs zur Hälfte zusammen und bügelst darüber. Falte dein Stoffstück wieder auf und bügle die seitlichen Flügel zur Mitte hin um! Wenn du den Streifen jetzt  zusammenklappst, liegen die offenen Stoffkanten innen. Damit auch die kurzen Seiten nicht ausfransen, klappst du sie vorher etwa 1 cm nach innen (im Bild oben!). Jetzt steppst du das 18 cm lange Band einmal rundherum mit einem Geradestich ab. Anfang und Ende schön verriegeln!

(22.)   Lege das Band zu einer Schlaufe und nähe es in der vorhandenen Naht am Topflappen fest. Die Schere zeigt auf die Naht, die gemeint ist. Herzlichen Glückwunsch, dein erster Topflappen ist fertig! Der zweite ist jetzt umso schneller genäht. *zwinker*

Ich hoffe, du bist mit der Anleitung gut zurechtgekommen. Solltest du Fragen oder Anregungen haben, kannst du mir gerne einen Kommentar hinterlassen oder eine E-Mail schreiben.

Verwendete Stoffe und Materialien:

Die Nähzutaten, die ich verwendet habe, sind nicht gesponsert worden, sondern von mir gekauft, aber ich verrate dir trotzdem gerne, wie sie heißen.

Vorder- und Rückseite: MyLeni Bird LOVE Ornaments in Rot und Blau von Lila-Lotta
Vlieseinlage: weiches Bodenwischtuch vom Discounter
Einfassung: Oval Elements, Yummy Pear von Jolijou/Farbenmix
Schlaufen: Chevron grün-weiß von Robert Kaufman, Little Spots kiwigrün von Michael Miller
Knöpfe: von Princess-Bubblegum

Ich erfreue mich jetzt weiter an meinen frühlingsfrischen Topflappen und schicke sie samt Tutorial zum Creadienstag… Heute Nachmittag steht dann noch ein schöner Einkaufsbummel an. Ein paar neue Teller und Schneidebretter gehören nämlich auch zu meinem Frühjahrsputz-Belohnungsprogramm.