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E-Book Patchworkkissen „Sixty“ ist online! – Ab sofort erhältlich {Werbung}

Endlich ist es so weit: Heute zieht mein neues E-Book in meinen Shop ein.

Das große Triangle-Kissennähen kann beginnen! Gemeinsam rocken wir die Dreiecke! Bist du dabei? Aber Achtung! Aus meinem Probenäherteam hab ich gehört: „Das macht süchtig!“

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecken | Triangle-Kissen

Ich selbst bin ja schon lange vom Triangle-Fieber infiziert, um genau zu sein, seit diesem ersten Versuch vor einem Jahr. Ich liebe die kreative Spielerei mit den Dreiecken, das Kombinieren von Stoffen, Mustern und Farben und habe noch Ideen für 100 weitere Sixty-Kissenhüllen. Wie gut, dass Weihnachten vor der Tür steht und ich gleich das perfekte Geschenk im Gepäck habe.

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecken | Triangle-Kissen

Ein Projekt für Anfänger

Mein E-Book ist für Patchworkanfänger geschrieben. Grundkenntnisse im Nähen solltest du idealerweise mitbringen, aber Patchworkerfahrung ist kein Muss. Vom Zuschneiden der Dreiecke übers Zusammennähen und Quilten bis zu den verschiedenen Verschluss-Varianten zeige ich dir alles ganz detailliert Schritt für Schritt – so wie du es aus meinen kostenlosen Tutorials gewohnt bist. Alle Maße sind in Zentimeter angegeben.

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecke | Verdeckter Reißverschluss und Kam-Snap-Verschluss

Bei meinen Probenähern am beliebtesten: Verdeckter Reißverschluss und Kam-Snap-Verschluss

Das enthält die Anleitung:

Die Anleitung enthält insgesamt 6 verschiedene Kissen-Varianten. Du kannst zwischen den Größen 40 x 40 cm und 50 x 50 cm wählen und jede Größe mit drei verschiedenen Verschluss-Varianten kombinieren: Hotelverschluss, Kam-Snap-Verschluss oder verdeckter Reißverschluss. Das Schöne an diesem Baukastenprinzip ist: Du kannst sie auch für andere Kissenprojekte verwenden. Was du zusätzlich noch brauchst: ein Kissen-Inlet in der jeweiligen Größe.

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecken | Kam-Snap-Verschluss und Hotelverschluss

Beispiele: Kam-Snap-Verschluss und einfacher Hotelverschluss

Einmal den verdeckten Reißverschluss genäht, wirst du vermutlich keinen anderen mehr nähen wollen. Er ist genial einfach und sieht professionell und schick aus. Ich bin begeistert davon und viele meiner Probenäher waren es auch.

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecken | Verdeckter Reißverschluss

Verdeckter Reißverschluss

Patchworkmuster aus 60-Grad-Dreiecken

Jetzt fragst du dich vielleicht, wie ich auf den Namen „Sixty“ komme. Nein, diesmal hat mich keine Fernsehserie inspiriert, sondern das 60-Grad-Dreieck, aus dem sich das Patchworkmuster zusammensetzt. Alle drei Winkel des Dreiecks betragen 60 Grad und alle Seiten sind gleich lang. Genial, oder? Ich glaube, ich kann mir jetzt nicht nur „Nähnerd“, sondern auch „Mathefreak“ aufs T-Shirt schreiben.

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecken | Triangle-Kissen

Aber keine Angst, du musst jetzt nicht die alten Mathehefte rauskramen. Ich hab das ja alles schon für dich ausgetüftelt. Was du brauchst, ist optimalerweise ein Universal-Patchworklineal mit einer 60-Grad-Linie (Beispiel: 15 x 60 cm Lineal ), Schneidematte und Rollschneider. Mit diesem Standard-Werkzeug sind die Dreiecke ruckizucki zugeschnitten.

Bonus: Schablonen und Ausmalbilder

Aber es geht auch ohne! Dem E-Book sind zwei Dreieck-Vorlagen beigefügt, die du ausdrucken, ausschneiden und als Schablone benutzen kannst. Wenn dir die ausgeschnittene Schablone zu ungenau ist, kannst du dir auch selbst eine Schablone zuschneiden. Wie das geht, erkläre ich ebenfalls ganz genau. Es stehen dir also verschiedene Zuschneide-Techniken zur Auswahl. Du entscheidest, womit du am besten zurechtkommst.

