6 Köpfe – 12 Blöcke | Mein Quilt-Layout – Tipps & Größentabelle

Ich glaube, zum ersten Mal haben wir Fragen zum Vlies, zur Anordnung der Blöcke und zur Quiltgröße im Januar gehört. „Kommt noch. Geduld! Eins nach dem anderen!“, haben wir unsere Teilnehmer vertröstet. Und schwuppdiwupp ist November, elf Geheimnisse sind enthüllt, nur noch ein Block fehlt, und tatsächlich ist jetzt die Zeit gekommen, sich mit der Fertigstellung unseres schönen Sampler Quilts zu beschäftigen.

Natürlich wollen wir unsere Teilnehmer auch bei diesen letzten Schritten begleiten, sie unterstützen und Anregungen geben. Deshalb zeigen wir diese Woche unsere Quilt-Layouts, also die Anordnung unserer Quiltblöcke. Wir verraten, mit welchem Vlies wir unsere Quilts füttern und wie groß wir unsere Zwischen- und Randstreifen zuschneiden. Den fertigen Quilt zeigen wir noch nicht, das heben wir uns für Dezember auf, denn schließlich hüten wir ja noch ein letztes Geheimnis.

Mein zusammengenähtes Quilttop - bereit für die Fertigstellung

Vielleicht hast du diese Woche schon die Layout-Vorschläge der anderen 5 Köpfe gesehen. Dorthe hat ein megacooles Layout präsentiert und damit die ganze Facebookgruppe von den Socken gehauen. Verena hat gezeigt, wie spielend leicht man die Blöcke auf die Spitze stellen und damit Größenunterschiede ausgleichen kann. Sehr inspirierend fand ich auch das Layout von Andrea, die uns zeigt, dass man auch mal in „anderen Bahnen“ denken kann. Mit viel Liebe ausgetüftelt ist Gesines Layout, das sie uns morgen präsentieren wird. Ich hab‘ schon einen Entwurf gesehen und kann verraten: Das sieht ganz, ganz toll aus!

Nadra und ich sind die Vertreter der klassischen Layout-Variante. Wir haben unsere Blöcke 3 x 4 in Form eines Rechtecks angeordnet. Während Nadra ein recht breites Sashing gewählt hat, um eine Decke in „lap size“ für die Couch zu bekommen, habe ich meine Streifen bewusst schmal zugeschnitten. Mein Quilt soll klein bleiben, denn ich möchte ihn in meinem Nähatelier an die Wand hängen. Da mein Quilt sehr bunt ist, halte ich das klassische Layout und Zwischenstreifen in Weiß für die beste Wahl. Ich denke, es bringt Struktur und Ruhe ins bunte Treiben.

Aus diesem Grund habe ich auch keine Cornerstones zwischen die Blöcke gesetzt. Eigentlich hatte ich das vor, weil mir die Eckquadrate sehr gefallen. Hier kannst du dir ein Beispiel davon anschauen. Ich habe die Idee aber dann doch verworfen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es speziell bei meinem Quilt vorteilhaft wirkt. Ich befürchtete, es würde zu unruhig werden. Erstens weil es so viele verschiedene Blöcke sind und zweitens weil’s eh schon sehr bunt bei mir ist. Ich möchte nicht, dass Muster und Cornerstones miteinander verschwimmen. Deshalb ohne.

6 Köpfe - 12 Blöcke | Mein Quilt-Layout

Mein Wandquilt misst fertig 42 ½ x 56 Inch, ist also etwa 108 cm breit und 142 cm lang. Eine sehr schöne Größe für die Wand. Die Zwischen- und Randstreifen habe ich 2 Inch zugeschnitten. Bei ¼ Inch Nahtzugabe bleiben dann im fertigen Quilt 1 ½ Inch Zwischenstreifen übrig. Bei der Umrandung sind es 1 ¾ Inch, weil sie ja nur an einer Seite angenäht wird. Doch das eine Viertel Inch Unterschied wird dann vom schmalen Binding verdeckt, so dass also auch die Umrandung optisch 1 ½ Inch breit ist.

Falls du dich fragst, wie breit du die Streifen zuschneiden musst, um eine bestimmte Quiltgröße zu erhalten, habe ich eine hilfreiche Größentabelle für dich erstellt.

