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Kopenhagen mit dem Fahrrad entdecken

100 Dinge, die Fahrradfahrer einmal im Leben getan haben sollten – Klingt nach einem super Buchtitel, oder? Falls es das Buch schon gibt, sollte darin unbedingt das Kapitel „Kopenhagen mit dem Fahrrad entdecken“ auftauchen. Sonst kannst du es vergessen. Finger weg, Geld sparen und lieber ein Zugticket nach Dänemark kaufen!

Vor unserem Urlaub hatten wir uns ehrlich gesagt wenig Gedanken gemacht, was wir uns alles ansehen wollen und welche Ausflüge wir machen möchten – das ergibt sich ja meistens nach Lust und Laune vor Ort -, aber für unseren Abstecher nach Kopenhagen stand felsenfest: Einen Tag lang werden wir uns Fahrräder ausleihen und die Stadt mit dem Fahrrad erkunden. Au ja, das hat in Amsterdam vor zwei Jahren ja schon so viel Spaß gemacht!

Promenade an der Kalvebod Brygge in Kopenhagen

Promenade an der Kalvebod Brygge in Kopenhagen

Kopenhagen ist für mich eine der schönsten Städte Europas, und das sage ich jetzt nicht nur, weil dort jeden Tag 1,2 Millionen Kilometer von der Bevölkerung weggeradelt werden und es dort eine wahnsinnig gut ausgebaute Radinfrastruktur mit breiten Fahrradwegen gibt. Ich mag auch das viele Wasser, die Architektur, die Parks und Museen und die Entspanntheit und Weltoffenheit, die Kopenhagen ausstrahlt. Überall in der Stadt findest du Orte, an denen es sich lohnt, anzuhalten, ein bisschen zu sitzen und das Gesicht in die Sonne zu strecken. Wir Glückspilze hatten aber auch richtig tolles Wetter. 24 Grad, leichter Wind – besser geht’s gar nicht.

Das Schöne an einer Stadterkundung per Fahrrad ist natürlich, dass du einen viel größeren Bewegungsradius hast und sehr schnell an tolle, interessante Orte gelangst, ohne dir dabei die Hacken abzulaufen. Du bekommst ein anderes, viel intensiveres Gefühl für eine Stadt, wenn du zusammen mit Einheimischen an der Ampel stehst und auf Grün wartest oder spätnachmittags im Feierabendverkehr zum Beispiel die Vester Søgade runterfährst. Du spürst ein bisschen, wie es wäre, in dieser Stadt zu leben. Für mich als Dorfmensch und Landei ist das immer spannend, obwohl ich am Ende doch nie tauschen wollte.

Touristenmagnet: Die Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen

Von unserem Hotel in Vesterbro aus nicht gerade in Laufweite, mit dem Fahrrad aber gut zu erreichen: Die Kleine Meerjungfrau – Das Tourispektakel fast interessanter als die Figur selbst.

Falls du dich jetzt fragst, ob es nicht ganz schön gefährlich ist, mit so vielen Fahrradfahrern und dem ganzen Autoverkehr in einer fremden Stadt, muss ich sagen: Ich fahre hundertmal lieber in Kopenhagen, wo es breite Fahrradwege neben der Fahrbahn gibt, mit Abbiegerspuren und Rad-Ampeln, als in Frankfurt am Main, der Stadt, die ich am besten kenne. Ja klar, Radfahren in der Stadt ist nicht ohne, man muss gut aufpassen, aber die freundlichen Kopenhagener haben ein Auge auf uns Touris. Sie erkennen uns ja in unseren Hotel- oder Leihfahrrädern und geben gerne mal einen hilfreichen Tipp wie „Weißt du, wir hier in Kopenhagen heben immer die Hand, wenn wir anhalten wollen. Dann weiß der hinter dir Bescheid.“

Fahrrad-Parkplatz im Stadtzentrum von Kopenhagen

Fahrrad-Parkplatz – Im Zentrum ist es natürlich besonders voll.

