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Handmade on Tuesday – Der Dienstag wird hot, aber so was von!

Habt ihr nächsten Dienstag schon was vor? Save the date! … Ich weiß genau, was ich nächsten Dienstag um 7 Uhr morgens machen werden. Ich werde vor dem Rechner sitzen, mit einem Pfefferminztee an meiner Seite, leicht schwitzigen Händen und gebanntem Blick, wie unser neues Baby bei euch ankommt.

www.handmadeontuesday.blogspot.de

Viel Herzblut und Energie haben wir in dieses Projekt hineingesteckt, uns in den letzten Tagen die Finger wund geappt und telefoniert, bis der Akku schlapp gemacht hat. Alles um unsere Vision von einer neuen Dienstags-Linkparty wahr werden zu lassen. Und nun ist er fertig, der neue Partyraum, und bereit für alle Schandtaten!

Wir – Das sind in erster Linie Kati von malamü und ich. Wir beide haben die Website aus der Taufe gehoben und eingerichtet und werden sie gemeinsam betreuen. Geboren und vorangetrieben wurde die Idee von mehreren Leuten, denen ich hier gerne Dankeschön sagen möchte:

Claudi (Claudis Atelier), Heike (tinicodesign), Jana (January trifft June), Marlies (gmachtinoberbayern), Rebecca (Jakaster), Sandra (wiwiyourbestfriend) und Tina (tinalapiubella). Vielen Dank, ihr Lieben, für das gemeinsame Brainstorming, für euren Input und eure Unterstützung! Wir hoffen, euch gefällt, wie wir unsere gemeinsame Vision umgesetzt haben. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an Rick Kavanian, der, ohne es zu wissen, die Inspiration zu HoT war. 😀

HoT Handmade on Tuesday - Die Linkparty für dein DIY-Projekt

Nun sind wir megagespannt, ob ihr die neue Linkparty auch so hot findet wie wir. Klickt euch doch mal rüber (klick), schaut’s euch an und hinterlasst uns ein kleines Feedback! Handmade on Tuesday findet ihr übrigens auch auf Facebook! Und natürlich könnt ihr uns über Bloglovin‘ folgen und so immer auf dem Laufenden bleiben.

Eine Sache noch… Manchmal haben ja zwei Dumme den gleichen Gedanken. Auch die liebe Klakline hat eine neue Linkparty auf die Beine gestellt. Auf DienstagsDinge könnt ihr ebenfalls ab nächsten Dienstag eure kreativen Werke verlinken.

Es lebe die Vielfalt! … Wir freuen uns auf eine inspirierende und lustige Zeit mit euch!

Interview | „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda #8

Wenn Nane für den Verkauf näht, dann geht sie immer gleich in Serie. Am liebsten entwirft sie neue Produkte, sucht Stoffe aus und verwirklicht ihre Ideen an der Nähmaschine. Welche Shopaufgaben sie hingegen ziemlich lästig findet und warum ihr Blog ein wichtiges Marketinginstrument ist, verrät sie uns im Interview.

Interview - "Nane" über das Verkaufen auf DaWanda #8

 

Liebe Christiane, seit 2012 findet man dich auf DaWanda mit deinem Label *nane {Schönes aus Stoff}. Erzähl doch mal, welche Produkte können wir bei dir kaufen?

Das ist ganz unterschiedlich. Je nachdem, was ich gerade sowieso für die Ladengeschäfte, die ich beliefere, anfertige, fülle ich den Shop dann genau damit. Das heißt, ich nähe immer eine Serie von einem Produkt. Nähe ich z. B. gerade Important-Stuff-Täschchen, dann sind das schnell mal 30 bis 40 Stück, und die werden dann auf die Geschäfte vor Ort und DaWanda verteilt.

In der Regel gibt es bei mir im Shop Kosmetiktäschchen „important stuff“ oder „1. Hilfe“, zur Zeit Kissenbezüge „Star“, ab und zu auch Deko zum Aufhängen oder Wellnesskissen für Erwachsene.

Täschchen "important stuff" aus dem DaWanda-Shop *nane {Schönes aus Stoff}

Aller Anfang ist schwer. Wie hat sich dein Shop im Laufe der Zeit entwickelt?

Eigentlich läuft es von Anfang an ziemlich ähnlich; die Verkaufszahlen sind nicht gerade hoch. Das hat natürlich unterschiedliche Gründe. Zum einen hatte ich eine lange Zeit überhaupt keine Artikel in meinem Shop, zum anderen kommt es natürlich auch auf die Auswahl der Artikel an. Mein Shop ist eher klein mit wenig eingestellten Produkten. Ich denke, wenn man eine größere und breitere Produktauswahl anbietet, wären die Verkaufszahlen höher.

Hast du ein Lieblingsprodukt in deinem Verkaufsregal? Welches ist das und warum?

Nein eigentlich nicht. Ich mag eigentlich alles, was ich an der Nähmaschine produziere. Und wenn ich etwas nicht mag, dann verschwindet das, ohne, dass es jemals jemand gesehen hat, in der Tonne. Ich bin natürlich immer sehr froh über Feedback, egal ob von den Geschäftsinhabern oder den Endabnehmern. Denn so kann man sich auf die Geschmäcker der Kunden einstellen und das in die Produktionsplanung oder auch beim Materialeinkauf miteinbeziehen.

Produkte aus dem DaWanda-Shop *nane {Schönes aus Stoff}

Du sagst, du belieferst auch Ladengeschäfte. Wo überall verkaufst du deine Produkte?

Online lediglich auf DaWanda. In Wohnortnähe beliefere ich drei Läden: einen Mietregalladen, ein Geschäft für Umstandsmode und Kinderkleidung (dort gibt es auch Schnickschnack zu kaufen) und ein Café, die ebenfalls schöne Sachen anbieten – nicht nur Genähtes! Märkte besuche ich nur hier in Wohnortnähe.