Achtung: Die Maße in der linken Spalte beziehen sich auf den Zuschnitt der Zwischen- und Randstreifen, nicht auf die fertige Breite! Die Maße in der mittleren und rechten Spalte beziehen sich hingegen auf die fertige Quiltgröße. Ich gehe von einem klassischen Layout von 4 Reihen à 3 Blöcken aus, wobei jeder Block 12 ½  x 12 ½ Inch (fertig 12 x 12 Inch) misst. Außerdem gehe ich von einer Nahtzugabe von ¼ Inch aus. Die Länge der Streifen muss individuell ausgerechnet werden.

6 Köpfe - 12 Blöcke | Größentabelle

Wenn du jetzt denkst: „Wow, 154 x 199 cm, das klingt ja nach einer richtig tollen Kuscheldecke“, muss ich dich warnen: Es macht wenig Spaß und ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, eine so große Decke mit einer normalen Nähmaschine zu quilten. „Normale“ Nähmaschinen haben oft nur einen Durchlass von 15 cm rechts neben der Nadel. Eine dicke, fette Quiltsandwich-Rolle passt da kaum durch. Meine Pfaff hat einen Durchlass von 20 cm, und selbst damit war es harte Arbeit, meinen 160 x 200 cm großen 365-Tage-Quilt zu quilten. Ich war sehr froh, als das Ding nach 7 Stunden zusammengesteppt war.

Wenn du also nicht gerade eine Longarm-Quiltmaschine im Keller stehen oder eine Freundin mit so einem Profi-Gerät hast, such dir lieber eine mittlere Größe aus. Abgesehen von der Handhabung, wie sieht denn auch ein Quilt aus, bei dem die Zwischenstreifen halb so breit sind wie die Blöcke? Kann ich mir nicht so recht vorstellen. Wenn dir wirklich eine große Decke vorschwebt, solltest du vielleicht lieber ein anderes Layout wählen. Wenn du beim klassischen Layout bleiben möchtest, empfehle ich dir Nadras Anleitung.

Ich habe mich also für meinen Wandquilt für eine Zuschnitt-Breite von 2 Inch entschieden.

6 Köpfe - 12 Blöcke | Mein Quilt-Layout - Kurzanleitung

Zuschnitt der Zwischen- und Randstreifen:

A   =   (8 x)   2″ x 12 ½“
B   =   (5 x)   2″ x 39 ½“
C   =   (2 x)   2″ x 56″

Kurzanleitung:

Schritt 1:   Streifen A zwischen die Blöcke nähen, so dass du 4 Reihen mit je 3 Blöcken erhältst.
Schritt 2:   Streifen B an die 4 Reihen nähen.
Schritt 3:   Streifen C seitlich an das Top nähen und die Umrandung vollenden.

6 Köpfe - 12 Blöcke | Mein Quilt-Layout - Kurzanleitung

Natürlich waren auch bei mir nicht alle Blöcke exakt 12 ½ Inch groß, aber das ließ sich durch unterschiedliche Nahtzugaben ganz gut ausgleichen. Da muss man einfach ein bisschen mit den Streifen tricksen. Und wenn am Ende doch ein paar Spitzen knapp verschluckt werden, was soll’s, das hat keinen Einfluss auf die Gesamtwirkung. Ich finde, da muss man nicht päpstlicher sein als der Papst.

Die Aufhängung meines Wandquilts ist unsichtbar. Ich nähe keine großen Schlaufen an, um den Quilt wie eine Gardine an eine Stange zu hängen. Nee, das gefällt mir nicht. Ich bringe auf der Rückseite an den oberen zwei Ecken Einschublaschen an, in die ich eine schmale Leiste stecke. An dieser Leiste kann ich meinen Quilt dann auf zwei Nägeln aufhängen. So hängt der Quilt wie ein Gemälde an der Wand. Da ich noch nicht so weit bin, zeige ich das Prinzip mal an meinem Tulpen Mini Quilt. Hier ein Foto von der Rückseite:

