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Buchtipp & Give-away | Wie du mit deinem DIY-Blog Geld verdienen kannst von Julia Bräunig

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Hand aufs Herz! Welcher DIY-Blogger wünscht sich nicht, mit seiner Webseite auch ein bisschen Geld zu verdienen? – Nein, der Blog ist dein Hobby, sagst du? Du möchtest damit gar kein Geld verdienen? Und wie sieht’s mit Vergünstigungen und Geschenken aus? Ich denke da ans beliebte Probenähen, ans Testen von Nähmaschinen, gesponserten Stoff, Buchrezensionen oder Gratis-Tickets für Kreativmessen und Veranstaltungen. Für all diese Sachleistungen revanchieren wir uns mit Blogartikeln und Links auf unseren Webseiten. Also mit Werbung. Ich behaupte jetzt mal ganz frech: Es gibt kaum einen DIY-Blog ohne Werbung.

Werbung auf Blogs wird aber von vielen kritisch gesehen und ist ein heikles Thema, denn es stellt die unabhängige, ehrliche Meinung des Bloggers in Frage. Und das ist natürlich schon ein Problem. Für mich kommt es sehr darauf an, wie und in welchen Maßen Werbung eingebunden wird, ob es eine glaubwürdige, echte Empfehlung ist, die hundertprozentig zum Blog passt. Ich möchte, dass Werbung immer gekennzeichnet ist und dass der Blogger frei in seiner Meinung bleibt. Auch kritische Töne müssen erlaubt sein. Für ein paar Mäuse verbiegen? Nein danke!

Dass Blogger mit ihrem Blog Geld verdienen möchten, unter anderem durch Werbung, finde ich absolut verständlich. Wir stecken so viel Zeit, Energie, Hirnschmalz, Herzblut und auch Geld in unseren Blog hinein, warum denn keine guten Partnerschaften suchen, die neue, spannende Projekte ermöglichen? Warum eigentlich nicht ein paar Cent verdienen mit einem Link, den wir sowieso unseren Lesern empfohlen hätten, weil wir schon lange Kunde dieses Unternehmens sind? Was ist eigentlich so verwerflich und anrüchig daran, eine Finanzspritze für das teure Hobby zu erstreben oder – ambitionierter – mit seiner (Blog-)Arbeit Geld zum Leben verdienen zu wollen? Das heißt ja nicht, dass man als Blogger gleich seine Seele verkaufen muss.

Wie du siehst, beschäftigt mich das Thema, und zwar seit mein Blog aus den Kinderschuhen raus ist, seit ich immer mehr Wochenstunden in lange Posts und Tutorials stecke und immer öfter auch Kooperationsanfragen in mein Mailfach flattern. Natürlich ist vieles davon ein schlechter Scherz, blöde Massenmails und völlig unpassende Angebote wie bei anderen Bloggern auch, aber es sind eben auch interessante Vorschläge dabei. Deshalb war ich ganz begeistert, als ich auf Julias Blog Kreativlabor Berlin las, dass sie zu diesem Thema ein E-Book geschrieben hat und auf der Suche nach Testlesern ist.

Ich bewerbe mich ja wirklich selten aus eigener Initiative für Produkttests. Die paar Male, bei denen ich für liebe Bloggerfreunde ein E-Book/Freebook probegenäht habe, wurde ich fast immer angesprochen. Aber DIESES Buch – Wie du mit deinem DIY-Blog Geld verdienen kannst – wollte ich unbedingt lesen. Endlich erzählt da mal ein Profi, der selbst ein erfolgreiches Online-Business hat und was von Marketing versteht, aus dem Nähkästchen. Endlich lässt sich mal ein Blogger in die Karten gucken, gibt Tipps und beantwortet mir meine Fragen. Das war jedenfalls meine Erwartung. Also habe ich mich gemeldet, und zu meiner großen Freude durfte ich das 160 Seiten starke E-Book tatsächlich vorab gratis probelesen. Das Schreiben dieses Blogposts war übrigens keine Bedingung dafür.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Das E-Book gibt einen sehr umfassenden, fundierten Überblick über Einnahmequellen für Blogs – von Bannerwerbung, Affiliateprogrammen und Sponsored Posts über Autorentätigkeiten, Buchverträge, Jobs als Workshopleiter/-in auf DIY-Messen bis zum Verkauf eigener Produkte wie z. B. Nähanleitungen. Julia hat innerhalb von zwei Jahren aus ihrem Blog ein Business gemacht, von dem sie mittlerweile ihren Lebensunterhalt bestreiten kann. Respekt! Sie weiß also, wovon sie spricht, und das macht das Buch so wertvoll. Keine graue Theorie, sondern eigene Erfahrungswerte, ganz konkrete Beispiele und sehr ehrliche Einblicke eines erfolgreichen Profis.

