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Buchrezension | Nähen für absolute Anfänger von Miriam Dornemann und Anja Wägele

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Hat das eigentlich mal jemand getestet? – Das frage ich mich öfter, wenn ich mal wieder stirnrunzelnd über einer Nähanleitung sitze, weil ich zum Beispiel einen 1,30 Meter langen, mit Volumenvlies verstärkten Träger über das kurze Ende wenden soll. Ich könnte mich heute noch schlapplachen, dass ich das als Anfängerin tatsächlich mal versucht habe. Einmal und nie wieder! Ein Ding der Unmöglichkeit. Für mich jedenfalls.

Buchrezension: Nähen für absolute Anfänger - mit 16 einfachen Projekten nähen lernen - Miriam Dornemann/Anja Wägele

Das Buch „Nähen für absolute Anfänger – Mit 16 einfachen Projekten nähen lernen“ von Miriam Dornemann hat tatsächlich mal jemand gestestet, und zwar ihre Co-Autorin Anja Wägele. Die Idee des Buches ist simpel, aber sehr charmant: Miriam erklärt, wie’s geht, und Anja probiert es aus. Am Ende fast jeder Nähanleitung finden wir ein ehrliches Fazit der „Nähdebütantin“. Sie zeigt uns ein, zwei Fotos von ihrem Ergebnis und erzählt, wie sie zurechtgekommen ist. Mal mit einem lachenden Smiley, mal mit einem, bei dem die Mundwinkel nach unten hängen.

Buchrezension: Nähen für absolute Anfänger - mit 16 einfachen Projekten nähen lernen - Miriam Dornemann/Anja Wägele

Anja testet die Anleitungen und erzählt von ihren Nähpannen.

Sehr sympathisch finde ich das. Aufmunternd für Anfänger, weil zu Beginn der Nähkarriere eben nicht alles gleich perfekt gelingt und so picobello aussieht wie im Hochglanz-Buch. Amüsant für alte Nähbären, weil uns die Fehler und Patzer doch sehr bekannt vorkommen. Einmal bitte Hand heben, wer sich nicht schon mal mit der beschichteten Vliesofix-Seite das Bügeleisen verklebt hat! Das muss wohl so eine Art Initiationsritus in den Kreis der Sewaholics sein.

Buchrezension: Nähen für absolute Anfänger - mit 16 einfachen Projekten nähen lernen - Miriam Dornemann/Anja Wägele

Schminktasche mit Schnallenschloss

Als Profi wird man ja leicht betriebsblind für die Fragen und Probleme von Anfängern. Miriam Dornemann holt in diesem schönen Buch Anfänger dort ab, wo sie stehen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind sehr ausführlich und mit vielen Illustrationen versehen. Der Schnittmusterbogen ist übersichtlich, und die Schnitte enthalten sogar bereits eine Nahtzugabe von 1 cm. Das finde ich richtig klasse. Das i-Tüpfelchen wäre noch gewesen, wenn die Schnitte auf zwei Bögen verteilt worden wären, so dass man sie direkt ausschneiden kann. So bleibt’s wie gehabt beim Abpausen.

Buchrezension: Nähen für absolute Anfänger - mit 16 einfachen Projekten nähen lernen - Miriam Dornemann/Anja Wägele

Schritt für Schritt zur selbst genähten Schminktasche

In vielen Nähanleitungsbüchern scheut man sich davor, Bezugsquellen zu nennen oder konkrete Einkaufstipps zu geben, um Werbung für bestimmte Marken oder Unternehmen zu vermeiden. Das ist natürlich verständlich, aber für Anfänger sind gerade diese Informationen sehr nützlich. Wenn ich daran denke, wie lange ich vor meinen ersten Taschen überlegt habe, welche Einlage wohl die richtige ist… Miriam Dornemann lässt ihre „Nähschüler“ nicht lange rätseln, sondern schickt sie los, um S320 oder H630 zu kaufen. Ob Stylefix, Wonderclips oder Kam Snaps – alles, was die meisten von uns in der Schublade haben und unverzichtbar finden, wird auch beim Namen genannt. Immer wieder streut Miriam Tipps und Zusatzinfos zwischen den Anleitungen ein und gibt Ratschläge aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz. Auch das Glossar ist sehr viel umfangreicher und ausführlicher als in anderen Nähbüchern. Eben für Anfänger gemacht.

Buchrezension: Nähen für absolute Anfänger - mit 16 einfachen Projekten nähen lernen - Miriam Dornemann/Anja Wägele

Ein leichtes und hübsches Anfängerprojekt: Coffee Cozys

Wenn ich überhaupt etwas Negatives sagen kann, dann über das Cover. Auf mich wirkt das Buchcover leider ein wenig altbacken, was echt schade ist, weil es den Nähprojekten nicht gerecht wird. Coffee Cozys, der Jerseyrock, die Schminktasche mit Schnallenschloss oder der Teddybär sind tolle, moderne Projekte, die vom Schwierigkeitsgrad her aufeinander aufbauen und so konzipiert sind, dass jeweils eine Nähtechnik im Mittelpunkt steht.