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecken | Kissenhülle in 2 Größen

Das 34-seitige E-Book beinhaltet 25 Seiten Nähanleitung. Insgesamt 58 Farbfotos illustrieren jeden einzelnen Schritt. Hinzu kommen noch die Designbeispiele meiner Probenäherinnen. Es sind so viele fantastische #sixtykissen entstanden – aus Traumstöffchen! Die werde ich euch die nächsten Tage alle noch mal ganz genau vorstellen.

Ein toller Bonus im E-Book ist eine Designvorlage zum Ausdrucken und Ausmalen. Diese Blanko-Vorlage hilft dir beim Planen und Arrangieren der Dreiecke, ohne dass du gleich deinen Stoff anschneiden musst. So kannst du schon auf dem Papier die Wirkung deines Kissendesigns testen. An dieser Stelle einen großen Dank an meine Probenäherin Alex, die diese Planungshilfe erstellt und mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecken | Triangle-Kissen

Apropos Traumstöffchen… Mein Greenfietsen-Herz hat einen großen Hüpfer gemacht, als ich die wunderschönen Bio-Stoffe von Monaluna aus der Serie „Juicy“ in Händen hielt. Es war das pure Vergnügen, diese bunten Gute-Laune-Stoffe zu vernähen. Vielen lieben Dank an Silvia von der Eulenmeisterei, die mir diese Stoffe eigens für das E-Book gesponsert hat.

www.eulenmeisterei.de

Hier bekommst du die Anleitung:

Mehr Details und Infos über das E-Book findest du in meinem Etsy-Shop. Dort ist das E-Book als Sofort-Download erhältlich. Solltest du irgendwelche Fragen zur Anleitung haben, schreib mir gerne eine E-Mail.

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecken | Triangle-Kissen

Achtung, das Nähen von Sixty-Kissen kann süchtig machen! Aus einem werden schnell zwei… oder drei.

E-Book Sixty - Patchworkkissen aus Dreiecken | Triangle-Kissen

Meine fruchtigbunten #sixtykissen verlinke ich heute bei Handmade on Tuesday, Out Now und natürlich bei Steffi Tophills Kissenparty.

work in progress – Da ist was im Busch!

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Ihr wisst ja, wie das ist: Wenn’s auf dem Blog ruhig wird, auf Insta kaum ein Pieps kommt, dann ist hinter den Kulissen irgendwas im Busch. Das ist so sicher wie RUMS am Donnerstag.

Auch ich bin gerade schwer beschäftigt – mit Tüfteln, Zuschneiden, Probenähen, Fotografieren und Schreiben einer neuen Nähanleitung. Ende Oktober/Anfang November möchte ich euch gerne mein zweites E-Book präsentieren. Seit gut einem Jahr habe ich dieses kleine Herzensprojekt im Hinterkopf, und jetzt muss es endlich raus.

Wenn ihr schon länger bei mir mitlest, kennt ihr vielleicht mein Triangle-Kissen. Im Rahmen der Sommer Blog Party war es vor kurzem sogar in der „Patchwork Professional“ abgedruckt. Was für eine Ehre! Ich war stolz wie Oskar. Ermöglicht hat das Andrea von der Quiltmanufaktur, der ich hiermit noch mal ganz herzlich danken möchte. Nicht nur ich, auch die anderen Bloghop-Teilnehmerinnen durften in der Zeitschrift eines ihrer liebsten Patchwork-Projekte zeigen.

Ich freue mich auch, dass ich für mein E-Book einen ganz, ganz tollen Materialsponsor gefunden habe: die Eulenmeisterei, von der ich ein großer Fan bin. Wunderschöne Bio-Stoffe darf ich für meine Nähanleitung vernähen, aber bevor ich diese Schätzchen anschneide, muss natürlich alles perfekt ausgetüftelt sein. Fuchs und Chevron auf dem Foto gehören also noch zu einem meiner Probekissen.