Es ist nicht immer leicht, aus der Masse herauszustechen. Wie machst du auf deine Produkte aufmerksam? Welche Rolle spielt zum Beispiel dein Blog?

Wenn es zeittechnisch möglich ist, schreibe ich am liebsten einen Blogpost. Ich finde, durch die großen Fotos kann man seine Produkte wirklich schön zeigen. Außerdem hat man bei den Texten durch die unterschiedlichen Schriften und Größen viel mehr Möglichkeiten, etwas hervorzuheben. Als zusätzlichen Vorteil empfinde ich, dass man auf dem Blog verschiedene Seiten anlegen kann und die dann oben in der Menüleiste zu sehen sind. Das heißt, alle wichtigen Dinge (bei mir z. B. „was es so gibt von *nane“ oder „*nane kaufen“) können vom Leser sofort aufgerufen werden. Ein Blog ähnelt doch eher einer Homepage. Wenn es mal ganz schnell gehen soll, kommt es auch vor, dass ich zwischendrin ein bis zwei Fotos mit drei Worten auf Facebook veröffentliche.

Blog *nane {Schönes aus Stoff}

Der Blog von *nane {Schönes aus Stoff}

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Der absolute Vorteil ist, dass DaWanda so viel Mitglieder hat. Genau das ist aber auch ein Nachteil! Vorteil, weil: Es gibt massig potenzielle Kunden. Nachteil, weil: Es gibt ohne Ende Konkurrenz. Für kleinere Labels wie mich ist DaWanda als Shop-Plattform gut, denn ein eigener Online-Shop rentiert sich nicht. Die Gebühren halten sich in Grenzen, und das Handling ist für Shopbetreiber wie für die Kunden verständlich und einfach.

Welcher Teil deiner Arbeit macht dir am meisten Spaß?

Eindeutig Stoffe aussuchen, zuschneiden und nähen. Recherche, wenn man etwas unbedingt braucht und nicht findet im Internet… schrecklich! Buchhaltung… schrecklich! Der ganze Schreibkram… schrecklich! Gesetzestexte wälzen und Gesetzesänderungen umsetzen… schrecklich! Und da gibt es noch einiges mehr.

Wie viel Zeit investierst du im Durchschnitt pro Woche in deinen Shop?

In meinen DaWanda-Shop nicht so viel Zeit, denn wenn ich gerade nichts einstelle und niemand etwas kauft, muss ich mich nicht darum kümmern. In die Produktion und alles, was dazugehört (siehe vorige Frage, alles was ich schrecklich finde), investiere ich sehr viel Zeit. Ich bin Teilzeit berufstätig, habe Familie und Haushalt. Die Zeit, die dann übrig bleibt, wird überwiegend fürs *nane-Business genutzt.

In der Werkstatt von *nane {Schönes aus Stoff}

Was glaubst du, macht einen DaWanda-Shop erfolgreich? Welche Tipps kannst du Anfängern mit in den Rucksack packen?

Genau! Was glaube ich? Denn als sehr erfolgreich auf DaWanda würde ich mich nicht bezeichnen. Ich denke, wenn man sich ausschließlich auf sein Business konzentriert und es nicht nebenberuflich macht, also seine ganze Energie und Zeit hineinsteckt, dann kann das schnell sehr erfolgreich werden. Mit den richtigen Produkten und Werbemaßnahmen, eventuell mit einem Businessplan oder professioneller Hilfe.

Ich verfolge z. B. schon eine ganze Zeit das Label „von Dschennie“, welches wächst und wächst und wächst. Da liegt es meiner Meinung nach in erster Linie an der wirklich schönen und praktischen Kinderkleidung aus tollen und geschmackvollen Stoffen, die angeboten wird, aber auch an der Vermarktung. „von Dschennie“ ist mega präsent auf Facebook und anderen Kanälen, auf vielen großen Märkten vor Ort, und der DaWanda-Shop ist immer gut gefüllt. Die Inhaberin kommt sympathisch rüber, was auch wichtig ist, finde ich.

Es kommt aber auch immer darauf an, welche Ziele man sich selbst steckt. Ich möchte z. B. meine „Näherei“ nicht hauptberuflich ausüben. Es soll so bleiben, wie es im Moment ist. Da die Zeit begrenzt ist, kann ich auch nicht überaus mehr produzieren, wie ich das im Moment tue. Von daher ist das für mich persönlich alles so in Ordnung. Hat man das Ziel, dass das Hobby in absehbarer Zukunft hauptberuflich ausgeübt und damit eventuell der Lebensunterhalt finanziert werden soll, muss man das natürlich ganz anders angehen als ich.

Ein Blick in die Zukunft. Welche Wünsche, Träume und Ziele hast du in Bezug auf deinen Shop?

Hmmm… ein paar mehr Verkäufe auf DaWanda würde ich mir ehrlich gesagt schon wünschen, aber ich bin auch so zufrieden. In den Geschäften vor Ort läuft es gut für mich und meine Produkte, das freut mich sehr!

Vielen Dank, liebe Christiane, für diesen interessanten Blick hinter die Kulissen von *nane {Schönes aus Stoff}. Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinen tollen Produkten und genau so viele Aufträge, wie du gut neben deinem Beruf bewältigen kannst.

Beim nächsten Mal… ein Interview mit Jana, die sich mit ihrem Label ambaZamba und funny Handmade-Produkten wie der Gürteltasche Wallaby, einäugigen Zyklopen und Kulturbooten längst einen Namen gemacht hat. Jana verkauft nicht nur auf DaWanda, sondern auch auf Etsy und erzählt uns von den Vor- und Nachteilen.

Beim nächsten Mal: Jana von "ambaZamba" über das Verkaufen auf DaWanda - Teil 9

Weitere Artikel:

→  Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
→  Interview / Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #10
→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

bloglove … 2 Jahre greenfietsen!