Quilt-Rückseite mit Aufhängung

Mein 6 Köpfe-Wandquilt ist ungefähr 40 cm breiter als der Tulpen Mini Quilt. Deshalb werde ich zusätzlich zu den Dreiecken eine schmale Schlaufe mittig anbringen, durch die ich die Leiste hindurchführe. So vermeide ich, dass der Quilt in der Mitte durchhängt. Die Dreiecke sind diagonal gefaltete Quadrate, die vor dem Annähen des Bindings knappkantig mit der offenen Seite zu den Kanten an den Rückseitenstoff genäht werden. Für meinen 6 Köpfe-Wandquilt werde ich die Quadrate 5 x 5 Inch zuschneiden. Das ist größer als auf dem Beispielfoto, aber der Tulpen-Quilt ist ja auch kleiner.

Die Leiste ist eine 4 mm starke Holzleiste für 1 Euro und paar Zerquetschte aus dem Baumarkt. Ich habe auch schon mal einen Rundstab benutzt, aber die Leiste finde ich besser.

Was das Vlies angeht, greife ich auch mal auf ein altes Beispielfoto vom Tulpen Mini Quilt zurück (siehe unten). Dort habe ich Volumenvlies 280 verwendet, ein hochbauschiges, weiches Polyestervlies, das sich einfach verarbeiten lässt und dem Wandquilt die nötige Stabilität gibt. Weil ich damit sehr gute Erfahrung gemacht habe, verwende ich es wieder. Allerdings nehme ich Volumenvlies 281. Das ist haargenau das gleiche Material wie das 280er, aber liegt 150 cm breit anstatt 90 cm. Wenn ich davon 120 cm nehme, ist es rundherum ein paar Zentimeter größer als mein Top. Perfekt! So soll das sein.

Auch der Rückseitenstoff sollte etwas größer als das Top sein. Bei meiner Quiltlänge von 142 cm muss ich dafür nicht mal mehrere Teile zusammennähen, sondern kann ein ganzes Stück nehmen. Ich muss mir nur einen Stoff mit einer Breite von 150 cm aussuchen und davon ca. 120 cm abschneiden.

Zusammenfassung – Benötigtes Material:

120 cm Volumenvlies 281 ( bei einer Vliesbreite von 150 cm)
120 cm Rückseitenstoff  (bei einer Stoffbreite von 150 cm)
(2 x) 5 x 5 Inch Stoff für die Einschublaschen
ca. 110 cm lange Holzleiste (4 mm dick)
ca. 35 cm Stoff fürs Binding (bei einer Stoffbreite von 110 cm)

Quilten mit Volumenvlies 280

Ob ich wieder mit dem Wellen-Zierstich meiner Nähmaschine quilte, weiß ich noch nicht. Ich würde gerne mal was anderes ausprobieren. Na, mal sehen. Der Umzug in unser neues Haus lässt mir im Moment nicht so viel Spielraum für Experimente. Wichtig zu wissen: Je dichter du quiltest, umso steifer wird der Quilt!

Hervorragende Tutorials für die Fertigstellung eines Quilts findest du bei meinen Kolleginnen:

Kein Tutorial, aber viele Bilder und Infos findest du in meinem Blogbeitrag Making of | Mein 365-Tage-Quilt und wie er entstand.

6 Köpfe - 12 Blöcke | Mein Quilt-Layout - Tipps & Größentabelle

Wenn du Teilnehmer/in unseres Quilt-Alongs bist und Unterstützung brauchst, teile deine Gedanken mit uns in der Facebookgruppe. Wir beratschlagen gerne zusammen mit dir und helfen, wo wir können. Wir sind sehr gespannt auf alle fertigen Sampler Quilts und können es kaum erwarten, auch deinen zu sehen.

Aber vorher muss natürlich noch der letzte Baustein ergänzt werden, der zwölfte und letzte Quiltblock, dessen Identität Gesine am 1.12. auf ihrem Blog Allie & Me lüftet. Natürlich gibt’s dann auch wieder ein anfängerfreundliches Tutorial mitsamt Ausmalbild und Linkparty. Morgen zeigt uns Gesine aber erst mal ihr Quilt-Layout. Sei gespannt!