Ich habe das Radfahren in Kopenhagen jedenfalls als sehr viel weniger gefährlich und riskant empfunden als in Amsterdam. Wenn du dich auf den Fahrradwegen immer rechts hältst, die schnelleren Radler links an dir vorbeifahren lässt, immer schön den Schulterblick machst, wenn du überholen oder abbiegen willst, vor dem Anhalten die Hand hebst und dann zügig den Fahrradweg verlässt, kann eigentlich gar nicht viel passieren. Die Rushhour früh morgens und am späten Nachmittag solltest du nach Möglichkeit vielleicht eher meiden. Und sollte dir der Verkehr trotzdem mal zu anstrengend werden, vor allem im Zentrum, dann mach einfach ein kleines Päuschen! Ob an großen Plätzen oder in den Straßen, überall gibt es Möglichkeiten, sein Fahrrad abzustellen.

Geparkte Fahrräder vor dem "Schwarzen Diamant", der Königlichen Bibliothek in der Innenstadt von Kopenhagen

Bunte, mit Blumen und Fähnchen geschmückte Fahrräder sind wohl eher ein holländisches Phänomen. Die meisten Kopenhagener scheinen es lieber schlicht und unauffällig zu mögen.

Bei der Gelegenheit kannst du dann auch gleich einen kleinen Snack „home made food on the go go“ zu dir nehmen, z. B. am Gastro Trucken, einem witzigen Imbiss-Wagen, den wir in der Nähe von Nyhavn gesehen haben. Auch an tollen Restaurants ist Kopenhagen nicht arm. Nachdem wir an drei Abenden so hervorragend und unfassbar lecker gegessen haben, habe ich ja die Theorie aufgestellt, dass man in Kopenhagen gar nicht schlecht essen kann.

Gastro Trucken in Kopenhagen

In Kopenhagen ein Foto zu machen, ohne einen Radfahrer mit aufs Bild zu bekommen, ist nahezu unmöglich.

Rent a bike in Kopenhagen

Rent a bike am Nyhavn

Neben den Rent-a-bike-Läden gibt es ein sehr modernes, öffentliches Fahrradverleihsystem namens „gobike“. Die weißen Cityräder stehen in der Stadt verteilt an speziellen Docking Stations, sind mit einem zuschaltbaren E-Motor und, was ich besonders genial finde, mit einem Tablet-PC am Lenker ausgestattet. Über das robuste Tablet bezahlt und entriegelt man das Rad, kann GPS-Funktionen nutzen, sich über Sehenswürdigkeiten informieren lassen oder Fahrpläne für öffentliche Verkehrsmittel abrufen. Das hatte ich schon vor unserer Reise im Internet gelesen. Natürlich war ich extrem neugierig auf diese Leihfahrräder.

gobike - öffentliches Fahrradverleihsystem in Kopenhagen

n den mit Ökostrom betriebenen Fahrradständern werden die E-Bikes wieder aufgeladen.

Tatsächlich hat es am ersten Tag eine ganze Weile gedauert, bis wir überhaupt mal die erste gobike-Station fanden. Viele, viele Radfahrer, aber kaum jemand, der auf einem gobike fährt, höchstens mal ein paar Touristen – das war jedenfalls unser subjektiver Eindruck. Die Idee der Verkehrsplaner, gobike neben Bus und Bahn als Bestandteil des öffentlichen Verkehrssystems in Kopenhagen zu etablieren, ist, glaube ich, nicht aufgegangen.

gobike - öffentliches Fahrradverleihsystem in Kopenhagen

Bei näherem Betrachten ist es auch ein ganz schön teurer Spaß, besonders wenn man das Rad für mehrere Stunden haben möchte. Pro Fahrrad werden generell 200 Kronen (ca. 27 €) Pfand und 25 Kronen (ca. 3,40 €) Leihgebühr in der Stunde fällig. Bei zwei Fahrrädern und z. B. 10 Stunden Ausleihdauer wären das etwa 70 Euro Miete! Wir fanden das jedenfalls übertrieben teuer und haben uns lieber für die Hälfte des Geldes in unserem Hotel zwei normale Stadträder für den ganzen Tag ausgeliehen. Wer braucht auch schon ein E-Bike in einer Stadt, die komplett flach ist?