Bumm-bumm, bumm-bumm… Solches Herzklopfen hatte ich heute vor zwei Jahren, als ich auf den Button für „Veröffentlichen“ klickte und meinen allerersten Blogpost in die große, weite Welt hinausschickte. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für … Na, ihr wisst schon! Seitdem ist eine ganze Menge Wasser die Donau runtergeflossen. greenfietsen hat sich entwickelt. Ich hab viel ausprobiert, gelernt, mich verändert, und Texte mit nur 127 Wörtern und einem Bild sind eher die Seltenheit geworden.

Herzklopfen vor dem Veröffentlichen habe ich nach 227 Posts nicht mehr, aber positiv aufgeregt und voller Vorfreude bin ich noch ganz oft. Manchmal schlafe ich abends mit einem Lächeln ein, weil ich mich total darauf freue, am nächsten Morgen auf diesen kleinen Button zu drücken. Zum Beispiel wenn ich eine neue Blogaktion starte, mir ein Thema sehr am Herzen liegt oder ich den Eindruck habe, dass mir was ziemlich gut gelungen ist, und ich darauf brenne, es euch zu zeigen.

Meine Schreibmaschine Olympia Colortip-S in Mint ♥

Auch wenn mein Blog längst noch nicht den tollen Look hat, den ich mir wünsche, bin ich stolz auf das, was ich in den letzten zwei Jahren erreicht habe. Hey, ich sprech jetzt HTML! Na ja, ein bisschen. Aber immerhin! Hätte mir das vor fünf oder zehn Jahren jemand gesagt, hätte ich ihm wahrscheinlich den Vogel gezeigt. Für so einen Nerdkram hab ich mich nie interessiert. Ich wusste nicht, wie man ein Foto zuschneidet. – Bildbearbeitungspramm? Hab ich so was überhaupt auf meinem Rechner? Ich hab Fotos immer nur im Automatik-Modus geknipst, hätte SEO wohl für einen neuen Fernsehsender gehalten und Gadgets in der Jackentasche von James Bond vermutet. Was ich damit sagen will: Ich hatte mit nichts davon jemals was am Hut, ich komm von wo ganz anders her, und jetzt ist dieser Blog und alles, was damit zusammenhängt, zu meiner Leidenschaft geworden, und ich möchte noch so viel mehr darüber lernen.

Der Blog ist meine Spielwiese und nachdem mich in den letzten zwei Jahren fast nur die Schaukel interessiert hat, sehen Rutsche und Trampolin auf einmal wieder so aus, als könnten sie auch ’ne Menge Spaß bringen. Sinnbildlich gesprochen. 2012 habe ich das Nähen für mich entdeckt, und seitdem sind meine anderen (kreativen) Hobbys stark in den Hintergrund gerückt. Statt neue Back- und Kochrezepte auszuprobieren, Fotobücher zu gestalten, mit Papier und Holz zu werkeln, Bücher zu lesen und im Garten Pflanzen zu ziehen, habe ich eben lieber an der Nähmaschine gesessen und anschließend auf dem Blog meine genähten Werke gezeigt. Für eine Stunde an der Nähmaschine habe ich alles andere stehen und liegen gelassen. Versteht mich nicht falsch, meine Leidenschaft für Stoffe, Schnitte und das Nähen ist immer noch riesengroß und wird in diesem Blog immer die Hauptrolle behalten, aber auf der Terrasse im Schatten zu sitzen und sich zum Beispiel dem Handlettering hinzugeben, hat auch seinen Reiz. Besonders im Sommer, wenn es in meinem Nähzimmer unter’m Dach schnell mal 28 Grad warm werden kann.

Handlettering "bloglove" | greenfietsen.de

greenfietsen – ein Blog über meine kreativen Interessen und Hobbys. Immer mit dem Anspruch, meine Projekte nicht nur zu dokumentieren, sondern sie in Text und Bild so zu präsentieren, dass sie für euch als Leser einen Mehrwert haben, dass sie für euch von Nutzen sind. Inspirationen, kleine Anekdötchen, Geschichten, die zum Lachen bringen, Tutorials, Tipps, Rezepte, tolle Fotos und gut geschriebene, informative, kluge Texte – Das mag ich selbst an anderen Blogs, das macht mich zu einer Stammleserin, und solch einen Blog möcht‘ ich auch schreiben. Noch fehlt mir manchmal das Know-how, um das umzusetzen, was mir vorschwebt, aber ich arbeite daran.

Als Blogger bist du nie am Ziel, sondern immer auf’m Weg. Vor allem ist es keine Einbahnstraße. Bloggen bedeutet für mich, sich auszutauschen, miteinander ins Gespräch zu kommen, zusammen zu lachen, auch mal Quatsch zu machen. Bloggen ist ein Geben und Nehmen. Ohne euch, eure Kommentare und Reaktionen hier auf dem Blog, aber auch auf Instagram und Facebook, würde das alles sehr viel weniger Spaß machen. Schade ist, dass ich mich oft entscheiden muss, ob ich nun einen eigenen Blogpost schreibe oder auf anderen Blogs kommentiere. Beides schaffe ich zeitlich nicht mehr. Manchmal denke ich: Ich kann das alles gar nicht zurückgeben, was ihr mir an Aufmerksamkeit, Anerkennung, Unterstützung und Freundschaft zuteil werden lasst.

Stiftemäppchen mit greenfietsen-Label

Dass ich mal so viele andere Blogger persönlich kennen lernen würde, hätte ich mir vor zwei Jahren auch nicht träumen lassen. Die schöne Zeit mit Sabine und Gesine an der Ostsee, die Blogger-Klassenfahrt nach Oberbayern, das große Hühnertreffen auf der Creativa… Ich habe mittlerweile aufgehört zu zählen, aber an die 30 Bloggerinnen hab ich bestimmt schon getroffen. Und jede einzelne würde ich, ohne zu zögern, sofort am Sonntag zu mir nach Hause zu Tee und Zitronenkuchen einladen. Aus manchen Kontakten sind sogar Freundschaften entstanden.

