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Tutorial für Patchwork-Anfänger | Ein bunter Mug Rug zu Ostern

Ich behaupte mal, in der Nähwelt gibt es zwei große Schreckgespenster. Errätst du, welche ich meine? Klar: Reißverschluss einnähen und Patchwork. Oder hast du gerade an etwas anderes gedacht? Ich habe den Eindruck, es sind genau diese beiden Nähtechniken, die viele meiden wie der Teufel das Weihwasser. Kissen immer nur mit Hotelverschluss, bloß keinen Reißverschluss.

Patchwork & Quilting? – Hilfe, das ist doch nur was für Profis. So exakt kann ich doch nie im Leben nähen! – Damit meine Nähschüler gar nicht erst auf so einen Gedanken kommen, haben wir uns im Anfänger-Nähkurs gleich mit beidem beschäftigt. Den Reißverschluss haben wir uns für den Schluss aufgehoben, aber mit dem Patchworken haben wir gleich nach der Nähmaschinen-Einführung losgelegt. Das war unser allererstes Projekt: ein bunter Mug Rug in Ei-Form.

Die Idee habe ich auf Pinterest entdeckt. Eine Anleitung für den Tassenuntersetzer brauchte ich nicht. Mir war gleich klar, wie ich ihn im Kurs nähen möchte. Für die Ei-Schablone habe ich auf dieses kostenlose Ausmalbild zurückgegriffen und so vergrößert, dass das Ei 24 cm lang und 18 cm breit ist. Das passt auf ein A4-Blatt und lässt sich super ausdrucken.

Materialbedarf:

Wenn du das Ei nacharbeiten möchtest, brauchst du 6 Stoffstreifen (ca. 6 x 22 cm), die du mit einer Nahtzugabe von 1 cm rechts auf rechts aneinandernähst. Das können ganz bunte Stoffe sein. Im Kurs haben wir aber festgestellt, dass es auch toll aussieht, wenn man verschiedene Stoffe von nur einer Farbe nimmt. Die Nahtzugaben auf der Rückseite bügelst du auseinander.

Tutorial für Patchwork-Anfänger | Ein bunter Mug Rug zu Ostern

Auf Thermolam stecken und diagonal quilten.

Der gepatchte Stoff wird mit Nadeln auf ein passendes Stück Thermolam gesteckt und dann füßchenbreit diagonal abgesteppt. Natürlich kann man hier auch einen Zierstich wählen oder freihandquilten. Für meine Kursteilnehmer war das Geradenähen und dabei die Abstände einzuhalten aber Übung genug.

Wenn du kein Thermolam hast, kannst du notfalls auch eine alte Fleecedecke recyceln oder du nimmst ein dickes, weißes Bodenputztuch. Fang mit dem Absteppen am besten in der Mitte an und arbeite dich zu den Seiten vor. Stichlänge: 3,0. Nimm die Stecknadeln beim Nähen heraus und streiche den Stoff immer mal wieder glatt.

Tutorial für Patchwork-Anfänger | Ein bunter Mug Rug zu Ostern

Umriss auf den Rückseitenstoff zeichnen und alle Lagen rechts auf rechts zusammenstecken

Als nächstes legst du die Schablone auf die linke Seite des Rückseitenstoffs, also auf die blasse, nicht so schöne Seite.  Bei meinem roten Uni-Stoff ist das gehoppt wie gedoppt. Beide Stoffseiten sehen gleich aus. Dann zeichnest du mit einem Bleistift den Umriss des Eis nach. Lass dich bitte nicht davon irritieren, dass der Stoff im rechten Bild lachsfarben und nicht rot ist. Ich habe das Foto mit einem helleren Stoff gemacht, damit du den Umriss besser sehen kannst. Stell ihn dir einfach in Rot vor.

Jetzt – Achtung! – wird das Ei nicht ausgeschnitten!

Nein, nein! Du legst den Rückseitenstoff rechts auf rechts auf deinen gepatchten Außenstoff. „Die schönen Seiten küssen sich“, sage ich an der Stelle immer zu den Mädchen in meiner Näh-AG. Das heißt: Du schaust jetzt auf den Rückseitenstoff mit dem angezeichneten Ei. Direkt darunter liegt der gepatchte Außenstoff mit der schönen Seite nach oben. Das Thermolam ist die unterste Schicht deines Sandwichs. Stecke mit ein paar Nadeln alle Lagen zusammen und markiere dir an der rechten Seite eine 6 cm Wendeöffnung. (Siehe Foto oben rechts mit dem lachfarbenen Stoff.)

Tutorial für Patchwork-Anfänger | Ein bunter Mug Rug zu Ostern

Bleistiftlinie nachnähen und mit der Zickzack-Schere ausschneiden

Jetzt nähst du auf der Linie einmal die Ei-Form nach. Stichlänge: 2,0. Die Wendeöffnung lässt du frei. Am Anfang und am Ende verriegelst du deine Naht durch ein paar Rückwärtsstiche.

Nähtipp: So triffst du immer die Linie!