Hihi, apropos Gesine… Zufällig bin ich auf ein Interview gestoßen, das ich vor drei Jahren hier im Blog mit Gesine geführt habe. Wir beide mussten sehr lachen, als wir es jetzt noch mal gelesen haben. Schau selbst: Interview | Patchworkelfe Gesine über das Quilten

DANKE an Nadra für die tollen Grafiken!

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6 Kommentare

  1. Liebe Katharina,
    ein toller Beitrag! Die Tipps aller Köpfen in dieser Woche sind echt Goldwert für dieses und vor allem für zukünftige Projekte!
    Obwohl jede von euch ein anderes Layout vorgestellt habt und unterschiedliche Tipps zu Materialien und. hattet, kam bei mir ausnahmsweise keine Qual der Wahl…. oder vllt. gerade wegen der Vielfalt, denn ich kann mir da rauspicken, auch für die Zukunft, was für gerade passt. Das passende Layout für dieses Projekt habe ich schon gefunden und das beruhigt ungemein…… hahaha. Was das quilten angeht, ist es schon etwas anders. Meine Maschine hat ca. 25cm durchlass, dafür ich 25mm Hirn für Mustern und überhaupt Realisierung dieser Aufgabe 😮
    Liebste Grüße und vielen Dank,
    Betty

  2. Liebe Katharina, Du hast mal wieder alles auf den Punkt gebracht! Nach den bisherigen Layout-Vorschlägen fasst Du einfach mal die Gedanken zusammen, die man sich machen sollte, bevor man seine Blöcke zu einem Quilttop zusammenfügt.
    Da ich mich nicht von Anfang an für einen "Hintergrundstoff" entscheiden konnte, sind meine Blöcke sehr unterschiedlich in der Farbwirkung. Dafür haben sie alle eins gemeinsam: Jeder Block enthält einen Motivstoff mit Schafen (mittlerweile habe ich schon 10 verschiedene beisammen, 6-köpfe-12-Blöcke sei Dank)! Deshalb werde ich meine "Bildergalerie" wohl jeweils mit schmalen Sashing-Streifen einrahmen und im "konventionellen Stil" zum Quilttop zusammennähen.
    Da ich mit der Fertigstellung der einzelnen Blöcke noch gnadenlos hinterherhinke, kann ich alle neuen Ideen noch in Ruhe sacken lassen – vielleicht sollte ich mal etwas "Nähurlaub vom Alltag" nehmen…
    Vernähte Grüße
    Cornelia

  3. Ich habe bei dir auf die klassische Aufteilung gehofft, habe aber leider keine Wand an der ich meinen ersten Quilt gern aufhängen würde. Die Überlegungen, die du angestellt hast sind wie immer sehr gut nachzuvollziehen und helfen super sich zu orientieren. So klassisch ist er für eine Decke für die Couch doch einfach zu klein … meine Alternative war eine ähnliche Lösung wie die von Nadra, nur habe ich noch nie gequiltet und keine Ahnung was ich dann auf die neutrale Fläche zaubern könnte … mal abgesehen von der Farbe des Stoffes, da meine Blöcke keinen einheitlichen Hintergrundstoff haben … hihi, die Fragen werden nicht weniger, aber das Problem kristallisiert sich heraus … mal sehen was Gesine morgen noch aus dem Hut zaubert, dann muss ich mich wohl entscheiden :-). Und habe sehr sehr viel gelernt für das nächste Mal. Liebe Grüße und vielen Dank INgrid

  4. Sehr elegant dein Layout und was auch bei dir auffällt: Der Hintergrundstoff setzt sich in den Zwischenstreifen fort und zeigt somit die Blockmuster sehr deutlich. Klasse. "Mein" Layout hab ich schon gefunden und begonnen es zu verwirklichen.
    Im übrigen ein herzliches Dankeschön für deine unzähligen Infos und Tipps in diesem Post. Das ist für alle Zeiten sehr hilfreich.
    LG eSTe

  5. Das wird sooo schön, bin schon ganz gespannt! Es tut mir echt leid daß ich da nicht mithalten konnte obwohl der Aufwand ja überschaubar war aber dieses Jahr war echt der Wurm drin. 🙁 Hab ja insgesamt wenig genäht. Schade. Jetzt liegen hier 2 einsame Blöcke. *lach* Ich bewundere eure!
    GlG Claudi

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