Statens Museum for Kunst - Das Staatliche Kunstmuseum in Kopenhagen

Das Staatliche Kunstmuseum mit toller Außenanlage – Unbedingt besuchen!

Von vielen Touristen besucht: Nyhavn in Kopenhagen

Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten und von vielen Touristen besucht: Nyhavn

Wenn du schon mal in Kopenhagen bist, darfst du natürlich auf keinen Fall versäumen, Nyhavn einen Besuch abzustatten. Besonders an einem sonnigen Tag, wenn die bunten Häuser so herrlich angestrahlt werden, ist das ein toller Ort. Am besten das Fahrrad irgendwo abstellen und zu Fuß an den vielen Restaurants, Tavernen und Straßenmusikern vorbeischlendern. Für einen Nähnerd wie mich natürlich auch ein Muss: Eine Stippvisite bei Stoff und Stil. Das Geschäft ist der real gewordene Versandkatalog. Sehr witzig. Selbstverständlich konnte ich nicht widerstehen und musste ein kleines Erinnerungsstöffchen mitnehmen.

Stoff und Stil in der Vesterbrogade

Von Nyhavn starten die Hafenrundfahrten, Kopenhagen

Von Nyhavn aus starten auch die Hafenrundfahrten.

Du siehst: Kopenhagen ist unbedingt eine Reise wert. Die Stadt ist einfach toll! Und auch als Tourist kann man sich ruhig trauen, mit dem Fahrrad auf Entdeckungstour zu gehen. Wenn du ein paar Verkehrsregeln beachtest und versuchst, mit den anderen Fahrradfahrern im Fluss zu fahren, macht es echt viel Spaß und ist ein unvergessliches Erlebnis.

Verlinkt bei Like-2-bike, der Linksammlung für Fahrradgeschichten, Tourberichte, Radelgedanken und Kreatives rund ums Fahrrad.

Orientalischer Couscous-Salat mit gerösteten Kürbiskernen {Rezept}

Mal über den eigenen Tellerrand schauen – Das mache ich sehr gerne, auch beim Kochen. Ich liebe die thailändische und indische Küche, ich mag gerne Sushi, aber auch arabische Rezepte finde ich oft unglaublich lecker. Zum Glück habe ich einen Mann an meiner Seite, der anderen Kulturen, Küchen und Gewürzen genauso aufgeschlossen ist wie ich. Ein Kerl, der immer nur Kartoffelsalat mit Würstchen futtern und Urlaub im Schwarzwald machen möchte, hätte keinen Himmel auf Erden mit mir.

Dieser orientalisch angehauchte Couscous-Salat, den ich dir heute vorstellen möchte, verdankt seine satte, gelbe Farbe dem Gewürz Kurkuma. Paprika, Salatgurke und Fetakäse sorgen für eine fruchtig-frische Note. Der Clou sind eine Handvoll gerösteter Kürbiskerne, die auf gar keinen Fall fehlen dürfen. Sie geben diesem Salat seinen unverwechselbaren Geschmack. Schon seit vielen Jahren gehört dieser Couscous-Salat zu unseren Lieblingsrezepten – sommers wie winters. Wie er zubereitet wird, das verrate ich dir jetzt.