Glück ist, wenn man sich mit anderen und der Welt verbunden fühlt. Auch deshalb macht mich das Bloggen glücklich. Ich fühle mich sehr verbunden mit all den Leuten da draußen, die es lieben, mit ihren eigenen Händen Dinge zu erschaffen, und die ihre Ideen mit dem Rest der Welt teilen. Ich freue mich und bin dankbar dafür, seit zwei Jahren Teil dieser manchmal ziemlich verrückten Blogger-Community zu sein.

Handlettering "for you" | greenfietsen.de

So, was ist das jetzt eigentlich hier für ein Bloggeburtstag? Nur warme Worte, keine Torte, keine Kerzen, keine Luftballons und vor allem keine Geschenke??? … Doch! … Aber ich habe mich gegen eine Verlosung entschieden, weil da ja immer nur zwei, drei Leute gewinnen und der große Rest leer ausgeht. Stattdessen möchte ich euch mit einem Freebook eine Freude machen. Ich muss euch allerdings noch etwas vertrösten. Das Freebook ist in Arbeit, aber so viel kann ich verraten: Es wird eine Tasche!

Jetzt ist dieser Blogpost mal wieder deutlich länger als 127 Worte geworden. Ich danke euch sehr fürs Lesen – heute und überhaupt! ♥ –  und schicke meine Gedanken zu den short stories #5 „I love to blog“ von Bine {was eigenes}, deren Blog ich schon länger als zwei Jahre begeistert folge.

Interview | Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda #7

Think big, ist Christianes Devise. Sie liebt es, mit Filz zu arbeiten und hat sich in ihrem Shop ganz und gar auf dieses tolle Material spezialisiert. Ich freue mich sehr, dass ich die liebe Christiane für ein Interview gewinnen konnte, denn bei ihr habe ich vor drei Jahren in einem Anfängerkurs die allerersten Schritte an der Nähmaschine gemacht.

Interview | Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda #7

Liebe Christiane, erzähl uns ein bisschen von dir. Wer bist du und was machst du?

Ich heiße Christiane, bin 38 Jahre alt und wohne mit meiner Familie in Gelnhausen. Seit ca. drei Jahren betreibe ich nun meinen DaWanda-Shop hauptberuflich. Ich bin glücklich über mein eigenes kleines Atelier, das im Parterre unseres Hauses liegt. Meine ersten Produkte habe ich im Wohnzimmer unsrer Etagenwohnung in Frankfurt genäht und weiß den Platz, den ich jetzt habe, sehr zu schätzen. Mit der Zeit habe ich meine Produkte vollkommen von Stoff auf Filz umgestellt. Die Nachfrage war sehr groß, und ich liebe es, mit diesem Material zu arbeiten. Ich stelle überwiegend Inneneinrichtungsartikel, wie Körbe und Bankauflagen, her.

Christiane Petscha - Shopbanner

Du hast deinen Shop 2008 eröffnet. Wie hat er sich im Laufe der Zeit entwickelt?

Ich bin schon ziemlich lange dabei und habe am Anfang nur probeweise Artikel eingestellt. Meine erste Käuferin war meine Mutter, die Mitleid hatte, dass ich nichts verkaufe. Dann kamen mit der Zeit 2-3 Verkäufe im Monat hinzu. Den meisten Umsatz habe ich damals mit Utensilos und Kissen aus Stoff gemacht, die ich mit Namen individuell bestickt habe. Zum Glück war ich in der Zeit nicht auf den Umsatz angewiesen. Dann habe ich Filz als Material entdeckt und angefangen, daraus Mutterpass- und U-Hefthüllen herzustellen. Das war schon damals keine neue Idee, aber ich habe mich immer bemüht, meine eigenen Entwürfe zu sticken und auf Kundenwünsche einzugehen. Vor allem war mir auch wichtig, nur Produkte in meinem Shop zu haben, die mir selbst auch gefallen würden. Seitdem stieg dann auch der Umsatz stetig. Die Idee mit dem Treppenkorb aus Filz kam mir, als wir in unser Haus mit Treppen eingezogen sind und dauernd Dinge auf den Stufen lagen, die mit hoch oder runter genommen werden sollten. Ich tüftelte etwas über einer Zeichnung und habe dann an einem Nachmittag den Prototyp „Treppenkorb“ genäht. Ich habe den Treppenkorb dann beim Deutschen Patent- und Markenamt schützen lassen. Das war erstmal eine große Investition für mich, ist aber rückblickend ein guter Schritt gewesen. Ich mache jetzt meinen Hauptumsatz mit den Körben.

Vertreibst du deine Körbe auch auf anderen Wegen? Kann man dich zum Beispiel auf Märkten antreffen oder deine Produkte in einem Mietfachgeschäft kaufen?

Ich würde sehr gerne meine Produkte auch auf Märkten oder in Läden anbieten. Leider bin ich aber seit langer Zeit an der Grenze meiner Kapazität. Meine Lieferzeit liegt jetzt schon immer zwischen vier und fünf Wochen. Viele Kunden kaufen deshalb nicht, da sie kurzfristig ein Geschenk suchen. Ich hatte bis vor kurzem deshalb eine Mitarbeiterin, die aber leider aus persönlichen Gründen gekündigt hat. Jetzt bin ich momentan wieder neu auf der Suche nach einer Mitarbeiterin. Das ist allerdings nicht so einfach, da ich nur einen Minijob anbieten kann. Aber ich bleibe zuversichtlich. Als erstes würde ich dann weiter an meinem eigenen Online-Shop arbeiten, der schon in Arbeit ist, um auch neben DaWanda ein unabhängiges Standbein zu haben.

Welche Marketinginstrumente nutzt du, um auf deine Produkte aufmerksam zu machen?

Keines. Die Kunden finden mich auch so. Oh, doch, wie konnte ich das vergessen: Im Winter 2013/2014 durfte ich im DaWanda Lovemag #3 mein Produkt „Treppenkorb“ zeigen. Ich weiß noch, wie sehr ich mich gefreut habe, als die Redaktion von DaWanda eine E-Mail schickte, dass sie mich ausgesucht hat! Für die, die nicht wissen, was das Lovemag ist: Es ist ein Magazin bzw. Katalog mit ausgewählten Produkten von allen Shopbetreibern. Es kommt halbjährlich heraus und hat, glaube ich, eine Auflage von ca. 100.000 Stück.