Hier habe ich auch einen guten Tipp für dich, wie du die Linie sehr leicht nachnähen kannst. Vielleicht hast du auf deinem Nähfüßchen genau wie ich in der Mitte eine kleine Kerbe. Das ist für mich der „Mittelstrich“. Wenn ich die Stichbreite meiner Maschine auf 3,5 einstelle, sticht die Nadel genau dort ein, wo dieser Mittelstrich ist. Das heißt: Ich kann beim Nähen den Mittelstrich genau auf der Bleistiftlinie laufen lassen und die Nadel sticht genau dort ein. Ich muss mich also nicht auf die dünne Nadel konzentrieren, sondern nur auf diese mittlere Markierung des Nähfüßchens. Und die kann ich viel besser sehen und kontrollieren. Mit diesem kleinen Trick gelingt es auch absoluten Nähanfängern spielend leicht, die Linie zu treffen und eine perfekte Ei-Form zu nähen.

Jetzt ist es so weit: Ausschneiden!

Im nächsten Schritt schneidest du das Ei mit der Zickzackschere aus, etwa 2-3 mm neben der Naht. Nicht in die Naht schneiden! Wichtig ist auch: An der Wendeöffnung lässt du etwa 1 cm Nahtzugabe stehen. Wenn du keine Zickzack-Schere hast, kannst du auch mit der normalen Schere kleine V-Schnitte machen. Dann wendest du das Ei durch die Öffnung, formst es schön aus und bügelst es glatt. Die Nahtzugabe der Wendeöffnung klappst du nach innen und bügelst auch hier fest darüber. Steck dir zur Sicherheit zwei Klammern, damit die Nahtzugabe nicht wieder herausspringt.

Tutorial für Patchwork-Anfänger | Ein bunter Mug Rug zu Ostern

Nach dem Wenden rundherum knappkantig absteppen

Jetzt nur noch einmal rundherum knappkantig absteppen (Stichlänge: 3,0) und fertig ist dein Mug Rug! Eine wunderschöne, fröhliche Osterdeko, für deine Kaffeetasse oder eine Holzfigur. Vielleicht magst du das Ei auch an die Wand hängen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Und natürlich ist es auch ein tolles Geschenk für Groß und Klein.

Tutorial für Patchwork-Anfänger | Ein bunter Mug Rug zu Ostern

Meine erwachsenen Nähschüler, die teilweise zum allerersten Mal an der Maschine saßen oder nur ganz wenig Erfahrung mitbrachten, haben tolle Mug Rugs genäht und waren selbst davon überrascht, wie einfach ihnen das gelungen ist. Deshalb weiß ich, dass dieses Patchworkprojekt absolut anfängertauglich ist.

Gerade nähen, Rundungen nähen, Abstände einhalten, rechts auf rechts stecken, wenden, knappkantig absteppen – Hier kannst du eine Menge Grundtechniken üben, die du auch bei anderen Nähprojekten immer wieder brauchen wirst.

Tutorial für Patchwork-Anfänger | Ein bunter Mug Rug zu Ostern

Ich wünsche dir viel Spaß beim Nähen und frohe Ostern!

➜ Zu meinem Blogartikel  „10 tolle Nähideen für Ostern“ hier entlang

https://www.greenfietsen.de/2018/03/10-naehideen-fuer-ostern/

DIY-Tutorial | Summerfeeling – Windspiel aus Stoffresten

Eigentlich traue ich mich ja kaum, „Tutorial“ über diesen Post zu schreiben. So simpel ist das Windspiel, das ich dir heute zeigen möchte. Es ist aus wenigen Materialien schnell gebastelt und eine wunderschöne Deko für Balkon, Garten oder das Kinderzimmer.

DIY-Tutorial | Summerfeeling - Windspiel aus Stoffresten

Ich liebe es, an einem Sommertag unter blauem Himmel im Garten zu liegen und den bunten Stoffbändern dabei zuzuschauen, wie sie sich sanft im Wind bewegen und ihren Schattentanz aufführen… Für dieses Urlaubsfeeling brauchst du nicht mehr als 2 Stickrahmen und jede Menge Stoffstreifen.

DIY-Tutorial | Summerfeeling - Windspiel aus Stoffresten

Ich habe hier von zwei verschieden großen Stickrahmen (19 cm und 25 cm Durchmesser) jeweils einen Ring genommen. Im fertigen Windspiel ist der kleine Ring oben, der große Ring unten. So hängen die Stoffstreifen, die oben am kleinen Ring festgeknotet sind, innerhalb des großen Rings.

Her mit den Stoffresten!

Du hast einen ganzen Haufen Stoffstreifen in deiner Restekiste gesammelt? Prima, dann kannst du sie heute endlich verwerten! Wenn du keine Stoffrestesammlerin bist, schneide mit Schere oder Rollschneider ein paar Streifen in der Länge von 50 bis 75 cm zu. Ich hab sie nicht gezählt, aber um die 100 Streifen wirst du schon brauchen.

DIY-Tutorial | Summerfeeling - Windspiel aus Stoffresten

Und so wird’s gemacht:

Als erstes binden wir das „Gerüst“ zusammen. Leg den großen Ring auf den Tisch und stell eine Schachtel oder einen anderen länglichen Gegenstand mit einer Höhe von etwa 12-15 cm als Abstandshalter darauf. Schneide vier Stücke Kordel, Band oder Textilgarn mit einer Länge von 25-30 cm zu.