Zutatenliste:

250 g Couscous, 1 Zwiebel, 5 EL Olivenöl, 1 Tl Kurkuma, 1 Messerspitze Kreuzkümmel (gemahlen), 400 ml Gemüsebrühe, 1/2 Salatgurke, 2 rote Paprika, 200 g Fetakäse, 75 g Kürbiskerne, 8 El Orangensaft, 1 Tl Senf, Minze, Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Couscous kochen: In einem großen Topf 1 El Öl erhitzen. Darin die fein gewürfelte Zwiebel zusammen mit 1 Msp. Kreuzkümmel und 1 Tl Kurkuma bei schwacher Hitze dünsten. Mit 400 ml Brühe ablöschen, aufkochen lassen und 250 g Couscous einstreuen. Kurz aufkochen lassen, dann vom Herd nehmen und 5-7 Minuten quellen lassen, bis der Couscous die ganze Flüssigkeit aufgenommen hat und schön locker ist. Abkühlen lassen.
  2. Gemüse schnibbeln: 1/2 Salatgurke und 2 Paprika würfeln.
  3. Minze fein hacken: Wie viel Minze hängt von der Sorte ab und ist Geschmackssache. Vielleicht fängst du mit 8-10 kleinen Blättchen an und gibst noch mehr dazu, wenn du findest, es könnte minziger sein.
  4. Dressing zubereiten: Aus 8 El O-Saft (frisch gepresst oder ein guter aus der Flasche), 4 El Öl, 1 Tl Senf, Salz und Pfeffer ein Dressing mixen.
  5. Kürbiskerne rösten: In einer kleinen Pfanne ohne Öl 75 g Kürbiskerne etwa 2-3 Minuten braun anrösten. Wenn es anfängt zu knacken, die Kürbiskerne mit einem leichten Schwung aus dem Handgelenk auf die andere Seite wenden. Wie bei Pfannkuchen.
  6. Fertigstellen: 150 g Fetakäse zerbröseln. Alle Zutaten gut vermischen. Mindestens einen halben Tag lang durchziehen lassen. Vor dem Servieren mit den restlichen 50 g Feta und ein paar Minzblättern hübsch garnieren.

Viel Freude beim Nachkochen und guten Appetit!

Mehr Salatzrezepte findest du hier:

→  Spaghetti-Salat mit Melone, Feta & Minze
→  Herzhaft-süßer Sommersalat mit Bulgur, Feta & Cranberries
→  Italienischer Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Parmesan

Wenn sich Menschen wie du und ich zusammentun… #bloggerfuerfluechtlinge

Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, dass er sich mit 120 anderen in ein Schlauchboot setzt, das schon nach wenigen Seemeilen zu sinken beginnt, weil es eigentlich nur für 25 Personen ausgelegt ist? Wie unerträglich, unmöglich, unfassbar schlimm muss das Leben in der Heimat sein, wenn man sich auf so ein Himmelfahrtskommando einlässt? Gerettet werden, in Europa ankommen oder auf dem Mittelmeer sterben – Was anderes gibt’s nicht mehr. Fifty-fifty-Chance. Überleben ist Glückssache, wie Lottospielen.

Was Ingo Werth von Sea-Watch in der Fernsehsendung Markus Lanz erzählte, hat mich zutiefst schockiert, berührt und lange beschäftigt. Die Ostsee ist zwar nicht das Mittelmeer, aber ich musste in unserem Dänemark-Urlaub oft an die Männer, schwangeren Frauen und Kinder denken, die täglich vor der libyschen Küste ertrinken. … Wer erzählt ihre Geschichten und nennt ihre Namen? Wer informiert ihre Familien? Werden ihr Mütter, Väter oder Geschwister jemals erfahren, welches Schicksal sie erlitten haben?

Foto von unserem Dänemark-Urlaub

Jeder Einzelne zählt! Das ist das Motto von Sea-Watch. Mit einem 100 Jahre alten, umgebauten Fischkutter fährt die achtköpfige Crew zu bekannten Flüchtlingsrouten zwischen Libyen und Lampedusa und leistet dort Ersthilfe. Sie halten Ausschau nach umhertreibenden, überladenen Booten, bergen die entkräfteten, halbverdursteten Menschen auf aufblasbare Rettungsinseln, versorgen sie mit Wasser und statten sie mit Rettungswesten aus, bis große Schiffe eintreffen und die Flüchtlinge an Bord nehmen. Doch allzu oft ist scheinbar kein Frachter und kein Marineschiff in der Nähe, und das Team der Sea-Watch weiß nicht, an wen sie die Geretteten übergeben soll.