Buchrezension: Nähen für absolute Anfänger - mit 16 einfachen Projekten nähen lernen - Miriam Dornemann/Anja Wägele

In diesen Teddybär bin ich schwer verliebt. Den näh‘ ich irgendwann mal!

Beim Tea Towel wird das Nähen von Briefecken geübt, mit dem Schlüsselanhänger lernen wir das Knopflochprogramm unserer Nähmaschine kennen, und die Kissenhülle nimmt uns die Furcht vor dem Reißverschluss. „Alles kein Hexenwerk. Schritt für Schritt schaffst du das“, ist das Motto des Buches. Was das Buch nicht enthält, ist ein intensiver Nähmaschinenkurs! Dass du deine Nähmaschine grundsätzlich bedienen kannst, wird vorausgesetzt.

Besonders schön finde ich das letzte Kapitel, in dem es ums Individualisieren und Verschönern der Nähprojekte geht. Wer gerade erst begonnen hat zu nähen, möchte sich vielleicht nicht gleich eigene Weblabel im Tausenderpack zulegen, aber trotzdem seinen genähten Werken einen eigenen Stempel aufdrücken. Neben Ideen und Inspirationen für selbst gemachte Label finden sich in diesem Kapitel auch Anleitungen für Applikationen. Da steht dann auch noch mal ganz genau, wie herum das Vliesofix auf den Stoff gelegt wird, damit das Bügeleisen schön sauber bleibt.

Buchrezension: Nähen für absolute Anfänger - mit 16 einfachen Projekten nähen lernen - Miriam Dornemann/Anja Wägele

Mein Fazit: Ein toll gemachtes, anfängertaugliches Buch, das Lust aufs Nähen macht. Wegen der schönen Projekte auch für Fortgeschrittene interessant.

Das Buch ist im Frechverlag erschienen, hat 128 Seiten und kostet 16,99 Euro. Ich danke dem Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar, das ich für diese Buchbesprechung erhalten habe!

Miriam Dornemann, die auch als Miri D im Internet unterwegs ist, hat auf ihrem Blog vor kurzem einen Sew Along zu fünf Nähprojekten aus diesem Buch veranstaltet. Tolle Werke sind dabei entstanden und verlinkt worden; sie selbst hat auch noch mal mitgenäht. Besonders begeistert bin ich von Miris Coffee Cozy mit der Tula-Pink-Elizabeth. Muss man gesehen haben!

Interview | Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda #9

Planen und ich, das passt nicht zusammen, sagt Jana. Sie entscheidet mehr aus dem Bauch heraus, was sie in ihrem DaWanda-Shop „ambaZamba“ anbietet. Ihr selbst muss es vor allen Dingen gefallen. Im Interview erzählt Jana über das Auf und Ab ihres Shops, warum es wichtig ist, Geduld zu haben und welche Vor- und Nachteile Etsy gegenüber DaWanda hat.

Interview | Jana von "ambaZamba" über das Verkaufen auf DaWanda #9

 

Liebe Jana, erzähl uns, wer bist du und wie kamst du darauf, Handmade-Produkte auf DaWanda anzubieten?

Hi Katharina! Klar, mache ich gerne! … Ich bin 42, und vor 1,5 Jahren hat man mich noch auf Ende 20 geschätzt; das ist aber leider vorbei. Ich habe einen Mann und zwei Söhne von 10 und 14 Jahren. Ein Auto, ein Haus, keine Yacht, aber einen 37 Jahre alten Wohnwagen, den wir mit viel Hingabe und viel Farbe hergerichtet haben.

Vor fünf Jahren habe ich eine Schulfreundin wiedergefunden, die mir von ihrer damals 16 Jahre alten Tochter erzählte, die alles Mögliche selbst näht und die so kreativ sei wie ich… Und da fiel es mir zum Glück auch wieder ein: Ja, ich bin kreativ! So hab ich mir einfach eine günstige Nähmaschine gekauft und losgelegt. Und – du weißt, wie es ist – man wird sofort abhängig!

In der Werkstatt von ambaZamba

Die Nachfolgerin meiner ersten Nähmaschine

Irgendwann hat mir dann mal jemand von DaWanda erzählt. Völlig planlos hab ich damals einen Shop eröffnet. Bitte nicht nachmachen! Das war nämlich nicht so gut, und ich hab auch noch ein paar Leichen im DaWanda-Keller! Von November 2010 bis August 2011 habe ich unglaubliche 23 Artikel verkauft und dann besser wieder geschlossen.

Losgelassen hat es mich aber nicht, und so besuchte ich im März 2012 ein DaWanda-Seminar. Das war für mich genau das Richtige! Jetzt hatte ich einen Plan und alle nötigen Infos für eine ordentliche Shoperöffnung samt Gewerbeschein, Verpackungslizenz, AGB, etc. und auf einen Schlag etwa 250 ganz liebe Kolleginnen.

Du hast deinen Shop 2010 eröffnet. Wie hat er sich seitdem entwickelt?

Am besten kann man das an meiner Verkaufsstatistik sehen: Die hat mich schon einige Nerven gekostet! Dieses Auf und Ab kann ich immer beim Ab nicht so gut verkraften, ich zweifle dann direkt an meinen Fähigkeiten. Aber wenn ich mir die Grafik so ansehe, läuft es ja eigentlich stabil, eben immer auf und ab.