Aber es geht im Buch nicht nur um Einnahmequellen, es geht auch um die Grundvoraussetzung: Einen tollen, professionellen Blog auf die Beine zu stellen, für den du brennst. Was man bei seinem Bloglayout beachten sollte, wie man einen eigenen Stil entwickelt und seine Marke aufbaut, wie wichtig eine „Über mich“-Seite ist und was unbedingt in ein Media Kit hineingehört – Das alles wird ausführlich besprochen. Obwohl vieles in diesem Kapitel nicht neu für mich war, hat mir doch auch dieser Teil des Buches eine Menge Denkfutter gegeben, auf dem ich noch eine Weile kauen werde.

Ungeheuer interessant für mich auch Kapitel 2: Professionelle DIY-Anleitungen erstellen. Kaum ein erfolgreicher DIY-Blogger kann allein von Bannerwerbung und Affiliate-Links leben. Die meisten verdienen ihr Haupteinkommen durch eigene Produkte und Dienstleistungen wie DIY-Anleitungen und Schnittmuster. Auch ich weiß seit meinem E-Book Mug Rug Fietsi Fuchs und der Mozzie Bag, dass ich mich gerne in diese Richtung weiterentwickeln möchte. Julia gibt zu diesem Thema viele Ratschläge, zeigt Beispielseiten ihrer eigenen DIY-Anleitungen und nennt diverse Schnittmuster-Software. Das Tolle ist, sie nennt sie nicht nur, sondern verlinkt sie auch gleich. Das ganze E-Book ist gespickt mit mehr als hundert Links, die dich mit einem Klick direkt zu Webseiten weiterleiten. Dort findest du noch mehr Informationen, Hintergrundwissen und Beispiele. So wird das Buch zum Nachschlagewerk, das auch nach dem ersten Lesen noch lange nützlich ist.

Eine Eins mit Sternchen gibt es für das Bonus-Material am Ende des Buches. Als begeisterte Leserin von guten Interviews habe ich förmlich aufgesogen, was DIY-Blogger wie z. B. Bine von was eigenes oder Anita von frau scheiner über ihren Umgang mit Unternehmen erzählen. Es ist interessant, welche Art von Kooperationen sie eingehen und welchen Stellenwert diese Blog-Einnahmen für sie haben. Aber auch die andere Seite, die Unternehmersicht, kommt zu Wort, was fast noch spannender ist: Luisa von Luloveshandmade, bei DaWanda für die Blogger Relations zuständig, verrät, nach welchen Kriterien sie Blogs für eine Zusammenarbeit auswählt. Katrin von makerist, Nadine von Alles für Selbermacher, Daniela von Snaply und Michelle von Wunderpop erzählen im Interview, worauf DIY-Blogger achten und was sie mitbringen sollten, wenn sie eine Kooperation anstreben.

Das Verhandeln mit Kooperationspartnern will gelernt sein. Du bekommst eine Anfrage, das Angebot klingt interessant, und nun wirft dir das Unternehmen den Ball zu und fragt dich nach deinen Preisen. Oha, ach herrje! Was ich wohl verlangen kann? Was wird das Unternehmen bereit sein zu zahlen? Mach ich mich lächerlich mit meiner Forderung? Aber ich will mich ja nicht unter Wert verkaufen und meine Arbeit verschenken. Was antworte ich denen bloß? – Als Greenhorn ist man da leicht überfordert. Gut, dass Julia auch hier Infos und Vergleichsbeispiele an die Hand gibt, die dabei helfen, den eigenen Marktwert einzuschätzen und realistische Preise zu kalkulieren. Wichtig in diesem Zusammenhang sind natürlich die eigene Reichweite, die Zahl der Seitenaufrufe und Blog-Besucher. Auch darüber wird im E-Book ausführlich gesprochen.