Christiane Petscha - Treppenkorb

Foto: Christiane Petscha

Hast du ein Rennpferd, ein Produkt, das besonders gut läuft?

Eindeutig mein Treppenkorb!

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Ein großer Vorteil ist die doch recht einfache Handhabung des Shops. Mit ein bisschen Übung findet man sich schnell zurecht, und man kann sofort loslegen. Durch die mittlerweile bekannte Plattform profitiert man von den vielen Besuchern, die schon gewohnt sind, einzigartige und handgemachte Produkte zu suchen und zu finden. Die Kosten finde ich persönlich auch nicht zu hoch, und man bekommt einen fertigen Shop. Nachteile sehe ich kaum. Das einzige, das ich gar nicht mag, ist, dass DaWanda Kunden neuerdings auf andere ähnliche Produkte hinweist, wenn die Kunden mein Produkt in meinem Shop anklicken. Das würde ich bei einem eigenen Online-Shop natürlich nicht machen.

Christiane Petscha - DaWanda-Shop

Wie viel Zeit investierst du im Durchschnitt pro Woche in deinen Shop?

Nur in die Arbeit mit dem Shop? Zur Pflege der Textinhalte und der Bilder sowie in die Beantwortung der Fragen und Beratung der Kunden investiere ich ca. 6 Stunden in der Woche. Hinzu kommt die Zeit zum Herstellen der Produkte, was der größte Zeitfaktor ist. Außerdem nicht zu vergessen, ist die Rechnungstellung, das Verpacken und Verschicken der Produkte, die Bearbeitung der Behördenkontakte, die Mitarbeiterverwaltung, der Einkauf der Materialien und Verpackungen, die Inspektion und Pflege der Maschinen, usw. Es ist schwer zu sagen, aber ich denke, ich komme auf eine gute 30-Stunden-Woche. Zum Glück übernimmt mein Mann die grobe Buchhaltung, die dann an den Steuerberater weitergeleitet wird.

Nicht unter Wert verkaufen, heißt es immer. Aber wie findet man den richtigen Preis für ein Handmade-Produkt? Hast du einen Tipp für uns?

Bei vielen meiner Produkte war ich am Anfang unsicher, ob der Preis, den ich kalkuliert habe, auch von den Kunden bezahlt wird. Jetzt, wo die Nachfrage so groß ist, bin ich selbstbewusster geworden. Hohe Qualität und Handarbeit haben nun mal ihren Preis, und die Kunden wissen das zu schätzen. Mit den Billigdiscountern kann man sowieso nicht mithalten, dann müsste man in China produzieren lassen. Bei der Preisfindung meiner Produkte gehe ich folgendermaßen vor:

  1. Ich berechne alle Kosten, die um das Produkt herum anfallen: z. B. Material, Strom, DaWanda-Gebühren, eventuell Paypalgebühren und Verpackungsmaterial.
  2. Dann versuche ich zu schätzen, wie lange ich zur Herstellung des Produktes brauche und rechne den gewünschten Stundenlohn zu den Kosten hinzu. Bei der Schätzung der Arbeitszeit am Produkt ist es wichtig, nicht zu vergessen, anteilig die Zeit am Computer und für den Versand der Artikel, usw. zu berücksichtigen.
  3. Je nach eigenem Steuersatz kommen dann auch noch die Kosten für die Einkommenssteuer hinzu. Zu berücksichtigen ist, dass man ab einem Umsatz von ca. 17.000 Euro im Jahr umsatzsteuerpflichtig ist.
  4. Mein Vater hat mich dann später daran erinnert, ein Unternehmergehalt mit einzurechnen. Das heißt, einen Aufschlag für die Leitung des Unternehmens. Man trägt das unternehmerische Risiko. Wenn man außerdem Mitarbeiter beschäftigt, bekommen diese den Stundenlohn. Um dann wirtschaftlich zu arbeiten, muss trotzdem Gewinn übrig bleiben.
  5. Als letztes überlege ich dann, ob der Preis realistisch ist und vergleiche die Preise mit vergleichbaren Produkten der Konkurrenz. Wobei ich mich unter Umständen auch nicht davor scheue, die Teuerste zu sein, wenn das durch Qualität und Individualität gerechtfertigt ist.
  6. Und dann ist Ausprobieren angesagt!
Wollfilz-Untersetzer mit Stickerei mady by Christiane Petscha

Wollfilz-Untersetzer mit Stickerei. Foto: Christiane Petscha

Viele wünschen sich, von ihrer kreativen Arbeit leben zu können. Welchen Tipp kannst du geben, damit das funktioniert?

  1. Hartnäckig bleiben und Rückschläge überstehen.
  2. Positive Rückmeldungen ausdrucken und als Motivation aufhängen.
  3. Den Kunden genau zuhören und auf ihre Wünsche eingehen. Auch eventuell mal ein Produkt daraufhin verändern oder aufgrund von Kundenwünschen in den Shop aufnehmen.
  4. Immer freundlich und vor allem schnell auf Fragen und E-Mails der Kunden antworten.
  5. Eigene Ideen entwickeln und ausprobieren. Ich selbst habe eine Inspirationswand, an der ausgeschnittene Zeitungsartikel, Postkarten, usw. hängen.
  6. Penibel und sorgfältig arbeiten, damit die Produkte zu 100% gefallen und die Qualität stimmt. Billig und schnell können die Discounter besser.
  7. Mit Materialien hoher Qualität arbeiten.
  8. Immer wieder einen Teil des Gewinns investieren, um auf dem neuesten Stand der Technik und der Materialien zu sein.

Ein Blick in deine berufliche Zukunft. Was planst du, welche Ziele hast du?