Ich kann mir kaum vorstellen, wie schwierig und seelisch belastend die Situation für die Crew sein muss, die diese Arbeit ehrenamtlich leistet! 1.500 Menschen hat Sea-Watch bereits geborgen – eine unglaublich große Zahl angesichts dessen, dass es „nur“ eine kleine, private Initiative ist, die sich allein durch Spenden finanziert. Das zeigt doch: Jeder von uns kann etwas bewirken! Wenn sich Menschen wie du und ich zusammentun, ist alles möglich!

Blogger für Flüchtlinge #bloggerfuerfluechtlinge

Seit einer Woche bin ich Mitglied der Facebook-Gruppe „Blogger für Flüchtlinge“ – ein Bündnis und Netzwerk von fast 1.600 Bloggerinnen und Bloggern, die gemeinsam ein Zeichen setzen und die Flüchtlingshilfe aktiv unterstützen möchten. Was ich dort an Hilfsbereitschaft, Solidarität, Gemeinschaftssinn, konstruktivem Austausch und Einfallsreichtum erlebe, haut mich wirklich um. Da wird nicht nur gelabert und diskutiert, da wird gehandelt! Ideen werden entwickelt, Kontakte ausgetauscht, Kooperationen geschlossen, Projekte organisiert und genetzwerkt. Mehr als 82.000 Euro hat die Initiative „Blogger für Flüchtlinge“ bereits über die Spendenplattform betterplace.org gesammelt – Geld, bei dem du ganz transparent sehen kannst, wo es hingeht und welche Projekte unterstützt werden. Ein Wahnsinnserfolg, „und wir fangen gerade erst an“, wie Paul Huizing, einer der Initiatoren, so schön sagt! Wenn du mehr über „Blogger für Flüchtlinge“ erfahren möchtest, dann klick doch mal die Webseite an: blogger-fuer-fluechtlinge.de (Update: Webseite wurde verkauft und zeigt mittlerweile andere Inhalte.)

Nicht jeder kann mit einem Fischkutter in See stechen und ertrinkende Menschen aus dem Mittelmeer ziehen, aber wir können gute Projekte und Initiativen unterstützen. Wir können Facebook-Posts liken und teilen, die ein differenziertes Bild der Flüchtlingssituation zeigen, wir können Geld spenden, wir können uns dafür einsetzen, dass legale Wege geschaffen werden, in Europa Asyl zu beantragen. Wir können Flüchtlinge herzlich empfangen, ihnen helfen, egal, woher sie kommen und aus welchen Beweggründen sie ihr Land verlassen haben. Wir können  „Asylkritikern“ erklären, dass das Asylrecht ein Menschenrecht ist – für jeden! Wir können unseren Kindern vorleben, dass Herkunft, Hautfarbe und Religion nichts über den Charakter eines Menschen aussagen und sie zu Mitgefühl und Mitmenschlichkeit erziehen. Wir können so viel tun!

Denn sind wir mal ehrlich: Den meisten von uns geht’s verdammt gut, und wir könnten uns doch in 100 Jahren nicht vorstellen, unser Schicksal einem kriminellen Schlepper anzuvertrauen und in einem hoffnungslos überfüllten Schlauchboot orientierungslos auf dem Mittelmeer zu treiben. Jeder Mensch hat das Recht, nach einem besseren Leben zu streben – für sich und seine Familie! Das ist meine feste Überzeugung.