Jetzt legst du den kleinen Ring auf die Schachtel und knotest die Ringe an vier Stellen mit deinem Textilgarn aneinander. Befestige das Garn so, dass Viertel entstehen.

Der Abstandshalter hilft dir dabei, die Ringe an allen vier Stellen gleichmäßig parallel übereinander zu verbinden. Das Windspiel soll ja später schön gerade hängen. Weil das ein bisschen tricky ist, kann hier auch eine  helfende Hand nicht schaden.

DIY-Tutorial | Summerfeeling - Windspiel aus Stoffresten

Anschließend knotest du an den oberen Ring in die Zwischenräume vier lange Garnbänder zum Aufhängen. Verknote sie so, dass die Bänder gleich lang sind und das Windspiel nicht schief hängt. Ich habe hier in einen der überstehenden Garne eine feste Luftmasche geknotet und daran mein Windspiel aufgehängt. Du könntest auch einen Schlüsselring anbringen.

DIY-Tutorial | Summerfeeling - Windspiel aus Stoffresten

Nun kannst du nach Herzenslust deine Stoffbänder anknoten. Besonders schön und intensiv wirken durchgefärbte Unistoffe wie die roten und gelben in meinem Windspiel.

DIY-Tutorial | Summerfeeling - Windspiel aus Stoffresten

Fertig! Jetzt nur noch ein schönes Plätzchen im Garten suchen und darauf warten, dass eine leichte Brise in das Windspiel fährt und es zu tanzen beginnt. Hach…

Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachmachen! Wenn du noch Fragen oder Anregungen hast, hinterlass mir gerne einen Kommentar. Ich freu mich immer über Feedback.

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Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

Eine Tasche ist erst dann perfekt, wenn sie den passenden Träger hat. Optisch gut aussehen soll er, aber auch funktional und stabil sein. Träger und Henkel müssen schließlich ein bisschen was aushalten, wenn wir mit 3-Zimmer-Küche-Bad unterwegs sind.

In meinem Tutorial zeige ich dir, wie du in wenigen Schritten sehr simpel den perfekten Träger für deine Umhängetasche nähst – ohne fummeliges Wenden! Das Ergebnis sieht ordentlich aus, ist gut verstärkt und passt wunderbar zu voluminösen Taschen. Und so geht’s:

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

Material & Werkzeug:

Baumwollstoff in der gewünschten Länge und Breite
Bügelvlies (z. B. H 250)
Volumenvlies (z. B.  H 630 oder 640)
eventuell D-Ringe, Karabiner oder Schieber
Rollschneider, Schneidematte, Patchworklineal, Schere, Bleistift

Welches Vlies eignet sich am besten?

Das kommt ganz darauf an, wie dick und breit der Träger werden soll. Meistens kombiniere ich H 250 oder G 700 für Stand und Stabilität mit H 630 oder H 640 für Fluffigkeit und Volumen. Bei meiner Sporttasche habe ich die Henkel z. B. 3 cm breit genäht und mit H 250 und H 630 verstärkt. Den Schulterträger habe ich 4 cm breit genäht und mit H 250 und H 640 gepolstert.

Im Grunde ist es Geschmackssache. Es gibt x Kombinationen und hängt auch von der Qualität deines Stoffs ab. Canvas oder Jeans brauchen z. B. weniger Verstärkung als ein Patchworkstoff. Experimentiere mit verschiedenen Vlieseinlagen und schau, was dir selbst am besten gefällt! Am Ende des Tutorials gebe ich dir noch ein paar zusätzliche Beispiele und Anregungen.

Nicht geeignet finde ich die Bügeleinlage S 320, weil sie zu steif ist und die Träger knicken.

(1.)  Zuschnitt des Trägers

Du brauchst einen Stoffstreifen in der gewünschten Länge deines Trägers + 2 cm Nahtzugabe + Zugabe zum Umklappen, falls du z. B. einen Karabiner am Träger befestigen möchtest. Das Vlies schneidest du ohne Nahtzugabe zu.

Die Breite deines Stoffstreifens brechnest du so: Breite x 2 + 2 cm Nahtzugabe.

Soll dein Träger 3 cm breit werden, schneidest du deinen Stoffstreifen 8 cm breit zu (3 cm x 2 = 6 + 2 = 8 cm). Soll dein Träger 4 cm breit werden, schneidest du deinen Stoffstreifen 10 cm breit zu (4 cm x 2 = 8 + 2  = 10 cm).

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

(2.)  Vlies aufbügeln

Zuerst bügelst du das Bügelvlies (hier: H 250) mit 1 cm Abstand zu allen Seiten auf die linke Seite deines Stoffstreifens. Anschließend bügelst du genau darauf das Volumenvlies (z. B. H 630 oder H 640). Lass den Stoff ein wenig auskühlen.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

(3.)  Nahtzugaben nach innen bügeln

Bügle nun die Nahtzugabe an den kurzen Enden links auf links auf das Volumenvlies. Anschließend bügle genau so die Längsseiten nach innen um.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

(4.)  Längs zur Hälfte umklappen

Klappe den Träger längs zur Hälfte um, bügle über die Falte und fixiere dir die beiden Seiten deines Trägers mit Clips. Die Nahtzugaben und losen Fäden verschwinden sauber im Inneren.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