Natürlich muss jeder Blogger seine eigenen Erfahrungen machen und selbst entscheiden, welche Einnahmequellen ihm zusagen und ob er seinen Blog überhaupt monetarisieren möchte. Du musst selber wissen, welche Werbeplakate du an deine Blogwand hängen möchtest. Du wählst aus, zu welchen Shops du deine Leser schickst und wofür du deinen guten Namen hergibst. Das Buch „Wie du mit deinem DIY-Blog Geld verdienen kannst“ von Julia Bräunig ist ein gut recherchierter, verständlich geschriebener, proppenvoller Ratgeber, der dir dabei helfen kann, diesen individuellen Weg zu finden. Ich bin begeistert und mache sehr gerne Werbung für dieses Buch.

Teilnahmebedingungen

Ich freue mich sehr, dass Julia mir auf meine Anfrage hin ein Exemplar ihres E-Books zur Verfügung stellt, das ich unter meinen Lesern verlosen darf. Wenn du in den Lostopf hüpfen möchtest, schreib mir bis zum 04.10.15 einen Kommentar unter diesen Post und verrate mir, warum du das Buch gerne gewinnen würdest.

Am 05.10.15 lose ich unter allen Kommentaren per Zufallsverfahren die Gewinnerin oder den Gewinner aus und nenne sie/ihn unter diesem Post. Bitte hinterlass mir im Kommentar unbedingt auch eine Kontaktmöglichkeit, damit ich dich über deinen Gewinn informieren kann. Am Gewinnspiel teilnehmen kann jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

* Werbung: Das E-Book wurde mir von Julia Bräunig kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf meine Meinung und diese Rezension hat das keinen Einfluss genommen.

Shirt Joana von Jolijou – immer noch die Testphase

Vielen Dank für die lieben Kommentare und tollen Tipps zu meinen Kimono Tees. Ich hab mich sehr gefreut, dass euch die Shirts so gut gefallen haben und fand es spannend zu hören, welche Lieblingsschnitte ihr so habt. Neben dem Kimono Tee ist Joana von Jolijou der Schnitt, den ich bisher am meisten genäht habe.

Denn wenn ich schon mal ein Schnittmuster zusammengebastelt habe – was wirklich nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört! – schmeiße ich ihn auch nicht gleich aus dem Fenster, nur weil das erste Nähergebnis nicht ganz so perfekt gelungen ist.

Okay, sie sah nicht schlecht aus, und ich hab sie auch ein paar Mal getragen, meine Tulpen-Joana, aber wegen der zu kurzen Bündchen, die ich mit maximalem Zug angenäht hatte, war sie doch ganz schön eng unter den Armen. Auf Dauer unbequem, und wenn ich was echt nicht gebrauchen kann, dass ist es Kleidung, die mich kneift oder bei der ich ständig irgendwo zuppeln muss.

Beim Klamotten-Nähen braucht man Geduld, Hartnäckigkeit und zu Anfang ein paar Stoffe, an denen das Herz nicht ganz so arg hängt. Es passt halt selten was auf Anhieb, und Auftrennen ist bei Jersey nicht immer so einfach, besonders wenn die Ovi mit im Spiel war. Deshalb schneide ich meine grünen, türkis- und petrolfarbenen Stoffschätze erst an, wenn ich einen Schnitt ausgiebig getestet und angepasst habe und hundertpro zufrieden bin. Erst dann bin ich bereit, das Shirt auch ein bisschen aufwendiger zu gestalten. Wie du siehst, befinde ich mich mit Joana noch in der Testphase.

Shirt Joana von Jolijou mit angesetzten Ärmeln

Diesen roten Blümchen-Stoff habe ich mir vor einer halben Ewigkeit gekauft. Ich weiß gar nicht mehr, wo oder wie er heißt, und das kommt bei meinen Stoffen echt selten vor. Obwohl mein Herz wirklich gar nicht an diesem roten Stoff hing, trage ich das Shirt jetzt supergerne. Es sitzt gut und ist tierisch bequem. Ob mir allerdings der stark geraffte Halsausschnitt so hundertprozentig gefällt, hmm… Da hab ich wohl beim Bündchen-Annähen ein bisschen zu stark gezogen. Na ja, kleiner Schönheitsfehler. Die Armbündchen sind dafür prima.