Ich wünsche mir, dass sich mein Shop weiter entwickelt und ich in ein paar Jahren meinen Mitarbeitern die Herstellung der Produkte überlassen kann. Selbst würde ich dann gerne Chefdesignerin, Marketingleiterin sowie Shopmanagerin sein. Ich hätte dann mehr Zeit, meine Ideen umzusetzen und neue Produkte zu entwickeln. Think Big!

Liebe Christiane, ich danke dir für das tolle Interview und wünsche dir ganz viel Erfolg beim Erreichen deiner Ziele!

Beim nächsten Mal… ein Interview mit Christiane, die das Label *nane {Schönes aus Stoff} gegründet hat und uns verrät, wie sie ihren DaWanda-Shop führt und welche Marktplätze sie außerdem für sich entdeckt hat.

Beim nächsten Mal: Interview mit *nane {Schönes aus Stoff} #8

Weitere Artikel:

→  Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #8
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
→  Interview / Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #10
→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

Spaghetti-Salat mit Melone, Feta & Minze … {Rezept}

War das nicht ein tolles Sommerwochenende? 26 Grad, Sonne satt, perfektes Wetter für einen lauschigen Grillabend! Steaks und Würstchen gehören natürlich dazu, aber die wahren Stars auf unserem Tisch sind die Sommersalate. Als ich meinen Spaghetti-Salat mit Melone auf Instagram zeigte, waren viele neugierig auf das Rezept. Melone im herzhaften Salat, schmeckt das denn? …

Na klar, und wie! Wenn du die Geschmackskombi aus süß, herzhaft und sauer genauso liebst wie ich, dann könnte dieser gigantisch tolle Sommersalat was für dich sein. Bei uns ist er schon lange als Lieblingsrezept abgespeichert. Und weil ich so ein Salatfreak bin, habe ich am Ende dieses Blogposts eine kleine Linkparty für Sommersalate eingerichtet. Vielleicht hast du ja auch ein Lieblingsrezept, das ich unbedingt mal ausprobieren muss – ein preisverdächtiger Salat, für den du bis über die Landesgrenzen hinweg berühmt bist. {Anmerkung: Die Linkparty wurde eingestellt.}

Sommerlicher Spaghetti-Salat mit Melone {Rezept und Linkparty}

Die Zutatenmenge ist nur eine grobe Richtschnur. Wenn du kein Freund von Vollkornnudeln bist, kannst du sie natürlich durch normale ersetzen. Auch das Verhältnis von Nudeln, Gurke und Wassermelone passt du am besten deinem Geschmack an. Minzblätter können ziemlich intensiv sein. Vorsicht! Wenn es noch andere Beilagen gibt, ist das eine gute Portion für 4-6 Personen.

Und so wird’s gemacht:

  1. Nudeln bissfest kochen und mit kaltem Wasser kurz abspülen.
  2. Salatgurke schälen, längs halbieren, die Kerne auskratzen und in Würfel schneiden. Wassermelone in mundgerechte Stücke schneiden. Vorher eventuell die Kerne entfernen.
  3. Zwiebel halbieren und in dünne Streifen schneiden.
  4. Minzblättchen grob hacken und Feta zerbröseln.
  5. Aus Limettensaft, Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer ein Dressing zubereiten. Ich schwör‘ da auf meinen Dressingshaker.
  6. Alles gut durchmischen und den Salat für ein paar Stunden kühl stellen. Kalt aus dem Kühlschrank finde ich ihn an heißen Tagen besonders erfrischend.

Spaghetti-Salat mit Melone, Feta & Minze - Perfekt für heiße Sommertage!

Weitere Salat-Rezepte:

→  Italienischer Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Parmesan {Rezept}
→  Herzhaft-süßer Sommersalat mit Bulgur, Feta & Cranberries {Rezept}
→  Orientalischer Couscous-Salat mit gerösteten Kürbiskernen {Rezept} 

Interview | Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda #6

Katherina sieht ihren DaWanda-Shop als Herauforderung. Unter ihrem Label „stitchydoo“ bietet sie Taschen, Geldbörsen und Kamerabänder an und probiert dabei öfters mal was Neues aus.  Welche Tipps Katherina Shopstartern geben kann und warum eine gute Vorbereitung so wichtig ist, erzählt sie uns im Interview.

Interview - Katherina von "stitchydoo" über das Verkaufen auf DaWanda #6

 

Liebe Katherina, erzähl uns ein bisschen von dir und deinem DaWanda-Shop! Was verkaufst du?

Erst einmal vielen Dank an dich, liebe Katharina, für die Einladung zu diesem Interview. Ich freue mich, etwas zu deiner tollen Blogreihe beitragen zu können, hoffe, ich ufere nicht aus, und es kommen einigermaßen interessante Antworten zustande.

Kurz zu mir: Ich bin Katherina (mit e), Anfang 30 und lebe mit dem Herzensmann im südwestlichen Rheinland-Pfalz. Auf meinem Blog www.stitchydoo.de teile und lebe ich mein kreatives Hobby. „Nähen, Häkeln, Selbermachen. Ideen eine Form verleihen…“, so habe ich kürzlich meinen Blog einmal beschrieben. Noch bevor ich mit dem Bloggen begann, habe ich vor etwa 2,5 Jahren meinen DaWanda-Shop eröffnet. Alles begann mit vier Rollen Wachstuch, die ich mir auf dem Stoffmarkt kaufte. Zuhause angekommen, nähte ich mir daraus eine Handyhülle und eine Tasche für meinen eReader.

Meine beiden Schwestern waren von der Handytasche so angetan, dass sie auch gleich eine haben wollten. Dann kamen Freundinnen meiner Schwestern und deren Freundinnen, Kollegen,… Ich war überrascht über das Interesse und überlegte, ob ich nicht auch an anderer Stelle Abnehmer dafür finden könnte. DaWanda kannte ich ja bereits als Käufer. Ich begann, den Markt ein wenig zu beobachten, bis ich mich dann dazu entschlossen hatte, es einfach auszuprobieren. Neben dem Brötchenjob ein paar Euro hinzuzuverdienen, wäre doch nicht schlecht und was hatte ich zu verlieren?