Auf und ab gehört dazu! - Zyklop mady by ambaZamba

Rein optisch verändert sich mein Shop stetig! Ich brauche oft ein neues Banner, sortiere Artikel um, mache Fotos neu und verändere das „Schaufenster“. Anfangs habe ich mir Sorgen gemacht, dass man mich dadurch vielleicht nicht wiedererkennt, aber ich glaube, mein Labelname und mein Zyklop sind so einprägsam, da kann ich ruhig mal die Schrift und die Farben ändern!

Wenn du deinen Blick über dein Verkaufsregal streifen lässt, gibt es da ein persönliches Lieblingsprodukt?

Ja! Am allerliebsten nähe ich meine Gürteltasche „Wallaby“. Davon hab ich schon etwa 180 Stück genäht. Immer, wenn ich mich vor anderen Näharbeiten drücken möchte oder wenn ich ein frustrierendes Näherlebnis hatte, nähe ich eine! Ich selbst habe sechs davon, und eine siebte ist schon zugeschnitten.

Ein Berg Wallabys - Gürteltasche nach dem Schnitt von ambaZamba

Nach welchen Kriterien entscheidest du, welches Produkt du in deinen Shop aufnimmst?

Es muss mir gefallen, und die Resonanz auf meinen Social-Media-Kanälen sollte gut sein. Mehr ist es nicht. Wenn es nicht gleich verkauft wird, ist das nicht tragisch. Ich versuche immer, meinen Shop mit etwa 100 Artikeln bestückt zu haben, um gut gefunden zu werden.

Trommeln gehört zum Handwerk. Wie machst du auf deine Produkte aufmerksam? Welche Rolle spielt zum Beispiel dein Blog?

Bis vor einem halben Jahr etwa habe ich wie wild auf Facebook gepostet. Das hat mich auch gut vorangebracht. Nach einer Algorithmus-Umstellung ist meine Reichweite dort allerdings auf weniger als die Hälfte geschrumpft. Seither poste ich über Instagram. Von der Handhabung und Resonanz bin ich begeistert; es geht so schnell und macht so viel Spaß. Mein Blog spielt keine große Rolle, glaube ich. Dafür melde ich mich dort nicht regelmäßig genug. Ich bin kein richtiger Blogger.

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Also grundsätzlich mag ich DaWanda! Ich bin da aber auch nicht so kritisch. Wenn die Seite mal wieder nicht läuft, dann mache ich eben was anderes als Artikel einstellen. Die vielen fehlplatzierten Shops ertrage ich, bis sie von selbst wieder schließen; eine Meldung an DaWanda bringt ja meist eh nichts. Aber ich ärgere mich, dass DaWanda immer nur dieselben Shops featured und mich noch nicht gefunden hat. Praktisch sind die vielen DaWanda-Kunden, die eben auch ab und an in meinen Shop stolpern. Das meist funktionierende und gut zu bedienende Shopsystem ist auch ein Vorteil. Ein eigener Shop würde viel mehr Arbeit machen.

Schaufenster des DaWanda-Shops ambaZamba - funny handmade

Du verkaufst deine Sachen auch auf Etsy. Worin unterscheiden sich DaWanda und Etsy deiner Ansicht nach?

Etsy ist ein weltweiter Marktplatz, DaWanda spielt seine Hauptrolle noch in Deutschland. Durch die Größe von Etsy ist es dort noch schwieriger, an Schwung zu gewinnen. Aber dafür hat Etsy mich schon gefunden, und mein Zyklop ist im aktuellen europäischen Lookbook. Das find ich schon ganz schön boah!

Etsy achtet mehr auf die Einhaltung seiner Richtlinien, was das Angebot angeht. Bei DaWanda kommt man mit Müsli oder Secondhand-Klamotten eher durch. Schwierig bei Etsy ist zum einen die Sprache – man sollte schon ein bisschen Englisch können – und zum anderen ist es ein amerikanisches Unternehmen, dessen Richtlinien und Bedingungen noch nicht ganz optimal an das deutsche Recht angepasst sind.

Label ambaZamba mit Zyklop

Vertreibst du deine Produkte noch auf anderen Wegen? Hast du zum Beispiel Erfahrung mit Märkten oder Mietfachgeschäften?

Mietfachgeschäfte sind nicht mein Ding. Absolut gefloppt bin ich einmal in einem Bonner Geschäft, welches aber inzwischen selbst gefloppt ist. Ich glaube, es lag nicht (nur) an mir. Aktuell habe ich ein paar Sachen in einem Mutter-Kind-Café in irgendwo… Gut, dass du mich dran erinnerst, ich muss da mal nachfragen…

Mit Märkten habe ich gemischte Erfahrungen gemacht. Ich war bisher auf sieben Märkten. Fünf davon immer zusammen mit einer Freundin. Unsere Artikel sind so unterschiedlich, dass das geht und trotzdem nicht komisch aussieht. Wir haben’s inzwischen ganz gut raus, und im Juni und Juli stehen zwei weitere große Märkte an, die wir rocken werden! Man darf sich nicht entmutigen lassen; manche Märkte laufen nicht. Manchmal sind alle Aussteller schlecht gelaunt, und manchmal läuft es beim Nachbarn besser, und nur ich bin schlecht gelaunt. Ich hab aber noch nicht rausgefunden wieso, weshalb, warum!