Shirt Joana von Jolijou mit angesetzten Ärmeln

Genäht habe ich die Joana in der Größe L mit angesetzten Ärmeln und rosarot gestreiften Rippenbündchen. Auch der Variante mit überschnittenen Ärmeln wollte ich gerne noch mal eine zweite Chance geben und habe dafür den Bio-Interlock „Wimpel“ von Cherry Picking aus dem Schrank gezogen. Eine traumhaft tolle, seidige Qualität, die mir schon bei meiner Frau Madita sehr gefallen hat. Hier habe ich die Bündchen auch wieder länger als in der Anleitung empfohlen zugeschnitten, diesmal aber nicht ganz so stramm angenäht. Das Ergebnis: Sitzt gut und ist sehr viel bequemer als die Tulpen-Joana. Gefällt mir. Ich glaube, so langsam kann ich doch mal ein paar grüne Stoffschätze rauslegen.

Aber jetzt war’s das erst mal mit den kurzärmeligen Shirts für dieses Jahr. Weiter geht’s mit der Herbst- und Wintergarderobe. Da habe ich gerade unheimlich viele Wünsche. Mal sehen, was ich davon angehen und demnächst bei RUMS zeigen kann. Meine Lady Bella steht immerhin schon kurz vor der Vollendung, fehlt nur noch der Reißverschluss. Aber heute sind erst mal die beiden Joanas an der Reihe, die übrigens auch langärmelig genäht werden könnten. Und weil der Wimpelstoff aus 100 Prozent organischer Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau ist, darf das Shirt heute bei Keko-Kreativs Ich-näh-Bio-Linkparty vorbeischauen.

Und du, bist du schon eifrig mit dem Nähen von Herbst- und Wintersachen beschäftigt?

Kopenhagen mit dem Fahrrad entdecken

100 Dinge, die Fahrradfahrer einmal im Leben getan haben sollten – Klingt nach einem super Buchtitel, oder? Falls es das Buch schon gibt, sollte darin unbedingt das Kapitel „Kopenhagen mit dem Fahrrad entdecken“ auftauchen. Sonst kannst du es vergessen. Finger weg, Geld sparen und lieber ein Zugticket nach Dänemark kaufen!

Vor unserem Urlaub hatten wir uns ehrlich gesagt wenig Gedanken gemacht, was wir uns alles ansehen wollen und welche Ausflüge wir machen möchten – das ergibt sich ja meistens nach Lust und Laune vor Ort -, aber für unseren Abstecher nach Kopenhagen stand felsenfest: Einen Tag lang werden wir uns Fahrräder ausleihen und die Stadt mit dem Fahrrad erkunden. Au ja, das hat in Amsterdam vor zwei Jahren ja schon so viel Spaß gemacht!

Promenade an der Kalvebod Brygge in Kopenhagen

Promenade an der Kalvebod Brygge in Kopenhagen

Kopenhagen ist für mich eine der schönsten Städte Europas, und das sage ich jetzt nicht nur, weil dort jeden Tag 1,2 Millionen Kilometer von der Bevölkerung weggeradelt werden und es dort eine wahnsinnig gut ausgebaute Radinfrastruktur mit breiten Fahrradwegen gibt. Ich mag auch das viele Wasser, die Architektur, die Parks und Museen und die Entspanntheit und Weltoffenheit, die Kopenhagen ausstrahlt. Überall in der Stadt findest du Orte, an denen es sich lohnt, anzuhalten, ein bisschen zu sitzen und das Gesicht in die Sonne zu strecken. Wir Glückspilze hatten aber auch richtig tolles Wetter. 24 Grad, leichter Wind – besser geht’s gar nicht.

Das Schöne an einer Stadterkundung per Fahrrad ist natürlich, dass du einen viel größeren Bewegungsradius hast und sehr schnell an tolle, interessante Orte gelangst, ohne dir dabei die Hacken abzulaufen. Du bekommst ein anderes, viel intensiveres Gefühl für eine Stadt, wenn du zusammen mit Einheimischen an der Ampel stehst und auf Grün wartest oder spätnachmittags im Feierabendverkehr zum Beispiel die Vester Søgade runterfährst. Du spürst ein bisschen, wie es wäre, in dieser Stadt zu leben. Für mich als Dorfmensch und Landei ist das immer spannend, obwohl ich am Ende doch nie tauschen wollte.

Touristenmagnet: Die Kleine Meerjungfrau in Kopenhagen

Von unserem Hotel in Vesterbro aus nicht gerade in Laufweite, mit dem Fahrrad aber gut zu erreichen: Die Kleine Meerjungfrau – Das Tourispektakel fast interessanter als die Figur selbst.