Es ist wichtig, dass beide Hälften exakt aufeinander liegen und alle offenen Kanten sorgfältig nach innen gesteckt werden. Wenn eine offene Kante an der kurzen Seite herauslugt, schiebe sie mit einer Stecknadel ein wenig nach innen. Dein Träger hat jetzt die endgültige Breite. Hier im Beispiel: 3 cm.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

(5.)  Knappkantig rundherum festnähen

Jetzt wird der Träger auf der schönen Seite, die später außen sein soll, in einem Zug rundum knappkantig festgenäht. Beginne an der kurzen Seite! An der Ecke hebst du das Nähfüßchen, drehst den Träger um 90 Grad und nähst dann die lange Seite herunter. Ich nähe immer die offene Längsseite vor der gefalteten Längsseite, weil ich die beiden Hälften beim Nähen noch mal genau aufeinander ziehen kann.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

(6.)  Absteppen

Damit dein Träger stabil wird und nicht steif ist und knickt, solltest du ihn parallel zu den Außennähten innen absteppen. Du kannst dafür den einfachen Geradestich verwenden oder hübsche Ziernähte setzen.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

(7.)  Karabiner oder D-Ring anbringen

Du kannst die Träger jetzt als Henkel an deiner Tasche aufnähen oder um einen Karabiner oder D-Ring klappen. Da die Enden sauber vernäht sind, musst du den Träger auch nicht zweimal umschlagen – einmal reicht! Die Lagen sind nicht so dick und deine Nähmaschine kann das Festnähen gut schaffen.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

Nähe auf der rechten, schönen Seite und beginne ca. 0,5 cm neben dem Trägerende! Ich habe hier den Geradstich benutzt und einfach 3-mal vor- und zurückgenäht. Du könntest auch den Dreifachgeradstich benutzen. Wichtig ist, dass du eine feste, stabile Naht erhältst. Parallel dazu setzt du auf die gleiche Weise eine zweite Naht neben den Karabiner.

Wenn du sehr schwere Sachen in deiner Tasche transportieren möchtest, würde ich über die abgesteppten, senkrechten Nahtlinien innerhalb der eben gerade genähten Quernähte noch einmal drübernähen. Bei mir war das nicht nötig, deshalb habe ich darauf verzichtet.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

Fertig ist dein Träger! Meiner hier ist 4 cm breit und mit H 250 und H 640 verstärkt. Und so sieht er an meiner Sporttasche aus:

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

Wie bereits gesagt: Jeder hat einen anderen Geschmack! Deshalb experimentiere am besten mit verschiedenen Vlieseinlagen, bis du dein Patentrezept gefunden hast. Hier drei Alternativen, die ich ebenfalls sehr gut finde und dir empfehlen kann:

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

Alternative 1: Soft & Stable

Mit Soft & Stable bekommst du voluminös gepolsterte, weiche Träger. Die 4 mm dicke, stabile Schaumstoffplatte wird hier nicht aufgebügelt, sondern einfach nur auf den Stoff gelegt. Rechne unbedingt mit einer Nahtzugabe von 1,5 cm! Ansonsten sind die Nähschritte die gleichen wie im Tutorial.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

Alternative 2: Bundfix

Wenn du einen festen Träger brauchst, z. B. für eine Einkaufstasche, und ein bisschen Zeit sparen möchtest, ist Bundfix eventuell das Richtige für dich. Die Vlieseline wird auf die komplette Stoffbreite aufgebügelt und einfach an den perforierten Stellen geknickt. Lass am besten an den kurzen Seiten eine Nahtzugabe von 1 cm. Dann kannst du den Stoff besser nach innen bügeln. Ich nutze Bundfix selten, weil es mir zu teuer ist. H 250 ist von der Dicke und Qualität her sehr ähnlich und im Verhältnis günstiger.

Näh-Tutorial | Wie du den perfekten Träger für deine Tasche nähst

Alternative 3: Zwei verschiedene Stoffe

Nicht gerade aus der Rubrik „Simplify Nähen“, aber durchaus lohnenswert ist diese schöne Variante aus zwei verschiedenen Stoffen! Der Träger ist voluminös, biegsam, ohne zu knicken, und fasst sich toll an. Hier habe ich die Gewebeeinlage G 700 mit Nahtzugabe auf die ganze Stoffbreite und -länge aufgebügelt und dann H 640 ohne Nahtzugabe, so dass die offenen Kanten wieder bequem nach innen gebügelt werden können. Eine tolle Kombination!

Für einen Träger aus zwei verschiedenen Stoffen nähst du zunächst zwei gleich große Streifen aneinander, so dass sie zusammen die gewünschte Breite ergeben. Die Nahtzugabe bügelst du schön flach, bevor du die Vlieseinlagen aufbügelst. Das Vlies muss exakt mittig platziert werden. Hier kann dir eine dünne Bleistiftlinie auf dem G 700 helfen, die du längs mittig ziehst und dann genau auf die Nahtzugabenlinie deines Stoffstreifens legst.

Hat dir mein Tutorial gefallen? Hinterlass mir gerne einen Kommentar! Ich freue mich über dein Feedback. Auch Fragen, Kritik und Anregungen sind jederzeit willkommen.

