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Mittwochs mag ich: Ovi at work !

Endlich! Ich hab‘ die Ovi in Betrieb genommen. Viele Tage lang bin ich um sie herumgeschlichen, habe ihre Klappe geöffnet, ehrfürchtig auf das vorinstallierte Garngewirr geschaut und jedes Mal beschlossen, doch lieber noch ein Weilchen mit der Einweihung zu warten. Das ist immer so bei mir.

Wenn ich neuen Technikkram habe, muss erst der richtige Zeitpunkt heranreifen, bis ich mir ein Herz fasse und ihn ausprobiere. Tatsächlich war das Einfädeln der vier Garnrollen gar nicht so schwer wie befürchtet. Ich habe das Garn einfach an die vorhandenen Demonstrationsfädchen geknotet und durch die Maschine gezogen. Trick 17!

Nun steht sie auf meinem Nähtisch, schnurrt wie ein Kätzchen, und ich könnte gerade alles overlocken, was mir zwischen die Finger kommt. Mein Schätzchen hat es mir zum Glück nicht übel genommen, dass ich unsere Verabredung so oft hab‘ sausen lassen. Von beleidigter Leberwurst keine Spur. Das lässt auf eine unkomplizierte, freundschaftliche Beziehung hoffen.

Da ich auch stille Leser habe, die keine Näh-Nerds sind und noch nie im Leben von einer Overlock-Maschine gehört haben, möchte ich kurz erklären und zeigen, was das Maschinchen kann. Ihr entschuldigt bitte, dass der blaue Stoff ein wenig zerknittert ist. Das sah in natura gar nicht so arg aus. *räusper*

Die Spezialität der Ovi ist es, während des Geradstich-Nähens gleichzeitig zwei weitere Fäden quer hineinzuweben, welche die Kanten umschließen. Die Ovi kann also nähen und gleichzeitig versäubern. Das heißt, die Kanten können anschließend nicht mehr ausfransen oder sich aufrollen.

Eine tolle Erfindung! Die Kanten mit dem Zickzackstich der Nähmaschine zu versäubern, funktioniert natürlich auch, aber es dauert eine ganze Ecke länger und ist einfach nicht so bequem wie mit der Turbo-Overlockmaschine.

Zum Testen und Üben mit der Ovi habe ich gleich mal zwei abgelegte, verzogene T-Shirts von meinem „Irgendwann-mach-ich-da-noch-mal-was-draus-Stapel“ geholt und Einkaufstaschen daraus genäht. Die witzige Upcycling-Idee stammt von Nina und ist mir schon vor längerem auf Pinterest begegnet. Auf ihrem Blog „Nur nicht den Faden verlieren“ findet ihr die Anleitung. Laut Nina ist das Ganze ein 5-Minuten-Projekt! Aber das stimmt gar nicht! Mit Ovi dauert’s nämlich nur 3 Minuten! Die beiden Taschen wandern gleich mal zu Emma, die uns im Oktober dazu aufruft, unsere Stoffberge abzubauen. Die Ovi spaziert derweil zum Frollein Pfau.

Eine wunderbare Woche!

Was für eine wunderbare Woche! Ihr habt mich mit so vielen lieben Kommentaren verwöhnt! Vielen, vielen Dank dafür! Sicherlich haben nicht nur meine Wangen wie verrückt geglüht, sondern auch die des Crochet Mans – bei all den vielen weiblichen Fans.

Noch einen anderen Freugrund habe ich: Schon lange wollte ich ein Washi-Tape-Tutorial machen. Die liebe Katja von Junibacken hat mich darauf gebracht. Also, hier ist es: das Tutorial Wie du in 3 Minuten deine Fotos mit Washi Tape aufhübschst. Ich hoffe, es gefällt euch und ihr findet es nützlich. Außerdem wird heute gefeiert! Meine Oma wird nämlich 80 Jahre alt. Mal schauen, was sie zu ihren neuen Kissen sagt. Habt ein wunderschönes Wochenende, ihr Lieben!

