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beauty is where you find it / #81 Orange

In unserem Niederlande-Urlaub im Frühjahr bekamen wir die geballte Ladung Oranje. Was für ein Fest! Königin Beatrix gab das Zepter an ihren Sohn weiter; das ganze Land war deshalb in fruchtig-frischem Leuchtorange getaucht. Es gab sogar extra Blutorangen-Eis. Sehr lecker!

Wenn ihr Orange genauso gerne mögt wie ich und wahrscheinlich 99 Prozent der Niederländer, schaut unbedingt bei Luzia Pimpinella vorbei! Sie sammelt in dieser Woche alles, was sich zwischen Gelb und Rot bewegt! Ich geh‘ gleich mal gucken. Schließlich soll Orange auch sehr gut für’s Immunsystem sein. Kann ich gut gebrauchen bei meiner Schnupfennase.

Mittwochs mag ich: Ovi at work !

Endlich! Ich hab‘ die Ovi in Betrieb genommen. Viele Tage lang bin ich um sie herumgeschlichen, habe ihre Klappe geöffnet, ehrfürchtig auf das vorinstallierte Garngewirr geschaut und jedes Mal beschlossen, doch lieber noch ein Weilchen mit der Einweihung zu warten. Das ist immer so bei mir.

Wenn ich neuen Technikkram habe, muss erst der richtige Zeitpunkt heranreifen, bis ich mir ein Herz fasse und ihn ausprobiere. Tatsächlich war das Einfädeln der vier Garnrollen gar nicht so schwer wie befürchtet. Ich habe das Garn einfach an die vorhandenen Demonstrationsfädchen geknotet und durch die Maschine gezogen. Trick 17!

Nun steht sie auf meinem Nähtisch, schnurrt wie ein Kätzchen, und ich könnte gerade alles overlocken, was mir zwischen die Finger kommt. Mein Schätzchen hat es mir zum Glück nicht übel genommen, dass ich unsere Verabredung so oft hab‘ sausen lassen. Von beleidigter Leberwurst keine Spur. Das lässt auf eine unkomplizierte, freundschaftliche Beziehung hoffen.

Da ich auch stille Leser habe, die keine Näh-Nerds sind und noch nie im Leben von einer Overlock-Maschine gehört haben, möchte ich kurz erklären und zeigen, was das Maschinchen kann. Ihr entschuldigt bitte, dass der blaue Stoff ein wenig zerknittert ist. Das sah in natura gar nicht so arg aus. *räusper*

Die Spezialität der Ovi ist es, während des Geradstich-Nähens gleichzeitig zwei weitere Fäden quer hineinzuweben, welche die Kanten umschließen. Die Ovi kann also nähen und gleichzeitig versäubern. Das heißt, die Kanten können anschließend nicht mehr ausfransen oder sich aufrollen.

Eine tolle Erfindung! Die Kanten mit dem Zickzackstich der Nähmaschine zu versäubern, funktioniert natürlich auch, aber es dauert eine ganze Ecke länger und ist einfach nicht so bequem wie mit der Turbo-Overlockmaschine.

Zum Testen und Üben mit der Ovi habe ich gleich mal zwei abgelegte, verzogene T-Shirts von meinem „Irgendwann-mach-ich-da-noch-mal-was-draus-Stapel“ geholt und Einkaufstaschen daraus genäht. Die witzige Upcycling-Idee stammt von Nina und ist mir schon vor längerem auf Pinterest begegnet. Auf ihrem Blog „Nur nicht den Faden verlieren“ findet ihr die Anleitung. Laut Nina ist das Ganze ein 5-Minuten-Projekt! Aber das stimmt gar nicht! Mit Ovi dauert’s nämlich nur 3 Minuten! Die beiden Taschen wandern gleich mal zu Emma, die uns im Oktober dazu aufruft, unsere Stoffberge abzubauen. Die Ovi spaziert derweil zum Frollein Pfau.

Projekt Stoffabbau #3 Einkaufstasche „Albert“

Ich weiß ja nicht, ob das im Sinne der Erfinderin (Frühstück bei Emma) ist. Statt alte Ladenhüter Meter um Meter zu „vernichten“, ziehe ich die lang gehorteten, teuren Lieblingsstoffe aus dem Schrank! Diesmal ein Traumstoff für alle Einsteins, Mathefreaks, Physik-Asse, Nerds, Geeks und Sheldon-Cooper-Fans.