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DIY-Tutorial | Perlenschildkröte aus SnapPap oder (Kunst-)Leder

Dieses kleine, feine DIY-Projekt habe ich mir schon vor vielen Jahren ausgedacht und zusammen mit Kindern gebastelt. Die Kids haben die süße Perlenschildkröte aus Kunstleder geliebt und gerne als Anstecker an der Jacke oder als Haarspange getragen. Für meine Kosmetiktasche aus Jeans habe ich dieses Projekt jetzt noch einmal mit SnapPap nachgearbeitet. Und siehe da, SnapPap ist hier eine echte Alternative zum Leder!

DIY-Tutorial | Perlenschildkröte aus SnapPap oder Leder {Vorlage zum Download]

Wie du dir selbst eine Perlenschildkröte bastelst und welche Materialien du brauchst, das zeige ich dir jetzt Schritt für Schritt in einer kurzen Anleitung. Die Schablone für die Schildkröte findest du am Ende des Tutorials als pdf-Datei zum Herunterladen und Ausdrucken.

Materialien & Werkzeuge:

  • SnapPap, Leder oder Kunstleder in der Größe 10 x 7 cm (Für eine schöne Lederoptik SnapPap vorher waschen und bügeln.)
  • Rocailles-Perlen in verschiedenen Farben, 2 – 2,5 mm (Gibt’s als Mix zu kaufen.)
  • Stick- oder Nähgarn, 50 cm lang
  • Perlnadel (Das ist eine spezielle, ultradünne Nadel zum Auffädeln der Perlchen.)
  • normale Nähnadel
  • Bleistift, Papierschere, Bastelkleber, evtl. Sekundenkleber
  • evtl. Broschennadel oder Haarspange als Rohlinge

Und so wird’s gemacht:

1. Die Schablone auf ein Stück SnapPap (oder Leder) legen, die Umrisse nachzeichnen und ausschneiden. Mit einer normalen Nähnadel  in der Mitte des Körpers ein kleines Loch stechen. Die dünne Perlnadel würde hier verbiegen, deshalb benutzen wir dafür eine dickere Nadel.

2. Fädele ein ca. 50 cm langes Garn in deine Perlnadel ein! Ich nehme dafür gerne Stickgarn, aber nicht das ganze, sondern nur einen einzigen Faden der insgesamt 6 Fäden, aus denen Stickgarn besteht. Ich denke aber, mit normalem Nähgarn funktioniert es genauso gut. Am Ende deines Fadens machst du einen dicken Knoten.

3. Entscheide, welche Seite der Schildkröte oben und welche unten sein soll! Nun führst du deine Perlnadel von unten durch das kleine Loch, das du in der Mitte vorgestochen hast, und ziehst den Faden bis zum Knoten durch.

DIY-Tutorial | Perlenschildkröte aus SnapPap oder Leder {Vorlage zum Download]

Perlen auffädeln

4. Jetzt folgt der meditative Teil des Projekts: Perlen auffädeln! Du brauchst eine etwa 40 cm lange Perlenkette. Am besten testest du selbst zwischendurch, ob die Perlenkette schon lang genug ist, indem du sie in einer Spirale um die Mitte legst.

5. Wenn deine Perlenkette lang genug ist, um einen schönen, spiralförmigen Panzer zu bilden, beendest du sie, indem du den Faden um die letzte Perle knotest. Lass ruhig ein bisschen Luft in der Kette, damit sie sich schön locker zu einer Spirale legen lässt! Wenn sie zu stramm aufgefädelt ist, funktioniert das nicht so gut.

DIY-Tutorial | Perlenschildkröte aus SnapPap oder Leder {Vorlage zum Download]

Kleber auftragen

6. Jetzt wird’s klebrig! Trage auf die Schildkröte flüssigen Bastelkleber auf! Meiner ist erst weiß, trocknet aber transparent. Am Ende ist nur ein leichter, glänzender Film zu sehen. In diesen Kleber legst du jetzt deine Perlenkette zu einer hübschen Spirale. Ruhig mal ein bisschen schieben, die klebrigen Finger kann man ja wieder waschen. Das überstehende Fadenende schneidest du ab.

7. Ebenfalls mit Bastelkleber fixierst du nun kleine Perlen als Augen und Fußzehen. Haben Schildkröten eigentlich Fußzehen? Ich weiß es gar nicht,… aber es sieht schön aus.

DIY-Tutorial | Perlenschildkröte aus SnapPap oder Leder {Vorlage zum Download]

8. Auf die Rückseite kannst du nun eine Broschennadel oder Haarspange kleben. Bei Leder mit einer rauen Rückseite funktioniert das sehr gut mit normalem Bastelkleber. SnapPap ist glatter; hier, habe ich festgestellt, hält der Bastelkleber nicht ordentlich, deshalb ist Sekundenkleber die bessere Wahl.

Prima, deine Schildkröte ist fertig!

Schreib mir, wie sie dir gefällt und ob du mit der Anleitung gut zurechtgekommen bist. Auch Fragen oder Anregungen sind natürlich immer herzlich willkommen.

Die Schablone kannst du dir jetzt hier herunterladen: Schildkröte (pdf)

Bitte nur für private Zwecke!