Aus der Nähwerkstatt: Fische warten auf ihre Fertigstellung

Nur noch ein paar Äuglein aufgemalt und fertig sind die Fische für den nächsten Markt!

Aller Anfang ist schwer. Welche Tipps kannst du Shopstartern geben?

Ja, der Anfang war trotz des Seminars anstrengend, frustrierend und zeitaufwendiger als gedacht. Denn man muss trotz all der Arbeit, die man bei der Eröffnung hat, auch noch Geduld haben, und wer hat die schon? Bei mir hat es acht Monate gedauert, bis ich meinen ersten nennenswerten Umsatz hatte. … Bei manchen klappt es auch einfach gar nicht, was mich in den ersten Monaten total verunsichert hat! Mag meine Produkte überhaupt jemand? Geholfen hat mir da Facebook, denn durch die Resonanz auf meine Produkte hatte ich zwar kein finanzielles Feedback, aber wenigstens ein paar Fans.

Ein Blick in deine berufliche Zukunft. Was planst du, welche Ziele hast du?

„Planen“ und ich passen nicht so zusammen. Im Juni und Juli stehen die zwei Märkte an. Der Liese & Lotte Markt in Bad Nauheim (27.06.) und der Greta Markt in Mönchengladbach (05.07.). Mehr hab ich erst mal nicht vor. Sonst soll es in etwa so bleiben, wie es ist. Ich möchte nicht weiter wachsen; es soll ein kleines Gewerbe bleiben. Die Menschen, die ich durch meine kreative Arbeit kennen gelernt habe, sollen mir erhalten bleiben, und ich will weiterhin so viel Spaß mit ihnen und meiner Arbeit haben!

Herzlichen Dank für das Interview, liebe Katharina, und an die Leser ein dickes Danke für’s Lesen!

Ich danke dir, liebe Jana, dass du uns hinter die Kulissen von „ambaZamba“ hast schauen lassen, für die tollen Tipps und Inspirationen. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und eine Menge Spaß auf dem Liese & Lotte Markt und dem Greta Markt!

Beim nächsten Mal… Sarah von „Mädchenkram“, die über ihr Shopbusiness erzählt.

Weitere Artikel:

→  Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #8
→  Interview / Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #10
→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

Auf den Hund… nein, aufs Handlettering gekommen!

Seit einigen Wochen bin ich für ein neues Hobby entbrannt: Handlettering – das Zeichnen von Buchstaben, Wörtern und Zitaten auf schönem Papier und in verschiedenen Schriftarten. Ich kann dir sagen, wenn man damit einmal anfängt… ist wie Chips-Essen! Einzelne Wörter mit einem Fineliner in einer Vintage-Schreibschrift zu zeichnen, in eine Schrift hineinzukrabbeln und zu versuchen, ihr Wesen zu verstehen – Das macht mir total viel Spaß und fordert mich heraus. Manche Schriften fallen mir sehr leicht, weil sie wahrscheinlich meiner eigenen Handschrift nah sind, an anderen beiß‘ ich mir echt die Zähne aus… Grrr!

Handlettering - Dogs are not our whole life...

Üben, üben, üben, heißt’s beim Handlettering. Aber immer nur einzelne Wörter, das ist ja auf Dauer langweilig. Deshalb habe ich mich jetzt an einen langen Satz und eine eigene Komposition gewagt. Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich mir. Ja, ja… „Dogs“ und „whole“ fand ich sehr einfach, aber boah, „but they make“ hat mich wirklich fertig gemacht. Eigentlich kippt die Schrift, die ich mir dafür ausgesucht habe, noch viel stärker nach rechts und ist viel enger geschrieben, aber aus irgendeinem Grund wollten Hand und Hirn einfach nicht folgen… Spannend, die Sache mit der eigenen Handschrift! Wie fest sie doch in unserem Kopf verankert ist, und wie schwer es ist, gegen sie anzuschreiben.

Dogs are not our whole life, but they make our life whole. – Ein superschöner Spruch für einen Hundemenschen, den ich sehr mag und schätze und der einen beruflichen Neustart hingelegt hat. Das Handlettering kam in einen weißen Bilderrahmen und wurde zu diesem Anlass zusammen mit einer Flasche Sekt als Geschenk überreicht.

Gelernt habe ich bei dieser Handlettering-Übung eine Menge: Ein Zitat in Einzelelemente zu zerlegen und verschiedene Schrifttypen dafür auszusuchen, ist ziemlich einfach. Dabei helfen Seiten wie myfonts.com. Schwierig ist es, die Schriften von Hand so untereinander zu schreiben, dass sie perfekt zentriert sind und die Abstände stimmen. Vielleicht sollte ich mir da in Zukunft doch ein paar mehr Hilfslinien ziehen und nicht alles nur nach Augenmaß machen. Vielleicht machen aber auch gerade diese Unperfektheiten den Charme des Handletterings aus!? Ich werde auf jeden Fall dranbleiben.