Apropos perfekt – Ich bin kein Patchworkprofi und arbeite auch nicht daran, einer zu werden. Meine Anleitung richtet sich in erster Linie an Nähbegeisterte so wie ich, die gerne mal was Neues ausprobieren möchten. Es wird zwei Varianten und zwei Größen der Kissenhülle geben. Wichtig ist mir, dass alles ganz einfach erklärt ist und kein teures Patchworkzubehör angeschafft werden muss.

So nun habe ich aber ganz schön viel verraten, aber ich konnte nicht länger damit warten. Ihr sollt ja wissen, warum ich mich im Moment nur einmal in der Woche melde. Nun drückt mir bitte feste die Daumen, dass ich von den fiesen Erkältungsviren verschont bleibe, die hier gerade so munter umherhüpfen, damit wir Ende Oktober mit dem Kissennähen anfangen können.

Für morgen habe ich etwas Besonderes vorbereitet. Ich freue mich schon. Ich habe eine herbstliche Mozzie Bag aus Cord genäht – im Moment meine absolute Lieblingstasche. Ich verrate euch ein paar Tipps und Tricks, wie ihr euch selbst auch eine Herbst-Mozzie nähen könnt. Noch einmal schlafen, dann darf ich auf „Veröffentlichen“ klicken. Ich bin gespannt, was ihr sagt.

Upcycling | Bunte Untersetzer aus Jeans und Stoffresten

Wir gehören zu den Schleckermäulern, die entgegen allen guten Sitten ihre Suppe gerne mal im Wohnzimmer auf der Couch löffeln. Ja, ich weiß, macht man nicht. 1000 gute Gründe sprechen dagegen. Aber es ist doch so gemütlich, wenn man abends beim Essen noch eine Folge der Lieblingsserie schauen kann! Damit wir uns nicht die Finger verbrennen, benutzen wir gerne Topflappen oder Untersetzer für unsere Schalen. Im Nähen solcher bin ich gerade sehr fit, und deshalb habe ich schnell mal ein paar Untersetzer aus der Upcycling-Restekiste für uns genäht.

Man nehme eine alte Jeanshose, ein abgetragenes Hemd, ein Stück Bodenwischtuch sowie drei gehäufte Esslöffel bunte Stoffreste und nähe alles so zusammen, wie ich es in meinem DIY Tutorial „Topflappen mit Briefecken nähen“ beschreibe. Einziger Unterschied: Wir lassen Schlaufe und Zierknopf weg. Die bunte Einfassung wird in Küchenkreisen übrigens auch „Schrägbandsalat“ genannt. Wobei es nicht ganz stimmt, denn die Stoffe für meinen Einfass-Streifen habe ich nicht im schrägen, sondern im geraden Fadenlauf zugeschnitten. Es handelt sich also korrekt um „Geradbandsalat“.

Meine kunterbunten Untersetzer sind 20 x 20 cm groß. Messer und Gabel habe ich als Vorlage im Internet gefunden, mit Vliesofix aufgebügelt und mit einem Geradstich appliziert. Beim Apfel in der Mitte des Patchwork-Untersetzers denkst du jetzt bestimmt: „Hah, da haben sich wohl die Nähte nicht ganz getroffen, und jetzt will die Katharina die misslungene Stelle unter’s Äpfelchen kehren!“ – Jaaa, genau so ist es! Manchmal kommt man durch Nähpatzer auf richtig gute Ideen. Erst durch den Apfel ist der Untersetzer für mich perfekt geworden.

Eigentlich ist das Patchworkmuster sehr einfach genäht. Es besteht aus 4 Quadraten, die jeweils aus 2 rechtwinkligen Dreiecken zusammengesetzt sind. Die Einfassung besteht hier aus sehr dünner, dunkelblauer Jeans-Meterware. Dicke Jeanshosen sind leider ungeeignet, um daraus Einfass-Streifen zu machen.

So geht’s:

(1)  Schneide aus allen Stoffen ein 12 x 12 cm großes Quadrat und halbiere es diagonal. So entstehen jeweils zwei rechtwinklinge Dreiecke. Eins davon wird für den Untersetzer verwendet, das andere wandert zurück in die Restekiste.

(2)  Mit einer Nahtzugabe von 0,5 cm nähst du zwei Dreiecke rechts auf rechts zusammen und bügelst anschließend die Nahtzugaben auseinander.