Falls du dich jetzt fragst, ob es nicht ganz schön gefährlich ist, mit so vielen Fahrradfahrern und dem ganzen Autoverkehr in einer fremden Stadt, muss ich sagen: Ich fahre hundertmal lieber in Kopenhagen, wo es breite Fahrradwege neben der Fahrbahn gibt, mit Abbiegerspuren und Rad-Ampeln, als in Frankfurt am Main, der Stadt, die ich am besten kenne. Ja klar, Radfahren in der Stadt ist nicht ohne, man muss gut aufpassen, aber die freundlichen Kopenhagener haben ein Auge auf uns Touris. Sie erkennen uns ja in unseren Hotel- oder Leihfahrrädern und geben gerne mal einen hilfreichen Tipp wie „Weißt du, wir hier in Kopenhagen heben immer die Hand, wenn wir anhalten wollen. Dann weiß der hinter dir Bescheid.“

Fahrrad-Parkplatz im Stadtzentrum von Kopenhagen

Fahrrad-Parkplatz – Im Zentrum ist es natürlich besonders voll.

Ich habe das Radfahren in Kopenhagen jedenfalls als sehr viel weniger gefährlich und riskant empfunden als in Amsterdam. Wenn du dich auf den Fahrradwegen immer rechts hältst, die schnelleren Radler links an dir vorbeifahren lässt, immer schön den Schulterblick machst, wenn du überholen oder abbiegen willst, vor dem Anhalten die Hand hebst und dann zügig den Fahrradweg verlässt, kann eigentlich gar nicht viel passieren. Die Rushhour früh morgens und am späten Nachmittag solltest du nach Möglichkeit vielleicht eher meiden. Und sollte dir der Verkehr trotzdem mal zu anstrengend werden, vor allem im Zentrum, dann mach einfach ein kleines Päuschen! Ob an großen Plätzen oder in den Straßen, überall gibt es Möglichkeiten, sein Fahrrad abzustellen.

Geparkte Fahrräder vor dem "Schwarzen Diamant", der Königlichen Bibliothek in der Innenstadt von Kopenhagen

Bunte, mit Blumen und Fähnchen geschmückte Fahrräder sind wohl eher ein holländisches Phänomen. Die meisten Kopenhagener scheinen es lieber schlicht und unauffällig zu mögen.

Bei der Gelegenheit kannst du dann auch gleich einen kleinen Snack „home made food on the go go“ zu dir nehmen, z. B. am Gastro Trucken, einem witzigen Imbiss-Wagen, den wir in der Nähe von Nyhavn gesehen haben. Auch an tollen Restaurants ist Kopenhagen nicht arm. Nachdem wir an drei Abenden so hervorragend und unfassbar lecker gegessen haben, habe ich ja die Theorie aufgestellt, dass man in Kopenhagen gar nicht schlecht essen kann.

Gastro Trucken in Kopenhagen

In Kopenhagen ein Foto zu machen, ohne einen Radfahrer mit aufs Bild zu bekommen, ist nahezu unmöglich.

Rent a bike in Kopenhagen

Rent a bike am Nyhavn

Neben den Rent-a-bike-Läden gibt es ein sehr modernes, öffentliches Fahrradverleihsystem namens „gobike“. Die weißen Cityräder stehen in der Stadt verteilt an speziellen Docking Stations, sind mit einem zuschaltbaren E-Motor und, was ich besonders genial finde, mit einem Tablet-PC am Lenker ausgestattet. Über das robuste Tablet bezahlt und entriegelt man das Rad, kann GPS-Funktionen nutzen, sich über Sehenswürdigkeiten informieren lassen oder Fahrpläne für öffentliche Verkehrsmittel abrufen. Das hatte ich schon vor unserer Reise im Internet gelesen. Natürlich war ich extrem neugierig auf diese Leihfahrräder.

gobike - öffentliches Fahrradverleihsystem in Kopenhagen

n den mit Ökostrom betriebenen Fahrradständern werden die E-Bikes wieder aufgeladen.