Hast du dir auch schon Papier und Stifte zugelegt und übst dich fleißig im Handlettering? Oder kannst du der Buchstabenmalerei gar nichts abgewinnen und verbringst deine freie Zeit lieber an der Nähmaschine?

Diesen Post verlinke ich heute – Premiere! – bei zwei brandneuen, heißen Dienstags-Linkpartys: Handmade on Tuesday und DienstagsDinge.

Mehr über unser neues Blogbaby HoT erfährst du in meinem Post Handmade on Tuesday – Der Dienstag wird hot, aber so was von!

Handmade on Tuesday – Der Dienstag wird hot, aber so was von!

Habt ihr nächsten Dienstag schon was vor? Save the date! … Ich weiß genau, was ich nächsten Dienstag um 7 Uhr morgens machen werden. Ich werde vor dem Rechner sitzen, mit einem Pfefferminztee an meiner Seite, leicht schwitzigen Händen und gebanntem Blick, wie unser neues Baby bei euch ankommt.

www.handmadeontuesday.blogspot.de

Viel Herzblut und Energie haben wir in dieses Projekt hineingesteckt, uns in den letzten Tagen die Finger wund geappt und telefoniert, bis der Akku schlapp gemacht hat. Alles um unsere Vision von einer neuen Dienstags-Linkparty wahr werden zu lassen. Und nun ist er fertig, der neue Partyraum, und bereit für alle Schandtaten!

Wir – Das sind in erster Linie Kati von malamü und ich. Wir beide haben die Website aus der Taufe gehoben und eingerichtet und werden sie gemeinsam betreuen. Geboren und vorangetrieben wurde die Idee von mehreren Leuten, denen ich hier gerne Dankeschön sagen möchte:

Claudi (Claudis Atelier), Heike (tinicodesign), Jana (January trifft June), Marlies (gmachtinoberbayern), Rebecca (Jakaster), Sandra (wiwiyourbestfriend) und Tina (tinalapiubella). Vielen Dank, ihr Lieben, für das gemeinsame Brainstorming, für euren Input und eure Unterstützung! Wir hoffen, euch gefällt, wie wir unsere gemeinsame Vision umgesetzt haben. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an Rick Kavanian, der, ohne es zu wissen, die Inspiration zu HoT war. 😀

HoT Handmade on Tuesday - Die Linkparty für dein DIY-Projekt

Nun sind wir megagespannt, ob ihr die neue Linkparty auch so hot findet wie wir. Klickt euch doch mal rüber (klick), schaut’s euch an und hinterlasst uns ein kleines Feedback! Handmade on Tuesday findet ihr übrigens auch auf Facebook! Und natürlich könnt ihr uns über Bloglovin‘ folgen und so immer auf dem Laufenden bleiben.

Eine Sache noch… Manchmal haben ja zwei Dumme den gleichen Gedanken. Auch die liebe Klakline hat eine neue Linkparty auf die Beine gestellt. Auf DienstagsDinge könnt ihr ebenfalls ab nächsten Dienstag eure kreativen Werke verlinken.

Es lebe die Vielfalt! … Wir freuen uns auf eine inspirierende und lustige Zeit mit euch!

Interview | „Nane“ über das Verkaufen auf DaWanda #8

Wenn Nane für den Verkauf näht, dann geht sie immer gleich in Serie. Am liebsten entwirft sie neue Produkte, sucht Stoffe aus und verwirklicht ihre Ideen an der Nähmaschine. Welche Shopaufgaben sie hingegen ziemlich lästig findet und warum ihr Blog ein wichtiges Marketinginstrument ist, verrät sie uns im Interview.

Interview - "Nane" über das Verkaufen auf DaWanda #8

 

Liebe Christiane, seit 2012 findet man dich auf DaWanda mit deinem Label *nane {Schönes aus Stoff}. Erzähl doch mal, welche Produkte können wir bei dir kaufen?

Das ist ganz unterschiedlich. Je nachdem, was ich gerade sowieso für die Ladengeschäfte, die ich beliefere, anfertige, fülle ich den Shop dann genau damit. Das heißt, ich nähe immer eine Serie von einem Produkt. Nähe ich z. B. gerade Important-Stuff-Täschchen, dann sind das schnell mal 30 bis 40 Stück, und die werden dann auf die Geschäfte vor Ort und DaWanda verteilt.

In der Regel gibt es bei mir im Shop Kosmetiktäschchen „important stuff“ oder „1. Hilfe“, zur Zeit Kissenbezüge „Star“, ab und zu auch Deko zum Aufhängen oder Wellnesskissen für Erwachsene.

Täschchen "important stuff" aus dem DaWanda-Shop *nane {Schönes aus Stoff}

Aller Anfang ist schwer. Wie hat sich dein Shop im Laufe der Zeit entwickelt?

Eigentlich läuft es von Anfang an ziemlich ähnlich; die Verkaufszahlen sind nicht gerade hoch. Das hat natürlich unterschiedliche Gründe. Zum einen hatte ich eine lange Zeit überhaupt keine Artikel in meinem Shop, zum anderen kommt es natürlich auch auf die Auswahl der Artikel an. Mein Shop ist eher klein mit wenig eingestellten Produkten. Ich denke, wenn man eine größere und breitere Produktauswahl anbietet, wären die Verkaufszahlen höher.

