Eine Tasche steht und fällt mit der richtigen Einlage! Wer gerne Taschen näht, weiß das nur allzu gut. Aber welche ist die perfekte Verstärkung? Nehme ich H630 oder das voluminöse H640? Sollte ich vielleicht noch eine Lage H250 einbauen oder gar zur festen S320 greifen? Vielleicht ist aber auch Thermolam, Bodenwischtuch oder Decovil I die richtige Wahl? Schneide ich die Vlieseline ohne Nahtzugabe zu oder bügel ich die Vlieseline erst auf den Stoff und lege dann mein Schnittteil mit Nahtzugabe auf? Puh, so viele Möglichkeiten, und das Ergebnis sieht jedes Mal anders aus.
Die richtige Verstärkung ist eine Wissenschaft für sich, über die in Nähanleitungen oft kaum ein Wort verloren wird. „Vlieseline“ oder „Volumenvlies“ – mehr steht da meist nicht. Schließlich hänge es vom verwendeten Stoff ab oder sei Geschmackssache. Nun ja, ein paar Tipps und Empfehlungen wären trotzdem manchmal sehr hilfreich. Es bleibt also nur: Selber probieren, einen Haufen Erfahrungen sammeln und eigene Patentrezepte entwickeln!
Da ich die Kosmetiktasche „Rot“ von Farbenmix zum ersten Mal genäht habe, ist mein Erfahrungsschatz noch recht bescheiden, aber eins weiß ich bereits: H630 allein reicht nicht aus, um dieser Tasche einen schönen Stand zu geben. Dass sie auf den Fotos so formstabil aussieht, hängt damit zusammen, dass ich sie mit Papier und Stofffetzen ausgestopft habe. Beim nächsten Mal also zusätzlich eine Lage H250! Oder lieber S320? Da sind sie wieder, die Fragen.
Den Taschenschnitt an sich finde ich toll. Die halbrunde Form ist raffiniert, das Nähen ist weit weniger kompliziert als vermutet, erfordert allerdings sehr genaues Arbeiten. Wenn ein Schnittteil beim Vlieseline-Aufbügeln nur ein paar Millimeter schrumpft, bekommt man schon Probleme. Trotzdem ein richtiges Schätzchen und deshalb würdig, zum heutigen Creadienstag ausgeführt zu werden. Ich bin gespannt, ob ihr die „Rot“ auch schon mal unter der Nähmaschine hattet und welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Erzählt doch mal!