Wer rechnet mal schnell nach, ob auch alles stimmt?… Ich liebe diesen coolen Geometriestoff von Timeless Treasures und konnte mich nur deshalb von ihm trennen, weil ich wusste, er bleibt im Familienbesitz. Die Tasche „Albert“ gehört ab sofort Mr. Greenfietsen. Ich hoffe, er leiht sie mir bei Gelegenheit mal aus.

Genäht ist die Tasche nach dem Freebook RatzFatz-Tasche von Farbenmix. Pi mal Daumen hat sie eine Größe von 36 x 31 cm (ohne Henkel) und erreicht damit nicht ganz die gängigen Stoffbeutelmaße. Albert eignet sich deshalb eher für den kleinen Spontaneinkauf. … Bevor’s aber in den Supermarkt geht, schicke ich ihn auf Tournee: zu Emmas Einkaufstaschen-Sammlung, zum Creadienstag und zur Linkparty Alles für den Mann.

Viel Spaß, Albert!

Eine wunderbare Woche!

Was für eine wunderbare Woche! Ihr habt mich mit so vielen lieben Kommentaren verwöhnt! Vielen, vielen Dank dafür! Sicherlich haben nicht nur meine Wangen wie verrückt geglüht, sondern auch die des Crochet Mans – bei all den vielen weiblichen Fans.

Noch einen anderen Freugrund habe ich: Schon lange wollte ich ein Washi-Tape-Tutorial machen. Die liebe Katja von Junibacken hat mich darauf gebracht. Also, hier ist es: das Tutorial Wie du in 3 Minuten deine Fotos mit Washi Tape aufhübschst. Ich hoffe, es gefällt euch und ihr findet es nützlich. Außerdem wird heute gefeiert! Meine Oma wird nämlich 80 Jahre alt. Mal schauen, was sie zu ihren neuen Kissen sagt. Habt ein wunderschönes Wochenende, ihr Lieben!

Freutag – Eine Linkparty von Knuddelwuddels

Projekt Stoffabbau #2 Kissen mit Paspel

Premiere! Heute seht ihr auf meinem Blog zum ersten Mal echte Paspeln. Jetzt fragt ihr euch vielleicht: Und hier, war das denn keine echte Paspel? Nö! Bei Marie blitzte der Innenstoff nach dem Wenden ganz von selbst hervor. Ich habe  nur noch die Klappe absteppen müssen und … Voilà,  Paspeleffekt! … Das habe ich mir natürlich gemerkt und später bei diesem Utensilo absichtlich gemacht. Also auch hier eine Mogel-Paspel! Nun ist es mir aber ein großes Bedürfnis, unter Beweis zu stellen, dass ich das Handwerk beherrsche und auch echte Paspeln kann.

Während viele Nähanfänger/-innen und auch Fortgeschrittene einen hohen Bogen um Reißverschlüsse machen, habe ich die echten Paspeln bisher nur aus der Ferne bewundert. Nicht, dass ich übergroßen Respekt davor gehabt hätte. Es ist wirklich kein Hexenwerk! Aber es macht schon ein bisschen Arbeit, wenn’s ordentlich aussehen soll. Und wann macht man sich am ehesten die Mühe? Klar, wenn man jemand anderem eine Freude bereiten möchte. Diese beiden Kissen sind ein Geburtstagsgeschenk.

Eigentlich hatte ich ja einen ganz anderen Stoff für dieses Projekt gekauft, einen hellblauen mit Vögelchen von Stenzo. Zuhause wickelte ich ein Kissen probehalber darin ein und musste feststellen, dass die Motive zu kleinteilig waren und auf dem Kissen ganz verloren wirkten. Also durchforstete ich meine Stoffvorräte und entschied mich für diese beiden Schönheiten: blauen Avignon von Riley Blake und Mini Bizzi Orange von Hamburger Liebe.

Die Paspel habe ich aus meinem lieblingstürkisfarbenen Stoff vom Stoffmarkt genäht. Die Paspelkordel stammt vom Nähladen um die Ecke und das Kissen (40 x 40 cm, Polyesterfüllung) von Buttinette. Das Gute daran, dass ich meinen Plan umgeworfen habe, ist, dass ich somit auch einen Beitrag für Emmas Oktober-Projekt Stoffabbau habe.