Hast du ein Lieblingsprodukt in deinem Verkaufsregal? Welches ist das und warum?

Nein eigentlich nicht. Ich mag eigentlich alles, was ich an der Nähmaschine produziere. Und wenn ich etwas nicht mag, dann verschwindet das, ohne, dass es jemals jemand gesehen hat, in der Tonne. Ich bin natürlich immer sehr froh über Feedback, egal ob von den Geschäftsinhabern oder den Endabnehmern. Denn so kann man sich auf die Geschmäcker der Kunden einstellen und das in die Produktionsplanung oder auch beim Materialeinkauf miteinbeziehen.

Produkte aus dem DaWanda-Shop *nane {Schönes aus Stoff}

Du sagst, du belieferst auch Ladengeschäfte. Wo überall verkaufst du deine Produkte?

Online lediglich auf DaWanda. In Wohnortnähe beliefere ich drei Läden: einen Mietregalladen, ein Geschäft für Umstandsmode und Kinderkleidung (dort gibt es auch Schnickschnack zu kaufen) und ein Café, die ebenfalls schöne Sachen anbieten – nicht nur Genähtes! Märkte besuche ich nur hier in Wohnortnähe.

Es ist nicht immer leicht, aus der Masse herauszustechen. Wie machst du auf deine Produkte aufmerksam? Welche Rolle spielt zum Beispiel dein Blog?

Wenn es zeittechnisch möglich ist, schreibe ich am liebsten einen Blogpost. Ich finde, durch die großen Fotos kann man seine Produkte wirklich schön zeigen. Außerdem hat man bei den Texten durch die unterschiedlichen Schriften und Größen viel mehr Möglichkeiten, etwas hervorzuheben. Als zusätzlichen Vorteil empfinde ich, dass man auf dem Blog verschiedene Seiten anlegen kann und die dann oben in der Menüleiste zu sehen sind. Das heißt, alle wichtigen Dinge (bei mir z. B. „was es so gibt von *nane“ oder „*nane kaufen“) können vom Leser sofort aufgerufen werden. Ein Blog ähnelt doch eher einer Homepage. Wenn es mal ganz schnell gehen soll, kommt es auch vor, dass ich zwischendrin ein bis zwei Fotos mit drei Worten auf Facebook veröffentliche.

Blog *nane {Schönes aus Stoff}

Der Blog von *nane {Schönes aus Stoff}

Was sind für dich die Vor- und Nachteile von DaWanda?

Der absolute Vorteil ist, dass DaWanda so viel Mitglieder hat. Genau das ist aber auch ein Nachteil! Vorteil, weil: Es gibt massig potenzielle Kunden. Nachteil, weil: Es gibt ohne Ende Konkurrenz. Für kleinere Labels wie mich ist DaWanda als Shop-Plattform gut, denn ein eigener Online-Shop rentiert sich nicht. Die Gebühren halten sich in Grenzen, und das Handling ist für Shopbetreiber wie für die Kunden verständlich und einfach.

Welcher Teil deiner Arbeit macht dir am meisten Spaß?

Eindeutig Stoffe aussuchen, zuschneiden und nähen. Recherche, wenn man etwas unbedingt braucht und nicht findet im Internet… schrecklich! Buchhaltung… schrecklich! Der ganze Schreibkram… schrecklich! Gesetzestexte wälzen und Gesetzesänderungen umsetzen… schrecklich! Und da gibt es noch einiges mehr.

Wie viel Zeit investierst du im Durchschnitt pro Woche in deinen Shop?

In meinen DaWanda-Shop nicht so viel Zeit, denn wenn ich gerade nichts einstelle und niemand etwas kauft, muss ich mich nicht darum kümmern. In die Produktion und alles, was dazugehört (siehe vorige Frage, alles was ich schrecklich finde), investiere ich sehr viel Zeit. Ich bin Teilzeit berufstätig, habe Familie und Haushalt. Die Zeit, die dann übrig bleibt, wird überwiegend fürs *nane-Business genutzt.

In der Werkstatt von *nane {Schönes aus Stoff}

Was glaubst du, macht einen DaWanda-Shop erfolgreich? Welche Tipps kannst du Anfängern mit in den Rucksack packen?

Genau! Was glaube ich? Denn als sehr erfolgreich auf DaWanda würde ich mich nicht bezeichnen. Ich denke, wenn man sich ausschließlich auf sein Business konzentriert und es nicht nebenberuflich macht, also seine ganze Energie und Zeit hineinsteckt, dann kann das schnell sehr erfolgreich werden. Mit den richtigen Produkten und Werbemaßnahmen, eventuell mit einem Businessplan oder professioneller Hilfe.

Ich verfolge z. B. schon eine ganze Zeit das Label „von Dschennie“, welches wächst und wächst und wächst. Da liegt es meiner Meinung nach in erster Linie an der wirklich schönen und praktischen Kinderkleidung aus tollen und geschmackvollen Stoffen, die angeboten wird, aber auch an der Vermarktung. „von Dschennie“ ist mega präsent auf Facebook und anderen Kanälen, auf vielen großen Märkten vor Ort, und der DaWanda-Shop ist immer gut gefüllt. Die Inhaberin kommt sympathisch rüber, was auch wichtig ist, finde ich.