Bitte beachte, dass dieses Tutorial und die Schildkröten-Vorlage nur für private Zwecke gedacht und urheberrechtlich geschützt sind. Eine kommerzielle Nutzung ist nicht erlaubt. Wenn du eine Perlenschildkröte nach meiner Anleitung auf deinem Blog zeigst, setz einen Link zu www.greenfietsen.de ! Ich danke dir.

Kosmetiktasche aus Jeans und SnapPap. Label aus Leder.
Hier (klick) erfährst du mehr über die Tasche.

Mini-Tutorial und Freebie | Bunter Osterkranz mit Hoppelhase aus Jeans

Ostern oder Weihnachten? – Wenn du mich fragst: Ganz klar Ostern! Als Frühlingskind habe ich schon immer Narzissen, Tulpen und Krokusse geliebt, genau wie buntgefärbte Eier, Schokoladen-Maikäfer und Hoppelhasen. Wenn die Vögel morgens um sechs zwitschern und ich nachmittags im leichten Pulli in der Sonne sitzen kann, dann geht’s mir gut. Diese Frühlingsfreude sollte auch unser Osterkranz ausstrahlen. Außerdem wollte ich gern ein Upcycling-Projekt daraus machen.

Upcycling mit altem Adventskranz & Stoffresten

So kommt’s, dass alle verwendeten Materialien aus meiner Restekiste stammen: ein alter Adventskranz, viele bunte Stoffstreifen, die beim Zuschneiden anfallen und fleißig gesammelt werden, eine abgetragene Jeanshose von meiner Lieblingsschwägerin und zum Ausstopfen ein paar Polyester-Wattebäusche aus einem ausrangierten Kissen. Alles wiederverwertet!

Einen Hasen zu zeichnen, ist ja eigentlich keine große Kunst. Das haben wir im Kindergarten alle schon mal gemacht. Falls du meine Hasen-Vorlage trotzdem gebrauchen kannst, findest du sie am Ende dieses Blogposts als Freebie zum Herunterladen und Ausdrucken. Und nun erkläre ich dir schnell, wie ich meinen Osterkranz gebastelt habe.

So wird’s gemacht:

Los geht’s mit einer Menge bunter Stoffstreifen – etwa 1 cm bis 1,5 cm breit – die ich aneinander geknotet und um einen Strohkranz gewickelt habe. Wie du siehst, habe ich mit Absicht nicht so ordentlich gearbeitet, weil ich finde, dass herabhängende Fäden, ausgefranste Stoffkanten und Streifen, die mal mehr, mal weniger breit sind, den Charme des bunten Kranzes ausmachen.

In die Mitte des Kranzes hängst du, was dir gefällt: Deko-Eier, Stoffvögelchen, Herzen, vielleicht auch ein Schild, auf dem „Frohe Ostern“ steht … oder einen süßen Hoppelhasen aus Jeans.

Hoppelhase aus Jeans:

Dafür habe ich ein Stück Hosenbein genommen und mit Hilfe meiner Vorlage den Hasen-Umriss darauf übertragen. Die bunten Ohren habe ich mit Vliesofix aufgebügelt und rundherum mit einem Geradstich appliziert. Augen und Nase bestehen aus Filz, die Haare aus Wolle. Hier habe ich die Wollfäden erst unter die rosa Nase gelegt, dann die Nase festgenäht und dadurch gleichzeitig die Haare befestigt. Wimpern und Mund sind mit Gerad- bzw. Zickzackstich genäht.

Wenn du die Vorderseite des Hasen fertig gestaltet hast, legst du diesen Jeansstoff links auf links auf einen anderen und steckst ihn mit ein paar Nadeln fest. Nun nähst du mit einem Gerad- oder Dreifachstich an der Linie entlang und lässt unten eine Öffnung zum Ausstopfen. Anschließend schneidest du den Hasen ca. 5 mm neben der Naht aus. Ich mag diesen Effekt der ausfransenden Jeansränder sehr gerne. Das Häschen jetzt nur noch ausstopfen (nicht zu fest!) und die Öffnung unten mit der Maschine zunähen. Faden an der Rückseite befestigen, aufhängen und fertig!

Wenn du den Hoppelhasen privat als Vorlage verwenden möchtest, hab‘ ich nichts dagegen. Bei einer Veröffentlichung auf deinem Blog bitte ich um eine Verlinkung zu dieser Seite. Hier kannst du die Vorlage herunterladen: Download „Osterhase“.

https://download.greenfietsen.de/Osterhase.pdf

Ich schaue heute mit meinem bunten Osterkranz beim Upcycling-Dienstag, beim Creadienstag und der Stoffreste-Linkparty vorbei.

➜ Zu meinem Blogartikel „10 tolle Nähideen für Ostern“ hier entlang

https://www.greenfietsen.de/2018/03/10-naehideen-fuer-ostern/

DIY Tutorial | Topflappen mit Briefecken nähen

Letzte Woche war sie mal wieder fällig, unsere Küche! Vorräte ausmisten, Schränke auswaschen, Tupperschüsseln sortieren und Fenster putzen – Frühlingsputz mit Grundreinigung! Das volle Programm! Weil das nicht gerade zu meinen allerliebsten Beschäftigungen zählt, musste ich mich mit ein paar Belohnungen motivieren. Ein Stück Schokolade hat in diesem Fall nicht ausgereicht, aber die Aussicht auf ein paar neue, selbst genähte Küchenhelfer hat Wunder gewirkt. Den Anfang machen Topflappen mit Briefecken, Schlaufe zum Aufhängen und Zierknopf. Und wie ich diese Topflappen genäht habe, das möchte ich dir Schritt für Schritt in diesem Tutorial zeigen.