Freutag – Eine Linkparty von Knuddelwuddels

Projekt Stoffabbau #2 Kissen mit Paspel

Premiere! Heute seht ihr auf meinem Blog zum ersten Mal echte Paspeln. Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Und hier, war das denn keine echte Paspel? Nö! Bei Marie blitzte der Innenstoff nach dem Wenden ganz von selbst hervor. Ich habe  nur noch die Klappe absteppen müssen und … Voilà,  Paspeleffekt! … Das habe ich mir natürlich gemerkt und später bei diesem Utensilo absichtlich gemacht. Also auch hier eine Mogel-Paspel! Nun ist es mir aber ein großes Bedürfnis, unter Beweis zu stellen, dass ich das Handwerk beherrsche und auch echte Paspeln kann.

Während viele Nähanfänger/-innen und auch Fortgeschrittene einen hohen Bogen um Reißverschlüsse machen, habe ich die echten Paspeln bisher nur aus der Ferne bewundert. Nicht, dass ich übergroßen Respekt davor gehabt hätte. Es ist wirklich kein Hexenwerk! Aber es macht schon ein bisschen Arbeit, wenn’s ordentlich aussehen soll. Und wann macht man sich am ehesten die Mühe? Klar, wenn man jemand anderem eine Freude bereiten möchte. Diese beiden Kissen sind ein Geburtstagsgeschenk.

Eigentlich hatte ich ja einen ganz anderen Stoff für dieses Projekt gekauft, einen hellblauen mit Vögelchen von Stenzo. Zuhause wickelte ich ein Kissen probehalber darin ein und musste feststellen, dass die Motive zu kleinteilig waren und auf dem Kissen ganz verloren wirkten. Also durchforstete ich meine Stoffvorräte und entschied mich für diese beiden Schönheiten: blauen Avignon von Riley Blake und Mini Bizzi Orange von Hamburger Liebe.

Die Paspel habe ich aus meinem lieblingstürkisfarbenen Stoff vom Stoffmarkt genäht. Die Paspelkordel stammt vom Nähladen um die Ecke und das Kissen (40 x 40 cm, Polyesterfüllung) von Buttinette. Das Gute daran, dass ich meinen Plan umgeworfen habe, ist, dass ich somit auch einen Beitrag für Emmas Oktober-Projekt Stoffabbau habe.

Auf der Rückseite meiner Kissen habe ich mittig einen verdeckten Reißverschluss eingenäht. Falls ihr selbst Kissen mit Paspel nähen wollt, könnt ihr übrigens auch fertiges Schrägband nehmen oder ganz und gar fertige Paspel kaufen. Leider gibt es sie oft nicht in der Farbe und Qualität, die man gerne hätte.

Entscheidet ihr euch, die Paspel selbst herzustellen, achtet unbedingt darauf, das Schrägband im diagonalen Fadenlauf zuzuschneiden. Ich hätte es vorher auch nicht geglaubt, aber das macht unheimlich viel aus. Die Paspel legt sich dann später viel schöner um die Ecken. Auch noch sehr hilfreich: Wenn ihr die fertige Paspel auf die rechte Stoffseite steckt, schneidet die Nahtzugaben des Schrägstreifens an den vier Ecken ein wenig ein. Auch das trägt dazu bei, dass das Kissen tolle Kurven bekommt. Also ich bin sehr zufrieden. Ich hoffe, das Geburtstagskind auch.

Nachtrag: Vergesst nicht, auch die Paspelkordel vorzuwaschen!

Unterwegs im Stoffdschungel

„Na, wo gehst du denn so schick hin?“,  fragte mich am Sonntagmorgen mein Vater, als ich im Jersey-Jackett mit Ansteckblume in mein Auto stieg. „Ich bin geschäftlich unterwegs!“ war meine fröhliche Antwort. Ja, Stoffmarktbesuche sind neuerdings Geschäftstermine! Praktisch, oder? Schließlich habe ich ja vor kurzem mein Kleinunternehmen gegründet. Deshalb kommt es jetzt auch nicht mehr in Frage, wie ein Suchti im Rausch dreißig verschiedene Halbmeter-Stoffe zu kaufen, die 1. nicht zusammenpassen und 2. für kein konkretes Projekt gedacht sind… Tsss, Anfängerfehler! *winkab*