Es kommt aber auch immer darauf an, welche Ziele man sich selbst steckt. Ich möchte z. B. meine „Näherei“ nicht hauptberuflich ausüben. Es soll so bleiben, wie es im Moment ist. Da die Zeit begrenzt ist, kann ich auch nicht überaus mehr produzieren, wie ich das im Moment tue. Von daher ist das für mich persönlich alles so in Ordnung. Hat man das Ziel, dass das Hobby in absehbarer Zukunft hauptberuflich ausgeübt und damit eventuell der Lebensunterhalt finanziert werden soll, muss man das natürlich ganz anders angehen als ich.

Ein Blick in die Zukunft. Welche Wünsche, Träume und Ziele hast du in Bezug auf deinen Shop?

Hmmm… ein paar mehr Verkäufe auf DaWanda würde ich mir ehrlich gesagt schon wünschen, aber ich bin auch so zufrieden. In den Geschäften vor Ort läuft es gut für mich und meine Produkte, das freut mich sehr!

Vielen Dank, liebe Christiane, für diesen interessanten Blick hinter die Kulissen von *nane {Schönes aus Stoff}. Ich wünsche dir viel Erfolg mit deinen tollen Produkten und genau so viele Aufträge, wie du gut neben deinem Beruf bewältigen kannst.

Beim nächsten Mal… ein Interview mit Jana, die sich mit ihrem Label ambaZamba und funny Handmade-Produkten wie der Gürteltasche Wallaby, einäugigen Zyklopen und Kulturbooten längst einen Namen gemacht hat. Jana verkauft nicht nur auf DaWanda, sondern auch auf Etsy und erzählt uns von den Vor- und Nachteilen.

Beim nächsten Mal: Jana von "ambaZamba" über das Verkaufen auf DaWanda - Teil 9

Weitere Artikel:

→  Genähtes auf DaWanda verkaufen – Lohnt sich das? – Teil #1
→  Welche Kosten verursacht mein DaWanda-Shop? – Teil #2
→  Der Weg des Handmade-Produkts und warum Zeitmanagement alles ist – Teil #3
→  Wie viel ist ein Handmade-Produkt wert? – Teil #4
→  Acht Dinge, die deinen DaWanda-Shop erfolgreich machen – Teil #5
→  Interview / Katherina von „stitchydoo“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #6
→  Interview / Christiane Petscha über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #7
→  Interview / Jana von „ambaZamba“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #9
→  Interview / Sarah von „Mädchenkram“ über das Verkaufen auf DaWanda – Teil #10
→  Mein Fazit / Lohnt es sich, Genähtes auf DaWanda zu verkaufen? – Teil #11

bloglove … 2 Jahre greenfietsen!

Bumm-bumm, bumm-bumm… Solches Herzklopfen hatte ich heute vor zwei Jahren, als ich auf den Button für „Veröffentlichen“ klickte und meinen allerersten Blogpost in die große, weite Welt hinausschickte. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für … Na, ihr wisst schon! Seitdem ist eine ganze Menge Wasser die Donau runtergeflossen. greenfietsen hat sich entwickelt. Ich hab viel ausprobiert, gelernt, mich verändert, und Texte mit nur 127 Wörtern und einem Bild sind eher die Seltenheit geworden.

Herzklopfen vor dem Veröffentlichen habe ich nach 227 Posts nicht mehr, aber positiv aufgeregt und voller Vorfreude bin ich noch ganz oft. Manchmal schlafe ich abends mit einem Lächeln ein, weil ich mich total darauf freue, am nächsten Morgen auf diesen kleinen Button zu drücken. Zum Beispiel wenn ich eine neue Blogaktion starte, mir ein Thema sehr am Herzen liegt oder ich den Eindruck habe, dass mir was ziemlich gut gelungen ist, und ich darauf brenne, es euch zu zeigen.

Meine Schreibmaschine Olympia Colortip-S in Mint ♥

Auch wenn mein Blog längst noch nicht den tollen Look hat, den ich mir wünsche, bin ich stolz auf das, was ich in den letzten zwei Jahren erreicht habe. Hey, ich sprech jetzt HTML! Na ja, ein bisschen. Aber immerhin! Hätte mir das vor fünf oder zehn Jahren jemand gesagt, hätte ich ihm wahrscheinlich den Vogel gezeigt. Für so einen Nerdkram hab ich mich nie interessiert. Ich wusste nicht, wie man ein Foto zuschneidet. – Bildbearbeitungspramm? Hab ich so was überhaupt auf meinem Rechner? Ich hab Fotos immer nur im Automatik-Modus geknipst, hätte SEO wohl für einen neuen Fernsehsender gehalten und Gadgets in der Jackentasche von James Bond vermutet. Was ich damit sagen will: Ich hatte mit nichts davon jemals was am Hut, ich komm von wo ganz anders her, und jetzt ist dieser Blog und alles, was damit zusammenhängt, zu meiner Leidenschaft geworden, und ich möchte noch so viel mehr darüber lernen.