Meine Topflappen haben ein klassisches Binding, wie du es vielleicht schon bei Patchworkdecken gesehen hast, und eignen sich hervorragend, um die Technik des Einfassens mit Briefecken mal an einem kleinen Projekt zu üben. Einmal gelernt, kannst du diese Technik bei vielen anderen Nähprojekten anwenden, zum Beispiel bei Tischdecken, Tischsets, Mug Rugs oder Decken.

Seit meinem 365-Tage-Quilt bin ich ja eigentlich ein großer Fan davon, die Einfassung von Hand anzunähen, aber bei den Topflappen war mir nach einem schnellen Ergebnis, und deshalb habe ich darauf verzichtet. Das Knifflige beim Einfassen mit der Nähmaschine ist, auch die Rückseite exakt zu treffen. Aber keine Sorge, so schwer ist das auch wieder nicht!

Du brauchst für 1 Topflappen: 

  • 20 x 20 cm Stoff für die Vorderseite
  • 20 x 20 cm Stoff für die Rückseite
  • 20 x 20 cm Vlieseinlage, z. B. Bodenwischtuch oder Thermolam
  • 7,5 x 90 cm Stoff für die Einfassung, längsseitig zur Hälfte links auf links umgebügelt
  • 5 x 20 cm Stoff für die Schlaufe
  • Knopf und Garn

Los geht’s!

(1.)   Als erstes legst du die Stoffe für die Vorder- und Rückseite sowie die Vlieseinlage zu einem Sandwich zusammen. Das Vlies liegt in der Mitte und die Stoffe links auf links, das heißt, mit den schönen Seiten nach außen. Dieses Sandwich fixierst du mit ein paar Nadeln und steppst  alle Lagen fest. Ich habe den einfachen Geradstich (Stichlänge 3,5) verwendet und mich an den Motiven auf dem Stoff orientiert. Du kannst auch einen schönen Zierstich verwenden. Wichtig ist, dass alle drei Lagen gut miteinander verbunden sind und du bis zum Rand nähst. Verriegeln musst du diese Nähte nicht, denn sie verschwinden später unter dem Einfass-Streifen.

Einfassung annähen

(2.)   Jetzt beginnen wir mit der Einfassung. Du legst den umgebügelten Einfass-Streifen mit der offenen Seite nach außen auf den Rand deines Vorderseiten-Stoffs. Beginne etwa in der Mitte!

(3.)   Nun kommt der Trick mit den Briefecken. Du faltest den Einfass-Streifen im 90-Grad-Winkel vom Stoff weg, und zwar so, dass die Diagonale des Streifens genau die Ecke des Vorderseiten-Stoffs trifft. Der kleine Pfeil zeigt dir die Stelle, die ich meine.

(4.)   Nun klappst du den Einfass-Streifen wieder auf den Vorderseiten-Stoff um und fixierst das Ganze mit Klammern oder Stecknadeln. Achte darauf, dass alle Seiten bündig liegen!

(5.)   So sollte deine gefaltete Ecke nun aussehen. Auf gleiche Weise bereitest du auch alle anderen Ecken des Topflappens vor. Fixiere alles gut mit Klammern oder Stecknadeln!

Einfass-Streifen zusammennähen

(6.)   Der Einfass-Streifen ist jetzt einmal rundherum gesteckt. Nun müssen wir die Enden des Streifens miteinander vernähen, damit wir einen „Ring“ bekommen. Dazu schneidest du die Enden so ab, dass sie 1 cm überstehen. Das ist unsere Nahtzugabe. Auf Bild 7 siehst du besser, wie es gemeint ist.

(7.)    Du kannst dir mit einem Bleistift eine Hilfslinie ziehen, auf die du deine Naht setzt. Vergiss nicht, die Naht am Anfang und am Ende zu verriegeln! Anschließend bügelst du die Nahtzugabe auseinander. Falls dich die Naht links über dem roten Apfel irritiert: Da hat mein Stoff nicht ganz für den Einfass-Streifen gereicht, und ich musste ein wenig stückeln.

(8.)   So sollte dein Topflappen mit angestecktem Einfass-Streifen jetzt aussehen. Als nächstes nähen wir den Einfass-Streifen fest. Beginne mit dem Nähen in der Mitte einer der vier Seiten!

(9.)   Mit einem Abstand von 1 cm zum Rand nähst du nun den Einfass-Streifen am Topflappen fest. Nähe bis zu der Stelle, wo das gefaltete Dreieck beginnt und verriegele deine Naht! Eine Bleistift-Hilfslinie kann dir dabei helfen, möglichst genau bis zu diesem Punkt zu nähen. Je exakter du hier arbeitest, um so schöner werden später deine Briefecken. Damit du die Naht auf dem Foto besser erkennen kannst, habe ich dunkelblaues Garn verwendet. Besser ist es natürlich, ein Garn auszuwählen, das farblich zum Stoff passt und unauffälliger ist.