(3+4)  Alle Quadrate werden mit dem Rollschneider auf die Größe 10,5 x 10,5 cm zurechtgeschnitten. Dann werden alle vier Quadrate  mit 0,5 cm Nahtzugabe zusammengenäht, und zwar erst die beiden Quadrate, die in einer Reihe liegen, und dann die beiden Reihen. Die Nahtzugaben immer gut auseinanderbügeln! Wenn du ordentlich genäht hast, treffen sich deine Nähte auch in der Mitte und du kannst auf’s Äpfelchen verzichten.

Auch die Einfassung ist kein Hexenwerk. In meinem Tutorial „Topflappen mit Briefecken nähen“ zeige ich dir Schritt für Schritt und anhand vieler anschaulicher Fotos, wie es funktioniert. Du kannst die Anleitung eins zu eins auf dieses Projekt übertragen.

https://www.greenfietsen.de/2015/02/diy-tutorial-topflappen-mit-briefecken/

Verlinkt bei Upcycling-Dienstag, Creadienstag, Scharlys Kopfkino und Stoffreste-Linkparty.

Kissenschlacht mit Zwergen

Bevor ich euch zeige, was ich dem Heimwerkerkönig zu Weihnachten genäht habe, möchte ich euch erst mal ganz herzlich danken und feste umarmen. So viele liebe Kommentare habt ihr mir zu meinem 365-Tage-Quilt hinterlassen. Ich bin ungefähr einen halben Meter über dem Erdboden geschwebt. Allerdings nur so lange, bis mich eine schmerzhafte Verspannung in Schulter und Nacken wieder auf den Boden der Tatsachen geholt und direkt mal für ein paar Tage aus dem Verkehr gezogen hat. Autsch! … So hatte ich mir den Jahresbeginn nicht vorgestellt.

Falls ihr in Erwägung zieht, 2015 einen 365-Tage-Quilt zu nähen, kann ich euch deshalb nur raten: Denkt an das Straßenkehrer-Beppo-Prinzip! Nicht nur für das Top, auch für das Quilting und Binding auf jeden Fall genug Zeit nehmen! Kein Quilt-Marathon auf den letzten Metern! Außer ihr wollt in meine Fußstapfen treten und eure Decke nach Fertigstellung gleich mal ganz intensiv auf der Couch testen.

Wieder was gelernt und gleich einen guten Vorsatz für 2015 gefasst: Sport ist unerlässlich, auch in der fahrradfreien Zeit! Ja, da geht kein Weg dran vorbei! … Nun bin ich aber wieder fit und bereit, mit Lila-Lottas witzigen Carlitos-Zwergen ins neue Bloggerjahr zu starten.

Entstanden ist eine fröhliche Kissenhülle in der Größe 50 x 50 cm mit einer selbstgemachten Paspel und einem Hotelverschluss auf der Rückseite. Aufmerksame Leser sehen natürlich sofort, dass hier ein paar Quadrate, die vom Quilt-Puzzeln übrig geblieben waren, zum Zug gekommen sind. Nur den lilafarbenen Stoff habe ich ergänzt.

Der Heimwerkerkönig fand sein Geschenk prima und freut sich jetzt schon auf die kommende Gartensaison. Die ersten Osterglocken-Keimlinge wurden schon gesichtet. Jahaa, der Frühling kommt!

In frühlingsfrischem Design präsentiert sich auch die diesjährige Tophill-Kissen-Party, für die ich gerade noch so eine Eintrittskarte ergattern konnte. *hihi*

Making-of | Mein 365-Tage-Quilt und wie er entstand

Einen Besenstrich nach dem anderen machen und nicht gleich an die ganze Straße denken! Das hat der Straßenkehrer Beppo der kleinen Momo geraten. Ein weiser Rat! Sicher hätte ich keinen Quilt aus 320 Stoffquadraten genäht, wenn Uli, das Königskind, im Januar 2014 nicht die Idee gehabt hätte, diesen großen Berg Arbeit nach dem Straßenkehrer-Beppo-Prinzip auf ein ganzes Jahr zu verteilen.