Sommerpause – Ich bin dann mal offline

Endlich ist es auch bei uns so weit: Urlaub steht an. Zeit zum Durchatmen, mal nix planen, nix tun, sondern sich einfach treiben lassen, Füße ins Meer strecken und den Sommer genießen. Ich bin dann mal offline.

Auch diesmal habe ich mich dafür entschieden, drei Wochen lang auf Smartphone, Internet und Bloggerwelt zu verzichten… Ja, du hast richtig gelesen! Kein Instagram, kein Facebook, kein Feedreader und kein WhatsApp, nichts davon! … Funkstille. – Nur am ersten Urlaubstag werde ich mich ein bisschen wie Gollum fühlen, dem sein Schatzzzz weggenommen wurde, aber danach wird es großartig sein. Ich kenne das schon.

Das bedeutet: Ich werde in dieser Zeit keine Kommentare freischalten oder E-Mails beantworten können. Du kannst mir natürlich trotzdem jederzeit gerne eine Nachricht hinterlassen, ich werde aber erst später darauf reagieren können. Anfang September werde ich mich dann zurückmelden – mit ein paar sommerlichen Kimono Tees, die ich mir vor kurzem genäht habe, einem maritimen Beitrag für den Vergessene-Taschen-E-Books-Sew-Along und meinem ganz persönlichen DaWanda-Shop-Fazit. Sei also gespannt.

Handmade on Tuesday (HoT) läuft wie gewohnt weiter! Ab nächster Woche wird Kati aus ihrem Sommerurlaub zurück sein und die Organisation unserer Dienstags-Linkparty  übernehmen.

Vorgestern startete übrigens ein neuer Freebie-Freitag. Thema: „Achtung, Schule geht los – DIY-Freebies für Kids“. Bis zum 31.8. kannst du dort dein selbst ausgetüfteltes Schulfreebie verlinken. Ich würde mich sehr freuen, nach meiner Sommerpause ganz viele Tutorials für Stifterollen, Turnbeutel, Rechenmäuse oder Schultüten in der Sammlung zu finden.

Bevor ich nun wirklich abtauche, möchte ich dir gerne noch eine tolle Aktion ans Herz legen. Vielleicht hast du ja Zeit und Lust, mitzumachen.

Susanne von mamimade engagiert sich schon länger gegen die Ausbeutung von Näherinnen in der Bekleidungsindustrie. Nun lädt sie zu einer Protestaktion ein. Sie stellt einen digitalen Katalog mit Fotos zusammen, auf denen Nähblogger/innen ihr selbst genähtes, unter fairen Bedingungen hergestelltes Outfit präsentieren. Jede/r kann mitmachen und dem Protest ein Gesicht geben.

So, nun bin ich aber weg…
Ich wünsche dir einen tollen August mit ganz viel Sonne, Schokoeis und blauem Himmel.
Wir lesen uns.

Italienischer Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Parmesan {Rezept}

Du bekommst am Wochenende Gäste und ihr wollt grillen? Dann kann ich dir diesen Nudelsalat sehr ans Herz legen. Mit getrockneten Tomaten, Cocktailtomätchen, gehobeltem Parmesan und Balsamico-Essig. Molto bene, den musst du einfach probieren! Er ist ratzfatz gemacht, weil es nicht viel zum Schnibbeln gibt, und schmeckt besonders lecker, wenn du ihn vor dem Servieren ein paar Stunden durchziehen lässt. Wir lieben diesen Nudelsalat!

Rezept | Italienischer Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Parmesan

Und so bereitest du ihn zu:

  • 500 g Vollkorn-Farfalle (oder eine andere Nudelsorte) kochen und abkühlen lassen. Tipp: Ich schütte die abgetropften Nudeln in meine große Salatschüssel, gebe einen Schuss Öl dazu, damit sie nicht verkleben, und stell sie im Spülbecken ins kalte Wasserbad. So werden sie schneller kalt, ohne dabei trocken und hart zu werden.
  • 400 g Cocktailtomaten waschen und halbieren.
  • ein halbes Glas getrocknete Tomaten in würziger Kräutermarinade fein hacken.
  • 1 halbe Zwiebel hacken.
  • Aus 1 EL Öl der getrockneten Tomaten, 5 EL Aceto Balsamico, Salz und Pfeffer eine Vinaigrette zubereiten.
  • 70 g Parmesan mit dem Sparschäler über den Salat hobeln.
  • Alles vorsichtig vermischen und mind. 4 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen, gerne auch über Nacht.