Stitchydoo-Produkte: Taschen für Handy und eReader

Nach etwas Informations- und Vorbereitungszeit war es dann so weit. Es dauerte nicht lange, und ich verkaufte mein erstes Produkt, dann das zweite, das dritte,… Ein Jubel über jede SMS-Benachrichtigung, die hier einging!

Handy- und eReader-Taschen, insbesondere aus Wachstuch, gehören heute noch zu meinem Stammsortiment, welches ich immer wieder durch Einzelstücke wie Geldbörsen, Kamerabänder, kleine Häkelanhänger, Kosmetiktaschen sowie größere Hand- und Schultertaschen erweitere.

Hattest du von Anfang an ein Konzept? Wie hat sich dein Shop im Laufe der Zeit entwickelt?

Teils. Wenn man es Konzept nennen kann, dann bin ich mit dem Vorhaben gestartet, bunte Handy- und eReader-Taschen aus Wachstuch in meinem Shop anzubieten. Diese sind bis heute sozusagen meine „Basis“. Artikel, die ich immer im Angebot habe und auch jederzeit relativ schnell in der passenden Größe herstellen kann. Bzgl. anderer Artikel habe ich mir von vornherein die Freiheit gelassen, mich einfach auszuprobieren. Und das tue ich auch, mal mehr und mal weniger intensiv. Neben meinem „Grundstein“ eine schöne Möglichkeit zu testen, wie diese Artikel angenommen werden und auch für mich herauszufinden, wie aufwendig sich die Herstellung gestaltet. Lohnt es sich am Ende überhaupt oder ist der Zeitaufwand zu hoch, und ein Verkauf rechnet sich nicht?

Produkte von stitchydoo

Gibt es einen Topseller in deinem Verkaufsregal?

Dazu würde ich dann wohl mein Basissortiment zählen. Gerade die Handytaschen aus Wachstuch verkaufe ich eigentlich kontinuierlich, in einigen Farbkombinationen mehr, in anderen weniger häufig. Auch meine Geldbörsen kamen bislang gut an. Die Herstellung ist im Gegensatz zur Handytasche jedoch um einiges zeitaufwendiger. Ein Grund, warum ich sie momentan nur hin und wieder mal im Angebot habe. So, wie es zeitlich eben passt.

Bietest du deine Produkte nur auf DaWanda an oder verkaufst du auch auf anderen Online-Plattformen, auf Märkten oder in Mietfachgeschäften?

Ich biete meine Produkte derzeit nur auf DaWanda an. Andere Online-Plattformen benötigen natürlich auch ihre Pflege. Den zeitlichen Aufwand sollte man nicht unterschätzen. Mietfachgeschäfte finde ich eine interessante Sache, welche ich mir grundsätzlich auch vorstellen könnte, wohingegen ich behaupte, für Märkte nicht der Typ zu sein. Vielleicht liegt es aber auch an der Tatsache, dass ich meinen DaWanda-Shop neben dem Hauptberuf betreibe. Die Onlineverkäufe geschehen so „nebenbei“, bei der Einstellung meiner Produkte spielt es keine Rolle, ob ich dies morgens um 7, mittags um 15 oder nachts um 24 Uhr tue. Ich kann mir meine Zeit einfach besser und freier einteilen. Ein Markt hingegen erfordert permanente Aufmerksamkeit und eine Menge Vorbereitung. Neben DaWanda entstehen einige Verkäufe auch über den Direktkontakt. Auch per E-Mail und mein Blog-Kontaktformular gehen hin und wieder Anfragen ein.

Welche Marketinginstrumente nutzt du, um auf deine Produkte aufmerksam zu machen?

Die üblichen in gesundem Maße. Wenn ich etwas Neues für den Shop genäht oder mal einen ganzen Schwung an Taschen produziert habe, dann zeige ich sie in meinem Blog. Das kann ich natürlich nicht mit jeder Handytasche machen, die über die Ladentheke geht. Wäre auch uninteressant und langweilig. Meine Blogbeiträge teile ich generell auch über Pinterest. Daneben gibt es die Info auch bei Instagram, wo ich zusätzlich auch mal einen Schnappschuss während des Entstehungsprozesses teile. Letzteres nicht mal mit der Intention, das Produkt zu bewerben, sondern einfach, um zu zeigen was ich gerade so tue. 😉 So verfahre ich aber mit allen Dingen, die bei mir entstehen, privat sowie geschäftlich.

stitchydoo bei Instagram

Ein Marketinginstrument, das man meiner Meinung nach jedoch nicht unterschätzen sollte, ist die Mundpropaganda, die Zufriedenheit und Weiterempfehlung der Kunden! Stellt euch folgende Situation vor: Zwei Freundinnen sitzen  im Café. Heutzutage ganz normal, mal einen Blick aufs Handy zu werfen. Vielleicht legt die eine es auch gleich vor sich auf den Tisch, samt Handytasche. Beim Bezahlen zückt sie ihr neues Portemonnaie. Zwei Situationen, in denen die Freundin darauf aufmerksam werden und nachfragen könnte: „Wo hast du denn das her?“ Wenn eure Kundin mit eurem Produkt und der Verarbeitung zufrieden ist, wird sie es jetzt vielleicht in hohen Tönen loben… Ob sich die Situationen tatsächlich so oder so ähnlich abspielen, weiß ich nicht *lach*, aber dass auch schon einige Freundinnen und Bekannte von Kundinnen bei mir eingekauft haben, ist mir bekannt. Auch Kundinnen, die wieder kommen, weil sie ein Geschenk kaufen oder ein neues Smartphone haben und dafür eine neue Tasche benötigen. Darüber freue ich mich immer ganz besonders, denn es zeigt mir, dass sie meine Produkte mögen, damit zufrieden sind und dass ich wohl alles richtig mache.