Statt die Patchworkdecke in einem Rutsch zu nähen, wurden die Arbeitsschritte auf viele kleine Häppchen aufgeteilt, und statt alleine vor sich hinzuwerkeln, nähten wir in einer internationalen Gemeinschaft von mehr als 400 Bloggerinnen. Was für eine Motivation! Und was für ein Glücksgefühl, als ich mich am vorletzten Tag des Jahres nach all der Arbeit endlich unter meinen bunten Quilt kuscheln konnte. Wie er entstand, welche Techniken ich ausprobiert habe und weiterempfehlen kann – Das möchte ich euch heute berichten.

Planlos ins Abenteuer gestürzt

Ja, so könnte der Untertitel meines 365-Tage-Projekts wohl lauten. Um Harmonie und Spannung kreisten meine Gedanken, weniger um die Größe meines Quilts. Hätte ich doch darüber mal ein bisschen mehr nachgedacht. Ich wollte eine riesengroße Decke, unter die ich auch mal jemanden einladen kann, die ich um die kalten Eisfüße schlagen und trotzdem noch bis unter die Nasenspitze ziehen kann. Ein Frauenquilt eben!

Das Resultat ist ein 160 x 200 cm großer Quilt, dessen Handhabung unter der Nähmaschine nicht immer so easy peasy war und für den ich mit Ach und Krach ein passendes Stück Fleece als Rückseite auftreiben konnte. Ich denke, 20 Zentimeter weniger in der Breite und Länge hätten auch dicke gereicht und mir die Arbeit in einigen Momenten erleichtert.

Anpassungen auf dem Nähweg

Einmal begonnen entwickelte mein Quilt eine ganz eigene Dynamik; auch meine Arbeitsweise änderte sich mit der Zeit. Uli hatte ja die Grundidee, jeden Tag ein Quadrat zuzuschneiden und anzunähen – eben nach dem Straßenkehrer-Beppo-Prinzip -, aber davon bin ich schon im Februar abgekommen.

Ich fand es unpraktisch und zu umständlich, jedes Mal ein einziges 11,5 x 11,5 cm großes Quadrat auszuschneiden. Auch die selbst gebastelte Pappschablone habe ich schnell in die Ecke gelegt und gegen das Profi-Gerät der Patchworker getauscht: Lineal und Rollschneider. Exakter geht’s nicht! Immer, wenn ich Zeit und Lust hatte, habe ich mit meinem Rollschneider vier Quadrate aus einem Stoff zugeschnitten.

Hatte ich eine bunte Auswahl an Quadraten in meinem grünen Sternenkästchchen beisammen, ging’s an’s Puzzeln und Zusammennähen, was mir den allergrößten Spaß bereitete. So entstanden im einen Monat mal 2 Reihen, im anderen mal 4 oder auch gar keine. Ende September war das Top fertig, und ich erst mal ratlos, wie es weitergeht.

Vlies oder Fleece – Was soll ich nehmen?

Ich schrieb eine E-Mail an Gesine, die auf ihrem Blog Allie & Me design immer wunderschöne Quilts zeigt und Ahnung von der Materie hat. Gesine gab mir viele Tipps und riet mir dazu, in das Fachgeschäft meines Vertrauens zu gehen und die Fühlprobe zu machen, um die für mich richtige Vlieseinlage zu finden. Dabei entstand die Idee, Gesine zu einem Bloginterview einzuladen, das ihr hier gerne nachlesen könnt: Die Patchworkelfe Gesine über das Quilten.

Im Nähgeschäft entschied ich mich für ein amerikanisches Produkt: Warm & Natural, ein Vlies aus 100 % Baumwolle in 230 cm Breite. Einziger Haken: Es muss in der Badewanne mit lauwarmen Wasser vorgewaschen werden und am besten liegend trocknen. Ewig und drei Tage schob ich diese Aktion vor mir her. Auch hatte ich keine rechte Idee, wie die Rückseite werden sollte. Da kein Baumwollstoff breiter als 1,50 m liegt, hätte ich die Rückseite patchen müssen, und dazu fehlten mir irgendwie Zeit und Muße.

Also verabschiedete ich mich vom Plan des ganz klassischen Quilt-Sandwichs bestehend aus Top, Vlies und Rückseite und suchte nach einem passenden Fleece. Dass nämlich ein Kuschelfleece als Rückseite auch ganz toll sein kann, habe ich im Oktober gesehen, als ich die liebe Marlies besuchte und bei ihrem schönen Fuchsquilt die Fühlprobe machte.