Rezept | Italienischer Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Parmesan

Der Salat ist eine Wucht zu Gegrilltem, schmeckt aber auch solo toll. Mit Ciabatta und einem Glas Rotwein serviert, fühlt man sich fast wie in Bella Italia.

Rezept | Italienischer Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Parmesan

Auch ein paar grüne Rucola-Blätter machen sich toll in diesem Nudelsalat; dann sieht er noch italienischer aus. Den Rucola dann aber erst kurz vor dem Servieren beifügen.

Viel Spaß beim Nachkochen
und guten Appetit!

Weitere Salat-Rezepte:

→  Spaghetti-Salat mit Melone, Feta & Minze … {Rezept}
→  Herzhaft-süßer Sommersalat mit Bulgur, Feta & Cranberries {Rezept}
→  Orientalischer Couscous-Salat mit gerösteten Kürbiskernen {Rezept} 

Interview | Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda #10

Sarah, die den Blog Mädchenkram schreibt, führt ihren DaWanda-Shop seit sieben Jahren. Mit welchen Produkten sie anfing und was für sie ein professioneller Auftritt ausmacht, erzählt sie uns im Interview.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Liebe Sarah, erzähl uns doch ein bisschen von dir und deinem DaWanda-Shop.

Hallo! Ich heiße Sarah, bin 32 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und unserer 7-jährigen Tochter in einem Holzhaus in der Rureifel. In meinem DaWanda-Shop verkaufe ich seit 2008 sporadisch selbstgenähte Accessoires wie Kosmetiktäschchen, Schlüsselanhänger, Broschen, Armbänder oder U-Heft-Hüllen.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Ein Sprung ins kalte Wasser oder von langer Hand geplant? Wie waren die Anfänge deines Shops?

Das war ein Sprung ins eiskalte Wasser! Nachdem ich die erste U-Heft-Hülle für meine Tochter genäht hatte, stolperte ich auf der Suche nach bunten Stoffen und Bändern zufällig über DaWanda und sah, dass es eine Nachfrage für bunte Handarbeit gibt. Daraufhin eröffnete ich spontan einen eigenen Shop, kaufte ein paar Stoffe ein und stellte die ersten Taschentuch- und Pillentäschchen ein.

Nach welchen Kriterien entscheidest du, welches Produkt du in deinen Shop aufnimmst?

Das entscheide ich in erster Linie aus dem Bauch heraus. Dinge, die ich selber schön finde und kaufen würde, stehen dabei an erster Stelle. Natürlich richte ich mich auch nach der Nachfrage. Man merkt im Laufe der Zeit, was bei den Kunden ankommt und was nicht.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Der größte Vorteil ist, dass ich kein eigenes Shop-System benötige und mich nicht mit ungeliebter Technik herumschlagen muss. Ich muss meinen Shop nur mit Produkten füllen, Fotos hochladen, Warengruppen anlegen, Artikelbeschreibungen und das Kleingedruckte verfassen – die Plattform liefert DaWanda.

Der Nachteil ist, dass die eigenen Produkte unter hunderttausend anderen schnell untergehen und mittlerweile sehr viele Sachen zu Dumping-Preisen verschleudert werden. Niemand kann für 5,- € eine Kosmetiktasche nähen, ohne draufzuzahlen. Diese unüberlegte Geiz-ist-geil-Mentalität wirft den Verkäufern, die ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit verdienen wollen und müssen, viele Steine in den Weg.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Vertreibst du deine Produkte auch auf anderen Wegen? Kann man dich zum Beispiel auf Märkten antreffen oder deine Sachen in einem Mietfachgeschäft kaufen?