Auf deinem Blog erzählst du, dass dir effizientes Arbeiten beim Bestücken deines Shops wichtig ist. Welche Zeitspartipps hast du für uns?

Zeit ist Geld, machen wir uns nichts vor. Du wirst dein Handmade-Produkt niemals zu dem Preis verkaufen können, den du unter Berücksichtigung des Materialwerts, des Arbeitsaufwandes, etwaiger Gebühren und Steuern ermittelt hast. Du musst dich schon auch an vergleichbaren (!) Produkten am Markt orientieren, und da bleibt dir oft nur eine gewisse Preisspanne, um konkurrenzfähig zu bleiben. Es sei denn, deine Produkte sind so einzigartig, dass du dich preislich weiter abgrenzen kannst. So bleibt dir nur die Möglichkeit, alle Faktoren der Preiskalkulation so weit wie möglich zu optimieren. An Gebühren und Steuern wirst du nichts drehen können, bleiben noch Materialwert und Arbeitsaufwand.

Beim Material sollte man nicht den Fehler machen, an der Qualität zu sparen! Das zahlt sich letztendlich nicht aus. Aber vielleicht muss im Inneren des Täschchens nicht immer auch der Designerstoff verarbeitet sein, vielleicht tut es auch ein passender Uni-Stoff, den man dann auch nicht da einkauft, wo er 8 Euro kostet, sondern dort, wo er beispielsweise für 4,50 Euro im Angebot ist.

Produktion in Kleinserie bei stitchydoo

Und so ist es auch mit der Zeit. Ich versuche, die Arbeitsschritte weitestgehend zu optimieren und im besten Fall nicht nur ein einzelnes Produkt herzustellen, sondern gleich ein paar Exemplare mehr. In Kleinserie (oder Klitzekleinserie ;-)) produzieren, nennt man das wohl.

  • Beim Nähen und Vorbereiten nähe ich nicht eine Tasche nach der anderen, sondern habe eine kleine „Produktionsstraße“: Zuschnitt, Arbeitsschritt 1, Arbeitsschritt 2,… usw.
  • Für Produkte, die ich erst nach Bestellung herstelle, nähe ich an zwei festen Tagen in der Woche. (Zeitmanagement!)
  • Im besten Fall habe ich einige Teile, z.B. das Volumenvlies für meine Handytaschen, auch schon vorgeschnitten und muss nur noch zugreifen.

Was das Einstellen der Produkte bei DaWanda betrifft, so kann ich oft auf eine meiner bereits bestehenden Produktbeschreibungen zurückreifen und muss diese ggf. nur noch etwas anpassen. Die Herstellung von Handytaschen in Wunschgröße (anders könnte ich die vielen unterschiedlichen Geräteabmessungen gar nicht abdecken) macht es mir zudem einfach, ein Produkt nach dem Verkauf unverändert mit nur einem Klick wiedereinstellen zu können.

Arbeitsschritte im Herstellungsprozess

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Ich sehe den klaren Vorteil von DaWanda darin, dass du deine Produkte dort anbieten kannst, wo sie deine Zielgruppe auch erreichen! Eine Zielgruppe, die (größtenteils wohl) bewusst auf der Suche nach individuellen Handmade-Produkten ist.

Ein Nachteil ist vielleicht das Riesenangebot dort. Da noch herauszustechen und seine Nische zu finden, ist nicht einfach. Ich seh’s als Herausforderung!

Aller Anfang ist schwer. Welche Tipps kannst du Shopstartern geben?

Startet nicht blauäugig. Informiert euch vorab gründlich über Rechte und besonders auch die Pflichten eines Unternehmers. Das ist alles kein Hexenwerk, man sollte sich aber bewusst sein, dass man sich mit diesen Dingen auch rumschlagen muss.

Macht euch einen Starterplan. Welche Produkte möchtet ihr anbieten? Beobachtet den Markt in diesem Bereich (bei DaWanda) ruhig auch mal eine Weile. Was verkaufen Mitbewerber, was zeichnet die Produkte aus, die in dieser Kategorie viele Käufer finden? Was könnte meine Produkte auszeichnen? Was, wenn das Geschäft nicht anläuft? Veränderungen, Verbesserungen, Alternativen?

Versucht euren Start ein wenig zu strukturieren, jedoch nicht verbissen. Nehmt euch auch die Freiheit, einfach ein wenig auszuprobieren. Das ist der Vorteil, wenn ihr einen Shop im Nebenerwerb betreibt und keine Existenzen von einem Misserfolg betroffen sind.

Finde deine Nische, heißt es immer. Hast du deine gefunden? Wie zufrieden bist du mit deinem Shop?

Ich weiß nicht, ob ich meine Nische gefunden habe. Gibt es nur diese eine? In der, in der ich momentan stecke, fühle ich mich wohl. Ich bin zufrieden mit meinem Shop. Ich habe in etwa 2,5 Jahren 322 Produkte über DaWanda verkauft. Das mag nicht enorm viel sein, aber für mich ist es genau das richtige Pensum. Das, was ich neben Beruf, Haushalt, Hobby und Freizeit auch leisten kann.

Was planst du für die Zukunft?

Ganz ehrlich? Ich habe derzeit keine konkreten Pläne. Das heißt, erst einmal weitermachen wie bisher. Ich würde mein Shopsortiment gerne ein wenig erweitern, habe auch die ein oder andere Idee, Dinge, die ich gerne ausprobieren möchte. Ich werde sehen, was die Zukunft bringt. Vielleicht ja ein wenig mehr Zeit, das wäre nicht schlecht.

Liebe Katherina, ich danke dir sehr für das spannende Interview und wünsche dir ganz viel Erfolg mit deinem tollen Shop „stitchydoo“!

Beim nächsten Mal… ein Interview mit Christiane Petscha, die ihren DaWanda-Shop hauptberuflich betreibt und mit der mich eine ganz besondere Geschichte verbindet.

Beim nächsten Mal: Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda - Teil 7

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