Auf der Suche nach dem passenden Fleece

Es war schwierig, ein Fleece zu finden, das breiter als 160 cm liegt. Nachdem ich in meinen Lieblingsshops nicht fündig wurde, stieß ich auf eines, das nicht nur von der Farbe her perfekt passte, sondern auch sagenhafte 168 cm breit lag.

Dann kam die große Herausforderung: Top und Fleece mussten glatt aufeinander gelegt und gut fixiert werden, damit später beim Quilten auch ja nichts verrutscht. Das ist sehr wichtig für ein schönes Ergebnis. Ich bin auf Nummer Supersicher gegangen und habe alle Hilfsmittel eingesetzt, die es so gibt: das Fleece mit Kreppband am Boden festgeklebt, beide Lagen mit Sprühkleber fixiert (siehe Gesines Tutorial), die Ränder mit langen Quiltnadeln gesteckt und noch zusätzlich 150 Sicherheitsnadeln über dem ganzen Quilt verteilt. Da sollte doch nichts schiefgehen!

Viel hilft viel! 😉

Der Aufwand hat sich gelohnt. Die beiden Lagen haben beim Quilten super aufeinander gehalten und sich kein bisschen verschoben. Der Sprühkleber hat mir zwar ziemlich den Boden verklebt, aber das kann man ja hinterher wieder wegwischen. Weniger überzeugt haben mich die teuren, gebogenen Sicherheitsnadeln von Prym. Sie ließen sich nur schwer durch beide Lagen stechen und hinterließen leider kleine Löcher, die sich auch nicht wegbügeln ließen. Mal sehen, ob sie vielleicht nach einer Runde in der Waschmaschine verschwinden. Vielleicht gibt es auch feinere Nadeln, die geeigneter für mein Projekt gewesen wären. Die langen, dünnen Quiltnadeln gingen jedenfalls butterweich durch die Stoffe.

Update: Die kleinen Löcher von den Sicherheitsnadeln verschwinden nach dem ersten Waschen. Also kein Problem!

Quilten mit Muskelkater

Dank meiner Pfaff Ambition Essential mit 20 cm Platz rechts neben der Nadel war das Quilten meiner Monsterdecke zwar kein Kinderspiel, aber machbar. Gut sieben Stunden habe ich dafür gebraucht – ein zeitlicher Aufwand, den ich völlig unterschätzt habe, auch den Muskelkater in Armen und Händen am nächsten Tag. So eine große Decke wiegt doch einiges, und das Hin- und Herhieven ist dementsprechend anstrengend.

Damit sich trotz Sprühkleber und Nadeln nichts verschiebt, habe ich von der Mitte aus zum Rand hin gequiltet, 4 mm links und rechts neben der Naht. Für den Oberfaden habe ich 200 Meter weißes Mettler-Quiltgarn verbraucht, für den Unterfaden 200 Meter türkisfarbenes Allesnähergarn von Gütermann.

Eine spezielle Quilt-Nähmaschinennadel hatte ich vergessen zu besorgen und deshalb eine Universalnadel benutzt. Die Nähte habe ich nicht verriegelt, sondern den Oberfaden später mit der Nähnadel auf die Rückseite durchgezogen und dort mit dem Unterfaden verknotet. Bei einem hochflorigen Fleece wie meinem kann man das ganz gut machen.

Die letzte Etappe

Ganz ehrlich: Das Quilten hatte ich mir irgendwie netter vorgestellt. Mein Arbeitstisch war zu klein, die Decke zu schwer, beim Nähen musste sie ständig zurechtgelegt werden, damit sie nicht mit ihrem ganzen Gewicht in eine Richtung zog und das Stichbild veränderte. Aaanstrengend! Während ich quiltete, schwor ich mir, das Binding auf keinen Fall von Hand anzunähen. Das würde ich mir nicht auch noch antun. Schließlich waren nur noch drei Tage Zeit bis Silvester, und ich wollte meinen 365-Tage-Quilt unbedingt bis zum Jahresende fertiggenäht haben.