Auf der Rückseite meiner Kissen habe ich mittig einen verdeckten Reißverschluss eingenäht. Falls ihr selbst Kissen mit Paspel nähen wollt, könnt ihr übrigens auch fertiges Schrägband nehmen oder ganz und gar fertige Paspel kaufen. Leider gibt es sie oft nicht in der Farbe und Qualität, die man gerne hätte.

Entscheidet ihr euch, die Paspel selbst herzustellen, achtet unbedingt darauf, das Schrägband im diagonalen Fadenlauf zuzuschneiden. Ich hätte es vorher auch nicht geglaubt, aber das macht unheimlich viel aus. Die Paspel legt sich dann später viel schöner um die Ecken. Auch noch sehr hilfreich: Wenn ihr die fertige Paspel auf die rechte Stoffseite steckt, schneidet die Nahtzugaben des Schrägstreifens an den vier Ecken ein wenig ein. Auch das trägt dazu bei, dass das Kissen tolle Kurven bekommt. Also ich bin sehr zufrieden. Ich hoffe, das Geburtstagskind auch.

Nachtrag: Vergesst nicht, auch die Paspelkordel vorzuwaschen!

Coole Kerle häkeln… und brauchen ein Häkelnadel-Mäppchen

Wahrscheinlich denken viele von euch, ich spinne oder erzähle Märchen. Aber es gibt sie wirklich: Crochet Guys! … Männer, die sich am Abend mit den Kumpels zum Weißbiertrinken und zum gemeinsamen Häkeln treffen! Ich finde das mehr als cool. Seien wir doch mal ehrlich, Schwestern! Wir haben das Feld der Handarbeiten viel zu lange für uns alleine beansprucht. Wir profitieren schon seit Ewigkeiten von der entspannenden Wirkung des Häkelns, Strickens und Nähens. Warum nicht mal ein bisschen Platz machen für die Herren der Schöpfung und bei ihnen Beanies und Boshi-Mützen bestellen statt selbst zu häkeln?

Woher ich so gut Bescheid weiß über Crochet Guys? … Es gibt in meiner Familie so eine coole Socke! Ich habe sogar höchstselbst einen gehäkelten Loop von ihm zum Geburtstag geschenkt bekommen. Der blau-weiß gestreifte Berg, das ist er! Ich war ganz schön baff und musste ein Tränchen wegdrücken, so gefreut habe ich mich, als ich mein Geschenk auspackte. Kommt ja nicht alle Tage vor, sowas. Im Päckchen lagen sogar zwei Halsschmeichler!

 

Nun hatte die coole Socke selber Geburtstag, und was lag näher als ihm ein Häkelnadelmäppchen zu schenken!? Eulen, Blümchen und süße Pferde verboten sich natürlich. Ich entschied mich für ein Stück abgetragene Arbeiterjeans, ein paar Webbänder sowie blauen und türkisen Stoff – mit einem Hauch Amerika, denn der Crochet Man schaut für sein Leben gerne amerikanische Serien, am liebsten im Original.

Aufgeklappt sieht das Mäppchen so aus! 36 x 23 cm groß. Genäht ohne Anleitung. Sowohl die Fächer als auch das Seesterne-Käppchen habe ich mit Volumenvlies verstärkt. Den Platz für die Nadeln hätte ich in der Länge ruhig großzügiger berechnen können. Wie mir zugetragen wurde, passt die 13er-Nadel gerade so unter das Käppchen. Woran man mal wieder sieht, dass ich keine Häkelexpertin bin. Die Crochet Guys haben ohne Zweifel mehr drauf als ich und verfügen garantiert auch über moderneres Werkzeug. Meine Häkelnadeln, die auf den Fotos probeliegen, hat mir vor einem Vierteljahrhundert meine Oma geschenkt!

Vergangenheit war gestern, heute ist Dienstag! Und zwar CREAdienstag und UPCYCLING Dienstag, außerdem Meertje. Und da marschiert das Männer-Häkelnadelmäppchen jetzt ganz stramm hin. Außerdem gesellt sich das kernige Mäppchen zu den anderen Jungssachen bei Alles für den Mann. Danke für den Hinweis, Sonja und Sabine! Da sieht man mal wieder, wer die wahre Linkpartyköniginnen sind!

29.6.14 Verlinkt auch bei Für Söhne und Kerle. Danke Susanne, für die Einladung!

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Lösungsbuchstabe Nr. 1 der Blog-Schnitzeljagd!