Tatsächlich hat es am ersten Tag eine ganze Weile gedauert, bis wir überhaupt mal die erste gobike-Station fanden. Viele, viele Radfahrer, aber kaum jemand, der auf einem gobike fährt, höchstens mal ein paar Touristen – das war jedenfalls unser subjektiver Eindruck. Die Idee der Verkehrsplaner, gobike neben Bus und Bahn als Bestandteil des öffentlichen Verkehrssystems in Kopenhagen zu etablieren, ist, glaube ich, nicht aufgegangen.

gobike - öffentliches Fahrradverleihsystem in Kopenhagen

Bei näherem Betrachten ist es auch ein ganz schön teurer Spaß, besonders wenn man das Rad für mehrere Stunden haben möchte. Pro Fahrrad werden generell 200 Kronen (ca. 27 €) Pfand und 25 Kronen (ca. 3,40 €) Leihgebühr in der Stunde fällig. Bei zwei Fahrrädern und z. B. 10 Stunden Ausleihdauer wären das etwa 70 Euro Miete! Wir fanden das jedenfalls übertrieben teuer und haben uns lieber für die Hälfte des Geldes in unserem Hotel zwei normale Stadträder für den ganzen Tag ausgeliehen. Wer braucht auch schon ein E-Bike in einer Stadt, die komplett flach ist?

Statens Museum for Kunst - Das Staatliche Kunstmuseum in Kopenhagen

Das Staatliche Kunstmuseum mit toller Außenanlage – Unbedingt besuchen!

Von vielen Touristen besucht: Nyhavn in Kopenhagen

Eine der schönsten Sehenswürdigkeiten und von vielen Touristen besucht: Nyhavn

Wenn du schon mal in Kopenhagen bist, darfst du natürlich auf keinen Fall versäumen, Nyhavn einen Besuch abzustatten. Besonders an einem sonnigen Tag, wenn die bunten Häuser so herrlich angestrahlt werden, ist das ein toller Ort. Am besten das Fahrrad irgendwo abstellen und zu Fuß an den vielen Restaurants, Tavernen und Straßenmusikern vorbeischlendern. Für einen Nähnerd wie mich natürlich auch ein Muss: Eine Stippvisite bei Stoff und Stil. Das Geschäft ist der real gewordene Versandkatalog. Sehr witzig. Selbstverständlich konnte ich nicht widerstehen und musste ein kleines Erinnerungsstöffchen mitnehmen.

Stoff und Stil in der Vesterbrogade

Von Nyhavn starten die Hafenrundfahrten, Kopenhagen

Von Nyhavn aus starten auch die Hafenrundfahrten.

Du siehst: Kopenhagen ist unbedingt eine Reise wert. Die Stadt ist einfach toll! Und auch als Tourist kann man sich ruhig trauen, mit dem Fahrrad auf Entdeckungstour zu gehen. Wenn du ein paar Verkehrsregeln beachtest und versuchst, mit den anderen Fahrradfahrern im Fluss zu fahren, macht es echt viel Spaß und ist ein unvergessliches Erlebnis.

Verlinkt bei Like-2-bike, der Linksammlung für Fahrradgeschichten, Tourberichte, Radelgedanken und Kreatives rund ums Fahrrad.

Kimono Tee von Maria Denmark, mein liebstes Sommershirt

Wenn mich später mal jemand fragen sollte, wo der Wendepunkt war, wann es passiert ist und wer dafür dafür die Verantwortung trägt… dann würde ich rückblickend sagen:

Sommer 2015, Maria Denmark. Sie war das! Ihr Kimono Tee hat mich davon überzeugt, dass Jersey doch kein Biest ist. Hätten die dehnbaren Maschen eine eigene Facebook-Seite, ich würde jetzt glatt auf „Gefällt mir“ klicken und sogar Benachrichtungen abonnieren. Von jetzt an gibt’s nicht mehr nur Webware und Taschen; es gibt Jersey, Sweat, Bündchen, Lady Bella, My cuddle me und Blusenshirts. Aus voller Überzeugung. Meine Tulpen-Joana und die Frau Madita im Indian Style waren zum Aufwärmen, aber jetzt erst ist der Funke so richtig übergesprungen. Ich bin total motiviert und hab große Lust, mehr Zeit in Jersey-Experimente zu investieren.

Kimono Tee von Maria Denmark aus Bio-Jersey "BMX" von Nosh

Das Kimono Tee passt einfach wie angegossen. Nähen, anziehen, wohlfühlen – Da gibt’s nix zu zuppeln und nichts zu kritisieren. Defintiv mein Schnitt, und noch dazu so schnell genäht. Hätte der Sommer nicht schon zusammengepackt, ich würde garantiert noch welche zuschneiden und auch ein paar Variationen ausprobieren. Die liebe Fredi von Seemannsgarn, die auch verrückt nach dem Kimono Tee ist, hat ja gezeigt, wie wandelbar dieses Shirt ist.