Und was habe ich gemacht? Ich hab’s von Hand angenäht! Schuld daran ist die liebe Gesine, die in unserem Interview davon schwärmte, was für ein schöner Abschluss es ist, wenn man am Ende kuschelig warm unter der Decke sitzt und das Binding annäht. Ich wollte sehen, ob mich dieser Quiltzauber auch erfasst… und muss sagen: Ja! Das Annähen des Bindings war für mich einer der schönsten Arbeitsschritte. Es hat auf zwei Tage verteilt mit kleinen Instagram-Pausen etwa acht Stunden gedauert, war aber wirklich ein genussvoller, besinnlicher Abschluss dieses großen Nähprojektes.

Mein erstes Binding mit Briefecken

Von Hand angenäht! Ich bin mehr als zufrieden. Auf der Suche nach einer Anleitung bin ich bei „Die Grundlagen des Patchworks“ von Elizabeth Hartman hängengeblieben. Sie beschreibt sehr präzise und anhand vieler schlüssiger Fotos, wie das Binding mit der Nähmaschine an den Quilt genäht und anschließend von Hand fertiggestellt wird. Ein wenig unterschätzt habe ich, wie viel vom Binding durch das Umschlagen verloren geht. Dass die Einfassung auf der Fleeceseite nur etwa 1 cm breit ist, war so nicht geplant. Beim nächsten Mal werde ich das stärker berücksichtigen. Für diesen Quilt habe ich den Einfassstreifen 11 cm breit zugeschnitten, 12 bis 12,5 cm wären besser gewesen.

Das Wunderbare an diesem 365-Tage-Quilt ist, dass er untrennbar mit dem Jahr 2014 verknüpft ist. Wenn ich unter der Decke liege und meinen Blick über die Stoffe streifen lasse, erinnere ich mich an viele kleine Nähprojekte, an Urlaube, Begegnungen und an liebe Bloggerfreunde, die mit mir Stoffe getauscht oder mir sogar welche geschenkt haben. Besonders mein Stoffzwilling Nane hat mir viele tolle Stoffstücke geschenkt; ohne sie wäre der Quilt nur halb so schön geworden.

Ich liebe meine bunte Monsterdecke Jahrgang 2014 und freue mich jetzt schon auf das nächste Quilt-Projekt. Vielleicht eine Decke mit Chevron-Muster, im Triangle-Design oder mit Sternen? Ich weiß noch nicht. Eins steht aber fest: Das war nicht die letzte Decke! Denn ich kenne ihn jetzt, den Quiltzauber.

365-Tage-Quilt – der Zieleinlauf

Kneif mich mal einer! Ich kann es selbst noch nicht fassen. Wie eine Marathonläuferin habe ich mich kurz vor Schluss noch über die Ziellinie geschleppt – mit schweren Beinen und letzter Kraft. Meine lieben Mitläuferinnen Katherina, Gesine, Marlies, Christiane und viele andere sitzen schon längst vergnügt zusammen, trinken Limonade, quatschen und planen bereits den nächsten Quilt. Stimmt’s oder hab ich recht, Mädels? Aber nun bin ich auch endlich angekommen – erschöpft und überglücklich! Mein bisher größtes, aufwendigstes Nähprojekt, das mich ein Jahr lang begleitet hat, ist endlich fertig.

Nach 16 Stunden Quilten, Fäden-Vernähen und Binding von Hand Annähen hab‘ ich jetzt allerdings keine Spucke mehr zum Erzählen. Aber ich verspreche hoch und heilig: Das wird im neuen Jahr nachgeholt. Mit vielen schönen Fotos und einem ausführlichen Bericht zeige ich euch dann, wie mein 365-Tage-Quilt entstanden ist, verrate euch, welche Nähtechniken sich für mich bewährt haben, was ich gelernt habe, warum ich Pläne umgeworfen habe und was ich beim nächsten Quilt anders machen werde. Denn JA, einen nächsten Quilt wird es auf jeden Fall geben.

Aber bevor ich mich wieder an die Nähmaschine setze, verlinke ich meinen Blogpost beim letzten Creadienstag des Jahres und ruhe mich erst mal ein bisschen aus, eingekuschelt in meine tolle, bunte Decke… gleich nachdem ich den Sprühkleber vom Boden gewischt und die 10.000 Fäden und Flusen im ganzen Haus aufgesaugt habe. Macht’s euch auch schön am vorletzten Tag des Jahres! Ganz liebe Grüße!