So entsteht eine Briefecke:

(10.)   Nun beginnst du auf der anderen Seite des gefalteten Dreiecks und nähst auch hier mit einem Abstand von 1 cm. Anfang und Ende deiner Nähte immer verriegeln! Eine Markierung mit Bleistift kann dir auch an dieser Stelle helfen, den Punkt perfekt zu treffen. Denk dir einfach mal das gefaltete Dreieck weg! Dann sollten sich waagrechte und senkrechte Naht exakt treffen. Das wäre optimal.

(11.)   Nachdem du die Schritte (9.) und (10.) an allen anderen Ecken wiederholt hast, sollte dein Topflappen so aussehen. Der Einfass-Streifen ist jetzt rundherum auf dem Topflappen befestigt.

Umklappen und festnähen!

(12.)   Jetzt wird der Einfass-Streifen Stück für Stück auf die Rückseite umgeklappt. Arbeite die Briefecken schön heraus, und stecke dir mit Klammern oder Nadeln alles gut fest!

(13.)  Wenn deine Briefecke nicht gleich perfekt aussieht, nicht verzagen, Übung macht hier den Meister!

(14.)   Auf der Rückseite sollte der Einfass-Streifen die (dunkelblaue) Naht verdecken und in etwa genauso breit sein wie auf der Vorderseite.

(15.)   Bei mir ist die Einfassung auf der Vorder- und Rückseite jeweils etwa 1,2 cm breit. Wenn du andere Stoffe oder eine andere Vlieseinlage als ich benutzt, können diese Maße variieren. Wichtig ist, dass die Einfassung auf der Rückseite mindestens genauso breit ist wie auf der Vorderseite, gerne auch etwas breiter. Denn dann triffst du beim Absteppen auch den Einfass-Streifen auf der Rückseite und nähst nicht daran vorbei.

(16.)   Tipp: Bevor du die Stelle der zusammengenähten Enden umklappst und feststeckst, bügle die Nahtzugaben als kleine Dreiecke nach innen! Die Einfassung sieht dann schöner aus.

(17.)   Lieber eine Klammer mehr als eine zu wenig gesteckt! Unsere Vorderseite ist jetzt bereit zum Absteppen. Noch mal kurz umdrehen und die Rückseite anschauen…

(18.)   … Ja, hier sieht auch alles gut aus. Die dunkelblaue Naht ist verdeckt und die Einfassung überall etwa gleich breit.

(19.)   Mit einem Geradstich und einem Abstand von etwa 3 mm nähst du nun die Einfassung auf der Vorderseite fest. Schau nach den ersten Zentimetern auf der Rückseite, ob du die Einfassung auch dort triffst! Falls nicht, vergrößere den Abstand auf 4-5 mm!

(20.)   Am kniffligsten ist es, auf der Rückseite die Ecken zu treffen. Wenn du feststellst, dass du an manchen Stellen vorbeigenäht hast, kannst du diese Stellen auch noch mal mit dem Nahttrenner öffnen und nachbessern. Ansonsten ist dein Topflappen jetzt eigentlich fertig! Wenn du möchtest, kannst du noch eine Schlaufe und einen Zierknopf anbringen.

Schlaufe und Zierknopf anbringen

(21.)   Für die Schlaufe klappst du das 5 x 20 cm Stoffstück einmal längs zur Hälfte zusammen und bügelst darüber. Falte dein Stoffstück wieder auf und bügle die seitlichen Flügel zur Mitte hin um! Wenn du den Streifen jetzt  zusammenklappst, liegen die offenen Stoffkanten innen. Damit auch die kurzen Seiten nicht ausfransen, klappst du sie vorher etwa 1 cm nach innen (im Bild oben!). Jetzt steppst du das 18 cm lange Band einmal rundherum mit einem Geradestich ab. Anfang und Ende schön verriegeln!

(22.)   Lege das Band zu einer Schlaufe und nähe es in der vorhandenen Naht am Topflappen fest. Die Schere zeigt auf die Naht, die gemeint ist. Herzlichen Glückwunsch, dein erster Topflappen ist fertig! Der zweite ist jetzt umso schneller genäht. *zwinker*

Ich hoffe, du bist mit der Anleitung gut zurechtgekommen. Solltest du Fragen oder Anregungen haben, kannst du mir gerne einen Kommentar hinterlassen oder eine E-Mail schreiben.

Verwendete Stoffe und Materialien:

Die Nähzutaten, die ich verwendet habe, sind nicht gesponsert worden, sondern von mir gekauft, aber ich verrate dir trotzdem gerne, wie sie heißen.

Vorder- und Rückseite: MyLeni Bird LOVE Ornaments in Rot und Blau von Lila-Lotta
Vlieseinlage: weiches Bodenwischtuch vom Discounter
Einfassung: Oval Elements, Yummy Pear von Jolijou/Farbenmix
Schlaufen: Chevron grün-weiß von Robert Kaufman, Little Spots kiwigrün von Michael Miller
Knöpfe: von Princess-Bubblegum

Ich erfreue mich jetzt weiter an meinen frühlingsfrischen Topflappen und schicke sie samt Tutorial zum Creadienstag… Heute Nachmittag steht dann noch ein schöner Einkaufsbummel an. Ein paar neue Teller und Schneidebretter gehören nämlich auch zu meinem Frühjahrsputz-Belohnungsprogramm.