Kimono Tee von Maria Denmark aus Bio-Jersey "BMX" von Nosh

Drei auf einen Streich. Ein einziges Kimono Tee für die Urlaubsgarderobe war geplant, vor lauter Begeisterung wurden es in Nullkommanix drei. Und beim dritten hatte ich dann auch keinerlei Bedenken mehr, einen meiner absoluten Lieblingsstoffe anzuschneiden: den Bio-Jersey „BMX“ von Nosh in der heiß geliebten Farbe Lucite Green.

Den Schnitt habe ich bei diesem und auch beim Schiffchen-Kimono-Tee leicht angepasst. An der Hüfte habe ich ihn um etwa 1,5 cm verbreitert, was jetzt nicht viel ist, aber doch was ausmacht. Halsausschnitt und Ärmel habe ich um 1 cm verlängert. Genau diesen Zentimeter habe ich dann einfach nach innen umgebügelt und mit einem Geradstich abgesteppt. Viel gedehnt wird es eh nicht; da muss es nicht unbedingt ein elastischer Stich sein.

Kimono Tee von Maria Denmark aus dem Jersey "Love Boat" von Cherry Picking

Wahnsinn, wie unterschiedlich das Shirt ausfällt – je nachdem, welchen Jersey man nimmt. Gleiche Größe, gleicher Schnitt wie beim Fahrradshirt und doch um einiges weiter und luftiger. Aber im Sommer bei dreißig Grad im Schatten mag ich es eh nicht so knalleng. Da ist ein lässiges Shirt aus einem weich fallenden Stoff wie diesem von Cherry Picking gar nicht so verkehrt.

Kimono Tee von Maria Denmark, mein liebstes Sommershirt

Natürlich möchte ich dir auch mein erstes Kimono Tee nicht vorenthalten, genäht aus dem Stoff „Zaunkönig“, den ich mal sehr günstig als Rest bekommen habe und den ich auch total gerne mag, weil er so herrlich türkis und bunt ist. Hier habe ich mich brav an den Originalschnitt gehalten und Hals und Ärmel mit einem schmalen Bündchen versehen. Gefällt mir auch sehr, sehr gut. Wie ist das eigentlich bei dir? Hast du schon deinen Schnitt gefunden, einen Dauerbrenner, den du nicht müde wirst zu nähen, weil er einfach perfekt passt?

Meine drei Kimono Tees sind heute ein Fall für RUMS, und weil das grüne Fahrradshirt aus Bio-Baumwolle genäht ist, darf es auch bei der Ich-näh-Bio-Linkparty mitmachen.

Orientalischer Couscous-Salat mit gerösteten Kürbiskernen {Rezept}

Mal über den eigenen Tellerrand schauen – Das mache ich sehr gerne, auch beim Kochen. Ich liebe die thailändische und indische Küche, ich mag gerne Sushi, aber auch arabische Rezepte finde ich oft unglaublich lecker. Zum Glück habe ich einen Mann an meiner Seite, der anderen Kulturen, Küchen und Gewürzen genauso aufgeschlossen ist wie ich. Ein Kerl, der immer nur Kartoffelsalat mit Würstchen futtern und Urlaub im Schwarzwald machen möchte, hätte keinen Himmel auf Erden mit mir.

Dieser orientalisch angehauchte Couscous-Salat, den ich dir heute vorstellen möchte, verdankt seine satte, gelbe Farbe dem Gewürz Kurkuma. Paprika, Salatgurke und Fetakäse sorgen für eine fruchtig-frische Note. Der Clou sind eine Handvoll gerösteter Kürbiskerne, die auf gar keinen Fall fehlen dürfen. Sie geben diesem Salat seinen unverwechselbaren Geschmack. Schon seit vielen Jahren gehört dieser Couscous-Salat zu unseren Lieblingsrezepten – sommers wie winters. Wie er zubereitet wird, das verrate ich dir jetzt.

Zutatenliste:

250 g Couscous, 1 Zwiebel, 5 EL Olivenöl, 1 Tl Kurkuma, 1 Messerspitze Kreuzkümmel (gemahlen), 400 ml Gemüsebrühe, 1/2 Salatgurke, 2 rote Paprika, 200 g Fetakäse, 75 g Kürbiskerne, 8 El Orangensaft, 1 Tl Senf, Minze, Salz und Pfeffer

Zubereitung:

  1. Couscous kochen: In einem großen Topf 1 El Öl erhitzen. Darin die fein gewürfelte Zwiebel zusammen mit 1 Msp. Kreuzkümmel und 1 Tl Kurkuma bei schwacher Hitze dünsten. Mit 400 ml Brühe ablöschen, aufkochen lassen und 250 g Couscous einstreuen. Kurz aufkochen lassen, dann vom Herd nehmen und 5-7 Minuten quellen lassen, bis der Couscous die ganze Flüssigkeit aufgenommen hat und schön locker ist. Abkühlen lassen.
  2. Gemüse schnibbeln: 1/2 Salatgurke und 2 Paprika würfeln.
  3. Minze fein hacken: Wie viel Minze hängt von der Sorte ab und ist Geschmackssache. Vielleicht fängst du mit 8-10 kleinen Blättchen an und gibst noch mehr dazu, wenn du findest, es könnte minziger sein.
  4. Dressing zubereiten: Aus 8 El O-Saft (frisch gepresst oder ein guter aus der Flasche), 4 El Öl, 1 Tl Senf, Salz und Pfeffer ein Dressing mixen.
  5. Kürbiskerne rösten: In einer kleinen Pfanne ohne Öl 75 g Kürbiskerne etwa 2-3 Minuten braun anrösten. Wenn es anfängt zu knacken, die Kürbiskerne mit einem leichten Schwung aus dem Handgelenk auf die andere Seite wenden. Wie bei Pfannkuchen.
  6. Fertigstellen: 150 g Fetakäse zerbröseln. Alle Zutaten gut vermischen. Mindestens einen halben Tag lang durchziehen lassen. Vor dem Servieren mit den restlichen 50 g Feta und ein paar Minzblättern hübsch garnieren.

Viel Freude beim Nachkochen und guten Appetit!

Mehr Salatzrezepte findest du hier:

→  Spaghetti-Salat mit Melone, Feta & Minze
→  Herzhaft-süßer Sommersalat mit Bulgur, Feta & Cranberries
→  Italienischer Nudelsalat mit getrockneten Tomaten und Parmesan

Endlich mal genäht – Die AllesDrin, meine Ostsee-Urlaubstasche

So, ich komme jetzt auch mal mit einer AllesDrin-Tasche um die Ecke. Hat ja auch lang genug gedauert! Wie lange liegt das E-Book auf meiner Festplatte? Zwei Jahre? Hmm… Aber so ist das eben bei mir: Ich bin immer auf der Suche nach dem Traumpaar, nach der großen Liebe. Wolke 4 ist mir nicht genug; da warte ich lieber. Als ich den tollen Fisch-Stoff von Cloud9 in Händen hielt, wusste ich: Der muss mit dem sandfarbenen Kunstleder zusammenkommen und eine Dänemark-Urlaubstasche werden; die Zeit ist reif für eine Allesdrin.

AllesDrin von Farbenmix, meine Ostsee-Urlaubstasche

Genäht in der kleinen Version ohne Boden, sondern mit Abnähern, aber mit Reißverschluss. Zur Trägervariante hat mich die liebe Sabine von Contadina’s Way inspiriert, die jetzt wahrscheinlich herzhaft lachen muss, weil Ösen und Karabinerhaken bei ihr eigentlich nur eine Notlösung nach einem Nähpatzer waren. Tja, oft sind die Notlösungen so klasse, dass sie zum Vorbild werden! Siehste mal, Sabine! Und dank meiner Matchbag weiß ich ja jetzt auch, wie Ösen angebracht werden, so dass meiner Traumtasche also nichts im Wege stand.

AllesDrin von Farbenmix, meine Ostsee-Urlaubstasche

Beim Verstärken habe ich alles gegeben: H 640 auf Außenstoff + Kunstleder und S 320 auf den Innenstoff. Dadurch ist sie sehr stabil, was mir gut gefällt. Wenn man’s lieber beuteliger, lässiger mag, sollte man nicht ganz so viel Vlies aufbügeln. Wie ich den Träger meiner AllesDrin verstärkt und genäht habe, möchte ich dir demnächst in einem Tutorial mal genauer zeigen. Das kann man ja auf ganz verschiedene Weisen machen, aber ich habe für mich eine Methode gefunden, die ich persönlich optimal finde.

Und weil’s so schön passt, reiht sich meine Allesdrin heute in Fabulatorias Vergessene-Taschen-eBooks-Sew-Along ein und macht natürlich auch bei Handmade on Tuesday, DienstagsDinge, TT – Taschen und Täschchen und der Ich-näh-Bio-Linkparty Station, denn die Fische sind Bio-Baumwolle.