Ab und an kann man mich auf einem Markt antreffen – die Termine gebe ich rechtzeitig auf meinem Blog oder Facebook bekannt. Viele Anfragen kommen unabhängig von DaWanda direkt über meinen Blog per E-Mail.

In den letzten Jahren gab es immer mal wieder kleinere Geschäfte, die einige meiner Einzelstücke zum Verkauf angeboten haben – richtig glücklich bin ich mit dieser Lösung aber nie geworden, weil ich lieber selber an meine Endkunden verkaufe. Dafür ist das Online-Geschäft meine bevorzugte Lösung.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Wie machst du auf dich und deine Produkte aufmerksam? Nutzt du soziale Medien dafür? Welche Rolle spielt dabei dein Blog?

Mein Blog spielt eine große Rolle dabei – er hat den Stein damals überhaupt erst ins Rollen gebracht. Dort zeige ich, was ich so mache, und dadurch wird das Interesse meiner Kunden geweckt. Zusätzlich nutze ich Instagram, Twitter, Facebook und Pinterest.

Nicht unter Wert verkaufen, heißt es immer. Aber wie findet man den richtigen Preis für ein Handmade-Produkt? Hast du einen Tipp für uns?

Das ist trotz kaufmännischer Ausbildung oft gar nicht so leicht. Ich berechne natürlich die Materialkosten und kalkuliere die benötigte Zeit – darüber hinaus darf man aber auch alle weiteren Kosten wie Hilfsmittel, Maschinen, Raumkosten, Verpackungsmaterial, Internetkosten, Verkaufsgebühren usw. nicht außer Acht lassen.

Interview | Sarah von "Mädchenkram" über das Verkaufen auf DaWanda #10

Was macht einen DaWanda-Shop aus deiner Sicht erfolgreich?

Ganz klar – ein möglichst professioneller Auftritt. Gute Fotos, auf denen die Produkte eindeutig zu erkennen sind, und eine vernünftige  Artikelbeschreibung. Darüber hinaus natürlich auch ein ordentlicher Kundenservice. Man sollte sich die Zeit nehmen, dem Kunden nach dem Kauf eine kurze Nachricht zukommen zu lassen, Fragen zu beantworten und die Sachen hübsch zu verpacken. Dann kommt er/sie bestimmt gerne wieder. Außerdem sollte man regelmäßig neue Produkte einstellen, um in den Suchergebnissen weiter oben zu erscheinen. Auf der Suche nach einem Kosmetiktäschchen blättert sicher niemand bis Seite 378.

Was planst du für die Zukunft?

Da mein Shop aus Zeitmangel ziemlich eingeschlafen ist, möchte ich unbedingt wieder aktiver auf DaWanda werden. Ich habe die Hoffnung auf einen 48-Stunden-Tag nach wie vor nicht aufgegeben. Außerdem würde ich gerne neue Produkte in mein Sortiment aufnehmen – an Ideen mangelt es jedenfalls nicht.

Liebe Sarah, ich danke dir sehr für das Interview und wünsche dir viel Erfolg mit deinem DaWanda-Shop!

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Das war das letzte Interview in dieser Artikel-Serie.

Beim nächsten Mal soll es – inspiriert von meinen tollen Interviewpartnerinnen – über das Thema Leidenschaft und Begeisterung gehen. Ohne diese Eigenschaften kannst du keinen erfolgreichen DaWanda-Shop aufbauen. Da bin ich mir sicher.

Im letzten Artikel werde ich dann mein ganz persönliches Fazit ziehen: greenfietsen-Shop – Lohnt er sich für mich? Wie sehe ich die Zukunft meines Shops?

Weitere Artikel:

→  Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #8
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen – Teil #11