„Verkauf ist gut, guter Einkauf ist besser“, schrieb Bine einmal in ihrer tollen Rubrik „Aus dem Leben einer Online-Shopbetreiberin“. Mit diesem Satz im Hinterkopf machte ich gestern sehr viel weniger Dummheiten als bei meinem ersten Stoffmarktbesuch. Ich habe mir einen Überblick verschafft, die Angebote besser verglichen, mich weitgehend an meine Einkaufsliste gehalten und mir Quittungen ausstellen lassen. So weiß ich auch heute noch, wie viel ich für welchen Stoff ausgegeben habe und kann auch mal online nachordern. Die EC-Karte blieb hübsch im Portemonnaie, auch wurde das Budget diesmal nicht komplett ausgegeben. Könnt ihr das glauben, bei all den wunderschönen Verlockungen? Ja, als „Businessfrau“ muss man sich in Selbstdisziplin und Coolness üben.

Auf dem Foto mein Einkauf, der mich gar nicht cool lässt, sondern schon jetzt heiß geliebt und zum Teil auch für eigene Projekte verwendet wird: streichelzarter brauner Cord, uni und gepunktet, aus dem ein Rock werden soll… Ich habe ja bei den Langeneßern noch was gut zu machen, gell Sabine!? *zwinker*…

Jeansstoff… bewährte einfarbige Stoffe… orangefarbener Lieblings-Chevron… ahh, und diese japanischen Schönheiten mit Seerosen, Wasserläufern und Flusspferden, auf denen rosa Vögelchen sitzen!…  Knöpfe aus Holz und Kokosnuss… Webbänder… und ein tolles Schnäppchen: der lila Fische-Stoff… Leider ist meine Suche nach günstigen Qualitätsreißverschlüssen erfolglos geblieben. Wenn da mal jemand einen Tipp für mich hätte… Den würd‘ ich glatt knutschen!

PS: Danke übrigens für eure vielen, lieben Mitfreu-Kommentare am letzten Freutag!

 

Hallo Schätzchen ! Wo warst du denn so lange?

Muss ich zu diesem Bild noch mehr sagen?… Ich schwebe im siebten Himmel. Da hüpfen die lang gehegten Jerseys ja beinahe von selbst aus dem Regal, um in Joanas, Elaines, MaSunjes und Karlas verwandelt zu werden. Sobald auch das Overlockgarn angekommen ist, wird alles zusammengebaut, eingefädelt und dann geht’s los! Jippie.

Falls ihr auch auf eine Overlockmaschine spart und euch noch ein paar Scheinchen fehlen, kann ich euch einen heißen Tipp geben: Vertickt den alten, hässlichen Goldschmuck, der sicher auch bei euch irgendwo in einer Schublade herumliegt! Natürlich keine Ketten und Ringe, an denen euer Herz hängt, sondern den ollen Kram, den man in den 80ern mal getragen hat und der sicher nie wieder modern wird.

Auch wenn jeder Anlageberater die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, weil wir in Zeiten wie diesen unsere „Goldvorräte“ auflösen. Mit einer Overlockmaschine kann ich im Moment sehr viel mehr anfangen als mit güldenen Ohrhängerchen und protzigen Siegelringen.

Falls ihr wissen wollt, wer heute noch vergnüglich „Oh happy day! “ singt, schaut doch mal beim Freutag vorbei.

beauty is where you find it / #78 Fundstücke

Im Gegensatz zu anderen Sachensuchern, die Geldscheine, silberne Armbändchen und andere Kostbarkeiten einfach so auf der Straße liegen sehen, muss ich Guck-in-die-Luft schon mit einem GPS-Gerät losgehen, um einen Schatz zu finden. Monsieur Quasimodo fanden wir nicht in Notre-Dame, sondern während unseres Radurlaubs in einem Cache am Waldrand nahe Donaueschingen. Unter Einsatz unseres Lebens bargen wir ihn aus einer Plastikkiste, die sich inmitten eines Bogenschieß-Parcours befand… Mehr Fundstücke bei Frau Pimpinella.