Der Blog ist meine Spielwiese und nachdem mich in den letzten zwei Jahren fast nur die Schaukel interessiert hat, sehen Rutsche und Trampolin auf einmal wieder so aus, als könnten sie auch ’ne Menge Spaß bringen. Sinnbildlich gesprochen. 2012 habe ich das Nähen für mich entdeckt, und seitdem sind meine anderen (kreativen) Hobbys stark in den Hintergrund gerückt. Statt neue Back- und Kochrezepte auszuprobieren, Fotobücher zu gestalten, mit Papier und Holz zu werkeln, Bücher zu lesen und im Garten Pflanzen zu ziehen, habe ich eben lieber an der Nähmaschine gesessen und anschließend auf dem Blog meine genähten Werke gezeigt. Für eine Stunde an der Nähmaschine habe ich alles andere stehen und liegen gelassen. Versteht mich nicht falsch, meine Leidenschaft für Stoffe, Schnitte und das Nähen ist immer noch riesengroß und wird in diesem Blog immer die Hauptrolle behalten, aber auf der Terrasse im Schatten zu sitzen und sich zum Beispiel dem Handlettering hinzugeben, hat auch seinen Reiz. Besonders im Sommer, wenn es in meinem Nähzimmer unter’m Dach schnell mal 28 Grad warm werden kann.

Handlettering "bloglove" | greenfietsen.de

greenfietsen – ein Blog über meine kreativen Interessen und Hobbys. Immer mit dem Anspruch, meine Projekte nicht nur zu dokumentieren, sondern sie in Text und Bild so zu präsentieren, dass sie für euch als Leser einen Mehrwert haben, dass sie für euch von Nutzen sind. Inspirationen, kleine Anekdötchen, Geschichten, die zum Lachen bringen, Tutorials, Tipps, Rezepte, tolle Fotos und gut geschriebene, informative, kluge Texte – Das mag ich selbst an anderen Blogs, das macht mich zu einer Stammleserin, und solch einen Blog möcht‘ ich auch schreiben. Noch fehlt mir manchmal das Know-how, um das umzusetzen, was mir vorschwebt, aber ich arbeite daran.

Als Blogger bist du nie am Ziel, sondern immer auf’m Weg. Vor allem ist es keine Einbahnstraße. Bloggen bedeutet für mich, sich auszutauschen, miteinander ins Gespräch zu kommen, zusammen zu lachen, auch mal Quatsch zu machen. Bloggen ist ein Geben und Nehmen. Ohne euch, eure Kommentare und Reaktionen hier auf dem Blog, aber auch auf Instagram und Facebook, würde das alles sehr viel weniger Spaß machen. Schade ist, dass ich mich oft entscheiden muss, ob ich nun einen eigenen Blogpost schreibe oder auf anderen Blogs kommentiere. Beides schaffe ich zeitlich nicht mehr. Manchmal denke ich: Ich kann das alles gar nicht zurückgeben, was ihr mir an Aufmerksamkeit, Anerkennung, Unterstützung und Freundschaft zuteil werden lasst.

Stiftemäppchen mit greenfietsen-Label

Dass ich mal so viele andere Blogger persönlich kennen lernen würde, hätte ich mir vor zwei Jahren auch nicht träumen lassen. Die schöne Zeit mit Sabine und Gesine an der Ostsee, die Blogger-Klassenfahrt nach Oberbayern, das große Hühnertreffen auf der Creativa… Ich habe mittlerweile aufgehört zu zählen, aber an die 30 Bloggerinnen hab ich bestimmt schon getroffen. Und jede einzelne würde ich, ohne zu zögern, sofort am Sonntag zu mir nach Hause zu Tee und Zitronenkuchen einladen. Aus manchen Kontakten sind sogar Freundschaften entstanden.

Glück ist, wenn man sich mit anderen und der Welt verbunden fühlt. Auch deshalb macht mich das Bloggen glücklich. Ich fühle mich sehr verbunden mit all den Leuten da draußen, die es lieben, mit ihren eigenen Händen Dinge zu erschaffen, und die ihre Ideen mit dem Rest der Welt teilen. Ich freue mich und bin dankbar dafür, seit zwei Jahren Teil dieser manchmal ziemlich verrückten Blogger-Community zu sein.

Handlettering "for you" | greenfietsen.de

So, was ist das jetzt eigentlich hier für ein Bloggeburtstag? Nur warme Worte, keine Torte, keine Kerzen, keine Luftballons und vor allem keine Geschenke??? … Doch! … Aber ich habe mich gegen eine Verlosung entschieden, weil da ja immer nur zwei, drei Leute gewinnen und der große Rest leer ausgeht. Stattdessen möchte ich euch mit einem Freebook eine Freude machen. Ich muss euch allerdings noch etwas vertrösten. Das Freebook ist in Arbeit, aber so viel kann ich verraten: Es wird eine Tasche!

Jetzt ist dieser Blogpost mal wieder deutlich länger als 127 Worte geworden. Ich danke euch sehr fürs Lesen – heute und überhaupt! ♥ –  und schicke meine Gedanken zu den short stories #5 „I love to blog“ von Bine {was eigenes}, deren Blog ich schon länger als zwei Jahre begeistert folge.