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Meine Tasche Florabella und wie ich entdeckte, dass ich Amy Butler mag

Hättest du mich vor einem halben Jahr gefragt, wie ich die Designs von Amy Butler finde, hätte ich dir ganz ehrlich geantwortet: „Na ja, geht so. Bisschen opulent gemustert. Ganz schön teuer! Nein, einen Amy-Butler-Stoff habe ich noch nie gekauft!“ … Pfff!…  Ja, ja! Den halben Schrank hab‘ ich voller Amy-Butler-Stoffe! Dank meiner Florabella bin ich mir jetzt selber auf die Schliche gekommen.

Weil der Stoff mit den großen Blumen nicht für den Träger gereicht hat, musste ich mich ohne irgendeinen Anhaltspunkt im Netz auf die Suche nach Nachschub begeben, und was ich dabei herausfand, hat mich wirklich umgehauen: Drei meiner allerliebsten, lang gehüteten, letztes Jahr beim Ostsee-Bloggertreffen gekauften Stoffschätze stammen aus dem Hause Amy Butler. Ich bin aus allen Wolken gefallen! Wenn du jetzt denkst, der Designername steht doch aber immer auf der Webkante… Tja, entweder habe ich vor dem Zuschneiden nicht hingeschaut oder auf meinem Stück stand nichts.

Amy-Butler-Stoffe habe ich seitdem jedenfalls fest im Blick. Nicht jede Kollektion gefällt mir, aber auf der Creativa habe ich doch das eine oder andere Schätzchen gefunden, das direkt in meine Florabella gewandert ist. Ich glaube, Stoffe von Amy Butler muss man einfach in echt und groß ausgebreitet sehen – erst dann entfalten die Muster und Motive ihre Wirkung. Auf den kleinen Vorschaubildchen der Online-Shops funktioniert das nicht. Vielleicht bin ich aber auch gerade dabei, meinen Geschmack zu ändern. Dass ich die Florabella von Jolijou toll finde, ist jetzt aber keine so große Überraschung für mich. Der Taschenschnitt liegt schon eine halbe Ewigkeit auf meiner Festplatte, und es wurde Zeit, ihn endlich einmal zu nähen.

Als ich überlegte, welche Tasche sich für die Creativa eignet, fiel meine Wahl sehr schnell auf die Florabella. Sie ist geräumig, hat durch die seitlichen Raffbänder eine tolle Form und bietet viele Möglichkeiten für kreative Spielereien. Das mag ich. Die Stoffe und Bänder krabbelten fast von alleine zusammen und passten farblich perfekt zur Häkelblume, die mir die liebe Marlies von G’macht in Oberbayern letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hat. Die mintfarbene Häkelborte hat mir die geschätzte Steffi von Tophill*Kitchen geschenkt. Wie für dieses Projekt gemacht, oder?

Am Schnitt musste ich ein wenig herumbasteln: Das Original verlangt einen 55 cm breiten Stoff. Unpraktisch, wenn man vom Amy-Butler-Schätzchen nur 50 cm gekauft hat! Also habe ich den Schnitt des Taschenkörpers auf 95 Prozent verkleinert. Die kleine Aufsatztasche hingegen habe ich auf 105 Prozent vergrößert, damit die schöne Häkelblume ausreichend Platz hat. Gefüttert habe ich meine Florabella mit H 640. Alle Außenstoffe, Innentaschen und auch der Träger sind mit diesem dicken Volumenvlies verstärkt. Die Tasche ist dadurch sehr fluffig und lässt sich an den Seiten toll raffen, hat dafür aber keinen Stand. Ich find’s nicht weiter tragisch, dass sie so wenig formstabil ist, aber frage mich doch, wie sie mit einer zusätzlichen Lage fester Vlieseline wirken würde. Zu überlegen ist auch, ob man nicht einen Einlegeboden dazubasteln oder für den unteren Teil Leder verwenden könnte. Allerdings ist es beim Quertragen der Tasche auch angenehm, dass sie sich an den Körper schmiegt und nicht so steif ist.

Das kleine Fach auf der Rückseite ist eine verkleinerte Version der Vorderaufsatztasche.

Für die Nähanleitung der Florabella ist es von Vorteil, wenn man Erfahrung im Taschennähen mitbringt. Ich kam zwar sehr gut zurecht, aber ich weiß genau, als Anfängerin hätte ich so meine Probleme mit den knappen Erklärungen gehabt. Hier und da ein zusätzliches Foto hätten dem E-Book auf jeden Fall gut getan. Viele Schritte habe ich ganz anders gemacht, als in der Anleitung beschrieben, so zum Beispiel das Festnähen des Futterteils.Vorgesehen ist, dass das Futterteil so eingenäht wird, dass die Nähte innen offen liegen. Man könnte sie dann zwar mit Schrägband einfassen, aber das finde ich zu aufwendig. Lieber nähe ich Tasche und Futter so zusammen, dass alle Nähte im Inneren verschwinden und nicht mehr sichtbar sind. Dafür habe ich einfach Tasche und Futter getrennt an den Reißverschluss-Streifen genäht und dann über eine Öffnung im Futter gewendet. Der Reißverschluss muss dafür natürlich geöffnet sein.

Auf dem Foto siehst du den am Reißverschluss-Streifen festgesteckten Taschenkörper. Das Futter ist bereits angenäht und wird zurückgesteckt, damit es nicht aus Versehen miteingefasst wird. Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn vorher die Streifen vom Innen- und Außenstoff nicht komplett an den Reißverschluss angenäht wurden, sondern mit einem Abstand von etwa 1,5 cm. So kann man Tasche und Futter jeweils zurückstecken und getrennt voneinander annähen.

Die Vierkant-Ringe habe ich vor dem Annähen mit ein paar Handstichen am Reißverschluss-Streifen fixiert. So kommen sie mir unter der Nähmaschine nicht in die Quere. Innen habe ich die Florabella mit einem Reißverschluss-Innentäschchen und gepolsterten Fächern für Handy, Portemonnaie & Co. ausgestattet. Praktisch finde ich auch immer ein schmales Fach für einen Kugelschreiber. Was ich nicht brauche, ist ein Schlüsselfinder-Band. Meinen Schlüsselbund verstaue ich lieber in einer Innentasche. Hier ein Foto von einer der Innenseiten, aber Achtung! Hypnosegefahr! Der Stoff erinnert doch irgendwie an die Schlange Kaa, oder?

So, bevor ich jetzt selbst in einen Schlummerschlaf falle und von opulenten Amy-Butler-Stoffen träume, nichts wie ab mit meiner Florabella zum Creadienstag und zu Taschen & Täschchen!

Einen guten Start in die neue Woche wünsche ich dir!

Und damit ich es nicht wieder vergesse, eine Notiz an mich selbst: Katharina, diese Stoffe hast du für deine Florabella vernäht: Amy Butler Soul Blossom Buttercups spearmint, Amy Butler Soul Blossom Peacock Feathers, Michael Miller Little Spots kiwi, Oval Elements, Unibaumwolle petrol, Riley Blake Avignon Houndstooth blue und Adornit Pink Dazzled… für den Fall, dass du noch mal nachkaufen möchtest.